Brasilien 2015 - Lençóis Maranhenses - Jericoacoara - Maragogi - Salvador de Bahia

  • Hallo,

    Danke Thomas.
    Das war 'ne Reise aus dem Katalog. Normaler Weise "verbiegen" wir solche Standardreisen etwas (das geht ganz gut, wenn es eine Tour ab zwei Personen ist).
    Aber wie ich oben schon geschrieben hatte, die eigentlich geplante Tour war ausgefallen und dann waren nur wenige Wochen überhaupt noch etwas zu finden, was terminlich gepasst hat. Da war keine Zeit mehr groß zu recherchieren, und schon gar nicht noch mit dem Reiseveranstalter irgendwelche "Abwege" zu klären.
    Allerdings gehört gerade dieser erste Teil entlang der Küste sicherlich nicht zu den sehr überlaufenen.

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    Lençóis Maranhenses (übersetzt: Bettlaken von Maranhão) - ca. 1.500 km² groß - die einzige Wüste in Brasilien - und auf Grund der Regenzeit auch die feuchteste Wüste der Erde.
    Während der Regenzeit gibt es dort unzählige Seen (Wasserstand bis ca. 1,5m), die bis auf wenige (3?) in der Trockenzeit austrocknen.
    In einzelnen Seen soll es auch Fische geben. An den Seen, an denen ich war konnte ich jedoch keinen entdecken.
    Kurz vor Sonnenuntergang konnte ich einen Geier sehen, der gezielt einen See angeflogen ist und wenn er nicht nur sein Spiegelbild auf der Wasseroberfläche sehen wollte, wird er wohl gewusst haben, warum es gerade dieser See sein sollte. Für einen Fußmarsch war es leider schon zu spät.

    In dem Gebiet besteht absolutes Fahrverbot. Man fährt also bis an die Wüste ran und geht dann wandern, was bei dem feinen Sand gar nicht so einfach ist. Beim Auftreten versinkt man ganz schnell und so eine 10-20m hohe Düne hoch zu kommen: so etwa drei Schritte vorwärts und gleichzeitig zwei nach unten gerutscht.
    Dazu ein doch recht kräftiger Wind, der insbesondere in Bodennähe reichlich Sand mitnimmt.


    In den Seen kann man auch baden oder zumindest ein Sitzbad nehmen.


    ... der Wind bläst den Sand davon ... manchmal ganz schön lästig, weil man nichts auf dem Sand abstellen kann ohne, dass es gleich zugeweht wird.


    ... die hat sicherlich GPS, um sich bei den sich ständig ändernden Sandflächen zu orientieren

    Fortsetzung folgt

  • Hi Elko.

    Beim ersten Blick dachte ich du hast ausversehen Bilder deiner Antarktisreise dazwischen gepackt. ;)

    Zum Bettlaken.
    Da kam letztens in einer Reportage (Terra X?), dass in den Tümpeln Unmengen von Salmlern leben sollen. Keine Ahnung wie die die trockne Zeit überstehen.

    Grüße Bernd!

    "Es ist eine gefährliche Sache, aus deiner Haustür hinaus zu gehen. Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen wohin sie dich tragen."
    (J.R.R.Tolkien, Der Herr der Ringe)

    Benders Badewanne Benders Kellerregal

    Für neuen Bildschirm bitte genau hier (X) bohren.

  • Hallo zusammen,

    Ja, es gibt in diesen Seen eine sehr grosse Fischfauna. Vor kurzer Zeit kam ein Film über diese Seen im TV. Ich glaube es war auf ARTE oder 3SAT... Habs leider gerade nicht gefunden....Die Seen gehören zu einem Ökosystem das "LENCOIS irgendetwas" genannt wird....

    Eigentlich handelt es sich nicht um verschiedene Gewässer, sondern jeder Wasssertümpel ist gehört zu einem einzigen See. Dieser See aber ist unter dem Sand. Nur zu gewissen Zeiten tritt das Wasser über die Sandoberfläche heraus....

    lg Dominic

  • Hi,

    ... danke.

    Es ist ja eigentlich alles der gleiche Sand und die Farben kommen ausschließlich durch die Ausrichtung zur und durch die Sonne zustande. Eine ganz besondere Landschaft.

    Was da genau schwimmt, weiß ich nicht. Es gibt aber wohl zwei wesentliche Gruppen:

    Einerseits die ständig dort leben: das muss etwa so vonstatten gehen, dass die Elterntiere zum Ende der Regenzeit ihre Eier in den feuchten Boden legen und der Nachwuchs dann mit Einsetzen der nächsten Regenzeit schlüpft. Je Regenzeit gibt es nur eine Generation.

    Andererseits, so wurde mir von Einheimischen berichtet, sollen aber auch in der Regenzeit einige (1-2?) Flüsse über die Ufer treten und dann einen Teil diese Gebietes bewässern (um nicht gleich von Überfluten zu reden). Die Konsequenz ist, dass auch dadurch Fische aus dem Fluss in die Seen kommen. Deren Lebenserwartung (einschließlich Nachwuchs) ist dann wohl stark begrenzt.

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    Noch eine Anmerkung zu dem Bild:


    Wer sich ein wenig mit Fotografie beschäftigt, weiß dass man solche "fließenden Effekte" dadurch erreichen kann, wenn man die Belichtungszeit merklich erhöht.
    Dieses Bild wurde jedoch bei normaler Belichtungsdauer gemacht.

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    Ein paar Bilder aus dem Garten der Pousada, in der wir in Barreirinhas übernachtet hatten, bevor es dann am Morgen weiter per Boot den Rio Preguiça zur Atlantikküste ging.


    Witwenpfeifgans (Dendrocygna viduata)


    Herbstpfeifgans (Dendrocygna autumnalis)


    Herbstpfeifgans (Dendrocygna autumnalis)


    Schuppentäubchen (Columbina squammata ridgwayi)


    Rabengeier (Coragyps atratus)

    Fortsetzung folgt

  • Hallo,

    weiter geht es den Rio Preguiça zunächst bis (kurz vor) Caburé.
    Caburé ist ein altes Fischerdorf. Echte Fischer sind dort aber inzwischen rar. Fast alles dreht sich um den Tourismus.

    Zunächst machten wir stopp an einer kleinen "Raststätte". Die drei Häuschen waren mit Touristen ziemlich voll.
    Ein paar Äffchen sprangen herum, offensichtlich hatten Sie vor Menschen keine Scheu.
    Hier wurde es auch das erste Mal mit Mücken ziemlich lästig.


    Gelbkopf-Karakara (Milvago chimachima)

    Fortsetzung folgt

  • Guten Abend, Elko ! Einfach nur bombastisch, deine Bilder... Wie immer einfach nur Klasse anzuschauen, da kann man
    so schön bei runterkommen. Gerne mehr ! Schönen Feierabend, Claus :thumbup:

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]

  • Abend,

    ... danke.

    Naja, wir haben mehr Fische beim Essen auf den Tellern gesehen als im Wasser.
    Oft hatte ich auch den Eindruck, dass es dort mehr Angler/"Fischer" gab als Fische. Ein paar Bilder mit Fischen kommen aber noch - die schönsten Fische gab es fast am Urlaubsende. Die waren auch für ein Aquarium - aber nicht für unseres.

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    Weiter ging es nach Mandacaru.
    Caburé liegt auf einer Landzunge zwischen dem Atlantik und dem Rio Preguiça. Mandacuru am gegenüberliegenden Ufer des Rio Preguiça.
    Ganz offensichtlich auch ein Touristen-Ort:
    Viele Leute kommen via Boot dorthin, weil es dort einen alten Leuchtturm gibt, von dem aus man weiter über Land und Wasser sehen kann. Der Weg vom Anleger bis zum Leuchtturm ist mit diversen Imbissständen und Geschäftleinchen versehen.

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    es war Zeit zum Mittagessen, gegenüber von Mandacaru, wohl auch zu Caburé gehörend, ist so etwas wie ein Feriendorf: diverse Bungalows und mehrere Gaststätten.


    Der Strand am Atlantik - die Spuren verraten schon, der ist dort die Hauptstraße.

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    von Caburé fuhren wir weiter bis Atins, das direkt an der Mündung des Rio Preguiça liegt.
    Unsere Pousada lag etwas abseits. Verschiedene (Haus-)Vögel wurden dort gehalten.
    In der Nähe der Pousada war ein kleiner Igarapé (ohne Namen). Ein paar Salmler konnten wir dort entdecken. Ein paar kleine Kugelfische hatten es leider so eilig, dass wir nicht mal ein Bild von denen machen konnten.

    Fortsetzung folgt

  • Hallo,

    am nächsten Morgen liefen wir wieder zu dem Igarapé. Jetzt war der Wasserstand höher, sicherlich durch die Flut. Fische waren aber keine neuen zu entdecken. So entschieden wir uns dazu, zur Atlantikküste zu gehen. Das war eigentlich nicht weit, ca. 1 km. Durch den ganzen Sand unterwegs haben wir dafür dann auch ca. 30 Minuten gebraucht.
    Der Wind an der Küste versuchte alles mit Sand zuzudecken. Die steife Brise macht das Gebiet aber auch für Kidsurfer attraktiv.
    Ein Paar versuchte mit einem Zugnetz Fische zu fangen. Das Ergebnis war aber nur ein einziger Kugelfisch.

    Ein paar Bilder von dort:

    Fortsetzung folgt

  • Hallo,

    von Atins ging es mittags dann via Boot nach Caburé zurück. Dort wartet dann schon ein Fahrer mit Auto, der uns nach Parnaíba bringen sollte.

    Die "Schnellstraße" von Caburé war ja schon auf zwei Bildern weiter oben zu sehen. Es ging also erst einmal ca. 25 km auf dem Sandstrand die Küste entlang bis wir bei Paulino Neves wieder richtige Straßen hatten (dunkelblaue Linie). Bis Parnaíba waren es dann noch ca. 150 km. Gegen 17:00 Uhr kamen wir an. (Route von A nach B)

    Eigentlich, lt. Plan sollten wir bei Parnaiba noch die Möglichkeit haben, eine Bootstour ins Parnaiba-Delta zu machen. Die sollen ca. 3 Stunden dauern. Sonnenuntergang war in der Region kurz nach 18:00 Uhr. Die Bootstour fiel also leider aus.

    Ein paar Bilder vom Weg nach Parnaíba:


    Rio Preguiça bei Atins

    Mit dem Auto entlang der Küste:





    Rio da Fome

    Rio Parnaíba

    Rio Parnaíba

    Fortsetzung folgt

  • Hallo,

    ... was verstehst Du, Thomas unter "professionelle Fischfänger"?
    Man sieht dort relativ viele Leute, die mit Wurfnetzen arbeiten. Einige Leute gibt es mit Zugnetzen. Leute mit Angel sieht man fast nur in Stadtlagen.
    Ein paar waren sicherlich sehr professionell, die sind nach Aquarienfischen getaucht. Doch dazu später mehr.

    Wenn man mal von den neu gebauten Straßen absieht, sah das zumindest auf diesem, dem ersten Teil der Tour alles noch sehr natürlich aus. Beim zweiten Teil der Tour werde ich aber noch einmal zu dem Thema zurückkommen.

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    Unsere Reiserleiterin hatte sich bereits in Atins verabschiedet, mit dem Hinweis, dass wir am nächsten Tag abgeholt werden würden. Mal von der "verpassten" Bootstour abgesehen hat das alles geklappt.
    Es war Abend geworden, wir haben geschlafen, wir waren Frühstücken ... wir wussten immer noch nicht, wie es mit uns an dem Tag weitergehen sollte - das Ziel war schon klar, nur keinerlei Info, wann unser Fahrzeug kommen sollte. Irgendwie drängelte sich bei uns der der Verdacht auf, dass da wohl etwas "komisch" läuft.
    Der erste Teil der Reise (9 Tage) war lt. Website des Reiseanbieters eine "Geführte Reise" mit dem Hinweis auf eine örtliche (deutsche) Reiseleitung.
    Letztlich kam raus, dass man mit der örtlichen Reiseleitung, lediglich die Reiseleitung auf dem Ausflügen meinte und weil es an den Tagen 5 bis 9 keine Ausflüge gab, gab es auch keine Reiseleitung. Für eine "geführte Reise" ist das schon etwas seltsam.
    Da wir nun nicht das erste Mal in Südamerika waren, brauchen wir nicht unbedingt jemanden, der uns ans Händchen nimmt. Allerdings, dass dann der Informationsfluss (z.B. Abfahrt PKW) gar nicht klappt, war ziemlich für'n ...

    Da wir keine Lust hatten, im Hotel zu warten, bis zufällig ein Auto für uns vorbei kommt, haben wir zumindest eine kleine Runde durch den Ort gedreht. Glücklicher Weise lag unser Hotel auch sehr zentral. Ein paar Bilder aus Parnaíba:


    Rio Parnaíba in Parnaíba


    Rio Parnaíba in Parnaíba

    Fortsetzung folgt