Brasilien 2015 - Lençóis Maranhenses - Jericoacoara - Maragogi - Salvador de Bahia

  • Hi,

    naja, dafür dass die Tour Hals über Kopf gebucht werden musste, war es schon ganz nett.
    Mit entsprechender Vorbereitung wäre da aber sicherlich noch einiges mehr möglich gewesen.

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    Praia do Forte ist eine kleine Perle an der Ostküste Brasiliens - ein gut begüterter Sponsor hat sich für den Ort enorm engagiert und mit dem Projeto Tamar einen sehr guten Anziehungspunkt geschaffen. Dieses Projekt hat den Ort weit bekannt gemacht und zieht jährlich sehr viele Besucher an.

    Bei diesem Projekt Tamar geht es um die Erforschung, Erhaltung und Schutz des natürlichen Nachwuchses und eigene Nachzucht von Meeresschildkröten. Ein paar Bilder von dort:

    Fortsetzung folgt

  • Guten Abend, Elko ! Danke für deine tollen Bilder, auf jeden Fall faszinierende Tiere :thumbup: Als Jugendlicher hatte ich auch ein
    Becken mit Wasserschildkröten und 3 Landschildkröten... Schöne Feiertage ! Claus.

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]

  • Hi,

    ... danke. Ja, das mit den Meeresschildkröten war schon sehr interessant, z. B. die Größe oder auch deren Wege bis nach Afrika.

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    Ein paar Fische gab es dort auch:

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    von Praia do Forte waren es dann nur noch reichlich 50 km bis nach Salvador de Bahia. Je näher wir an Salvador ran kamen, desto breiter wurden die Straßen und desto dichter wurde trotzdem der Verkehr.
    Wir hatten zwar erst überlegt mit den Mietwagen unsere Koffer erst zu unserem Hotel zu bringen. Allerdings hätten wir dann ca. 30 km wieder vom Hotel im Stadtzentrum zurückfahren müssen.
    Also brachten wir in weiser Vorahnung gleich unseren Mietwagen zum Mietwagenunternehmen zurück.

    In Peru hatten wir mit der Abgabe des Mietwagen ja nicht so gute Erfahrungen gemacht. Auch hatten wir gewisse Bedenken: bei der Übergabe sagte man uns, dass kleine Kratzer nicht interessieren würden - nur wenn Beulen oder so etwas wäre es problematisch. Dementsprechend leger war auch die Übergabe, im Vertrauen auf die Vertreterin von der brasilianischen Reiseagentur, die uns in Recife bei der Übernahme behilflich war. Auch hatten wir schon an eine gewisse Nachzahlung gedacht, stand doch in unseren Reiseunterlagen, dass eine Reinigungsgebühr von ca. 5 EUR berechnet wird, sollte der Wagen besonders schmutzig sein, kämen noch 1 bis 2 Tagesmieten dazu.

    Durch die Fahrerei durch die Zuckerrohrplantagen sah unser Mietwagen schon in Penedo von außen wie Schw... aus. In Pontal, beim Abholen vom Parkplatz hatte ich dann großzügig die Parkplatzgebühr aufgestockt und dafür ca. 20 Eimer Wasser über den Wagen gekippt. Wir hatten nur keine Reinigungsutensilien dabei. Kurz vor Salvador dann noch ein paar Eimer über das Auto ... naja, bis auf die Scheiben sah es dann schon einigermaßen aus.
    Naja, jedenfalls bei der Rückgabe alles super - keine 5 Minuten für die Rückgabe - man hat uns auch gleich ein Taxi gerufen.
    Also mit dem Mietwagen alles super gelaufen - von höherer Kategorie und Navi ohne Aufpreis bis problemloser Übernahme und Rückgabe. Sollten wir in Brasilien wieder ein Mietwagen benötigen werden wir uns sicherlich wieder für das Mietwagenunternehmen Localiza entscheiden.

    Per Taxi ging es dann ca. 30 km bis zum Hotel im Stadtzentrum. Wie stressfrei war das Verkehrchaos (km-langer Stau, teilweise miese Staßen, ...) in Salvador doch für mich. :D

    Zunächst ein paar Bilder vom Balkon unseres Hotelzimmers aus:


    Salvador de Bahia - Blick auf die Unterstadt


    Salvador de Bahia - Blick über die Allerheiligenbucht


    Parkhaus in der Unterstadt


    São Marcelo Fort


    Ein Teil vom Hafen


    Blick zur Basílica do Senhor do Bonfim

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    am nächsten Morgen war eine Stadtrundfahrt/-gang geplant - "natürlich" waren wir wieder nicht informiert wo und wann es losgehen sollte.
    Gegen 9:00 Uhr kam Markus unser Stadtführer in unser Hotel. Vor reichlich 10 Jahren ist er aus Deutschland ausgewandert und hat dann in Salvador in eine brasilianische Familie eingeheiratet.
    Schnell war alles notwendige geklärt und es ging mit dem Auto auf Tour. Ein paar Bilder:


    Arena Fonte Nova - das WM-Fußballstadion von Salvador - erster Spielort der Deutschen Nationalmannschaft.
    Markus war als Betreuer der Niederländer mit engagiert. Interessant war vor allem, dass die Brasilianer ihn nach dem Sieg der deutschen gegen die brasilianische Mannschaft nicht gesteinigt haben, sondern eher positiv gesinnt waren.


    Gleich gegenüber vom Stadion der Dique do Tororó
    Unten auf dem See übergroße Frauenfiguren, die afrikanische Gottheiten darstellen.


    Typisches Stadtbild - Favela(-ähnliche) Straßenzüge in unmittelbarer Nähe moderner Hochhäuser


    Forte Santo Antonio da Barra und Farol (Leuchtturm) da Barra, an der (einzigen schiffbaren) Einfahrt zur Allerheiligenbucht, heute nautisches Museum


    Forte Santo Antonio da Barra und Farol (Leuchtturm) da Barra


    Blick auf den Stadtteil Barra


    Die "Stelle des Padrón" markiert den Ort, an dem bereits um 1500 Handel zwischen Seefahrern und Indianern getrieben wurde.


    Die Küste um den Leuchtturm - die Felsen werden gerne von Anglern ...


    ... oder Sonnenanbeterinnen genutzt.
    Im "Auftrag" von Markus musste ich dann gleich mit dem Teleobjektiv prüfen, ob die Kleiderordnung eingehalten wurde. :D

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    ... die Dame auf dem Bild war natürlich vorschriftsmäßig gekleidet - wer hätte auch etwas anderes erwartet. :D


    Die Strandpromenade im Stadtteil Barra - zwar noch nicht fertig, aber auf dem besten Weg zum Luxusviertel.

    Von Barra fuhren wir dann nach Pelourinho, dem historischen Stadtzentrum von Salvador.
    Vor Jahren muss wohl noch so ziemlich alles am Verfallen gewesen sein. Inzwischen hat man dort sehr viel gemacht, wohl auch wegen der Fußball-WM.
    Markus hat uns etwas vorgewarnt - auf Grund der vielen Touristen dort sind Taschendiebstählen usw. nicht auszuschließen.
    Dazu gibt es dann auch noch ein paar etwas aufdringlichere Frauen, die in afrikanischen (Götter-?)Kostümen unbedingt gegen Bezahlung fotografiert werden möchten.
    Also alles gut festhalten und energisch, unmissverständlich antworten und agieren, dass man nicht missverstanden wird.


    Palacio Rio Branco


    Elevador Lacerda ...


    ... ein Aufzug zur Verbindung von Ober- und Unterstadt.


    ehemaliges Zollgebäude - heute ein traditioneller Markt


    Ein neuzeitliches Denkmal ... es soll wohl die aufstrebende Stadt symbolisieren ... auf Grund der Ähnlichkeit zu einem gewissen Körperteil hat es aber schon gewissen Spot eingebracht.


    Mal keine Schuldenuhr :D - sondern eine Steueruhr, die die Steuereinnahmen der Stadt darstellt - sicherlich als Symbol für eine immer reicher werdende Stadt gedacht.


    Das gefallene Kreuz - wohl ein Novum - normaler Weise steht oder liegt ein Kreuz ja ordentlich, hier stürzt es.
    Es ist in Erinnerung des alten Domes, der der in den 30er Jahren der Straßenbahn weichen musste. Der Straßenbahnbau nach Pelourinho war offensichtlich ein Prestige-Objekt des damaligen Bürgermeisters. Auf Grund der starken Steigung war der Bau schon problematisch und dort wo die Wendeschleife hin sollte, stand dann auch noch der Dom im Weg. Der Dom musste also weg.
    Den Bischof konnte man mit "gewissen Gaben" für das Projekt gewinnen, nur kann man dann trotzdem nicht so einfach einen Dom abreisen. Um die Zustimmung vom damaligen Papst zu bekommen, hat man das Bild einer anderen, vollkommen verfallenen Kirche dem Papst gesandt und gebeten diesen Abreisen zu dürfen. Er gab diesem statt.


    Cantina Gravinho.
    In der Kneipe kann man diverse landestypische alkoholische Getränke genießen. Auf dem Bild, so sah es vormittags aus und Markus sagte uns, das die Kneipe durchaus mit dem Hofbräuhaus in München zu vergleichen wäre. Am Abend wollten wir dann dort essen gehen ... der riesige Saal war dann auch auf ... einen Sitzplatz zu bekommen war aber vollkommen aussichtslos.

    Weiter ging es durch die Gassen von Pelourinho

    bis zur Largo do Pelourinho. Hier war die Kirche


    Nossa Senhora do Rosário dos Pretos (rechts)

    ... und davor der Platz und gegenüber das Haus, welche ein wesentlicher Drehort für Michaels Jacksons Videoclip "They Don't Care About Us" waren.
    (Der andere wesentliche Drehort für den Clip war ein Favela in Rio.
    Wie Markus berichtete, wollte man den Dreh in dem Favela aus Sicherheitsgründen nicht zulassen. Michael Jackson soll aber darauf bestanden haben.
    Letztlich hat man das Sicherheitsproblem dadurch gelöst, dass man die "problematischen Personen" des Favelas als Sicherheitskräfte für Michael Jackson engagierte.)

    Das Haus stand damals zu verkauf - vielleicht heute noch. ;)

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    ... vom Largo do Pelourinho ging es einige Straßen zurück zur Igreja de São Francisco - Kirche und Kloster der Franziskaner, die ja auch für ihr Armutsideal bekannt sind.
    Ein paar Bilder von dort:


    Igreja de São Francisco


    Eingangshalle


    Klosterhof


    Typisch für die Kloster und Kirche: Fliesen mit blauen Bildern. Leider sind da schon einige Gemälde(?) stark mitgenommen.
    Für Restaurierung soll es am Geld fehlen.

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    noch ein paar Bilder von der Kirche bzw. dem Kloster:


    Blick vom Altar weg. Früher war es dort so, dass die Sklaven auch den Christlichen Glauben haben und die Kirche besuchen mussten/sollten.
    Allerdings durften sie nur in den hinteren Bereich der Kirche. Dementsprechend ist die Kirche auch eingerichtet:
    In den Seitenaltären wird die Hautfarbe der heiligen von hinten nach vorne immer heller.
    Viel Prunk sieht man nur, wenn man sich im vorderen Bereich (altarnah) befindet.


    Noch eine Besonderheit dieser brasilianischen Kirche: Die Figuren erinnern doch sehr eindeutig an Gallionsfiguren alter Schiffe. Ein Zeichen dafür welche Handwerker man mit dem Bau beauftragt hat - Schiffsbauer.

    Ich habe ja schon viele Kirchen gesehen, aber diese dürfte wohl alle an Prunk überbieten
    (und das von einem Orden mit Armutsideal).

    Fortsetzung folgt

  • Hallo, Elko ! Der wunderbare Blick in eine andere Welt ! Danke für deine immer wieder tollen Bilder, wünsche dir und Familie einen Guten
    Rutsch ins hoffentlich Spannende Neue Jahr 2016 ! Claus :thumbup: GROSSES KINO !!!!!!!!!!!!!!!!

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]

  • Hi,

    ... danke Claus. Auch Dir und Deiner Familie alles gute für das neue Jahr.

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    Das soll es von der Kirche gewesen sein.
    Auch wenn Salvador eine fast 3-Millionen-Stadt ist und damit die dritt größte Stadt Brasiliens, es gibt dort auch Tiere zu entdecken. :D


    Spottdrossel


    Blauer Gabelschwanzkolibri (Eupetomena macroura)?


    Selbst ist der Vogel ...


    ... da wird auch mal der Deckel weggeschoben

    Fortsetzung folgt

  • Moin,

    ... letzter Tag ... nachdem die Führung am Vortrag mit Markus so interessant war und Spaß gemacht hat, unser Flieger erst abends gehen sollte, hatten wir uns für diesen Vormittag wieder mit Markus verabredet: zunächst ein Abstecher zu einem Fischmarkt, dann ein kleiner Favela-Exkurs und noch ein paar sehenswerte Stellen, die nicht ganz zentrumsnah waren.

    Fortsetzung folgt

  • Hallo,

    ein Thema für diese Stadtrundfahrt waren die Favela.

    Favela ist eigentlich eine nutzlose (brasilianische) Pflanze. In irgendeinem Polizeibericht wurde dann so ein Wohngebiet mit der Pflanze verglichen und damit hatten diese Wohngebiete die Bezeichnung Favela.
    Die Alternativbegriffe Elendsviertel/Armutsviertel oder Slum treffen nicht so ganz zu.

    Oftmals werden die Favelas als illegale Wohnsiedlungen gebrandmarkt.
    In Brasilien existiert jedoch ein Gesetz, nachdem man sich an jedem beliebigen öffentlichen Ort niederlassen kann. Sofern man dort dann 5 Jahre gelebt hat, sich keiner gefunden hat, der einen berechtigten Anspruch auf den Grund hat, hat man Anspruch auf diesen Grund.
    Man könnte dann den bewohnten Grund vermessen und sich als Grundbesitzer für diesen eintragen lassen.
    Die einzelnen Grundstücke in den Favelas könnte man heute vielleicht noch mit Satellitentechnik vermessen, aber aus Kostengründen - Vermessung, Notar, ... - macht das keiner.
    So lange man auf dem Grundstück siedelt, kann sich ja auch kein anderer dort niederlassen.

    In den Favelas leben auch Personen(gruppen), die man bei uns dem Mittelstand zuordnen würde, zum Beispiel Beamte und Lehrer.
    Insbesondere an den größeren Straßen, die durch die Favela führen, haben (zumeist) Familien/Privatpersonen Geschäfte, bei denen täglich die Favela(mit)Bewohner einkaufen.
    Diese Geschäftsbesitzer sind entsprechend finanziell besser ausgestattet.

    Schließlich sieht man den einzelnen Gebäuden an wie viel Geld den Einwohnern zur Verfügung steht:
    Qualität der Ziegel, Gebäude verputzt, Asbest- oder Blechdach vs. Ziegeldach ...

    Strom - es dort üblich, dass der Strom illegal gezapft wird- insbesondere für die privaten technischen Großverbraucher:
    So aller zwei Jahre kommt eine Kontrolle - dann bekommt der "Zapfer" eine Geldstrafe, die etwa dem Verbrauch von 2-3 Monaten entspricht. Die illegale Leitung wird abgeklemmt.
    So etwa zwei bis drei Wochen später, kommt dann privat ein Elektriker - nicht unbedingt ein anderer als der, der vorher die illegale Leitung abgeklemmt hat - und schließt die illegale Leitung wieder an. Das Spiel beginnt von vorne.
    Das "Problem" ist in Salvador wohl bekannt. Es ist aber so, dass man sich sonst darüber Gedanken machen müsste, wie man für die Armen die Strompreise subventioniert.

    Wasser - jeder hat (normaler Weise) Zugang zu Wasser in Salvador. Bezahlt wird dieses in den Favelas im Allgemeinen auch nicht. Damit der Wasserverbrauch nicht ausufert, wird tagsüber die Wasserzuleitung gedrosselt. Es tropft dann eben mehr oder weniger. Nachts steht dann das Wasser normal zur Verfügung. Das hat zur Folge, dass bei den Familien, die sich schon eine Waschmaschine gegönnt hat, dann nachts auch die Verwandtschaft zum Wäschewaschen kommt.

    Nur ganz wenige Straßen führen durch die Favela. So schmale steile Treppen sind daher typisch für die Favela.
    So richtig problematisch wird dieses in Notsituationen - Feuer oder auch, wenn jemand zum Beispiel einen Herzinfarkt hat. Der muss dann erstmal die Treppen hoch/runter gebracht werden.
    Damit das funktioniert, hilft man sich gegenseitig wo immer man kann.
    So wie Markus sagt, ist diese gegenseitige Hilfe auch ein wesentlicher Aspekt, aus dem Favela nicht wegzuziehen.
    Wenn er ausziehen würde, würde sofort jemand aus der Verwandtschaft dort einziehen. Egal was geschehen würde - ein zurück würde es nach dem Auszug nicht mehr geben.

    Gesundheitswesen - schwanger darf man sein oder eine gefährliche ansteckende Krankheit haben, dann wird man in den normalen Krankenhäusern wie ein König behandelt. Alle anderen Krankheiten sollte man besser meiden. ;)

    Schule - irgendwo hatte man schon festgestellt, dass in Brasilien jedes Kind die Möglichkeit hat, die Schule zu besuchen.
    Das Problem ist, dass viele (einfache) Schulen von den Favelas entfernt sind. Das monatliche Einkommen vieler Familien erlaubt es oft nur, den Transport für ein, ggf. noch für zwei Kinder zu bezahlen. In manchen Favelas legen dann Familien das Geld zusammen, dass ein Lehrer in den Favelas privat unterrichtet.

    Diverse Favelas werden von Banden beherrscht. Hier geht es natürlich insbesondere um Drogen.
    Für die Drogen-Clans sind aber nur die wohlhabenderen Favelas von Interesse. Da sie in den armen Favelas mit ihren Drogen keine Geld machen könnten.

    In den Favelas fällt es natürlich auf, wenn dort Fremde reinkommen. Im Allgemeinen schaut man schon gründlich was die Fremden dort wollen.
    So wie Markus erzählte, wenn er seinen Schwiegervater, der in einem anderen Favela lebt, besucht, dann meldet er sich sicherheitshalber vorher an, damit er mit dem dort herrschenden Clan keine Probleme bekommt, falls jemand aufpasst, der ihn noch nicht kennt.

    Weiter sagte Markus, wenn man irgendwelche Interna von den Clans ausplaudert, kann man davon ausgehen, maximal noch 3 Tage zu leben.

    Im Allgemeinen soll sich die Polizei um diese Clans und die betreffenden Favelas nicht kümmern. Aktiv werden die Sicherheitsorgane erst, wenn so ein Clan internationale Bedeutung erhält, oder wenn es um Großereignisse wie um die WM ging/geht. Dann kümmern sie sich auch mal drum.

    Noch einmal zu einem Bild von oben zurück:

    Für Deutschland wären solche krassen Gegensätze von Oberschicht-Siedlung und Favela kaum vorstellbar. In Deutschland wird man auf Distanz setzen.
    In Brasilien lebt man bewusst, ohne Neid mit diesem Gegensatz.
    Oft ist es so, dass diese Favela-Bewohner Bedienstete der benachbarten Oberschicht sind: Hausmeister, Babysitter, ...
    Wenn dann aus dem Favela jemand auf der Suche nach einem Job für sein erwachsenes Kind ist, dann fragt man dort nach, ob sich nicht noch etwas jobmäßiges findet.

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    noch ein paar Bilder von unserer Tour durch die Stadt:


    Blick zur Basílica do Senhor do Bonfim


    Blick zur Basílica do Senhor do Bonfim


    Ein Bootsrestaurator für alte Segelschiffe an der Baia de Itapajipe


    Blick auf die Allerheiligenbucht von Riberira aus


    Blick auf die Allerheiligenbucht von Riberira aus


    Strand von Riberira
    Einer der Strände, die gerne von den ärmeren Leuten genutzt wird. Nachdem nun die Strandpromenade im Stadtteil Barra (s.o.) für die Hautevolee hergerichtet wird, hat man Bedenken von diesem Strand verdrängt zu werden.


    Strand von Riberira

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    und noch ein paar Bilder von unserer zweiten Tour durch Salvador de Bahia:


    Basílica do Senhor do Bonfim

    Am Zaun davor eine Menge Bändchen.
    Am o.g. Forte Santo Antonio hat man uns auch eines um das Handgelenk gebunden.
    Das mit den Bändchen ist ein alter Brauch in Salvador: Mit jedem der drei Knoten überlegt man sich einen Wunsch, den man aber nicht verraten darf.
    Man sagt, wenn sich die Knoten von alleine lösen, gehen die Wünsche in Erfüllung.


    Forte de Monte Serrat


    Nossa Senhora do Monte Serrat


    So wie Markus sagte, ist das auch eine Stelle an der sich gerne junge Pärchen treffen ...

    sicherlich nicht zu mittäglicher Tageszeit, dafür sind uns dort dann doch noch ein paar Zierfischfänger über den Weg gelaufen.

    Fortsetzung folgt