Probleme bei der Geophagus Winemilleri Haltung mit den Wasserwerten

  • Hallo an die Runde,
    Ich benötige Eure Unterstützung und möchte mich zuerst mal kurz vorstellen:


    Ich wohne in Berlin, bin weiblich und halte seit 1,5 Jahren Geophagus Winemilleri. Das Becken ist 450 ltr. gross, ich weiß nicht ideal für die Erdfresser, und ich filtere über die gesamte Breite hinter der Rückwand. Am Anfang hatte ich 6 Winis einen Feuerschwanz ( den mein Mann so liebt) und ein paar Saug- und Panzerwelse drin. Außerdem Moorkienwurzeln, Erlenzäpfchen und ein paar seemandelblätter.
    Ich wollte ein richtiges Südamerika Biothop aufbauen und es sieht auch toll aus aber immer nach dem Wasserwechsel habe ich Probleme. Daher habe ich nur sehr selten gewechselt und ein Jahr lang ging das auch gut, die Fischies waren Mops fidel. Nachdem ich nun aber auf Grund von Nitraten öfters, alle 3 Wochen, gewechselt habe ist alles aus dem Ruder gelaufen. So schlimm das mir in den letzten Wochen 4 meiner geliebten Winnis gestorben sind. Jetzt sind nur noch 2 drin, sie sind ca. 15 cm groß. Ich hatte schon einen Mitarbeiter eines Aquariumladens hier der mir die Rückwand neu eingeklebt hat ( jetzt ist sie dicht) und den Sand ausgetauscht und und und hat.... Ohne positive Veränderung für die Fische.
    Jetzt mal zu den aktuellen Wasserwerten: kh= 3, pH= 7,5 , GH= 15, Der Kh des Leitungswassers liegt bei 12. Der Mitarbeiter wo ich die Winnis bezogen habe hat nochmal alle Werte getestet und meinte, wahrscheinlich ist beim Wasserwechsel die Schwankung des KH zu groß als das die Winnemilleris das tolerieren könnten. Was mache ich den nun? Könnt Ihr mir helfen?

  • Hi,

    sorry aber Sandtauschen klingt für mich nach grundlosem Aktionismus.
    War der Sand schwarz, sind Blasen aufgestiegen oder hat der Sand gerochen?

    Um hier das Frischwasser als Übeltäter auszuschließen, wäre doch der erste Schritt, dass Leitungswasser mal zu messen.
    Bitte nicht nur PH und KH/GH, sondern die komplette Palette.

    Wie befüllst du das Becken? Könnte der Schlauch etwas ans Wasser abgeben?

    Wasserwechsel alle 3 Wochen ist immer noch viel zu selten, wie oft hast du vorher gewechselt?

    Was ich nicht verstehe, wenn du von Beginn an Probleme nach dem WW hast warum kümmerst du dich nicht drum, sondern erst wenn die Tiere sterben?

    Gruß Marcel

  • Hallo "Unbekannt" !

    Vorstellung mit Namen wäre immer schön ..... ;)
    Also von der Beckengrösse her würde ich schon mal sagen, das passt auf alle Fälle.
    Sand tauschen halte ich pers. normal auch für "Quatsch", wenn ich das mal so sagen darf,
    ausser er war völlig verdreckt.
    Was hattest Du für Sand drin, bzw. hast Du jetzt drin ?
    Wieviel Wasser ( Liter ) wechselst Du ?
    Alle 3 Wochen ist für WW nicht unbedingt zu viel, alle 2 Wochen würde ich schon machen.
    Die Werte klingen erstmal okay für mich.
    Wie ist der Rückwandfilter bestückt ? Wieviel Liter gehen da durch ?

    Gruß

    Thomas

  • Guten Morgen und danke erst einmal für Eure Antworten / Fragen. Ich heiße Manuela und bin 52 Jahre alt.

    Marcel: Den Fischen ging es ein Jahr lang richtig gut mit den wenigen Wasserwechseln daher gab es für mich keine Notwendigkeit irgend etwas zu verändern.

    Die Wasserwerte des Leitungswassers sind soweit i. O. Kein Chlor Kupfer oder was sonst noch ohne Mikroskop zu testen geht. Hat der Aquariumfritze auch noch einmal getestet.

    Der Rückwandfilter hat ca 135 Liter und ist mit filtermatten Quadraten gefüllt. Die wurden auch wieder verwendet um nicht alle Filterbakterien zu entfernen.
    Das Wasser wechsle ich zur Zeit wöchentlich aber nur so 20% damit mir die beiden verbliebenen keine Schock bekommen. Trotzdem sind sie sehr ruhig, verstecken sich und kommen eigentlich fast nur zum fressen hervor. Nach Luft schnappen, wie nach größeren Wasserwechseln tun sie nicht mehr, es läuft aber auch die ganze Zeit ein verwirbeler mit.

    Der Schlauch ist ein Gardenaschlauch den ich schon die ganze Zeit benutze.

    Hat es Sinn die KH mit pH/ kh Plus von Tetra langsam hochzubringen oder steigt der pH Wert dann auch mit?

    Der Sand ist und war ganz feiner Kies von Schicker Mineral. Vor dem austauschen war wohl zu viel drin und dadurch konnten die Winnis nicht bis unten durchsieben. Ja es gab schwarze stinkende Stellen aber die sind ja nun beseitigt.
    Gruß Manuela

  • Hallo Manuela,

    Das hört sich verdächtig nach einer nicht hinreichenden Filterung an.
    Wenn deine Fische immer nach Luft schnappten bei großen Wasserwechseln,
    Scheint es daran zu liegen das danach deine Nitrit Werte hochgeschnellt sind,
    Weil die Nitrifikation nicht ausreichend stattfinden konnte.
    Wenn durch eine 50% Wassserwechsel das Aquarium so aus dem Gleichgewicht
    Bringen lässt solltest du mal über einen zusätzlichen Filter nachdenken.

    Kontrolliere am besten mal deine Nitratwerte,
    Versuch sie mal unter 10mg/Liter zu reduzieren (Wasserwechsel).
    Und Nachdem Wasserwechsel teste mal den Nitritwert -
    wenn der ausschlägt hast du die Antwort.
    (Klar wenn dein Leitungswasser schon einen hohen Nitratgehalt hat,
    ist das natürlich alles andere als optimal).

    Grüße Daniel

  • Hi Manuela,

    ich würde gerne mal den Punkt von Marcel aufgreifen: Wie oft hast du Wasser gewechselt und besonders auch wieviel hast du gewechselt. Der Unterschied der Carbonathärte zwischen Ausgangs- und Aquarienwasser ist schon ganz ordentlich. Hast du mal vor einem WW, dann nach einem WW (nicht direkt, soll ja alles schön vermischt sein:P), während der Wechselpause und dann wieder vor dem nächsten WW gemessen? Also wie sich die Kh verhält?
    Zwar sind Ferndiagnosen immer schwer, aber im Zweifel sind weitere Hintergrundinfos zum Aquarium immer nützlich. Wie sieht es denn mit Bepflanzung etc aus?

    viele Grüße
    Felix

  • Kh vor, nach und zwischendurch muss ich dann mal messen, gebe dann Bescheid.. Nitrittest/ Nitat war beim letzten Mal i.o. Mache ich aber auch noch einmal. Pflanzen (Namen kenne ich nicht) zeigen schon nach kurzer Zeit leichten Algenbewuchs. Wollte Bilder reinstellen aber die Dateien sind immer zu groß.
    Melde mich zum WE wieder mit den Werten, unter der Woche komme ich kaum dazu.
    Lieben Dank für Eure Hilfestellungen und Herzliche Grüße aus Berlin Manuela

  • Hallo Manuela !

    Das Filtervolumen ist sicher schon mal nicht schlecht, sollte reichen.
    Die Bestückung als Rückwandfilter "nur" mit Matten finde ich pers. zu wenig .....
    Was für eine Pumpe ( Leistung Liter/h ) hast Du denn da dran ?

    Gruß

  • Hallo Thomas,

    Die Pumpe musste sogar runtergeregelt werden, der Aquariumfritze meinte 3000 Liter pro Stunde sind viel zu viel. Jetzt läuft sie so auf halber Leistung.

    Was würdest Du denn noch als Filtermaterial einbringen?
    Gruß Manuela

  • Hallo Manuela !

    Okay, wenn es dann ( wirklich ) 1500 Liter/h sind reicht das.
    Ja, Filterkammerbestückung - Ich würde auf alle Fälle z.B. JBL Ceramec, Eheim LAV oder ähnlich ( im Netzbeutel )
    einsetzen, Schaumstoffmatte, Sera Siporax oder ähnlich und Watte.

    Gruß

    Thomas

  • Moinsen Manuela,

    nein, keine handelsübliche Watte. Es gibt für Aquarium spezielle Filterwatte. Die fühlt sich etwas gröber an als normale Watte wie wir sie benutzen.
    Die ist eigentlich dafür gedacht die feineren Partikel aus dem Wasser zu fischen. Von daher ist diese Watte auch sehr schnell dreckig, je nachdem wieviel "Modder" in deinem Wasser ist. Die sollte dann schon einmal pro Woche ausgespült werden. Wenn sie dann richtig dunkel geworden ist dann kann man auch mal neue Watte nehmen. So mache ich das eigentlich immer und geht gut so.
    Kannst du mal Fotos von deinem AQ machen? Mich würde mal der Aufbau interessieren. Steh' grade ein wenig auf dem Schlauch. Deine Fische, sind das Süd-Amis? Ich denke ja, oder? Was den Sand angeht da kannst du eventuell auch mal über TDS nachdenken. Die wühlen dir den Sand durch und es entstehen keine "Faulstellen". Google mal nach den Wasserangaben deines Versorgers. Da müsstest du auch fündig werden welche Werte dein Wasser hat. Trotzdem mal Quertesten wie empfohlen wurde. Bin kein Fan von Wasseraufbereitungsmitteln. Man kann auch so ein stabiles "Klima" hinbekommen, bloss braucht das eben auch Geduld. In jedem Falle ständige Beobachtung und testen solange es noch nicht wirklich rund läuft. So kannst du dann sofort handeln wenn etwas aus dem Ruder laufen sollte. Aber ich denke das weißt du auch. Wenn es sich um Südamis handelt dann würde ich auch glatt Schwimmpflanzen empfehlen, und zwar jede Menge. Die ziehen nämlich auch gewaltig Nitrit, und anderes Zeugs aus dem Wasser.

    MFG, Volkmar

    MÖGE DAS WASSER MIT DIR SEIN !!!
    ALLES FÜR'S AQUARIUM !!!
    ALLES FÜR DEN FISCH !!!

  • Hallo Manuela,

    erst einmal finde ich das Leitungswasser gerade für Geophagus nicht gerade prickelnd. Finde GH und KH zu hoch und PH Wert auch. Hast Du kein anderes Wasser zur Verfügung? Regenwasser, Osmosewasser, ...
    Meine Geophagus bekommen bei PH ab 7 deutlich Hautläsionen, auch wenn sonst alles stimmt und ich nichts ändere. Ich würde nicht schauen, dass ich KH hoch bekomme, ich würde schauen, dass ich alles andere runter bekomme. Die Tiere kommen aus Gewässern, die kaum messbare Härte-Werte haben und sehr saures Wasser haben mit sehr viel Huminstoffen.
    Aber mir kommt es auch so vor, als ob da etwas anderes nicht stimmt. 1500 l/h finde ich für ein 450 Liter Becken ok, aber nicht üppig. Dazu ist sehr fraglich, ob die Pumpe das wirklich bringt. Mein Becken wird aktuell (tatsächlich) rund 5 mal die Stunde umgewälzt und das ist nicht zu viel.
    Es hängt aber viel mehr vom Aufbau des Filters ab. Du schreibst du filterst über die ganze Rückwand. Es macht einen riesigen Unterschied, ob "quer" oder "längs" gefiltert wird. Die Durchflussgeschwindigkeit des Wassers durch die Filtermedien muss passen und darf nicht zu hoch (sonst findet kein Abbau statt und Bakterien können sich nicht im Filtermaterial ansiedeln) werden, aber auch nicht zu niedrig ( sonst entstehen Faulgase). Also, Filterquerschnittsfläche und Pumpleistung müssen in einem gewissen Fenster aufeinander abgestimmt sein, sonst kann das Filter nicht richtig arbeiten.
    Gruß,
    Stephan

    PS: Und es war sicherlich spezielle Filterwatte gemeint. Wichtiger wäre, wenn die Durchflussgeschwindigkeit recht hoch ist, Siporax, Toröhren oder ähnliches. Bei langsam durchflossenen Filtern funktionieren Matten alleine auch hervorragend.

  • möchte Stephan erst einmal im Großen und Ganzen prinzipiell zustimmen. Man müßte natürlich auch wissen welche(s) Erscheinungen/Verhalten ( heftige Atmung, Färbung oder andere äußerliche Veränderungen) den Verlusten voraus gingen. Die angegeben Wasserwerte allein sind m.E. nicht die Ursache. Vor allem kann ich mir die Absenkung der KH von 15° (Ausgangswasser) auf 3° nicht so recht erklären. Und ein regelmäßiger WW von 50% aller 1-2 Wochen hat auch noch keinem Aquarium geschadet! Bin zwar nun kein Experte auf dem Gebiet der Wasserchemie, habe aber mal 2 Thesen dazu. Erstens zerfällt das unschädliche Ammonium bei pH-Werten über 7,0 leicht in, die für Fische giftigste Stickstoffverbindung, Ammoniak, schon 0,1 mg/l sind tödlich. Und zweitens ist ja die KH eigentlich die Aussage über die Pufferkapazität, d.h. je niedriger dieser Wert ist, desto instabiler ist der pH-Wert. Es kann sehr schnell zu einer extremen Absenkung (z.B. Futterreste, Faulstellen im Rückwandfilter) oder zu Anhebung kommen. In einem natürlichen Gewässer (Herkunft) spielt dies keine Rolle, aber im begrenzten Lebensraum (Aquarium) kann dies katastrophale Auswirkungen haben. Wer schon einmal Jungfischaufzuchten aus diesem Grund verloren hat, weiß wovon ich spreche. Des Weiteren kann ich mich nicht der Meinung von Thomas anschließen, dass die Beckengröße stimmt. Für das Heranwachsen von G. winemilleri mag diese ausreichen, aber (ich nehme mal 1,5 x 0,6 x 0,5m an) für eine der größten Geophagus-Arten im adulten Alter nicht. Spätestens dann wird der innerartliche Streß für Ausfälle sorgen!

    Beste Grüße von Mathias

  • Hallo!

    Beschäftige mich zwar ehrlich gesagt null mit Wasserchemie, ich bin der Meinung dass das Beste für ein Aquarium ein regelmässiger WW ist.
    Natürlich muss das Becken auch gut gefiltert sein.
    Ich wechsle 1 x die Woche 30-50% und teilweise sogar 2 mal die Woche (dann aber nur ca 20%).

    Wenn es nicht unbedingt WF Tiere sind dann sollten sie eigenltich mit "unserem" Wasser zurecht kommen >> meine Meinung!

    WAs mich interessieren würde >> Foto des Beckens und die Wassertemperatur!

    Ich hatte auch eine paar Jahre Red Head und unter 27 Grad wird man mit denen nicht glücklich!

    MfG
    Thomas

    Biotopgestaltung kann jeder!!! :thumbup:

  • Beschäftige mich zwar ehrlich gesagt null mit Wasserchemie, ich bin der Meinung dass das Beste für ein Aquarium ein regelmässiger WW ist.


    :thumbup: einzige Bedingung, das Wasser weicht nicht extrem von den Ansprüchen der Insassen ab !

    Ein wenig sollte man sich schon für gewisse Wasserwerte interessieren, nicht erst wenn es zu spät ist!


    Ich hatte auch eine paar Jahre Red Head und unter 27 Grad wird man mit denen nicht glücklich!


    Für Geophagen halte ich eine Mindesttemperatur von 26°C für erforderlich, deshalb habe ich diese Raumtemperatur im Fischraum auch so eingestellt. Den Rest macht die Technik um 1-3° höher.
    Durch Tag/Schwankung bleibt die Temperatur nicht konstant, sehe ich als vorteilhaft an. Wenn ich zusätzlich mit Heizer im Aquarium die Temperatur regeln muß, laufen diese über Zeitschaltuhren um den selben Effekt zu erreichen.


    Beste Grüße von Mathias

  • Guten Morgen Thomas,

    Das kann ich ja noch machen, meinst Du tatsächlich Haushaltsübliche Watte? Wenn ja in welche Form und Menge setzt man die ein

    Hallo Manuela !

    Filterwatte ( fein ) für Aquarien. Kannst Du im Zoofachhandel, Baumarkt, Internet in Beuteln von 100 Gramm bis ....
    kaufen.
    Diese normalerweise lose in das letzte Filterabteil ( Darf aber nicht in den Ansaug der Pumpe gelangen ).

    Gruß

    Thomas

  • Guten Tag,

    auch ich bin kein Wasserchemie Profi, aber zwei Berliner Bekannte aus dem Malawi Bereich haben auch in wirklich regelmäßigen Abständen Probleme mit dem Berliner Leitungswasser (Mind. 1 mal im Jahr). Da wird teilweise so viel Chlor zur "Sterilisierung" dazu gegeben, grade in den Sommermonaten, das auch bei denen nach einem Wasserwechsel schon Fische gestorben sind.

    Ich würde es darauf schieben!

    Viel Glück auf jeden Fall!!!

    Freundliche Grüße aus dem Spreewald!