Brasilien 2017: Entlang des Rio Solimões

  • Hi,

    ... das mit den "witzigen einprägsamen Namen" - Mickimaus-Strauch, Affenschnuller, Labios de prostitutas, ... - ist auch so ein Steckenpferd von unserem Reiserleiter Prof. Dr. Lothar Staeck. Die lateinischen Namen merkt sich keiner und mit diesen einprägsamen Bezeichnungen wird die doch etwas trockene Botanik deutlich angenehmer.

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    Über Nacht hatten wir den Rio Tonantins (man beachte das erste "n", das kein "c" ist :D ) erreicht. Bis zum Frühstück war noch Zeit ... ich packte meine eigene Wurfangel aus und versucht mein Glück. Wenig später stand noch ein Crew-Mitglied neben mir ... nach 15 Minuten hatten wir immer noch nichts am Haken ?( ... Das hatte wohl unser Kapitän gesehen und wenige Minuten später saßen wir zu viert in einem Beiboot ... die nächste Demonstration des Wurfnetzes. Ein paar Fische waren drin ... leider war nach wenigen Minuten Schluss dieser Vorstellung, als ein anderes Beiboot vom Einkaufen zurück kam und sofort alle folgen mussten ... sie hatten flussabwärts ein malerisch platziertes Dreifinger-Faultier beim Frühsport entdeckt.

    Ein paar Bilder:


    Rio Tonantins


    Nemadoras elongatus?


    Potamorhina latior


    Mylossoma sp.

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    am frühen Nachmittag ging es weiter. Nahe der Ihla das Penelas (gelbe Marker) sollte unsere nächste Expedition starten. Die Wolken sahen schon nach Regen aus und schon nach 10 Minuten Bootsfahrt setzte der Regen ein. Wir konnten uns noch ein wenig im überfluteten Wald umsehen, mussten jedoch recht bald umkehren.


    Rio Tonantins


    Rio Tonantins, dahinter der Rio Solimoes


    Rio Solimoes an der Mündung des Rio Tonantins bei Bradesco


    Bradesco


    Grünfischer (Chloroceryle americana)


    Mal wieder ein Faultier


    Schwebeweih (Ictinia plumbea)


    Man sieht dort dann vor dem Regen immer, wie die Regenwalze auf einen zukommt :(

    Fortsetzung folgt

  • Am Morgen näherten wir uns dem kleinen Ort Caturiá. Ein Einheimischer sollte uns eine landwirtschaftlich genutzte Fläche mit Terra preta (Schwarze Erde) zeigen. Diese Kulturprodukt der Indios kannten wir schon vom Rio Negro, an dem das Indianerdorf Terra Preta liegt.

    Zunächst mussten wir noch ein Stück mit dem Boot fahren, bevor ein steiler, rutschiger Pfad zu Fuß zu passieren war. Auf dem Hügel angekommen, zeigte uns der Einheimische das Stück Land, das man auch als Camisa Preta (schwarzes Hemd) bezeichnet. Der Joke mit Camisinha Preta verbreitete zumindest unter den etwas mehr Portugiesisch verstehenden ein Lächeln.

    Wie uns der Einheimische erzählte, ist die scharze Erde dort ca. 0,5 Meter hoch. Im Vergleich zu dem doch sehr flachen Nährbodens des Urwaldes versprach diese Terra Preta doch viele Nährstoffe für die Kulturpflanzen, wie Maniok, Kakao, Bananen und Mais.


    Maniok-Verarbeitung mitten im Urwald

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    nach dem morgendlichen Ausflug folgt wieder eine etwas längere Fahrstrecke, vorbei an São Paulo de Olivença.
    Wie man uns erzählte änderte der Rio Solimões bei der Stadt vor wenigen Jahren sein Flussbett. Angeblich über Nacht.
    (Höchstwahrscheinlich wurde so eine Flussschleife abgetrennt.)
    Dadurch wurden diverse Häuser am Stadtrand zerstört. Einige Überreste kann man heute noch sehen.
    Dieses soll dann auch für die Schifffahrt ein arges Problem gewesen sein, da keiner so richtig wusste, wo sich nun Untiefen befinden.

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    am Nachmittag erreichten wir den Lago Camatiã, einen sehr schönen Schwarzwassersee.


    Grünmanteltrogon (Trugon viridis)


    Maskentangar (Ramphocelus nigrogularis)

    Fortsetzung folgt