Wohlbefinden vom Wasserstand abhängig?

  • Die meisten Corydoras Kurzschnäuzer kommen ja wohl in recht flachen Gewässern, bzw. Uferbereichen vor. So ist zumindest mein derzeitiger Kenntnisstand. Sie werden meist auch in kleineren Becken gehalten, deren Wasserstand grob demjenigen in der Natur entspricht. Wenn solche Panzerwelse nun in hohen Becken gehalten werden, z. B. mit Altums oder in großen Schaubecken, verhalten sie sich dort anders? Fühlen sie sich vielleicht in ausgesprochen flachen Becken wohler?

    Sicher ist es schwierig, die verschiedensten Einflüsse auf das Verhalten der Tiere zu isolieren, zumal die Arten schonmal unterschiedlich reagieren. Aber vielleicht gibt es doch eine entsprechende Beobachtung dazu. So wie " Becken geplatzt, nur noch eine Pfütze drin, aber den Pw. hat es gefallen"?

  • Hallo, Martin ! Habe ich so noch nicht gehört. Die Becken mit Panzerwelsen, die ich bislang gesehen habe, hatten Normal Wasser Stand bis oben.

    Die Tiere schwimmen dann auch gerne mal nach oben und tauchen dann wieder ab. Vielleicht kommen ja noch andere Meinungen dazu.... Claus:)

    Ps. Klar ist, das sich die Tiere in grosser Truppe einfach wohler fühlen !

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]

  • Hi Claus,

    ich meinte eher mit der Frage, ob sich Corydoras bei niedrigerer Wassersäule erkennbar wohler fühlen, als bei hoher. Also besser Becken mit 20 oder 30 cm Wasserstand als mit 70 cm oder mehr? Vielleicht gibt es in dem Bezug eindeutige Erfahrungen. Dass sonstige Bedingungen auch eine große, vielleicht größere Rolle spielen, ist mir bewußt.

  • Hi Martin.

    Was verstehst du denn unter "Wasserstand grob demjenigen der Natur".

    Selbst kleine Flüsse oder Bäche sind oftmals größer als die Aquarien. Irgendein kleines Gewässer in der Natur ist teilweise von der Wassersäule höher als vermeintlich große Aquarien (von den Extrembecken mal abgesehen)

    Zu deiner Frage.

    Hab in meiner "Badewanne" Corydoras aeneus und C. sterbai. Anfangs sind sie kreuz und quer durchs Becken gewandert. Mittlerweile liegen sie genauso faul an einer Stelle wie in einem 100 Liter Becken.

    Meiner Meinung nach ist bei Panzerwelsen die Grundfläche erheblich wichtiger als die Wasserhöhe.

    Und den Weg zur Oberfläche nehmen die Panzerwelse eigentlich nur um Luft zu schnappen. Stichwort: Darmatmer.

    Grüße Bernd!

    "Es ist eine gefährliche Sache, aus deiner Haustür hinaus zu gehen. Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen wohin sie dich tragen."
    (J.R.R.Tolkien, Der Herr der Ringe)

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  • Zu dem Thema nehm ich gerne die Aussensicht. Wenn ich in eines meiner Aquarien reinstehen täte käme mir das Wasser maximal zum Knie. Auch bei den hier vertretenen Badewannen würde ich bei einem See noch nicht anfangen zu schwimmen. Also idt das alles Flachwasser.

    Gruss Felix

  • Die meisten Corydoras Kurzschnäuzer kommen ja wohl in recht flachen Gewässern, bzw. Uferbereichen vor. So ist zumindest mein derzeitiger Kenntnisstand.

    Moin, darf ich dich fragen woher du die Kenntnis hast? Ich habe mir schon einige "Schnauzen" angesehen und sinniere eine Weile über deren Zweck. Dabei ist mir ein Zusammenhang mit der Wassertiefe noch nicht in den Sinn gekommen. Eher Strömung oder Untergrund. Daher wäre ich für eine Quelle der Erkenntnis sehr dankbar. LG Magnus

  • Zum Schnauzenthema.

    Soweit ich weiß kommen in der Natur "Kurz-" und "Langschnäuzer" die sich optisch ähneln paralell in der Natur miteinander vor. Bei den meisten gibt es wohl diese "Artenpaare".

    Langschnäuzer sind dabei mit wenigen Exemplaren in Kurzschnäuzerschwärmen vertreten.

    Und ich glaub die Langschnäuzer erreichen tiefer liegende Nahrung.

    Grüße Bernd!

    "Es ist eine gefährliche Sache, aus deiner Haustür hinaus zu gehen. Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen wohin sie dich tragen."
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  • Hallo ihr Lieben,

    Spezialisierung beim Nahrungserwerb und bevorzugte Wassertiefen könnten, müssen aber nicht zusammen hängen. Ich finde es interessant, dass man da bspw. bei Berichten über Arten aus den ostafrikanischen Seen, Kaltwasser oder dem Meer öfter Angaben findet. Aus anderen Süßwasserbereichen außer bei ganz ausgefallenen spezialisierten Fischen aber relativ wenig.

    Ich würde vermuten, dass Arten aus kleinen fliessgewässern da relativ tolerant sind. Auf jeden Fall ein interessantes Thema, was aber mit Sicherheit der feldforschung bedarf.

    Liebe Grüße Swen

  • Hallo zusammen,

    unangebrachte Werbung hat manchmal sogar den positiven Effekt, dass Diskussionen neu entfacht werden.:)

    Aber nun zurück zum Ausgangspunkt: Martins Frage zielte auf das Wohlbefinden der PW bei unterschiedlichen Wasserständen im Aquarium. Dies würde ich bei der Geringfügigkeit nicht annehmen. Erstens haben sie ein so riesiges Verbreitungsgebiet mit den unterschiedlichsten Habitaten, und zweitens sollte man die Wasserpegel bei Regen-und Trockenzeit beachten, welche mehrere Meter Differenz betragen können. Persönlich konnte ich bisher leider noch nie PW in ihren Biotopen beobachten.

    In der Zeitschrift "aquaristik" 4/2020 sind einige Artikel verschiedener Autoren (u.a. Ingo Seidel) den PW gewidmet. Daraus kann man entnehmen, dass die meisten Arten extrem anpassungsfähig sind, und in den Hauptströmen ebenso wie in kleineren Bächen sowie Restgewässer vorkommen.

    Beste Grüße von Mathias

    Bleibt Alle schön gesund!

  • Aber nun zurück zum Ausgangspunkt: Martins Frage zielte auf das Wohlbefinden der PW bei unterschiedlichen Wasserständen im Aquarium.

    Jup, ich denke dass die Corydoras mit den Wasserstandsänderungen in alle Flachwasserzonen einfallen und diese plündern. Das sind in der Regenzeit die Überschwemmungsgebiete und in der Trockenzeit die Sandbänke. Ich habe Becken bis 70 cm und denke auch dass der Wasserstand des Wohlgefühls mit der Größe der Tiere einhergeht. Für sehr junge Tiere sind sicher die Flachwasserzonen zwischen 10 und 20 cm interessant, Brochis können auch einen Meter gut ab. Sterbai haben mit 65cm nach meinem Gefühl genug.

    Wenn das Wohlgefühl auch mit Sicherheit verknüpft ist, wird flaches Wasser (5-50 cm) sicher vorgezogen, denn je länger der obligate Weg an die Oberfläche, je länger ist die Pause von der schützenden Rotte. Ich weiß nur dass Katzenwelse den Oberflächenbesuch irgendwie synchronisieren können... damit sinkt das individuelle Risiko gefressen zu werden. Bei PW habe ich das noch nie beobachtet...

  • Hall zusammen,

    das sind interessante Aspekte des Themas, die hier zusammengetragen wurden, und sicher sind alle irgendwie richtig. Vielen Dank für die interessante Diskussion. Zum letzten Beitrag fällt mir noch ein, dass der Oberflächenbesuch eines ersten Mutigen weitere Rottenmitglieder zur gleichen Aktion ermuntert.

    Leider kennen wir viel zu wenig von unseren Schützlingen. Die Jahreszeiten mit ihren teils einhergehenden Strapazen für die Tiere können und wollen wir nicht nachstellen.

  • Hallo, Martin ! Habe ich so noch nicht gehört. Die Becken mit Panzerwelsen, die ich bislang gesehen habe, hatten Normal Wasser Stand bis oben.

    Die Tiere schwimmen dann auch gerne mal nach oben und tauchen dann wieder ab. Vielleicht kommen ja noch andere Meinungen dazu.... Claus:)

    Ps. Klar ist, das sich die Tiere in grosser Truppe einfach wohler fühlen !

    Sagt mir so ehrlicherweise auch nichts. Mal schauen was die anderen so dazu meinen. Ich lese mal mit.

  • Hall zusammen,

    das sind interessante Aspekte des Themas, die hier zusammengetragen wurden, und sicher sind alle irgendwie richtig. Vielen Dank für die interessante Diskussion. Zum letzten Beitrag fällt mir noch ein, dass der Oberflächenbesuch eines ersten Mutigen weitere Rottenmitglieder zur gleichen Aktion ermuntert.

    Leider kennen wir viel zu wenig von unseren Schützlingen. Die Jahreszeiten mit ihren teils einhergehenden Strapazen für die Tiere können und wollen wir nicht nachstellen.

    ISt natürlich super verständlich, dass ihr die nicht nachstellen wollt .

  • Hallo zusammen,

    also, ich konnte nie wirklich etwas feststellen. Ich habe / hatte unterschiedliche Corydoras und Brochis in Becken von 20cm bis 57cm Wasserstandshöhe. In einem 120cm langen 25cm hohen Becken liegen zwei Arten auch die meiste Zeit vom Tag versteckt und sind trotz ordentlicher Strömung recht faul, während meine Brochis im 1,5m Becken mit 57cm Wasserstand die meiste Zeit vom Tag unterwegs sind und vom Boden bis in höhere Regionen auch Pflanzen und Wurzeln "putzen".

    Auch die Corydoras-Arten, die im flachen Becken sind, hatte ich schon in 45cm hohen Becken mit gut Strömung und da waren sie auch eher munterer.

    Also ich kann nicht sagen, dass sie sich im flachen Becken wohler fühlen. Fast eher umgekehrt.

    Grüße!

  • Hallo nochmal,

    noch ein anderer Gedanke: Selbst die meisten Aquarien, in denen Dicus oder Skalare gehalten werden sind nicht mehr 70cm hoch. Da liegt dann eingelassen die Abdeckung, darunter die Beleuchtung, darunter sind noch ein paar Zentimeter bis zur Wasseroberfläche. Also, im Grunde kann man schon mal fast 10cm abziehen. Auf der anderen Seite hat man Bodengrund darin. Hat man Pflanzen, oder ein paar größere Bodenbewohnende Fische, sind da dann auch meist 7-10cm Sand drin.

    Bleibt an freier Wasserhöhe also nur rund ein halber Meter, vielleicht etwas mehr.

    Schaut man sich mal Naturaufnahmen von Corydoras an, dann kann man da den Wasserstand leicht unterschätzen. Natürlich schwimmen die auch mal auf flache Sandbänke zur Nahrungssuche, aber oft sieht man sie in kleinen Flüssen, die leicht einen halben Meter und mehr Tiefe haben. Ich würde eher sagen, dass das ihr natürliches Habitat ist, in dem sie sich die meiste Zeit aufhalten. Zumindest viele Arten, da gibt es sicherlich auch deutliche Unterschiede.

    Beste Grüße!