DCG und ihre Zukunft

  • ...ich schreibe mal hier, weil ich eigentlich immer hier schreibe. Ich wüsste nicht welcher Rubrik.

    Wer von euch ist Mitglied in der DCG? Deutsches Cichliden-Gesellschaft. Dann hattet ihr kürzlich das aktuelle Heft im Briefkasten. Super Themen, unbekannte "Erdfresser" aus Afrika, unbekannte Cichliden welche bereits kurz vor dem Ausstehen stehen, oder die Entstehungsgeschichte Mitte- und Südamerika. WOW!! Es bereitet mir, mal wieder, echt Freude das Heft zu lesen.

    Aber dann, in den Spalten "DCG-Aktuell". Großes Thema, man kann schon sagen seit Jahren weil nie stattgefunden, das 50-jährige Bestehen der DCG. 25 Jahre davon bin auch ich bereits dabei, wenn auch mit Unterbrechungen. Aber das ist nicht das Thema. 50 Jahre DCG. Es wird eine Veranstaltung im August dazu geben (wenn es diesmal klappt). Gleichzeitig wird auf der Veranstaltung die Mitgliederversammlung stattfinden. Dazu darf jedes Mitglied Anträge einreichen alles rund um den Verein. Dies hat dann in dem aktuellen Heft auch ein Mitglied getan. Gespannt lese ich, was dieses Mitglied für Vorschläge hat über die abgestimmt werden sollen. Im Grunde kann ich 5 von 6 Vorschläge nachvollziehen. Aber bei Punkt Drei bleib mir die Spucke weg.

    3) Eine ausgewogene Mischung von Fachartikeln vs. Privater Haltung. Und Erfahrungsberichte. Es ist ein Blatt von Cichlidenfans für Cichlidenfans. Ein geringer Anteil der Mitglieder sind "Nerds" oder in der Wissenschaft tätig. Die Chance auf mehr Schreibaktivität und Einsendung von Artikel durch Mitglieder (Schnatterecke). Demographisch betrachtet werden die "Kenner" aussterben, sodass hinsichtlich der Beiträge ein Wandel vorhersehbar ist.


    Nein. Wie bitte? Ich weiß nicht wo ich gerade anfangen soll.

    Schnatterecke? Kenner sterben aus? Nerds? Chance auf Einsendung?

    Dieses Heft ist von "Nerds" in den 70iger gegründet. Es wird schon immer von "Kenner" am Leben erhalten. Ihre Berichte sind es die wir seit Jahren lesen dürfen. Schnatterecke? Ich möchte das nicht. "Kenner" aussterben? Ich möchte das nicht. Der erkennbare demographische Wandel ist offensichtlich. Wenn die Zukunft der DCG-Info aus Schnatterecken und Guppys im Bonbonglas besteht wird, dann bestimmt ohne mich.

    Jedes Mitglied hat die "Chance" Beiträge zu verfassen und einzureichen. Jeder. Jedes Mitglied sollte aus den Artikel der "Kenner" lernen und selbst zu Kenner werden und sich nicht mit Kinderzimmer-Aquaristik zufrieden geben.

    Was ist los mit den "Cichlidenfans"? Hat man heute keine Lust mehr zu wissen wo exakt der Fisch herkommt? Wie der richtige (wissenschaftliche) Name lautet. Mit was er in der Natur vorkommt usw. Genau so kling für mich Punkt 3 aus der Vorschlagsliste von Mitglied Nr. D10 2550.


    Nix für Ungut. Musste einfach mal raus.

    Liebe Grüße von einen aussterbenden "Nerd" :wacko:

    LG

    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von cichlid (15. August 2021 um 12:02)

  • Moin Micha,

    für mich ist die monatlich erscheinende DCG-Aktuell auch eine sehr interessante Bereicherung an Informationen. Es wird immer mehr oder weniger ernsthaft interessierte Aquarianer in einem Verein geben, aber man sollte schon einen gewissen Anspruch stellen und mit Hilfe von Wissenschaftlern und engagierten Aquarianern ein hohes Niveau anstreben sowie natürlich auch erreichen. Im Grunde genommen ist der genannte Punkt 3 des Antrages völlig realitätsfern und unangebracht. Als Begründung wäre zu nennen, dass für jedes Mitglied die Möglichkeit zur Einsendung von Beiträgen besteht, welche auch bei Bedarf Unterstützung/Hilfe durch die Redaktion erfahren. Leider ist es aber so, dass händeringend um Mitarbeit gebeten wird, d.h. Artikel und Bildmaterial gesucht werden, und aus diesem Grund manchmal auch auf ältere Beiträge zurückgegriffen werden muss. Des Weiteren erscheinen auch Artikel von z.B. Nachwuchs- Aquarianern, welche ihre ersten Erfahrungen darlegen oder von Nachzuchterfolgen berichten. Es gibt Vorschläge für Aquariengestaltung oder Erfahrungsberichte beim Einsatz von Technik u.v.a.m.

    Ich möchte auch, dass die DCG-Informationen ihrem Anspruch gerecht bleibt, und nicht zu einer bunten Werbezeitschrift mit allerlei nichtssagenden Beiträgen und Diskussionen mutiert. Natürlich gehört es aber auch dazu, dass ein Jeder Anträge stellen darf und sollte, ob diese dann Akzeptanz finden ist eine andere Frage.

    Mit besten Grüßen von einem Cichlioten

  • Moinsen,

    ich finde sie gut wie sie ist.

    Traditionelle Autoren legen einen gewissen Schreibstil an den Tag den man kennt und hinnimmt oder gar mag.

    Mich haben aber vor allem auch die Datz-Artikel in den frühen 90ern gefesselt, in denen etwas mehr um Haltung, Vergesellschaftung und Drumherum geschrieben wurde, eben wie Aquarianer IHRE Aquaristik betreiben. Vielleicht ist der Punkt so zu verstehen.

    Aussterben wird niemand, kluge fachkundige Leute wird es immer geben, die gute Artikel schreiben...

  • Hi Michael,

    Ich habe ehrlich gesagt als ich den Antrag gelesen habe im Heft gedacht, eigentlich keine schlechte Idee. Bei längerem Nachdenken darüber aber auch eher die Meinung dazu bekommen, dass es nicht die richtige Richtung wäre die man einschlagen würde. Erst einmal ist aber an dem Antrag überhaupt nichts verkehrt. Jeder hat das Recht solche Anträge einzureichen, egal ob sinnvoll oder nicht. Am Ende entscheidet die Mitgliederversammlung was sie davon hält (ich hoffe "Nein" ;) ). In einem Punkt hat sie aber recht. Ein Großteil der Leser ist kein "Nerd" wie sie sagt, was eventuell manchamal für denjenigen es schwerer macht Texte nachzuvollziehen. ABER, wie sollen die Leute zu "Nerds" werden, wenn sie nur geschnattere lesen? Man muss sich doch mit den Themen auseinandersetzen und eben Fachberichte etc. lesen um zum "Nerd" zu werden.

    Ich könnte mir aber auch etwas vorstellen, was evtl. gut ankommen würde, man aber auch ohne Antrag machen kann. Mitglieder stellen sich vor. Wer will stellt sich, seine Anlage und deren Bewohner vor. Aber ob man das dann in jedem Heft wirklich haben muss, keine Ahnung, ich ziehe lieber Fachberichte, Reiseberichte oder wichtige und nützliche Tipps vor.

    Grüße von einem hoffentlich bald in die Kategorie "Nerd" gehörendem ;)

  • Hallo Ihr Lieben,

    nur einmal so gefragt: Ist es nicht der normale Weg vom Stubenaquarianer zum "Kenner"? Auch, wenn vielleicht mancher das erste Stadium nie verlassen wird, ermöglicht es doch den ersten Schulterschluss mit Gleichgesinnten, wobei die "Kenner" hoffentlich nie "aussterben" werden ;) .

    Ist es doch in meinen Augen die Vielzahl der Möglichkeiten, die unser Hobby bietet und was seinen speziellen Reiz ausmacht.

    Und ich persönlich möchte schon so viel, wie möglich über meine Pfleglinge wissen, so dass ich über Informationen aus erster Hand, sauber recherchiert, belegt und weitergegeben sehr dankbar bin. Ich wäre ohne den einen und anderen Tipp meiner erfahrenen Vereinsfreunde vielleicht nicht mehr dabei. Dabei kann ich mich noch gut an den großen Respekt erinnern, den ich bei Besuchen bei Rainer Eisenblätter in Erfurt oder Hans Barth in Dessau fühlte und der nur ihrem Entgegenkommen in einer Menge meiner Fragen kanalisiert wurde. ;)

    Aber lange Rede, kurzer Sinn. Die Mischung macht's! Ich würde den Vorschlag mal nicht überinterpretieren. Stellt er doch erst einmal eine mögliche Meinung dar. Und wie Tobi sagt, haben ja zum Glück alle Mitglieder Stimmrecht.

    Liebe Grüße

    Swen

  • Hallo Zusammen,

    oppelnews Natürlich ist es der "normale" Weg, anders geht es ja nicht. Aus dem Grund kann man ja garnicht auf Fachwissen verzichten. Auch nicht im DCG-Heft.

    Die Antragstellerin möchte ja im Grunde eine Abwechslung zw. Fachartikel und privater Haltung. Das geht aber auch nur mit Fachwissen. Und die Fachartikel in den Heften sind zu 90% aus privater Haltung ( möchte ich meinen). Schließlich ist die DCG ja keine wissenschaftliches Institut, sondern ein Aquarienverein.

    Vielleicht sollte die DCG lieber dem Aussterben entgegen wirken und soviel Artikel von Nerds wie möglich ranschaffen, damit das Niveau so bleibt. Neuen Autoren natürlich auch eine Möglichkeit bieten und so "Kenner" für die Zukunft sichern.

    Ne Schnatterecke sehen ich allenfalls irgendwo im Internet.

    Beste Grüße

    Michael

  • Hallo !

    Ich bin aktuell kein Mitglied bei der DCG mehr, war es aber früher schon einmal.

    Die Hefte fand ich immer gut gemacht, sehr interessant, mit meist wirklich tollen Beiträgen.

    Allerdings würde ich so direkt mal sagen, das es Heutzutage immer schwierige wird, Leute anzusprechen, vor allem auch NEUE Interessenten.

    Von daher muß man(n) vlt auch immer öfter mal über den Tellerrand hinaus schauen, und auch so wie in dem genannten Beispiel das einfach

    mal zur Kenntnis nehmen und akzeptieren .....

    Grüsse

  • Moin zusammen,

    wer bei der DCG eine Mitgliedschaft eingeht wird sich m.E. etwas mehr als andere Aquarianer für Cichliden interessieren. Das Angebot an Beiträgen ist ziemlich breit gefächert und interessant. Im Juni-Heft diesen Jahres war zum wiederholten Male ein Aufruf der Redaktion zur Mitarbeit/-hilfe. Hatte es ja bereits geschrieben, dass es dort Aufholbedarf gibt, um eine monatlich erscheinende Zeitschrift in dieser Qualität herauszugeben. Um so schwieriger, da es sich nicht um eine kommerzielle Ausgabe handelt. In der o.g. Ausgabe waren z.B. Beiträge über 5 Jahrzehnte Geophagus-Haltung, ein Erfahrungsbericht über die Haltung von Malawiseekrabben, Reisebericht zu mittelamerikanischen Biotopen und nicht zuletzt schreibt Michael über den Bau seines neuen Cichlidenbeckens einschließlich aller notwendigen Vorarbeiten, und stellt seinen Aquariumraum vor. Abwechslung genug???

    Wer sich mit dem gesamten Spektrum der Vivaristik beschäftigen möchte, findet dazu im Handel genügend Zeitschriften (z.B.DATZ, Aquaristik, Amazonas)

    Beste Grüße von Mathias