Franz. Guayana 2021

  • So, jetzt habe ich endlich die Flut von Bildern unserer Reise nach Französisch Guayana Ende September bis Mitte Oktober sortiert und habe doch immer noch viel zu viele.

    Ich fange jetzt einfach an. Wenn es reicht, sagt bitte Bescheid!

    Am 23.9. 2021 ging es erst einmal mit dem Zug nach Paris. Dort mussten wir uns natürlich den verpackten Arc de Triomphe angucken.

    Nach einer Nacht in einem Hotel am Flughafen Orly ging es dann mit Air France nach Cayenne.

    Nach 9,5 Stunden Flug wurden wir von unserem Mietwagenverleiher im Flughafen begrüßt. Die Übergabe fand unkompliziert auf dem Parkplatz statt.

    Leider hatten wir auf dem Weg zu unserer Unterkunft schon ein Problem mit dem Auto, das einen Mangel an Kühlwasser anzeigte. So haben wir in der Folge noch zweimal das Fahrzeug gewechselt. Die Leute von der Mietwagenfirma waren aber sehr freundlich und hilfsbereit.

  • Wir haben unser Quartier bei Marijke und Joep dann irgendwann gefunden (der Google-Positionspunkt, den ich mir kopiert hatte, erwies sich als völlig falsch.).

    Am nächsten Tag sind wir nach Cayenne und haben im Anschluss noch eine kleine Rundwanderung im nahegelegenen Sentier de Rorota gemacht.

    Die sonst wohl immer gut besuchte Bar Les Palmistes war wohl wegen Covid geschlossen.

    americanfish.de/index.php?attachment/47004/

    Auslage in einem chinesischen Souvenierladen || :

    Markt - alles Corona-konform:

    Blick über das alte Fort zum Meer:

  • Der schöne Rundweg direkt bei Cayenne, der Sentier de Rorota:

    Toll, diese Blütenpracht:

    Ein Ameisennest. Man erkennt sie laut Joep an der geschuppten Struktur. Wie Dachziegel.

    Ein Äffchen turnt alleine (ungewöhnlich!) in den Bäumen.

  • Hier hat man einen schönen Blick aufs Meer und die vorgelagerten Inselchen. Das Meer ist stark eingetrübt duch die Sedimente der Flüsse.

    Uns faszinieren die tollen Schmetterlinge. Diese sind aber rastlos und halten selten still für ein Foto, wie dieser hier:

  • Ein kleiner Bach reizt unsere Aquarianerseele.

    Die ersten Fische. Wir erkennen Krobias und auch ein paar Salmler. Später können wir auch eine größere Langarmgarnele ausmachen, die sich aber schnell zurückzieht. Auch Crenicichla sind in dem kleinen Gewässer.

    Auf dem Rundweg sehen wir auch einen kleinen Stausee und seinen Zufluss. Fische gibt es hier auch einige.

  • Am nächsten Tag fahren wir zu einem anderen Naherholungsgebiet, nurein paar Kilometer von unserer Unterkunft entfernt: Sentier des Bagne des Annamites. Vom Parkplatz geht ein schöner Waldpfad bis zum Tonnegrande, einem kleinen Flüsschen.

    Dort, wo der Boden matschig ist, sind gespaltene Hölzer verlegt. So bleiben die Füße trocken, aber einfach darauf zu laufen ist es nicht.

    Wir überqueren mehrere Kleinstgewässer, die wir auf dem Rückweg inspizieren wollen.

    Der Tonnegrande lädt nach dem Fußmarsch zum Baden ein. Das Wasser ist recht klar. Wir haben Schnorchelausrüstungen dabei. Wir sehen ein paar Salmler zwischen dem Holz und Pflanzen flitzen. Rochen soll es hier geben, zeigt ein Hinweisschild an. Wir sind entsprechend vorsichtig. Später kommen Einheimische zum Baden hinzu. Die sind nicht so zimperlich und haben viel Spaß.

  • Auf dem Rückweg packen wir unsere Fanggeräte am ersten Gewässer(chen) vom Parkplatz aus gesehen aus. Hier haben wir schon kleine Fische auf dem Hinweg ausmachen können.

    Wir machen reiche Beute:

    Die Copella carsevenensis Männchen sind wunderschön:

    Hemigrammus ocellifer. Von diesen werde ich später einige mit nach Hause nehmen:

    Viele Moenkhausia hemigrammoides gehen uns ins Netz.

    Auch Zwergbuntbarsche gibt es. Nannacara (aureocephalus?)

    Wir messen diese Wasserwerte 30 µS/cm und etwa 27°C. Die Luftfeuchtigkeit ist so hoch, dass das kleine Fotoaquarium sofort beschlägt, wenn es mit Wasser gefüllt wird.

  • Am nächsten Tag fahren wir nach Regina. Auf dem Rückweg halten wir am Crique Jean Pierre. Das flache Wasser ist kristallklar (18 µS/cm, 29°C)

    Wir sehen Krobis, Bryconops und fangen auch einen Maronibuntbarsch, der sich zwischen den Krobia offensichtlich wohl fühlt.

    Bryconops sp.

    Im Tunnel unter der Straße verschlafen Fledermäuse den Tag.

    Morgen geht es weiter...

  • Moin Martin ! Vielen Dank für deine durch tolle Bilder untermalte Reise-Reportage ! Schönen Nikolaus, Claus :)

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]

  • Ok, es geht weiter.

    Mir ist aufgefallen, dass ich keine Bilder von den Hyphessobrycon copelandi gemacht habe. Die schwimmen jetzt auch bei mir und haben sich gut entwickelt. Sie kommen auch aus den kleinen Gewässern im Sentier de Bagne des Annamites. Ich schiess dann noch ein Bild aus dem Aquarium am Schluss. Erinnert mich daran! Die Bilder sind nicht ganz chronologisch. Manche Orte haben wir mehrfach besucht. Ich habe die Bilder geographisch sortiert.

    Übrigens haben wir fast alle Fische nach dem Fotografieren wieder in die Freiheit entlassen. Uns war schon nach dem ersten Fangtag klar, dass wir uns genau überlegen müssen, welche und wieviele Fische wir überhaupt in den Koffer bekommen und auch zuhause hältern können. Man muss sich schon sehr beherrschen! :love:8|

    Vielleicht sollte man die nicht anfassen.

    Hier noch ein paar Bilder vom Sentier de Bagnes des Annamites:

    Ein kleiner Hoplias:

    Ein Blick zur anderen Seite des Weges. Der Eindruck täuscht: unter der schmierigen Wasseroberfläche tummeln sich viele Fische, wie die Unterwasserkamera uns später zeigt.

    Zwischen den Nannacara jetzt auch ein Apistogramma (gossei(?).

    Wieder ein Hingucker!

  • Bambus ist hier nicht zu Hausem, sondern aus Asien eingeschleppt und ist mittlerweile eine Plage, der man kaum Herr wird. Joep berichtet, dass man versucht Hormone zu entwickeln, die den Bambus zur Blüte bringen. Nach der Blüte stirbt der Bambus ab.

    Ebenfalls beeindruckend und erschreckend ist das ehemalige Strafgefangenenlager in Bange des Annamites, das noch etwa 1940 von den Franzosen betrieben wurde. Hier wurden indonesische Gefangene unter grausamsten Bedingungen geknechtet. Wir erinnern uns an den Film Papillon. Hier ein Bild von den Zellen. 1,8 Meter lang, 80 cm breit. Das Bett ist eine Pritsche zum Runterklappen.

    Die Latrinen sind noch gut erhalten.

    Viele Grüße

    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von vspatz (6. Dezember 2021 um 23:05)

  • Der Crique Gabrielle. Während die Bäche in der Regel im dichten Wald verlaufen und wir zum Nachmittag oft schon die Taschenlampe bemühen müssen, weil das Blätterdach kaum einen Lichtstrahl durchlässt, hat der Crique Gabrielle einen ganz anderen Charakter. Die Sonne bescheint größtenteil die Wasseroberfläche. Man sieht überall Pflanzen im Wasser, die in den Urwaldbächen vollkommen fehlen. Wunderschön! Wir fahren zweimal zum Crique Gabrielle. Das zweite Mal haben wir ein Kanu dabei und fahren das Flüsschen hinauf.

    Der Bootsanleger direkt hinter der Brücke. Hier kann man gut Fischen und das Kanu zu Wasser lassen. Zum Einen ist Trockenzeit, andererseits ist der Crique Gabrielle dem Gezeiteneinfluss stark unterworfen. Wir messen jedoch bei Niedrigwasser und auch bei Wasserhöchststand etwa 40 µS/cm und eine Wassertemperatur von 27 bis 29 Grad.

    Die neue Brücke vor der alten vor der noch älteren. Mal schauen, wie lange die hält. Das Gefahrenschild der noch älteren ist jedenfalls noch da.

  • Wir fangen Brachycalcinus orbicularis (habe ich nachgeschaut, ich hoffe das stimmt.)

    Gasteropelecus sternicla

    Nannostomus beckfordi. Hier gibt es auch einen Farbschlag mit auffallend goldenem Rücken.

    Hemigrammus sp. Wer kennt ihn? Sieht aus wie H. neptunus. Nur kommt der nicht hier vor. H. guayanensis sieht auf den Vergleichsbildern auch anders aus.

    Ein Nanderbarsch: Polycentrus schomburgkii

    Verschiedene Salmler. Gut genährt sieht anders aus!

  • Mit dem Kanu auf dem Crique Gabrielle sieht man die ganze Pracht der Wasserpflanzen und Tiere.

    Nymphea mit ihren Schwimmblättern

    Interessant auch die Schwimmblätter und Blüten von Cabomba.

    Libellen überall

    An ein Paar solcher Hühner konnten wir uns nur auf Samtpfoten heranpirschen. Hier das Männchen.

    Wenn man den Crique hinaufpaddelt gelangt man schließlich in eine Sumpflandschaft. Jetzt bei Nierdigwasser könnte man halbwegs trockenen Fußes darüberlaufen.

  • Wir fangen unterwegs noch ein paar Fische:

    Zwei Raubsalmler (Crenuchus spirulus?) und Hyphessobrycon ?? oder Pristilla maxillaris? Ich rätsel noch.

    Die Beilbäuche sieht man im Sonnenlicht in Trupps durchs Wasser ziehen.