(k)ein Aquarienbuch

  • Hallo,

    bei meiner Leidenschaft Bücher zu sammeln kommt man immer mal wieder an ein Buch wo man sagt ´das ist schon was besonderes´

    So erging es mir bei einem gar nicht so bekannten Buch von welchem ich hier berichten möchte.

    Südamerikanische Fische und ihr Lebensraum, so der vielversprechende Titel. Autor ist Karl Heinz Lüling.

    Zum Inhalt

    Obwohl hier auch einige Aquarienfische genannt und gezeigt werden geht es doch hauptsächlich um ehr ganz besondere Fische aus Südamerika welche nicht unbedingt für ein Aquarium geeignet sind. Zu groß, zu klein, zu gefährlich, zu uninteressant.

    Zu uninteressant ? Nein auf keinen Fall. Ich habe in diesem doch ehr kleinen Buch mehr vom Amazonas und anderen Flüssen erfahren als in manch anderen Büchern zusammen. Lüling greift hier Fische und Themen auf wie wir sie wohl noch nie so betrachtet haben. So berichtet er von der (un) Gefährlichkeit der Piranhas , wie, mit wem und wo sie leben.

    Er berichtet von den größten Fischen des Amazonas, den Arapaima gigas, schildert interessantes von aus dem Revier des Electrophorus electricus. Dieser tötet mit seinem Stromschlägen nicht nur seine Nahrung, nein es wird auch das Revier damit markiert. Er beschreibt das in den verschiedensten Gebieten völlig normal Massensterben der Fische durch das Austrocknen, welche Fische es nicht schaffen und welche Fische dennoch überleben. So z.B. der Aal Synbranchus marmoratus. Wie er das schafft ist in dem Buch nachzulesen.

    Sehr spannend auch der Kreislauf zweier Killi-Arten, Wann die Eier gelegt werden, wie diese dann fast austrocknen um bei regen wieder für neues Leben zu sorgen.

    Lüling hat mir auch noch einmal verdeutlicht, dass es nicht die Aquaristik sein kann welche mit der Entnahme von Fischen aus der Natur zur Bedrohung oder gar zum Aussterben von Fischen führen kann. Die Natur hat eigentlich alles im Griff und sorgt u.A. mit solch einem Massensterben für ein Gleichgewicht im System. Es gibt Tiere die sind auf solche Ereignisse angewiesen die wiederum ihr Überleben sichern. Die paar Fische für den Export spielen keine Rolle im Geschehen.

    Aber weiter mit dem Buch.

    Urinophilus, das kleine Monster was beim pinckeln ins Wasser in die Harnröhre schwimmt. Ich habe schon viele Geschichten von ihm gehört, aber richtig aufgeklärt hat mich erst diese Buch.

    Gabelbart Osteoglossum, hier schildert Lüling eigene Beobachtung zu diesen tollen Tieren. Aber auch kleine Salmler, Cichliden und Welse finden Platz im Buch.

    Es gibt ein authentisches Bild aus dem Leben in und an den Flügen Südamerikas wieder wie ich es bisher nicht wahr genommen habe. Die Abenteuer von Lüling, Sioli oder Harald Schulz sind nicht vergleichbar mit den heutigen Touren bekannter Aquaristik-Riesen.

    Das Buch selber ist mit 24,7 x 17,3 cm in das Buchformat Gr. 8° (Groß-Oktav) zu stellen. Es hat einen festen Leineneinband. Mit Glück ist der schöne Schutzumschlag erhalten. Das Papier ist bereits etwas nachgedunkelt. Die Klebebindung ist fest.

    Erschienen ist es im Engelbert Pfriem Verlag. Eine Jahreszahl ist nicht angegeben. Aber ich verrate sie dennoch. 1973

    Das Buch ist aktuell für nur 10 Euro im Internet zu finden.

    :-)/~

  • Hallo, Michael ! Dann sage ich mal DANKE für deinen sehr wertvollen Buch Tipp ! Schönen 1. Mai - Abend noch.

    Claus :-)/~

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]