Neues Aq nur Salmler ?

  • Hallo,

    ich überlege mir ein 2 Aq anzuschaffen, es sollte nur ein reines Salmler Aq werden.

    Meine Vorstellung ist:

    Aq 350Liter mit vielen Pflanzen und Wurzel.

    Nun kommen wir zum Besatz:

    10 Panzerwelse

    15 Neon-Salmler - Paracheirodon innesi

    15 Roter Neonsalmler - Paracheirodon axelrodi

    15 Rotkopfslamler - Hemigrammus rhodostomus

    20 Garnelen Red Fire

    10 Rennschnecken.

    Passt das vom Besatz her? Oder habe ich schon Überbesatz?

    Gruß

  • Hallo Molle,

    P. innesi würde ich aufgrund der niedrigeren Temperaturansprüche und dem ähnlichen Verhalten zu P. axelrodi nicht in die Auswahl packen.

    H. rhodostomus habe ich als sehr aktive Schwimmer in Erinnerung, die zwar sehr schön schwärmen, allerdings auch eine gewisse Unruhe ins Becken bringen.

    Gehe ich von P. axelrodi aus, würde ich folgende Vorschläge machen: P. axelrodi ist leicht bodenorientiert. Ich könnte mir noch eine Vergesellschaftung mit etwas oberflächenorientierteren Arten vorstellen (z.B. Beilbäuchen, Nannostomus eques, Hemigrammus pulcher etc.)

    Wegen der Balzspiele würde ich auch immer wieder Vertreter der Rosensalmler um Hypessobrycon roseus empfehlen. Klasse fand ich auch Hyphessobrycon amandae im großen Schwarm.

    Ob du das Becken als Gesellschafts- oder Artbecken ausgestaltest, ist natürlich dir überlassen.

    Zu den Beifischen: Corydoras gehen immer, solange sie beim füttern nicht zu kurz kommen. Die genannten Garnelen und Rennschnecken sind glaube ich nicht aus Südamerika, aber auch das könnte funktionieren, auch wenn die kleinen Garnelen bestimmt als willkommenes Futter betrachtet werden könnten.

    Liebe Grüße

    Swen

  • Hallo Molle,

    vorweg: Ich hätte mit 40 Salmlern dieser Größenordnung bei dem Becken gar keine Probleme, ehrlich gesagt auch mit etwas mehr Tieren nicht , solange Filterung und Wasserwechsel passen. Solche Garnelen und Rennschnecken würde ich persönlich nicht einsetzen, aber das ist Geschmackssache.

    Ich habe seit einigen Jahren Salmler nur ohne andere "Schwimmfische" in meinen Becken.

    Die Idee von Swen finde ich persönlich recht reizvoll.

    Rote Neons mit Ziersalmlern (gerade N. eques) und Beilbäuchen ist für mich eine Traumkombination. Für viele wohl zu langweilig, aber ich mag entspannte Becken.

    Ich habe in meinem größten Becken seit 2019 nur Rote Neons alleine als "Schwimmfische". Aktuell sind es rund 28 Tiere. Dadurch, dass keine Feindfische im Becken sind, schwimmen sie nicht im Schwarm, sondern in einem eher lockeren Verband. Man wechselt geschlossen von der linken auf die rechte Seite des Beckens und umgekehrt, aber etwas Abstand zum Nachbarn sollte es schon sein, sonst wird er kurz angeschwommen. Wenn sie sich erschrecken oder während und kurz nach dem Wasserwechsel bilden sie einen klassischen Schwarm und bleiben eng zusammen.

    Wenn du N. eques mit im Becken hast ändert das meiner Erfahrung (die Kombi hatte ich rund fünf Jahre ohne weitere Schwimmfische) nichts am Verhalten der Neons, denn die Ziersalmler sind noch ruhiger. Wenn du aber z.B. N. beckfordi einsetzt ist etwas mehr los, gerade wenn du mehrere Männchen hast, was ich empfehlen würde. Die Kommentkämpfe und Balz der Tiere sind absolut traumhaft. Rote Neons mit den beckfordis klappte bei mir auch über Jahre sehr gut. Die Beckfordis haben sich dabei sogar ziemlich stark vermehrt.

    Beilbäuche sind auch einfach ruhige Gesellen, die hatte ich aber lange vor den roten Neons, damals waren dort Schwarze Phantomsalmler mit im Becken. Bei Beilbäuchen ist aber eine absolut (!!!) dichte Abdeckung Pflicht, sonst sind sie auf dem Fußboden und nicht mehr im Becken zu finden.

    Corydoras habe ich in all den Kombinationen mit im Becken gehabt, klappte immer top. Schön waren auch jeweils noch Hexen- oder Nadelwelse dazu.

    Rotkopfsalmler sind halt, wie es ja auch schon Swen geschrieben hat, immer auf Achse.

    Mit P. innesi fand ich die Kombination mit gelben Phantomsalmlern wunderschön.

    Auch in der Schmucksalmler-Verwandschaft gibt es so tolle Fische.

    Ich finde deine Idee toll, ich freue mich ehrlich gesagt immer, wenn sich Leute auch für Südamerika-Becken ohne Buntbarsche begeistern können, sind halt einfach nicht meins;)

    Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, deine Idee würde sicher auch funktionieren, ich finde halt, dass "normale" Neons neben roten wie graue Mäuse aussehen und würde sie daher nicht kombinieren.

    Wenn dir nach mehreren Arten im Becken ist dann zieh es durch, solange die Ansprüche zusammenpassen spricht da nichts dagegen. Auch Becken mit nur einer Salmlerart haben ihren Reiz, muss halt jeder für sich entscheiden.

    Gerade bei Roten Neons würde ich dir nach meinen Erfahrungen der letzten +/- 15 Jahren aber unbedingt zu einer Quarantäne raten, die Tiere sind oftmals ziemlich durch, wenn man sie erwirbt. Ich nehme mir mittlerweile daher gerade bei Roten Neons sehr, sehr viel Zeit sie bereits beim Händler zu beobachten, sodass man zu Hause keinen Schock erlebt. Seit ich das so mache und die Tiere für 4-5 Wochen nach Kauf in Quarantäne halte hatte ich keine Ausfälle nach dem Kauf mehr.

    Viele Grüße

    Felix

  • Moin zusammen,

    um es vorweg zu nehmen, ich bin Großcichlidianer. Beim Schnorcheln in den Heimatgewässern meiner besonderen Lieblinge konnte ich immer wieder mit Begeisterung Schwärme oder Gruppen von Salmlern beobachten. Am meisten faszinierten mich dabei die Rotkopfsalmler (vorrangig H. bleheri), da diese wirklich ein annäherndes Schwarmverhalten zeigen. Natürlich kamen auch in kleineren Zuflüssen viele andere Salmlerarten vor. Bin nicht so der Experte , aber Spritzsalmler, verschiedene Ziersalmler sowie auch kleiner bleibende Neonsalmler sind noch in meiner Erinnerung. Kurz und gut, ich habe mir irgendwann 100 Rotkopfsalmler zugelegt und sie mit juvenilen Geophagen (ca. 5 cm) in einem 720 l Becken vergesellschaftet und war begeistert.

    Nach geraumer Zeit war plötzlich ein 350 l Becken leer, also ohne Fischbesatz und es musste schleunigst abgeändert werden. Also zum Händler meines Vertrauens und 60 P. axelrodi eingetütelt. Ich werte P. innensi nicht ab, würde aber beide Arten nie in einem Becken zusammenhalten. In den Beuteln beim Händler waren es noch eine Unmenge an Fisch, aber im Aquarium sah es Anfangs ziemlich leer aus. So entschloss ich mich nach einer zusätzlichen geeigneten Art umzusehen und kam auf Hyphessobrycon socolofi. Diese Art bleibt kleiner als der "normale" Kirschflecksalmler H. erythostigma, aber wenn es die Aquariumgröße zulässt, ist dieser auch gut geeignet.

    Was ich damit ausdrücken möchte, manchmal ist Weniger (an Arten), besser als ein Zuviel. Anbei ein nicht so recht gelungenes Foto von H. socolofi und ein Snipping Tool aus einem meiner Videos.

    Beste Grüße von Mathias

  • Hallo Mathias,

    auch ich möchte meine Erinnerungen an die Rotkopfsalmler nicht missen. Das Schwarmverhalten ist einfach phenomenal. Irgendwo im Forum war da auch mal ein tolles Video verlinkt. Leider weiß ich nicht, welche Art ich damals gehalten habe. Ich würde sie aber im Artbecken, höchstens noch mit ein paar Corydoras vergesellschaftet sehen. Wie hat deine Vergesellschaftung mit den Geophagus funktioniert?

    Molle: Ich finde es sowieso toll, wenn du dich mit den Salmlern beschäftigst. Das tolle ist, dass du hier eine extrem vielfältige Gruppe hast. Von Schwarmfisch bis stark territorial. Vom Bodensalmler bis zum Beilbauch. Spindel oder Scheibenform. Freilaicher oder Brutpflege auch außerhalb des Wassers. Klein bis riesig. Also für jeden etwas dabei und leider in den letzten Jahren eine aquaristische Randerscheinung.

    Liebe Grüße

    Swen