Wer mag sie nicht, die grünen Höllen unter den Aquarien? Aber darum
geht es hier nicht, hier soll dem Einsteiger ein wenig Grundwissen
vermittelt werden.
Die meisten Pflanzen in Wassergärtnereien werden nur mit der Wurzel im Wasser (= emers)vermehrt und gezogen, dadurch benötigen sie im Aquarium einen gewissenZeitraum (einige Wochen) um sich umzustellen. Während dieser Phase
werden Nährstoffe nur begrenzt aufgenommen.
Bei Neueinrichtungen wird eine üppige Bepflanzung mit schnellwachsenden Pflanzen empfohlen. Einige Beispiele: Hornkraut, Wasserpest, Cabomba, Muschelblumen
Ein Aquarium mit guter Bepflanzung (ca 75%) und moderatem Fischbesatz sorgt auch für gutes Wasser im Aquarium.
Nur Pflanzen ist es möglich, Kohlenhydrathe unter Nutzung von Lichtenergie aus CO2und Wasser herzustellen. Während diesem Prozess entsteht Sauerstoff,welcher an das Aquariumwasser abgegeben wird. Ein kleiner Teil des
produzierten Sauerstoffs wird nachts durch die Pflanze selbst wieder verbraucht. Auch werden Phosphor- u. Stickstoffverbindungen, welche durch Futter und Fischkot im Aquarium anfallen von Pflanzen aufgenommen
und verarbeitet.
Wie bereits oben beschrieben sind Wasser, Licht und CO2 miteinander bei der Photosyntese verbunden. Ca. 85-90% der Trockenmasse wird aus CO2 und Wasser aufgebaut, somit ist einer der wichtigen Nährstoffe das CO2.
Mit einem ja kann die Frage beantwortet werden, ob es auch ohne künstliche CO2-Zufuhr geht. Allerdings geht dies nur unter bestimmten Umständen, z.B. mit langsam wachsenden Pflanzen. Warum? z.B. Schnellwachsende Pflanzen benötigen ungleich mehr CO2
als langsam wachsende Pflanzen und stehen somit in unmittelbarer Nahrungskonkurenz zueinander, sie entziehen langsam wachsenden Pflanzen sozusagen die Grundlage zum Leben, bei ausreichendem CO2 Angebot wachsen allerdings beide Arten gut im Aquarium.
Pflanzen benötigen aber auch mineralische Nährstoffe, welche zum großen Teil durch das Wasser aufgenommen werden. Über das Leitungswasser gelangt Schwefel (S), Kalium (K), Calcium (Ca) und Magnesium (Mg) ins Aquarium, allerdings kann es hier zum Mangel
kommen.
Beispiel: Mangel an Kalium erkennbar an hellen Zwischenräumen in den dunkelgrünen Blattnerven.
Eisen (Fe) ist ein wichtiger Stoff und wird in der Aquaristik als ein Hauptnährstoff angesehen und ist wichtig im Pflanzenaufbau. Da in unserem Leitungswasser kein Eisen vorhanden ist, muss dieses dem
Aquariumwasser zugefügt werden.
Beispiel: Eisenmangel erkennt man gut an den Jungblättern, welche gelb und glasig werden/sind.
Einige wichtige Spurenelemente für Pflanzen sind: Bor, Zink, Mangan, Kupfer und müssen dem Aquariumwasser zugefügt werden. Wie bereits am Anfang erläutert, werden die meisten Pflanzen in den Gärtnereien über Wasser gezogen.
ein Grund ist, daß der überwiegende Teil der in der Aquaristik verwendeten Pflanzenarten zu den Sumpfpflanzen gehört und Luftblätter hat. In den natürlichen Gewässern stehen diese Pflanzen nur wenige Male zu bestimmten Jahreszeiten ganz unter Wasser. Nährstoffe werden überwiegend über die Wurzeln aufgenommen, deshalb benötigen diese Pflanzen gute Bodengrundbedingungen im Aquarium . Das kultivieren dieser Pflanzen in Wassergärtnerein geschieht emers, da sie in relativ kurzem Zeitraum sehr schnell wachsen, submerses
kultivieren ist bei diesen Pflanzen zeit- und auch kostenintensiver.
Unterwasserpflanzen, also reine Wasserpflanzen nehmen Nährstoffe überwiegend über die Blätter auf und besitzen oft nur schwach ausgebildete Wurzeln; Ausnahmen gibt es aber auch hier. Vallisneria spec. ist eine solche, sie nimmt Nährstoffe überwiegend über die
Wurzeln auf, auch sind diese stark ausgebildet.
Beispiel: Ceratophyllum demersum (Hornkraut) oder Cabomba spec. (Wasserhaarnixe)
Nachdem wir nun wissen, daß CO2 und Eisen (Fe) Hauptnährstoffe sind, Kalium (K) und Schwefel (S) im Leitungswasser normalerweise in Form von Härtebildnern ausreichend vorhanden sind.Heute gehen wir etwas mehr auf Eisen (Fe) ein. Warum ist Eisen (Fe)
eigentlich mehr ein Hauptnährstoff als Spurenelement in der Aquaristik. Eisen (Fe) spielt eine Hauptrolle bei dem Aufbau des grünen Blattfarbstoffes, fehlt Eisen verhungert die Pflanze. Anzeichen sind gelbliche, glasige Jungblätter. In unserem Trinkwasser ist Eisen ein
nicht erwünschter Faktor. Also müssen wir Eisen (Fe) ins Aquarium einbringen. Eisen (Fe) wird von schnellwachsenden Pflanzen über ihre Blätter aus dem Wasser aufgenommen. Eisen ist aber nicht gleich Eisen, Pflanzen benötigen das sg.
zweiwertige Eisen, da wir aber in unseren Aquarien Sauerstoff benötigen, würde zweiwertiges Eisen sofort zu dreiwertigem oxidieren und somit unverwertbar für Pflanzen.
Und nun? Hmm, nun müssen Chelatoren her. Durch eine Ummantelung mit organischen Nährstoffen (=Chelatoren) wird das zweiwertige Eisen unantastbar für den Sauerstoff im Wasser gemacht. Dieses dosieren wir dann mit unseren Fe-düngern in unsere Aquarien.
Nun gibt es denn natürliche Chelatoren und Substanzen? Ja, gibt es und zwar in unseren Naturgewässern, wo sie allerdings bei der Gewinnung von Trinkwasser herausgezogen werden. Aber auch in einem begrenzten Umfang
entstehen natürliche Chelatoren in unseren Aquarien, diese reichen aber nicht vollständig aus um Aquarien konstant und ausreichend zu versorgen. Kommen wir aber noch einmal auf Kalium zurück. Gerade in weichen Wasser
kann es zu einem Mangel an Kalium kommen. Diesen Mangelfaktor erkennt man an den dunkelgrünen Blattnerven und den hellgrünen Zwischenräumen.
Achtung: ähnliche Symtome auch bei Stickstoffmangel, welcher aber so gut wie nie in den Aquarien vorkommt
Teil 2 folgt
Gruß Uschi