Aufsalzen des Wassers bei Pseudacanthicus

  • Hallo Leute,

    mich beschäftigt in letzter Zeit immer wieder die Frage, ob ich mein Aquariumwasser prophylaktisch aufsalzen sollte oder nicht ?!

    Hätte ich meine Pseudacanthicus sp. L024 nicht im Becken schwimmen, bräuchte ich mir die Frage nicht stellen. Dann hätte ich es bereits schon längst in die Praxis umgesetzt. Nur leider ist mir nicht bekannt, wie und ob die Welse auf diese Veränderung reagieren. Kann mir diesbezüglich jemand Praxistips geben? Vetragen die Welse mein Vorhaben und wenn ja, wie dosiert ihr euer Aqauriumwasser und mit welchem Salz konkret.

    Ist ein Aufsalzen wirklich sinnvoll oder nur Aquarianerlatein?

    Bin auf eure Erfahrungen gespannt!

  • Hallo

    Ich sehe persönlich keinen Sinn darin, wiso du dein Aquariumwasser aufsalzen solltest. Wiso genau möchtest du denn das machen?
    Den L024 macht das vermutlich auf kurze Sicht nichts aus, längerfristig würde ich jedoch darauf verzichten.

    Gruss Andi

    L309+, l66+, L260+, L007+, L46, L236, Hyp. Sp., Pseudacanthicus Spinosus (L160), Pseudacanthicus sp. Alenquer, L200 HF, L91, L75, L134, L191, CW051, Paracheirodon axelrodi, Boulengerella maculata, Crenicichla sp. ,Geophagus steindachneri, Anostomus anostomus,...

  • Hallo,

    warum willst du dauerhaft aufsalzen...Süßwasserfische ständig erhöhten osmotischen Druck auszusetzen ist nicht notwendig...

    Salzzugabe wenn es von Nöten ist, bei Neubesatz um Stress zu mindern, bei Verletzungen o. Schleimhauttrübungen..o. bei
    Verpilzungen ist das eine gute Sache..mit Temperaturbehandlung und Salzzugabe bekomme ich auch sehr harte
    Bolzen von Rochen ans Futter die nicht fressen wollen..

    Ich benutze Handelübliches Speisesalz o. Zusätze o. das Salz aus der Meerwasseraquaristik..

    Je nach Bedarf salze ich 0,5-3g/L auf und das sehr langsam.

    Weiterhin ist es eine Tatsache das Fische in Salzzusatz weniger Energie verbrauchen und so aktiver sind. Der erhöhte Osmotische Druck kann aber einen Calcium Mangel hervorrufen da das Osmotische Gleichgewicht sich verändert und das Umgebungswasser einen andere Salzkonzentration als das Fischblut besitzt.

    Das tritt natürlich verhäuft bei hohen Konzentrationen auf.

    Deinen Welsen sollte das nichts machen, aber auf Dauer..rate ich ab.


    Bedenke das der Leitwert des Wassers erheblich erhöht wird. Eine Dauerhafte Salzmischung halte ich für Quatsch.
    Auch wenn einige Diskuszüchter das so betreiben und dauerhaft 0,1-0,2g/L zusetzen. Um den Appetit der Tiere zu steigern
    und sie so schnell auf Verkaufsgröße zu bekommen..

  • Hallo Stefan,

    ich verstehe auch den Hintergrund der Frage nicht so richtig. Warum willst Du denn das Wasser aufsalzen?
    Das würde ich nur verstehen, wenn Du Osmosewasser verwendest, aber sonst wäre das doch wenig sinnvoll für Deine Südamerikaner.

    Klär uns doch biite auf! :D

  • Hallo Stefan,

    Birte und ich hatten vor einiger Zeit in unserem 63-Liter-Becken ziemlich viele kleine Poecilia wingei und 59 Nachkommen von Oswald und Maruscha, den beiden Ancistrus sp. "Aquarium". Bei drei Endlers hat Birte dann eines Tages so verdächtige weiße Pünktchen entdeckt: Ichthyo! Glücklicherweise waren es nur einige wenige Stippen an den Schwanzflossen der Tiere.

    Medikamente wollte ich nicht so gerne geben, also habe ich mich für Salzzugabe und Temperaturerhöhung entschieden. Ich habe, so wie ich es gelesen hatte, vom billigsten Siedesalz ohne Jod, Fluor oder Schnickschnack 5g in wenig heißem Wasser aufgelöst, abkühlen lassen und diese Mischung dann tropfenweise über einige Stunden hinweg dem Aquarienwasser hinzugegeben. Die Wassertemperatur habe ich innerhalb von 36 Stunden von 26°C auf 30°C erhöht. Den Endlers machte all das überhaupt nichts, und die Pünktchen Waren bereits am dritten Tag weg.

    Die Welse fanden das Ganze allerdings überhaupt nicht lustig. Sie atmeten sehr schnell (so, wie Hunde im Hochsommer manchmal hecheln) und schwammen auch trotz hoher Luftzufuhr durch den Filter immer wieder zum Luft holen an die Wasseroberfläche. Darum habe ich, nachdem die Pünktchen verschwunden waren, direkt einen 30%igen Wasserwechsel (kalt) gemacht und das Thermostat der Heizung zunächst auf 28°C und zwei Tage später wieder auf 26°C zurückgestellt. Glücklicherweise sind die Pünktchen der Endlers nicht wieder aufgetreten, und ebenfalls glücklicherweise haben wir keinen Wels verloren. Die Kleinen waren zu dem Zeitpunkt ca. 3cm lang.

    Nun ist mir natürlich nicht ganz klar, ob dieses Atemproblem primär vom Salz, von der Temperatur oder doch durch die Kombination hervorgerufen wurde. Und Feld-Wald-Wiesen-Antennenwelse sind mit 3cm auch vielleicht noch nicht ganz aus dem Gröbsten raus. Allerdings sind es auch nicht ganz so seltene Tiere wie Pseudacanthicus sp. L024. Ich würde Dir nach meinen Erfahrungen sicherheitshalber lieber vom Salz abraten, vor allem, wenn Du es nur prophylaktisch zugeben willst. Bei einer bestehenden Erkrankung und einer ganz konkreten Gefahr, die Tiere zu verlieren, müsste man die Belastung so einer Behandlung abwägen. Aber nur als Krankheitsvorsorge gibt es doch sicherlich ungefährlichere Methoden.

    Liebe Grüße

    Melanie

    [bestand]1509[/bestand]
    Du bist panaqolusverrückt, wenn Du immer statt 200g Nudeln oder Mehl immer 204g, bei 300g immer 306g abwiegst.
    Du bist panaqolusverrückt, wenn Du in allen Bekleidungsgeschäften nach Ringelsocken suchst, auch wenn die grad total out sind.

  • Hallo Melanie,

    die Atemprobleme deiner Welse sind eher auf die Temperaturerhöhung zurück zu führen.
    Wasser hat bei 20Grad eine Sättigung von 9-10mg/L Sauerstoff. Bei Temperatuerhöhung auf sagen wir mal
    30-32Grad o. je nach Art sogar auf 36Grad kann die Sättigung schon auf 5mg/L absinken. Dauerhafte Werte unter 4mg sind
    tödlich. dazu kommt das gerade L-Welse sauerstoffbedürftiger als andere Fischarten sind. Wie zum Beispiel Zahnkarpfen.
    Einige Südamerikaner können sogar einige Zeit in Sauerstoff freien Wasser überleben..Astronotus ocellatus spricht man diese
    Eigenschaft zu. Das A u. O bei Wärmebehandlungen ist die ordentliche Durchlüftung.

    Trotz alledem würde mich die Intension interessieren, warum dauerhaft brackige Verhältnisse zu schaffen..

  • Hi,

    ich "salze" mein Wasser auch ständig auf. Aber nicht durch Kochsalz sondern durch einen Mineralstoffkomplex (oder anders gesagt: Mineralsalz). Das hat schon Sinn, da in unseren Leitungs-( u.ä. )wässern immer diverse Spurenelemente fehlen. Die Zugabe erfolgt über eine Dosierpumpe und verändert den Leitwert innerhalb von 2 Wochen so gut wie gar nicht.

    Salz ist eben nicht gleich Salz ;) .


    MfG

    Thomas

    Die besten Erkenntnisse verdanken wir den schlechtesten Erfahrungen...
    (Karl-Heinz Karius)

  • Hallo Thomas,

    ja da geb ich dir recht aber ich denke das es nicht das ist was Stefan meinte..
    Das Mineralsalz macht aber nur Sinn, wenn ich den Mineralgehalt des Leitungswassers kenne und dieses
    "aufwerten" möchte.

    bzw zum verschneiden von Osmosewasser, wenn ich das Leitungswasser so nicht nutzen kann, hohe Nitratwerte, Kupferverbindungen usw.

    Wie hast du genau deine Mineralzufuhr eingestellt? Wenn ich von einem Ausgangswert ausgehe und einen Wert X erreichen möchte..

    Welche Werte, für welche Tiere nimmst du da als Richtwert?
    Würde mich mal interessieren, währe nett wenn du etwas näher darauf eingehst..

  • Hi Leute,

    der Hintergrund meiner Frage ist eigentlich ganz simpel!

    Aufgrund jüngster Ereignisse habe ich über eine Art Prophylaxe nachgedacht. Quasi eine Art "Impfung" wenn man es so nennen mag. Was ich damit meine ist, die eine oder andere parasitäre Erkrankung, Pilze, etc. durch das Salz von vorn herein im Keim zu ersticken, dass diese gar nicht erst die Chance haben zum Ausbruch zu kommen. Vlt. ist dieser Ansatz banal, nur höre ich hin und wieder, das einige Aquarianer diese Methode nutzen, weil es angeblich von Nutzen für die Tiere sei.

    Nur möchte ich solche Spielchen nicht auf Kosten meiner Pseudacanthicus betreiben, da diese bekanntlich empfindlicher sind, was Stoffwechsel und WW betrifft.

    Was ich weiß ist, das "Aufsalzen" bei arbeiten mit Osmosewasser aufgrund der Entmineralisierung Sinn macht um wieder Minerale zuzuführen. Die ist mit meiner Frage aber weniger gemeint.

    Wie schon gesagt hatte ich es mir mehr als vorbeugende Maßnahme gegen Krankheiten, etc. vorgestellt.

    Ich hoffe, ich konnte es jetzt einigermaßen verdeutlichen.

  • Hi Marcus,

    ich mach das seit einigen Jahren mehr "gefühlsmässig". Also nicht ganz....

    Konkret heisst das, dass ich 60 ml Mineralsalz (ich messe die Gramm nicht ab, sondern nehme einen Messbecher) auf eine Literflasche Wasser gebe und diese Lösung mittels Dosierpumpe mit 2ml/h direkt in den Filterrücklauf tröpfeln lasse. Das Wasservolumen beträgt ca. 1200 l. Diese Menge hat sich nach mehreren Dosierversuchen als die Größe herausgestellt, die den LW nur unwesentlich ändert (was ja auch noch andere Ursachen hat).


    MfG

    Thomas

    Die besten Erkenntnisse verdanken wir den schlechtesten Erfahrungen...
    (Karl-Heinz Karius)

  • Hi Stefan,

    Aufgrund jüngster Ereignisse habe ich über eine Art Prophylaxe nachgedacht. Quasi eine Art "Impfung" wenn man es so nennen mag.


    "meine" Methode zielt schon in diese Richtung, da dadurch das Immunsystem der Fische gestärkt wird.

    guck mal hier


    MfG

    Thomas

    Die besten Erkenntnisse verdanken wir den schlechtesten Erfahrungen...
    (Karl-Heinz Karius)

  • Hallo Stefan,

    da lag ich ja gar nicht so falsch mit meiner Vermutung..Meine Erste Antwort ist meine Meinung und Erfahrung dazu..
    Klar werden einige Tiere das ganz gut vertragen und keine Auffälligkeit zeigen. Aber um einen Gewissen Nutzen zu erreichen
    müsste ich wenigstens mit 1-2g/L aufsalzen um Ergebnisse zu erzielen. Das halte ich aber für den Dauereinsatz als sehr fragwürdig.
    Dazu kommt das der Salzgehalt auch andere Wasserwerte beeinflusst.

    Schon mal über einen UVC Entkeimer nachgedacht... je 100Liter, 1Watt Entkeimleistung..damit hab ich gute Erfahrungen gemacht und
    muss Salz nur bei Verletzungen, Neubesatz und Fressunlust einsetzen..Ich hatte seid Jahren schon keinen Fall von Pilz, Weißpünktchen o.
    ähnliches. Leider hilft das alles aber nicht bei Kiemen, Darmwürmern und Flageladen..

    Und bitte keine Grundsatzdiskussion zu Entkeimern.. :D

  • Hi Stefan,

    zum Thema Mineral-/Spurenelementemangel gab es vor ein paar Jahren in der DATZ einen interessanten Artikel von Dieter Untergasser. Ich find ihn blos nicht mehr. Vielleicht kann ja ein anderer User weiterhelfen?


    MfG

    Thomas

    Die besten Erkenntnisse verdanken wir den schlechtesten Erfahrungen...
    (Karl-Heinz Karius)

  • Hi Stefan,

    jetzt habe ich auch Deine Beweggründe für den Salzeinsatz verstanden! :D

    Ich kann Dir da auch, wie Thomas, die Salze von Genzel ans Herz legen. Damit habe ich jahrelang sehr gute Erahrungen gemacht. Und es wird auch von Welsen sehr gut vertragen!

    Ich habe Neuzugänge, auch Welse, vor dem Einsetzen ins Aquarium einem Bad mit diesem Salz unterzogen und dann bei jedem Wasserwechsel die entsprechende Salzmenge ins Aquarium getan.
    Allerdings habe ich es nicht wie Thomas vorher aufgelöst und langsam dem Aquarienwasser beigemischt, sondern ich habe es direkt ins Aquarium gegeben.