• Hallo,

    seit September halte ich eine weitere interessante Wildform der Lebendgebärenden Zahnkarpfen. Es ist der eher selten in Liebhaberaquarien anzutreffende Glaskärpfling (Quintana atrizona). Diesen will ich hier auch mal kurz vorstellen. Vielleicht findet dieses kleine Juwel ja doch noch den ein oder anderen Interessenten.

    Der Glaskärpfling Quintana atrizona ist ein endemisch auf Kuba vorkommender und bereits 1934 von HUBBS beschriebener Fisch.
    Diese Art ist monotypisch, was bedeutet, dass sie der einzige Vertreter in der Gattung Quintana ist. Der wissenschaftliche Name ist folgendermaßen entstanden. Der Gattungsname Quintana (lat. = gehört dem fünften) bezieht sich auf die einmalige Struktur des fünften Gonopodiumstrahls. Der Artname atrizona (lat. = rauchfarbig umgürtelt) beschreibt die Körperzeichnung. Nachdem Quintana atrizona 1935 erstmals nach Deutschland importiert wurde, verschwand die Art infolge des II. Weltkriegs offensichtlich wieder aus den Aquarien. 1978 kamen neu importierte Fische über Bratislava wieder in Liebhaberhände und wurden anschließend über Wien und ab 1981 in der damaligen DDR verbreitet.

    Während die Männchen mit ca. 2,5 cm ausgewachsen sind, erreichen die Weibchen eine Größe von ca. 4 cm. Der seitlich zusammengedrückte Körper ist ausgesprochen transparent. Die Färbung ist oliv-gelblich und weist an den Körperseiten eine Zeichnung mit 2 - 10 senkrechten schwarzen Streifen auf, welche unterschiedlich lang sind. Die Färbung der Rückenflosse beschränkt sich auf eine schwarze
    Umrandung, wobei die Schwarzfärbung auf den ersten Flossenstrahlen einen schmalen Fleck ergibt. After- und Schwanzflosse sind schwach himmelblau umrandet. Das Gonopodium ist im Verhältnis zum Körper ausgesprochen lang und in alle Richtungen beweglich.

    Die Haltung dieser friedlichen Fische ist relativ einfach. Sie sind eher ruhige Schwimmer, welche in einem nicht zu großen Artaquarium (ca. 30 - 50 Liter) am besten aufgehoben sind.
    In Wasser mit einem Härtegrad von 10 - 15° dGH, einem pH-Wert von ca. 7,0 und einer Temperatur von 22 - 26°C fühlen sich die Glaskärpflinge sichtlich wohl.
    Das Futter sollte der Größe der Fische entsprechen. Neben Lebendfutter (z.B. Artemianauplien) ist auch qualitativ hochwertiges Trockenfutter als Nahrungsgrundlage geeignet. Zarte Grünalgen können den Speiseplan ergänzen.
    Die Zucht gestaltet sich einfach, da die erwachsenen Tiere ihren Jungen nicht nachstellen. Nach einer Tragzeit von ca. 28 Tagen "entlässt" ein ausgewachsenes Weibchen bis zu 30 Jungfische, welche mit ca. 5 mm relativ klein sind und ein entsprechendes "Staubfutter" benötigen.


    Gruß
    Micha

    Hier noch ein paar (wie von mir üblich, eher qualitativ schlechte) Fotos meiner kleinen Juwelen: