Ursachen und Diagnose bei Flagellatenbefall

  • Was passiert im Tier eigentlich bei Flagellatenbefall? Was sind die Symptome?

    Eine zusammengefügte Kurzbeschreibung mit den wichtigsten Punkten

    Vorwort:

    Vorab sei an dieser Stelle hingewiesen, daß in einem Aquarium unzählige Flagellaten leben, die für die Fische völlig harmlos sind,die zur normalen Darmflora der Tiere zu gehören scheinen und keinerlei negative Effekte auf die Fischgesundheit haben. FL kommen nicht aus der Luft, dem Leitungswasser oder gutem tiefegekühlten Futter, sondern werden immer mit Fischen oder Wasser aus infizierten Becken in das Aquarium eingeschleppt. Die häufigste Übertragung ist von Elterntiere auf die Jungfische.


    Äußere Symptome:

    -Fische magern ab.
    -Afterregion ist entzündet.
    -Schleimiger Kot.
    -Weißer Kot.
    -Bauch ist ungewöhnlich dick.
    -Fische färben sich dunkel.
    -Weißliche Löcher in der Kopfregion.

    Verhalten:

    -Fische nehmen keine Nahrung zu sich.
    -Fische sondern sich ab.
    -Fische werden ruhig.
    -Fische schwimmen ruckartig.


    Darmflagellaten
    Wenden wir uns erst einmal den Verursachern der Erkrankung zu. Vor allem Diskus, Skalar und Tropheus leiden häufiger als andere Fischarten unter einem Massenbefall mit Darmflagellaten.

    Einzelne Arten haben allerdings die Fähigkeit zur spontanen Massenvermehrung, die Krankheitserscheinungen zur Folge hat, wie Hexamita sp. oder Cryptobia iubilans. Auslöser der plötzlichen und sprunghaften Vermehrung dieser Flagellaten können verdorbenes und ballaststoffarmes Futter, schlechte oder drastische Veränderungen der Wasserqualität oder Spannungen in der Sozialstruktur des Fischbesatzes sein. Hier finden sich auch Ansatzpunkte für Veränderungen der Haltungsbedingungen, um einem neuen Befall vorzubeugen.

    Flagellaten schädigen ihren Wirt vor allem dadurch, daß sie durch die Darmwand hindurch in andere Organe einwandern. Nicht nur im Darm, sondern auch in Leber, Milz und Niere vermehren sie sich. Der Fisch reagiert auf die Invasion damit, daß Freßzellen auf den Weg geschickt werden, um die Eindringlinge zu vernichten; ein Entzündungsherd entsteht. Eine weitere Taktik, um den Parasiten am Weiterwandern zu hindern, besteht darin, ihn einzukapseln. Ringförmig wird Gewebe um die mit den Flagellaten befallenen Bereiche angelagert, so daß regelrechte Wucherungen in den Organen entstehen. Durch das massive Aufgebot an Abwehrfunktionen und die immer zahlreicher werdenden Abkapselungen wird die Funktion der Organe bis zur Lebensuntüchtigkeit eingeschränkt.

    Im frühen Stadium der Infektion, wenn die Flagellaten noch nicht beginnen, in die Organe einzudringen, verursachen sie im Darm flächige Entzündungen. In einigen Fällen treten Symptome auf, die denen einer Bauchwassersucht ähneln und nicht selten durch bakterielle Sekundärinfektionen verursacht werden.


    Der Handel bietet die unterschiedlichsten Medikamente gegen Darmflagellaten, bei frühzeitiger Diagnose und richtiger Behandlung ist die Krankheit in den meisten Fällen innerhalb von ein paar Tagen stabilisiert und überstanden.