Hallo miteinander!
Leider ist mir in den vergangenen 2 Tagen fast meine ganze Biotodoma Cupido Brut eingegangen Die waren schon fast einen Zentimeter groß und zwischen 50 biis 60 Stück in der Anzahl! Hab ein paar wenige nun rausgefangen, wer weiß ob die es packen.
Jetzt stehe ich ziemlich ratlos da, es hat auch ausschießlich die Brut im Gesellschaftsbecken betroffen. Ich hatte eine Reihe von Änderungen am Becken, vielleicht könnt ihr mir helfen bei der Ursachenforschung.
Die Eckdaten:
Offenes 200x60x60 Gesellschaftsbecken
GH<3 KH<3 Ph6,8 laut schnelltest, kein Nitrit, Nitrat unter 10
Neben den 7 Cupidos wohnen da noch ein Trupp dicrossus maculatus, otocinclus, ein schwarm blaue neons und sehr viele Goldmollies. Zwerggarnelen gibts zuhauf, ein Pärchen Apistogramma Blaukopf. Der Besatz verträgt sich super, ich glaube nicht, dass es daran liegt.
Hier die Einrichtung, Balz, Eiablage (02.12.2013), Schlupf (40h später):
http://www.flickr.com/photos/110675386@N06/
Die Symptome:
Ich schätze dass es am Morgen begann, die 1cm Jungfische drehten und trudelten sich. Bohrten ihre Köpfe in den Sand oder stießen hektisch in alle Richtungen. Die Eltern, die sonst liebevoll pflegen und verteidigen, waren natürlich voll überfordert. Sobald einer der Jungfische aus ihrem Schutzkreis raus war, kamen natürlich die Mollys und haben gefrühstückt. Ich glaube, die Tageszeit hat etwas damit zutun. Gestern morgen dezimierten die Beifische die Brut von 50-60 auf 20. Heute konnte ich nur noch 5 rausfischen.
Ab dem 10. Tag nach der Eiablage habe ich Artemia Nauplien verfüttert, auch mit entkapselten Eiern vermixt (mit Beckenwasser quellen lassen) und bin vor einer Woche auch zu Cyclops übergegangen. Ansonsten haben die Tiere im gut eingefahrenen Becken jede Menge Kleinstlebewesen zwischen den Blättern.
Meine möglichen Fehler:
Seit der Eiablage ist kein neuer Fisch dazugekommen. Krankheiten bei den anderen schließe ich mit großer Sicherheit aus. Was ich aber gemacht habe:
Anfang Dezember glaube ich, hab ich den Auslass des Eheim Richtung Wasseroberfläche gedreht und ordentlich an Sauerstoff dazubekommen. Vor etwa 14 Tagen habe ich die Bestückung von zwei der drei Filterkammern im Eheim Prof 3e 2078 Filter gewechselt. Habe die Bällchen und Tonröhrchen der unteren beiden Kammern durch Siporax ersetzt. Es fand sich so gut wie kein Mulm oder Filterschlamm im Filter, dafür sorgen Hundertschaften von Garnelen und mexikanischen Bachflohkrebsen. Das Material stammt von einem Vereinsfreund und Skalarzüchter. Jens (Neuj) hier aus dem Forum war so nett und hat mir viele Echinodorus und Tigerlotus geschickt, da habe ich zwei der Pflanzen in mein Becken gesetzt. Letzte große Änderung war ein Schnellfilter bestehend aus einer Tunze Turbelle e jet 1005 mit dem beiliegendem Flies gegen die Schwebeteilchen, die geringe Verschlammung im Eheim belässt halt viel davon im Becken. Die Strömung habe ich so gestaltet, dass die Brutstätte nur wenig davon abbekommt. Auch die toten Ecken, dort wo ich gern Sammelstellen für Detritus habe, bleiben erstmal weitestgehend bestehen. Achja, Frostfutter hab ich gewechselt auf Artemia der Artemiafarm.de. Stand aber noch nicht auf dem Speiseplan der kleinen.
Keiner dieser Maßnahmen traue ich jetzt erstmal eine fatale Wirkung zu, sonst hätte ich das ja auch nicht gemacht. Der PH Wert liegt tagsüber bei 6.8 und sinkt gegen Abend auf 6,7 ab. Gesteuert wird über eine Co2 Anlage und die Atemfrequenz der Fische ist entspannt. Zeitlich fällt das Sterben mit dem Tunze Schnellfilter zusammen und wie erwähnt glaube ich auch, dass es morgens akut geworden ist. Die Jungen der Cupidos übernachten in Gruben, die von den Eltern gegraben werden, beide Elternteile kümmerten sich sehr gut um die Jungen. Kann natürlich sein, dass die Jungen morgens aufwachen und die geänderten Verhältnisse spülen ihnen eine andere Nahrung zu, welche zu Verstopfung führt. Des nachts wuchert das Becken von Turmdeckelschnecken und Zwerggarnelen, das sind nur die sichtbaren Bewohner. Vielleicht gibt es Kleinsttiere, die bisher abgehalten worden und nun aber morgens zur Verfügung stehen?
Dass die gesteigerte Umwälzung und das Siporax Rücklösevorgänge in Gang setzen, kann ich nicht ausschließen, finde es aber auch unwahrscheinlich. Ich hatte schon mehr CO2 und weniger Sauerstoff im Becken. Da war auch alles ok. Da fällt mir ein, meine Umkehrosmoseanlage habe ich eine Woche verborgt, um das Becken vom Schwiegerpaps vollzulassen. Dass ich mir danach etwas schädliches ins Becken gespült habe, glaube ich auch nicht. Der TDS Messer zeigt 1-4 ppm im Reinstwasser.
Igendwas muss ich ja falsch gemacht haben. War ziemlich traurig mitansehen, wie von einem Tag auf den andern die ganzen kleinen verschwinden und die Mollys sich drum streiten. Die werde ich jetzt übrigens radikal reduzieren und vor allem nicht mehr nur den Nachwuchs sondern eher die Elterntiere abgeben, damit nicht aller 2 Monate wieder 200 rumschwimmen. Mit dem Schnellfilter wollte ich noch ein wenig experimentieren für die Standzeit und dann ein Versteck finden, wenn ich den Wartungszyklus raushab. Oder sollte ich den wegen der zeitlichen Korrelation doch lieber abschaffen? Dann hab ich lieber Schwebeteilchen aber dafür Jungfische.
Weitere Paare und damit Gelege kündigen sich bereits an, ich hoffe, ich kann bis dahin die Ursache ausmachen. Woran also könnte es gelegen haben?
Viele Grüße,
Robert