Ansäuerung mit Eichenextrakt

  • Moin,

    so noch mal zum Abschluß von mir...
    Ich lasse jetzt die zusätzlichen Luftsprudler im Filterbecken (sollte die Filterbakterien mit zusätzlich Sauerstoff versorgen) erstmal aus, und werde dann den ph mal öfters überprüfen. Werde dann mal berichten wie es funktioniert hat. :-)/~

    Gruß Tom

    "Keep on rockin' in a free world!" (Neil Young)

  • Hallo,

    also meiner Meinung nach ist hier im Thread das Halbwissen des Forums versammelt... sorry.

    Solange du hohe KH hast, kriegst du den pH nicht ordentlich runter. Dafür haben ja so viele Umkehrosmose oder Vollenentsalzer.

    Hier lohnt sich zu lesen : http://www.deters-ing.de/Wasser/Aufbereitung.htm

    Viel Erfog..
    berthold


    Hallo Forum,

    genau so sieht es aus, Berthold spricht (schreibt) mir aus der Seele.
    Und das *Eichenextrakt* hat genauso viel mit Eiche zu tun wie eine Kuh mit lila Schokolade, da stand vielleicht mal eine Flasche neben einer Eiche .... Das ist nix anderes als Mineralsäuren, mal Phosphorsäure (oleeolee, wir erhöhen unser Phosphat im Becken) oder Schwefelsäure, je nach Hersteller. Google bringt dazu die Ergebnisse.
    WENN der PH runter MUSS, dann müßen die Puffer weg, meist ja die KH. Frage wäre natürlich noch, warum der PH runter soll?
    Huminsäuren sind übrigens auch PH Puffer, ich hab mal ein sehr interessanten Artikel gelesen über die *Pufferei*, wann die kH abgibt und die Huminsäuren übernehmen, welche Huminsäure zu welchen PHwert puffert usw. Find den aber auf die Rasche nicht, aber da könnt ihr ja auch mal google anwerfen.

    THX und Grüße, Mario

  • durch biologische Zersetzungsprozesse wird der PH-Wert gesenkt. So kommt es bei starker Fütterung in dicht besetzen Becken zur deutlichen Senkung des Ph-Wertes. Eine wissenschaftlich korrekte Erklärung kann ich an dieser Stelle nicht liefern und es ist auch nicht notwendig.

    Da gibts noch was zur Weiterbildung ;)

    http://www.ibdoerre.com/aqua/lars/nitrit.htm

    http://aquariumtech.dyndns.org/watermeasure.html

    THX und Grüße, Mario

  • Hi nochmal...

    Zitat

    Soll ich dir noch die Adresse geben wo du
    die Filterschwämme bekommst mit den Siebrohren?

    Bin nicht ganz im Bilde. Für was denn das nu wieder? ;)

    Gruß Tom

    "Keep on rockin' in a free world!" (Neil Young)

  • Hallo zusammen,

    Eine dichte Besetzung des Beckens ist dazu nicht zwingend notwendig, ebenso nicht eine zu starke Fütterung. Aber natürlich kann man auch diesen Weg wählen um eine Senkung des PHs zu erzwingen. Jedoch ist er so eine Folge von Verkettungen und nicht bewusst gewollt. Hoffe ich zumindest, dass dies in diesem Fall nicht bewusst gewollt ist... :)

    Mit Laub gehts von alleine, Umkehrosmoseanlage vorausgesetzt... Nützlicher Nebeneffekt einer Osmose-Anlage ist deren Schadstoffabbau des Leitungswassers (dies wird in einem anderen Tread schon diskutiert)...

    lg Dominic

  • Hallo Mario,

    du hast recht, natürlich ist es viel seltener notwendig den PH-Wert zu senken, als allgemein behauptet wird. Eine keimarme Umgebung und schadstofffreies Wasser ist viel wichtiger. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass die Nachzucht bei meinen Zwergcichliden deutlich besser und häufiger gelingt als ohne Ansäuerung des Wassers.

    Ich muss aber zugeben, dass die von mir beschriebene Variante nur bei derart kleinen Wassermengen Sinn macht. Ein 300l Becken kann man damit wohl kaum auf wirtschaftliche Weise auf einen niedrigen PH-Wert bringen.

  • Hi Tom,

    das es bei den Apistos zur Nachzucht notwendig werden kann bzw dadurch die Schlupfrate nach oben geht ist klar. Hab ja bei meinen auch HCl getroepfelt.

    Die Frage ist eher was der TE (Tom - Pagan) damit erreichen will. Vielleicht kann man mit dem Wissen dann besser agieren und eventuell etwas ganz anderes empfehlen. Info zur Beckengroesse und wie der Wasserwechsel gemacht wird waere in dem Zusammenhang vielleicht auch interessant.
    Dann kann Tom auch abschaetzen, ob und in welchen Umfang er da einsteigen moechte. Vorrausgesetzt man versteht die Zusammenhaenge, die Tiere sollen ja nicht leiden.

    Also Tom (der TE - Tom ;) ), Du bist am Zug.

    THX und Grüße, Mario

  • Hallo zusammen,

    in den natürlichen Gewässern hat ein niedriger pH Wert einen direkten Zusammenhang mit einer keinarmen Umgebung. Darum sind z.B. Fische aus Schwarzwasser oft so empfindlich in Bezug auf die Wasserwerte in unseren Aquarien.
    Mit Schwarzwasser meine ich, nicht nur durch Huminstoffe (Blätter- Erlenzapfen oä.) "braun" gefärbtes Aquariumwasser, sondern "butterweiches" Aquarienwasser (VE oder Osmose z.B.).
    Natürlich vermehren sich auch viele Apistogramma Arten viel besser in speziell aufbereiteten Aq.- Wasser. Ich rede nicht von "uralten" Aquarienstämmen, wie z.B. Apistograma agassizzii- den vermehre ich momentan in unserem Leitungswasser ohne die geringsten Probleme. Ich habe aber auch WF aus Brasilien an denen ich mir gerade die "Zähne" ausbeisse, trotzdem ich versuche ihnen möglichst gleiche (Fundort- Werte) Wasserwerte anzubieten. Dabei arbeite ich mit Regenwasser- VE Wasser aber auch mit Salzsäure (ist der KH erst aus dem Wasser kann man mit Buchen- oder Wallnussblättern- Torf oder Schwarzerlenzapfen den Wert gut einstellen).
    Ich gehöre damit auch zu den "alten Hasen" oder "antiquierten Brieftaubenzüchtern" wie Peter so schön schrieb... :D .


  • Ich gehöre damit auch zu den ...... "antiquierten Brieftaubenzüchtern" wie Peter so schön schrieb... :D .

    Als solcher oute ich mich jetzt auch, da meine exzessive, aber wohl dosierte Verwendung von vor allem 5%iger Schwefelsäure zur zielsicheren Einstellung des pH sicher auch als derartig antiquiert eingestuft wird :D
    Wenn's richtig gemacht wird und diverse Zuchterfolge sagen mir, dass es nicht so arg daneben gewesen sein kann, schaffte ich es damit wenn benötigt auch schon schön stabil pH-Werte im Bereich von unter 4 (!) über Monate einzustellen und das bei mit kräftig sprudelnden Lufthebern betriebenen Becken, so viel möchte ich zur Relevanz der CO2-Ausgasungstheorie gesagt haben :whistling:

    Der damit verbundene Anstieg der Leitfähigkeit ist bei Verwendung von VE-Wasser (!) auch nur in der Phase der Ersteinstellung des ph von Relevanz, in welcher der Pufferungswiderstandes des individuell unterschielichen Systems Aquarium erst noch überwunden werden muss. Die KH ist übrigens nicht der einzige pH Puffer und ich "arbeite" in solchen Becken stets mit einer Ausgangs-KH von 1 oder unter 1. Läuft das System erst mal, was sich dadurch kennzeichnet, dass der pH nicht mehr automatisch steigt, was zuvor erst mal völlig normal ist, dann ist auch kaum noch Nachdosierung von Säure nötig und damit auch keine relevante Leitwerterhöhung mehr verbunden, was m.E. für viele Fische sowieso nicht so störend wie oft vermutet wäre.
    PH Stürze hatte ich in den vergangenen 25 Jahren ganze zwei Stück, die jeweils auch speziell andere Ursachen hatten, beide glimpflich=verlustfrei ausgingen und das obwohl ich schon viele, zeitweise sehr, sehr viele Becken betrieb.

    Ich konnte es mir jetzt doch nicht verkneifen, hierzu etwas zu schreiben ;)

    Gruß
    Stefan

  • Hallo,

    Ich wollte es mir ja auch erst verkneifen ...
    ... aber auch ich verwende Eichenextrakt, was ja auch nichts anderes als eine braun gefärbte Säure ist .... und natuerlich auch mit Osmosewasser.
    Der Leitwert steigt zwar an, aber wer braucht schon
    Leitwerte wie sie aus der Osmoseanlage kommen.
    Auch Becken mit PH5 können stabil laufen. :)


    Gruss
    Ralf

    Gruß aus dem Taunus
    Ralf

  • Hallo ihr fleißigen Schreiber...
    Hätte nicht gedacht der Thread solches Ausmass annimmt. Aber umso besser, ist halt ein tolles Forum!

    Warum ich den ph Wert senken will... Nun, ich pflege Halbwüchsige Diskusfische, und die lieben nun mal einen niedrigen ph Wert. Ich strebe kein Zuchtwasser an, möchte mit dem Senken des Wertes nur den Fischen entgegen kommen. Das hat mit Torf funktioniert, so kam ich bis 7,0 heran. Nach 5 Tagen war das Wasser aber so bräunlich, das die Farben der Disken untergingen. Das Eichenextrakt färbt das Wasser nicht. Das war die Überlegung...
    Nachdem ich die zusätzlichen Luftsprudler im Filterbecken mal abgestellt habe, scheint sich auch der ph-Wert zu stabilisieren. Das ganze sollte auch ohne große Kosten wie eine Osmoseanlage ablaufen, weil wir wie anfangs geschrieben in diesem Jahr weiches Harzwasser bekommen was die Sache noch sehr viel einfacher machen wird.
    Wasserwechsel mache ich wöchentlich 50%, das Aq. fasst 390l.
    Wenn ich den Ausgangswert von 7,8 um 0,5 gedrückt bekomme, bin voll zufrieden. (Leitwert messe ich vorerst nicht).

    So, das vorerst von mir. Danke für Eure Meinungen und Tipps, man lernt immer dazu.

    Gruß Tom

    "Keep on rockin' in a free world!" (Neil Young)

  • Hallo,

    Erwarte mal nicht zu viel von dem weichen Harzwasser, oft geben die Wasserversorger dem Wasser Dinge zu welche den PH auf fast 8 anheben.
    Den bekommt man sehr schlecht nach unten ... Ich hatte und habe das Problem auch ... Gh 7 , kh4 und ph 7,8.
    ... Deshalb muss ich auch pantschen :)

    Gruss
    Ralf

    Gruß aus dem Taunus
    Ralf

  • Hallo,

    davon kann ich ein Lied singen...

    Wir haben hier wie bereits gesagt sehr weiches Wasser. (KH4, 220µS/cm) Wenn das Wasser aus der Leitung kommt steht der PH-Wert bei 8,1 und lässt sich nur mit Gewalt nach unten drücken. ;)

  • Hi,

    ein Freund der 30km entfernt wohnt, hat das Wasser aus dem Harz. Er hat zwar nicht den gleichen Versorger, aber wenn was beigemischt wird, wird er es auch haben. Denke ich... Er hat ohne Zutun einen ph Wert IM Aquarium von 6,8. Der Versorger gibt dort einen Wert von 7,8-9,1 an... :wacko: Ich weiß, jedes Aq. tickt anders, sollte das dann alles bei mir nicht hin hauen, werde ich mir was einfallen lassen (müssen). Doch solange werde ich noch warten können. ;)

    Gruß Tom

    "Keep on rockin' in a free world!" (Neil Young)

  • Hallo Tom,

    ich finde es toll das Du Deinen Tieren gute Wasserparameter bieten moechtest.
    Doch wenn es nur darum geht sie gross zu ziehen, wuerdest Du ihnen ein Gefallen tun und mit der Panscherei IM Becken aufhoeren. Du hast damit permanent veraenderte Wasserwerte, was die garnicht abkoennen. Vielleicht liegt ja dann auch die blasse Farbe der Scheiben daran! Denn mit der Absenkung des PHs bezweckst Du ja in dem Falle nur eine Keimreduktion im Becken, was den Scheiben zu gute kommt, mehr nicht. Und die paar 0.irgendwas PH werden die kaum merken, da musst Du schon unter 6 kommen. Somit sollte Dein Ziel ein keimarmes Becken sein.
    Du hast also 2 Moeglichkeiten:
    1.
    - viel Wasserwechsel mit Leitungswasser (Reiser oder Carbonit Filter vorschalten), denke bei den Scheiben ist taeglich 30% nicht zu wenig
    - Deine Filterung kenn ich nicht, aber Biologischer UND Schnellfilter sollte sein. Auch ein Vorfilter auf der Eingangsseite (wenn es ein Topffilter ist) sollte sein, der dann aller 2 Tage oder Taeglich ausgewaschen wird.
    - denk mal ueber ein UVC nach, aber um die 36W aufwaerts, alles Andere ist Spielerei

    2. Wenn Du mit der Panscherei anfaengst, nur so, um Schwankungen zu verhindern:
    - Wasseraufbereitung im seperaten Behaelter (Tonne etc) mit Osmose/Vollentsalzer, Leitwert auf 100uS einstellen, KH um 1-2. somit wird sich ein PH um 6 einstellen.
    - Saeckchen Muschelgries ins Becken um die KH stabil zu halten (Scheiben wirst Du ja mehrmals taeglich fuettern, da kann sonst schnell mal der PH abrauschen, meine Links wirst Du ja gelesen haben, Stichwort salpetige Saeure durch Abbau der Ausscheidungen)
    Aber auch hier wirst Du um den haeufigen Wasserwechsel nicht drumherum kommen. Filterung und UVC auch wie unter 1.


    Was denkst Du darueber?

    THX und Grüße, Mario

  • Super Links Mario! Vielen Dank dafür.

    Zu den Farben der Disken, ich würde das in Kauf nehmen Tom! Die Braunfärbung nimmt halt die Rottöne aus dem Licht, schlecht für die Pflanzen aber entspannter für die Fische. Wenn du am Licht noch drosseln kannst, dann ist das eine Option, damit die Scheiben mehr in ihr Wachstum stecken.

    Der PH Wert und Keimarme Umgebung gehören schon zusammen aber ich sehe das wie Inni, zuviel Gepansche erzeugt auch wieder Stress. Ich mache meinen Extrakt immer selber, gesammeltes Eichen- Buchen- Walnuss- und Seemandellaub sowie Erlenzapfen schnell aufgekocht und ins Becken. Ich schütte das auch auf weiches Wasser (290 Leitfähigkeit) und außer regelmäßiger Zuleitung von Osmosewasser kippe ich gelegentlich auch mal einen Eimer Leitungswasser rein für die Karbonathärte. Den PH kann ich mit meiner Gelelektrode nicht mehr messen, nach den Blättern steigt er auf etwas über 7. Die Streifentests zeigen weniger als PH 6,4 und für Tropfentests bin ich immer zu faul. Kann mir jemand eine Elektrode empfehlen? Ich schiele auf die von Dupla aus Glas.

    Die Blätter fördern die Laichbereitschaft, vielleicht ists aber auch nur die Aufregung über das veränderte Wasser. Genauso gehts rund, wenn der Filter mal kurz stand und etwas Mulm ins Becken pustet. Was du in den Blättern mit drin hast: Tannine. Diese Gerbstoffe färben das Wasser, ziehen aber auch die Poren auf den Kiemen der Scheiben zusammen und stärken so die Abwehrkräfte gegenüber Keimen.

    Es kann gut sein, dass dir das Wasserwerk einen PH über 7 schickt, saures Wasser würde die Leitungen angreifen.

    Was meinst du mit Muschelgries Mario? Ein Link dazu? Ich habe übrigens schon das Gefühl, das mein 9W UVC einen Effekt hat. Den gabs mal geschenkt und bei den Diskus, die ich mit einem übernommenen Becken kurzzeitig in Pflege hatte, sah man den Unterschied. Deswegen läuft der konstant mit.

    Klasse Thread, weiter so!

    Viele Grüße,

    Robert

  • Hallo Mario und alle anderen,

    meine Filterung besteht wie anfangs geschrieben aus einem Filterbecken, einem Schnellfilter und einem Vorfilter im Überlaufschacht. Das sollte reichen. Die blasse Farbe auf dem Avatar oder in meiner Galerie gibt es schon nicht mehr, die Bilder sind schon älter und die Disken werden von Woche zu Woche hübscher. :thumbup: Der ph Wert liegt jetzt den 3. Tag unverändert bei 7,3. Das reicht vorerst. Durch die Zugabe des Wechselwassers mit dem Eichenextrakt zusammen hab ich da auch keine großen Schwankungen, die Zugabemenge zur "Nichterhöhung des ph " hab ich bereits raus.

    Über einen UVC Klärer hab ich auch schon nachgedacht, bin mir aber nicht sicher ob das sein muss. Denn keimfreies Wasser muss evtl. noch nicht sein, will ja auch keine Mimosen haben. ;) Wenn sie geschlechtsreif sind, siehts wieder anders aus. Zu dem WW, die Disken sind nun so zwischen 11-14cm groß, ich denke da brauch ich täglich nicht mehr 30% wechseln.

    Versteht mich nicht falsch, ich will hier nicht beratungsresistent rüber kommen, doch übertreiben will ich erst vorerst auch nicht. Wie gesagt, bei Geschlechtsreife und neuen Wasserwerten sieht die Sache wieder anders aus. :)

    Gruß Tom

    "Keep on rockin' in a free world!" (Neil Young)