Beiträge von RobertCupido

    Hi David!

    Ich habe meine Biotodomas noch nicht so lange, so 4 Wochen vielleicht, habe aber schon Monate im Vorfeld das deutsch- und englischsprachige Internet gewälzt und mir Fachliteratur gekauft. Die lieben sind zwar in Südamerika überall anzutreffen, hierzulande und in der Literatur aber super selten. Des Abends bekommen meine auch gern mal ein etwas dunkleres Kleid, so schlafen sie auch. Deine scheinen mir aber auch sonst ein wenig blass, so kamen meine nach einer Nacht beim Tiertransport im Becken an.

    Was ich denke, mitbekommen zu haben:

    Die Cupidos wollen sehr sauberes Wasser, das stimmt und viel Sauerstoff. Hab hier eine Umkehrosmose und PH 6,8, für die Entkeimung zusätzlich noch einen UV Filter. Über dem 700L Becken helfen mir Monstera, Efeutute und Glücksbambus sowie ein paar Mangroven mit dem Wasser. Wechsel mache ich nicht so oft, also nachkippen was die Pflanzen rausziehen, Gießwasser entnehmen und ansonsten einmal im Monat 20%. Temperatur schwankt zwischen 25,5 in der Nacht und 27 Tagsüber (meine Beleuchtung heizt). Vielleicht sind 29 Grad bei dir zuviel? Wie ist die Atmung? Als bei mir der Wasserstand zu hoch war für die übliche Menge Bläschen am Filter, Seerose und andere wuchernde Schwimmpflanzen den Gasaustausch blockierten, haben meine schon schneller geatmet. Sauerstoffsättigung messe ich aber nicht.

    Mysis könnte das Wasser und die Bios belasten - falls Frostfutter ist das oft verschmutzt. Habe hier auch rote Mückenlarven und schwarze für die Stachelaale (weil Spezialisten) - solches Zeug muss ich vorher immer sehr gut ausspülen, es darf nicht riechen und trotzdem sehe ich den ein oder anderen Cupido, wie er sich scheuert. Weiße Mückenlarven als Frostfutter sind da meiner Meinung nach unbedenklich. Die schmeiße ich so rein und sicher 10 würfel einer handelsüblichen Blisterpackung pro Tag. Das ist unbedenklich, da meine emerse Bepflanzung alles gierig aufsaugt. Ohne diese wäre ich aber vorsichtig mit dem CSB, also dem chemischen Sauerstoffbedarf und der Sättigung an Abbauprodukten.

    Ich gehe mal davon aus, du temperierst dein Wasser beim WW in die nähe vom AQ. Läuft das durch einen Durchlauferhitzer? Da können auch Belastungen auftreten mit Kupfer, Blei etc. Vielleicht probierst du weniger heftige Wasserwechsel, solange Nitrat und Phosphat sich nicht ansammeln. Ich habe von Weisswasser-Fließgewässern als Habitat gelesen, aber auch von küstennahen, stehenden Wässern unter Tideneinfluss. Mein Gesamteindruck ist, dass saures und weiches Wasser wohl besser sein sollte. Was auf jeden Fall nicht schaden kann: Seemandelbaumblätter, Eichenlaub, Erlenzapfen. Ich habe letztens erst einen Sack voll Walnuss geerntet, das trocknet noch. Wenn du magst, schreib eine PM und komm vorbei. Das genannte Laub säuert an und hilft gegen Pilze und Bakterien. Zusätzlich sorgen Gerbstoffe für eine bessere Immunabwehr. Eine für 600L teure Variante wären Seemandelbaumblätter.

    Achja, ich hab es eher duster, aber das scheint bei dir auch nur vom Fotolicht oder?. Und die Bios haben ihre Ruhe. Ist zwar von der Artenvielfalt her ein Gesellschaftsbecken mit Dornaugen, Zwergkugefischen, Colisa Lalia, Otocinclus, Augenfleckstachelaalen, Mollys, garra hughi, zwerggarnelen und allerlei Getier - die gehen aber in der Einrichtung absolut unter und werden von den Biotodomas gar nicht wahrgenommen. Die Zwergfadenfische, Mollies und garra hughi haben es im nominalen Gewimmel auch geschafft, Nachwuchs zu machen. Achja ein Schwarm von 22 Rotokopfsalmlern. Aber trotzdem: In den Augen der Biotodomas sind die Beifische alle nicht der Rede wert - keinerlei Interaktion und damit auch kein Stressfaktor. Für die fühllt sich das an wie Artbecken:


    Hast du die Geos mit im Becken? Gibt es "blickdichte" Situationen der Bios untereinander und auch in Bezug auf die Geos? Bei mir haben die 6 Bios keine für sie relevanten Beifische, das heisst 2.00 x 60 Platz. Da können sie sich aussuchen, wie oft sie wem begegnen möchten. Bei dir sind es ja 8 (?), ein Kollege von mir hält 10 auf der Hälfte der Fläche. Die stehen gern zusammen und das ist kein Stress. Ich habe kurz zur Aushilfe mal einen Geophagus Tapajos Männchen beherbergt, der hat schon ordentlich genervt und meinte die 2m gehörem ihm. Wenn er bei dir innerartlich seinen Drang ausleben kann, ist das vielleicht weniger heftig. Besser ist aber sicher ein Artbecken, die Bios sind bei mir immer auf der Flucht gewesen und machten garkeine Anstalten von Reviergehabe, Drohgebärden etc. Die sind so wenig wehrhaft und friedlich - da gehts nur in eine Richtung.

    Das wären so meine Gedanken. Ich hoffe bei dir gabs keine Ausfälle mehr und das hier kommt nicht zu spät.

    Grüße,

    Robert