Guten Morgen zusammen,
danke für die Eröffnung und die vielen interessanten Gedanken!
Felix hat ja schon ganz umfassend beschrieben wie man gut Energie sparen kann, indem man geschickt die Technik wählt. Ich habe im vergangenen Jahr auch nach längerem Abwägen (ich mag einfach das Licht von Vollspektrumlampen in T5, die Narva 958 war die beste!) in drei größeren Becken von Leuchtstoffröhren getrennt und auf gebrauchte "Daytime Cluster" umgebaut; Luftheber im Einsatz und insgesamt nur an einem Becken Topffilter. Das spart enorm viel Energie, die Daytime-Module sind wechselbar, langlebig und qualitativ hochwertig. Von der Farbwiedergabe noch okay.
Ich will aber meine Fische sehen und nicht nur Anubias und Cryptocorynen pflegen, deswegen war das komplette Runterregeln nicht mein wichtigster Aspekt. Ich sehe es auch nicht, dass man L-Welse aus den großen Strömen, die ja kontinuierlich zwischen 28 und 31°C haben, bei 24°C hält. Da gibt es andere Fische, denen ich das eher zumute - die ich übrigens auch in einigen unbeheizten Becken halte.
Mein größtes Becken wärmt quasi den Raum und braucht dabei fast keine Heizung, weil das wie beschrieben einerseits die Pumpen per Abwärme schaffen und drei Seiten von außen mit Styrodur gedämmt sind und von innen noch eine Rück(Seiten)wand haben. Ich habe 2800l brutto in meinem Arbeitszimmer laufen - dort ist es gut 2 Gard wärmer, als im restlichen Haus.
Da wir uns bei unserem Neubau vor 6 Jahren für eine Wärmepumpe entschieden und ich Aquarien direkt mit ins Haus einplante (ich bin Wohnraumaquarianer - mit allen Vor- und Nachteilen), war mir klar, dass ich reichlich Strom verbrauchen werde. Mitlerweile tanke ich zusätzlich ein E-Auto. Daher habe ich gerade noch so eine Photovoltaik ins Budget reingezimmert, welche mit total begeistert und die Kostenseite deutlich entlastet.
Mit den Aquarien haben wir ja durch Pumpen, vielleicht auch Heizer, eine recht hohe Grundlast über den ganzen Tag. Bei uns sind das gut 300W, die kontinuierlich im Haus anfallen. Die PV hilft natürlich nachts nichts, ist die PV groß, dann kann ich aber schon früh morgens und spät abends den Verbrauch komplett mit ihr abdecken, weil 5% Leistung der PV dann vermutlich 350 Watt liefern. Eine halb so große PV deckt bei 5 Prozent Leistung eben nicht meinen Grundbedarf und ich kaufe Strom zu. Einen Speicher habe ich nicht, ich speichere die anfallende, überschüssige Energie im Auto und in den Aquarien. Tags natürlich durch die Beleuchtung und geschaltete Heizer. Schaltuhren sind da zwar etwas starr aber wenn man mittags 100w zuschaltet, dann ist das eine Größe. die häufig vorhanden ist, ohne Strom vom Netz zu beziehen.
Ich lese gerne in einem Photovoltaikforum mit und das Credo dort kann ich nur unterstützen:
Die PV-Anlage immer so groß wie nur irgend möglich bauen und unbedingt auf den Speicher verzichten!
Der Speicher bringt wahrscheinlich totale Autarkie zwischen März und November. Die Monate an denen es bei uns richtig Strom kostet, sind aber November bis Februar. Genau in diesem Monaten kommen - bei uns eine 8,4kwp-Anlage am Dach - 2-3 kwh Stunden runter, wie in der vergangenen Woche. Die werden direkt im Haus verstoffwechselt und würden nicht einmal in den Speicher gelangen, der leer rumstehen würde, wenn ich ihn am ehesten bräuchte.
Andersherum: PV-Module liefern Strom liefern auch bei bedecktem Himmel etwas Strom. Wenn die Anlage groß genug ist, dann bringt das genug, um das Haus und die Becken - zumindest im Hellen - zu versorgen. Ist die Anlage eher klein, der Speicher leer, die Sonne weg - was im Winter sehr regelmäßig der Fall ist, dann beziehe ich teuren Strom aus dem Netz. Für die 8 bis 10tsd Euro Ersparnis für den wegfallenden Speicher, kann ich - wenn denn das Dach ausreicht - die Zahl der Module verdoppeln. Wenn man bei der Installation, Planung vieleicht auch selbst etwas beisteuern kann, dann rechnen sich sehr viele Dachausrichtungen und -neigungen.
Das Argument der geringen Einspeisevergütung ist keines, denn eingespeist ist besser als nicht eingespeist und aber bei leerem Speicher und schlechtem Wetter zugekauft.
Im Forum gibt es überreichlich Lesestoff, der einem das nochmal vor Augen führt und aufzeigt, dass Solateuere auch häufig nur einfache Anlagen planen und verkaufen wollen. Ich habe damals selbst das Dach vermessen und konnte zwei Module mehr installieren, als die Solateure mit anboten.
Mein Ziel ist es auf jeden Fall den Strom, den ich verbrauche, zumindest von der Menge her gesehen, selbst zu erzeugen. Da muss ich trotz viele Einsparmaßnahmen aber noch etwas erweitern
Hier der Link:
Wenn darüber hinaus Interesse besteht, kann ich etwas Technik, Abläufe aber auch Erzeugung der Anlage und Tagesverläufe mit euch teilen.
Grüße und schönes Wochenende!