Habe im Internet versucht einiges über die Zucht von Notropis zu erfahren. Leider blieben so viele Fragen offen, dass ich meine Erfahrungen selber machen mußte.
Im vergangenen Jahr hatte ich mir bei einem Züchter 40 Tiere ca. 2 cm groß erworben, und sie in einem 200 l Aquarium großgezogen. Anfangs mit gemischtem Flockenfutter und Granulat, ab diesem Jahr vermehrt mit roten Mückenlarven.
Vor zwei Monaten fütterte ich dann auch schwarze und weiße Mückenlarven, und stellte eine leere Eisdose mit Kieselsteinen gefüllt ins Becken.
Eines morgens sah ich dass sich die Tiere verfärbt hatten, und eifrig und aufgeregt über den Steinen wuselten. Jedoch hatte ich den Eindruck dass sie nicht nur mit der Eiablage beschäftigt waren, sondern auch versuchten sich in die Spalten der Steine zu quetschen, vermutlich um die Eier aufzufressen.
Seit einigen Wochen hatte ich schon ein 20 l Becken daneben aufgestellt mit einem Motorbetriebenen Schwammfilter ( Bobfilter ) drin.
Ich holte die Dose mit den Steinen heraus, und wusch jeden Stein im Zuchtbecken. Danach schüttete ich das Wasser um. Bei der ganzen Prozedur fand ich ganze 6 Eier, womit sich mein Verdacht bestätigt hatte.
Danach hatte ich die Steine erneut in die Dose sortiert, aber jetzt so dass es nur ganz kleine Spalten gab. ( Große Steine unten, kleinere oben )
Sofort stürzten die Notropis sich wieder auf die Steine, hatten aber scheinbar weniger Erfolg den Eiern nachzusteigen. Vorsichtshalber wiederholte ich meine vorangegangene Prozedur und hatte bis zum Abend doch einiges an Eiern überführen können. Ob es 200 , oder 500 Eier waren? Ich kann so etwas nicht einschätzen.
Bis zum Abend hatte ich wohl drei mal 5 l Wasser im Aufzuchtbecken gewechselt.
An dem nächsten Tag ca 5 mal , und am dritten Tag war enorm viel Bewegung in den Eiern, und ich wechselte wieder mehrere Male die gleiche Menge Wasser.
Am 4. Tag sahen sie schon aus als wären es kleine Larven, und weil sie schon über den Boden huschten, und ich den Dottersack nicht klar identifizieren konnte, dachte ich sie würden schon frei schwimmen. Nirgendwo hatte ich Berichte gelesen wie so etwas im einzelnen aussehen würde, und worauf man achten sollte.
So fing ich also an sie mit einer Taschenlampe anzustrahlen, und weil sie sich dann schon so heftig bewegten, gab ich auch schon Flüssigfutter hinein. Erst Artemia Fluid, und auch aufgelöstes Spirulina Pulver. Am nächsten Tag dann auch Staubfutter.
Dann hatte ich aber den Eindruck dass die Larven und die Bewegungen weniger wurden, und ich machte dann mehrere Wasserwechsel, um die Lage nicht weiter zu verschlimmern. Jetzt nach 7 Tagen weiß ich endlich was ich unter freischwimmen verstehen soll….
Sie zucken nicht mehr über den Boden, sondern steigen im Becken auf, und begeben sich auf Nahrungssuche.
Was ich aber immer noch nicht weiß, wieviel man füttern kann, oder soll.
So habe ich mich dann langsam daran gemacht und erstmal 20 Tropfen Artemia Fluid ins Wasser gegeben , und nach ein paar Stunden nochmal 10. Usw….. Bei Staubfutter habe ich den Eindruck dass Reste liegenbleiben, und füttere dass jetzt die ersten Tage mal nicht.
Im Augenblick mache ich auch keinen Wasserwechsel , weil mir die Gefahr zu groß ist, sie mit aufzusaugen. Aber der Bobfilter scheint hier gute Dienste zu tun, und ich habe auch einige meiner Muschelblumen mit ins Becken getan, weil diese sehr Nährstoffhungrig sind.
Auch wenn ich immer noch nicht übersehen kann wie viele jetzt frei schwimmen, so schätze ich mal dass es gut 100 Stück sein können.
Seit einer Woche läuft jetzt auch ein zweites Aufzuchtbecken, und ich hoffe bei dem nächsten Ablaichvorgang erfolgreicher zu sein. Dann wäre der Fischbestand in meinen Gartenteichen für nächstes Jahr gesichert.
Dass diese Fische einen Winter bei niedrigen Temperaturen brauchen, oder nur bei bestimmten Temperaturen oder Zeiträumen ablaichen , kann ich nicht bestätigen.
In meinem sehr stark bepflanzten Aquarium sind die Temperaturen immer zwischen fast 23 und manchmal 26 Grad.
Nachdem ich selber mir mehr Infos zur Aufzucht dieser tollen Fische gewünscht hätte, hoffe ich einen kleinen Beitrag zu diesem Thema geleistet zu haben.
Viele Grüße
Peter