Noch ne Geschichte zum besser nicht nachmachen:
Hab mal in Mönchengladbach ein AQ mit Technik abholen sollen. War ja leer, also war die Entfernung (ca 500km) und die Temperaturen (ca - 10° C Mitte Januar) kein Problem. Am Samstag Mittag war ich da und durfte mit anschauen, wie alle mit einem Umzug beschäftigt waren und das AQ total vergessen hatten - vor allem das leer räumen. Ich mich also bereit erklärt, das Becken mit Besatz umzuziehen, zu diesem Zweck bekam ich noch ein 80er mit, das sich dann halb gefüllt noch irgendwie transportieren ließ. Darin 4 Diskus (3 kleinere und ein adulter) 2 Welse (ca 20cm jeder) einer ca 10cm, ein Haufen roter Neons und 2 Chinesische Feuerbäuche (Molche).
Es wurde typisch für die Jahreszeit recht schnell dunkel, und die Temperaturen gingen noch ein wenig runter, also diverse gute Gründe um so nen Unsinn nicht zu machen und falls doch darüber langsam in Panik zu geraten. Seis drum, ich also mit nem vollen Kofferraum den Weg Richtung Schwarzwald angetreten. Auf dem Heimweg noch bei meinem Daddy am Mitelrhein eingekehrt und erstmal Luftpumpe und 2! Heizstäbe per Verlängerungskabel ins Auto mit Strom versorgt, um die Wassertemperatur wieder an zu heben. Hatte während der Fahrt die Heizung auf MAX laufen, trotzdem war die Temperatur nach nicht ganz 100 km schon bei knapp 20 °C angekommen. Grund vor allem um die echt schönen Diskus besorgt zu sein. Naja, nach Kaffee und Kuchen ca 2h später hatte das Wasser wieder 25°C und das 80er ne Hülle aus Hartschaumresten, die noch im Keller rumlagen. Ich also weiter gefahren, schließlich musste ich die Reisegruppe ja am späten Abend auch noch umsiedeln...
Hab dann auf Höhe Worms noch mal nach dem Wasser gesehen und sh1t, es war schon wieder bei 20°C und ich hatte noch 250km bei inzwischen minus 17° Aussentemperatur vor mir. Das sah nach Fischstäbchen Tropicana aus :-(. Bin dann bis Freiburg an jeder Autobahnraststätte angehalten, hab mir iim Tankshop zwei 2,5 Liter Buddeln Wasser besorgt und die auf jeder Sanifair Toilette (zwar für 50,- Cent aber dafür) mit warmem Wasser befüllt und die Fische somit alle etwa 50 km mit Frischwasser beheizt. Das die Diskus das überleben würden hatte ich mir schon abgeschminkt.
Bin dann so gegen Mitternacht auf Sonntag daheim gewesen, hab erstmal das Treppenhaus mittels Türkeil gelüftet und angefangen, die inzwischen ziemlich lethargische Reisegruppe in Eimern mitsamt dem inzwischen noch 15°C warmen Klo-Transportwasser in Übergangswohnheime umzusiedeln. Nach getaner Arbeit dann ab ins Bett, ich war fertig mit der Welt und rechnete für den kommenden Tag mit dem schlimmsten.
Am Morgen - war wohl eher Mittag - dann die Überraschung: Alle Fische mit Ausnahme des kleinsten Diskus hatten die Aktion überlebt. Im Carport draussen wartete dann noch der eigentliche Grund der Aktion: Das Becken, wegen dem ich eigentlich nach MG gefahren bin. Der Bodengrund darin war über Nacht zum Steinquader gefroren - naja dachte ich mir: Den hätte ich eh reinigen müssen. Also am Sonntag Nachmittag bei Minusgraden erstmal das Becken und den Bodengrund mit heissem Wasser gereinigt sowie das ganze Brimborium an seinen Bestimmungsort gebracht und zum anfahren fertig eingerichtet. Am nächsten Morgen dann die nächste Überraschung. Den Turmdeckelschnecken (die ohne meine Einwilligung einmal Niederrhein - Schwarzwald und nicht zurück gebucht hatten) hatte weder der Aufenthalt im zum Eisblock gefrorenen Bodengrund noch das Auspülen dessen mit echt heissem Wasser was ausgemacht.
Die Molche hab ich inzwischen in fachkundige Hände abgegeben, Diskus sind auch vermittelt weil ich sie dann irgenwann zu "mainstreamig" und außerdem langweilig fand. Alles in allem eine echt stressige Aktion ohne dramatische Folgen. Aber so was mache ich nie wieder.