Hi Marcel,
während meinen aquaristischen Anfängen hatte ich auch ein 200 x 60 x 60 cm Becken mit fünf Pygocentrus nattereri und zwei Pygocentrus notatus besetzt. Das Becken war sehr gut strukturiert mit viel Holz und Pflanzen, damit sich die Fische auch mal aus dem Weg gehen / schwimmen konnten. Die Vergesellschaftung mit kleinen Fischen ging schief mit Ausnahme eines Epalceorhynchus / Labeo bicolor sowie eine Epalceorhynchus siamensis. Beide Fische waren schlau genug, sich immer zwischen den Holzansammlungen ausserhalb der Reichweite der Piranhas aufzuhalten. Sonstige Beifische wurden recht schnell dezimiert. Nur Wildformguppys haben sich gehalten.
Auch "kleine" Welse bis ca. 15 cm wurden als Futter angesehen und gefressen. Bei einem anderen Piranhahalter hatten sich die Tiere sogar angewöhnt, die Ancistrus umzudrehen, um sie zu fressen.
Das Becken mußte ich oben abdecken, nachdem mir eines Nachts mal ein Piranha fast aufs Bett gesprungen war. Die Beleuchtung sollte nicht allzu hell sein, damit die Tiere sich sicherer fühlen. Als Bodengrund sollte feiner Sand eingebracht werden, damit die Futterreste möglichst schnell gefunden werden.
Je nach der Eirichtung kann so ein Becken, wie Dieter schreibt, langweilig sein, aber auch recht spannend werden. Jedes Tier beansprucht sein Revier / Territorium, welches gegenüber Artgenossen verteidigt wird. Dementsprechend sollte auch für jedes Tier ein geeignetes Umfeld vorhanden sein.
Mit der Zeit lernen die Tiere ihren Pfleger erkennen und gegenüber anderen Personen zu unterscheiden. So kann es sein, daß bei einem Besuch von fremden Personen sich die Tiere in die Vegetation / Verstecke zurückziehen und nicht zu sehen sind (dann erklär mal das leere Becken deinem Besucher gegenüber ) , während das Herantreten des Pflegers an das Becken die Tiere dazu bringt, zur Frontscheibe zu schwimmen und neugierig zu sein.
MfG
Mario
Ps.:
Piranhas haben zumindest bei mir ziemlichen Suchtfaktor. Erstens gibt viele schöne und interessante Arten und zweitens kann ich mir mein Keller nicht mehr ohne Piris vorstellen. (hab seit 1990 bis heute mit Ausnahme von drei Jahren Pause mindestens ein Piribecken.