Hallo,
ich halte seit etwa 6 Jahren immer mal wieder Knochenhechte.
Oculatus, platyrhinchus, cf. osseus und A. spatula bisher.
Ja, es sind Kaltwasserfische.
Nein, es sind keine Kaltwasserfische.
Beachtet, dass die USA nicht nur wie Deutschland in der gemäßigten Breitengradzone liegt.
L. platyrhinchus z.B. kommt endemisch in Florida vor. Hier ist die Temperaturtoleranz sicherlich umso höher.
Oculatus, platostomus und osseus kommen auch in sehr kühlen Gegenden vor.
Von den drei Arten ist jedoch bekannt, auch recht Temperaturtolerant zu sein, es ist daher kein Problem sie bei höheren Temperaturen zu halten.
Die Tiere sind sehr anpassungsfähig, extrem robust und zeigen definitiv keine Einschränkugen bei höheren Temperaturen.
DENNOCH würde ich bei aller, aller höchstens 26°C die Grenze ziehen. Knochenhechtbecken habe ich bisher lieber bei 25°C gefahren, 27 halte ich auch für etwas hoch. Das würde ich ihnen nicht zumuten wollen. Sie scheinen mir auch bei kühlen Wasserwechselsn aktiver und Perioden mit 26°C+ haben sie oft mit Inaktivität erwidert.
Interessant ist vielleicht, dass man meinen könnte, dass die Tiere unter unseren warmen Aquarienbedingungen und einem vermutlich höheren Stoffwechsel auch dementsprechend mehr an Länge zunehmen.
Doch das Gegenteil ist der Fall.
Knochenhechte erreichen im Aquarium ohne Erscheinungen von Kümmerwuchs zu zeigen nicht die Größe, die sie in freier Wildbahn erreichen können.
Selbst aus XXL Becken ist bekannt, dass die Tiere nicht die Größen erreichen, die sie erreichen könnten.
Wieso, weshalb k.A.
Für oculatus und platyrhinchus sind 80cm schon eine Hausnummer im AQ.
Ab 70cm glaube ich solche Angaben nur noch mit Bildbeweis, da ich doch schon allzu oft den "Angler im Aquarianer" aufgespührt hab. Manchmal aber sehr lustig...
80cm ist auch in etwa so das Maximum was diese Arten im AQ erreichen werden.
Realistisch ist eher von 50-60cm auszugehen, weshalb ich als Mindestbeckengröße auch überhaupt keine riesen Behältnisse sehen würde...
Es sind keine übermäßigen Schwimmer (nur spontan mal), sie sind zwar sehr ungelenkig, aber kommen mit relativ wenig Platz zurecht.
Selbst der Zoo hier in Bochum hält die Tiere in einem recht kleinen Becken - welches ich für die subadulten L. osseus dort schon für zu klein erachten würde, da sie länger als das Becken tief sind. Das sollte man auf alle Fällle vermeiden!
Wenden ist nicht ihr Ding...
Für eine Artübersicht;
http://www.raubfische.net/wiki/index.php…e:Lepisosteidae
dass sich die Mühe das aufzuschreiben auch mal lohnt
***EDIT***
Zur Ausgangsfrage noch was;
In der Anfangszeit ist es manchmal schwierig die Tiere an Frostfutter zu bekommen, lass dir aber gesagt sein;
Klappen tut es immer, es kann nur u.U. dauern.
Einen großen platyrhinchus hatte ich mal 3 Monate hungern lassen, dann ging er aber auch an Stinte.
Das empfiehlt sich für kleine Tiere natürlich nicht!
Versuch es mit roten und vor allem weißen Mückenlarven. Die schwimmen treiben im Wasser herum und sind so weitaus attraktiver als Beute.
Anfangs Lebendfische ist oft von Nöten, aber nach einer gewissen Zeit würde ich dann kleine Stinte ausprobieren.
Und bitte nie hektisch bewegen. Immer an einer Pinzette langsam im Wasser bewegen, mal zum Hecht hin o.ä. Oder bei entsprechend Strömung einfach nur reinwerfen und hoffen, dass es kein Bodensinker ist.
Schönen Gruß,
Mike