Sow, dann versuche ich das mal auszuformulieren, was ich weiß:
Ärgerlich, dass ich das nicht anhand einer Grafik aus meinem Botanikbuch machen kann, aber ich hab auch keine Lust, dass das Forum vom Verlag auf den Kopf bekommt, und die Bilder sind ja öffentlich einsehbar. Die "Lichttemperatur" ist erstmal nur ein Anhaltspunkt, sie gibt darüber wie das Verhältnis von bläulicheren zu rötlicheren Lichtspektrenanteilen ist... je höher die Zahl, desto größer der Blauanteil. Nun verfügen Chlorobionta (Grünalgen, Armleuchteralgen und Landpflanzen [zu denen die Pflanzen in unseren Aquarien meist auch gehören.]) über Chlorophyll a + b. Diese beiden Farbstoffe bilden das Kernstück ihres Photosyntheseapparates. Chl. a ist das Arbeitstier der Photosynthese, absorbiert hauptsächlich im (U)violetten und orange-rotlichen Spektralbereich und hinterlässt eine gelb-grüne Lücke. Chl. b hingegen überträgt seine Absorptionsenergie, aus dem blauen und orange-gelben Bereich, an das Chl. a. Das führt dazu, dass die Grünlücke entsteht und Pflanzen uns grün erscheinen. Grünalgen und Landpflanzen (auch Sumpfpflanzen) haben also ziemlich ähnliche Lichtanforderungen. Grünalgen kommen dabei hauptsächlich im Süßwasser vor und sind somit für uns interessant. Andere große Gruppen im Süßwasser sind Blaualgen (Cyanobakterien) und Kieselalgen.
Blaualgen haben kein Chl. b. aber dafür Phycobiline, die ihre Absoptionsenergie ebenfalls weitergeben (man nennt sie Antennenpigmente). Diese haben ihre Absorptionsstärken im blauen über grün bis gelben Bereich, aber mit dem Schwerpunkt im grünen, deshalb auch die entsprechende Farbausprägung im Kontrast zu den Pflanzen. Darüber hinaus sind Phycobilinkomplexe der Blaualgen extrem effizient, weshalb sie Schwachlicht gut verarbeiten können.
Kieselalgen haben statt des Chl. b Chl. c, welches eine zusätzliche stärke in der Absorption im Bereich des grünen Lichtes hat.
Daraus können wir folgern, dass eine Aquarienbeleuchtung für ein Pflanzenbecken einen starken Rotanteil haben sollte, da dieser nur von "Pflanzen" gut verwertet werden kann. Im UV bis Violetten bis leicht blauen Bereich haben sie ebenfalls einen Vorteil gegenüber Blaualgen. Kieselalgen haben besonders im Rotbereich schwächen, auch ist ihr Grünbereich nicht so stark ausgeprägt, dass er dies kompensieren könnte.
Ein starker Blauanteil stärkt ebenfalls die Chlorobionta, aber insbesondere die Pflanzen, da diese häufig noch über zusätzliche Antennenpigmente gegenüber den Grünalgen verfügen, den Carotenoiden, diese unterstützen hauptsächlich im UV - Blau -Spektrum.
Also muss man auf die Spektraldiagramme der Leuchtmittel achten. Die Lichttemperatur kann für die genaue Beobachtung nur Anhaltspunkte liefern.
Allerdings ist das Licht nur einer von vielen Faktoren die das Wachstum von Organismen beeinflussen. Stehen keine Nährstoffe für die Algen zur Verfügung, und die Pflanzen beziehen sie über die Wurzeln (als Beispiel) wird auch mit purem Sonnenlicht keine Algenblüte eintreten
LG AveN
P.S. Ich hoffe ich konnte es verständlich ausdrücken... gar nicht so einfach, insbesondere, wenn man die Grafiken nicht verwenden kann xD
P.P.S. (aka. Edit): http://www.biologie.uni-hamburg.de/b-online/d44/44.htm da ist 'ne Grafik drauf die das ein wenig verdeutlicht, aber nur ein bissl. Aber wenn ihr googled, findet ihr einige, leider habe ich noch keine mit einer kompletten Übersicht gefunden, wenn ihr eine findet, gebt mir bitte Bescheid. Danke.