Hi,
wie Michael schon schrieb, funktionieren tut vieles allerdings mal mehr, mal weniger gut.
Man muss sich vor Augen halten das die Technik der Füllkörper aus der Chemie kommt und das dort ein Haufen Ingenieure auch noch nach über 100 Jahren jede Menge Gehirnschmalz verbrennen um den optimalen Füllkörper zu finden.
Das Optimum heisst in der Regel maximale Oberfläche bei minimalem Strömungswiderstand und gleichmässiger Verteilung
Was heisst das konkret?
Maximale Oberfläche ist klar, wir wollen Besiedlungsfläche für unsere Bakterien. Hier glänzt z.B. Siporax mit gigantischen Werten bedingt durch seine Kapillaren die eben eine mächtige innere Oberfläche bilden.
Nur, bringt das praktisch was? Ich behaupte eher nicht. In den Kapillaren habe ich eh kaum noch Durchfluss und durch Bakterienbewuchs und Schmutz sind diese Mikroöffnungen ratzfatz verstopft und dann bleibt einem Sinterglassring nur noch etwas mehr Oberfläche als einem schnöden Keramikring.
Bei Schaumstoffwürfeln verhält es sich ähnlich*, die werden angeströmt aber eben nicht wirklich durchströmt, warum sollte Wasser da durch wenn es viel einfacher aussenrum kann?
Da sind wir dann schon beim Strömungswiderstand.
Lavagrus hat ordentlich Oberfläche liegt aber sehr dicht und ist allein durch seine Oberflächenstruktur sehr strömungsungünstig. Bei Topffiltern die mit Lavagrus gefüllt sind verliere ich bis zu 3/4 der Nennleistung (eigene Erfahrung). Wenn ich einen bestimmten Durchfluus haben möchte dann muss ich bei Filtermaterialien wie Lavagruss stärkere Pumpen verwenden was energetisch wenig Sinn macht.
Dazu verstopfen sie recht schnell was dann zur sogenannten Bachbildung führt. Das Filtermedium als Ganzes wird nicht mehr gleichmässig angeströmt sondern das Wasser sucht sich den Weg des geringsten Widerstands und bildet dort dann einen "Bach" mit sehr viel höherer Strömungsgeschwindigkeit. Nur wenig Wasser bleibt lange im Filter, das meiste rauscht nur durch.
Das war dann das Stichwort zur gleichmässigen Verteilung
Selbst wenn ich einen recht guten Füllkörper habe dann sorgt ungleichmässige Verteilung schon von vorneherein für einen Bach wenn auch nicht so ausgeprägt.
Wir müssen dran denken das sich Wasser immer den Weg des geringsten Widerstands sucht und der ist eben um das Filtermaterial herum und nicht mitten durch.
Fakt ist allerdings auch das für unsere Bedürfnisse oftmals schon die einfachsten Lösungen völlig ausreichend sind.
Roger schrieb schon über Pflanzenbecken, dort kannst du leistungsfähige Filtersysteme nicht wirklich brauchen, die Oberflächen der Pflanzen bilden schon genug Filtersubstrat Zum einen fressen solche Filter die Chelatoren vom Dünger weg und machen diesen wertlos und zum anderen bildet sich bei den in Pflanzenbecken üblichen Wasserwerten als erstes Abbauprodukt Ammonium das direkt von den Pflanzen aufgenommen wird. Die klassische Abbaukette Ammonium/Ammoniak -> Nitrit -> Nitrat ist dort garnicht erwünscht. Was man braucht ist Strömung um in allen Ecken und Winkeln eine ordentlicheVersorgung der Pflanzen zu gewährleisten.
Wenn ich allerdings einen Hochleistungsfilter haben möchte der mit geringen Platz- und Energiebedarf maximale Leistung bringt kommt man m.E. nicht an Füllkörpern für industrielle Anwendungen vorbei (oder eben HMF )
* nicht mit einem Mattenfilter verwechseln, dort muss das Wasser zwangsweise durch, unteranderem deswegen sind die Dinger so effektiv weil eben nahezu die gesamte Oberfläche auch tatsächlich genutzt wird.
@Lambo
wenn du das nächste mal von den Dingern bestellst würde ich dich gern um ein paar Liter erleichtern