Hi,
dein Problem ist eigentlich recht einfach erklärt:
Pflanzen brauchen Makronährstoffe (Stickstoff N, Phosphor P, Kalium K, Kohlenstoff C, Kalium K ) sowie Spurenelemente, allen voran Eisen Fe, und natürlich Licht und alles in einem passenden Verhältnis um zu gedeihen.
Passt das Verhältnis dann gehts den Pflanzen gut und Algen sind zwar da haben aber das Nachsehn.
Verschiebt man das Verhältnis und erzeugt einen Mangel schlägt die Stunde der Algen, nur wenn es für Pflanzen nicht mehr optimal ist können Algen die Überhand gewinnen.
Genau das hast du getan, du hast durch entfernen von Pflanzenmasse an der Oberfläche mehr Licht ins Becken gebracht und gleichzeitig die Spurenelementedüngung reduziert.
Ich gehe mal davon aus das du kein CO2 zusätzlich in das Becken einbringst, bislang hat das in deinem Becken durch den Stoffwechsel der Fische und Abbauprozesse entstehende CO2 ausgereicht um deine Pflanzen ausreichend zu versorgen und um das Gleichgewicht zu halten.
Aber nu gibts mehr Licht und die Pflanzen werden dadurch zu Wachstum angeregt. Das vorhandene CO2 ist schnell aufgebraucht und es stellt sich ein Kohlenstoffmangel ein und genau darauf stehen die Pinselalgen.
Gleichzeitig fehlten Spurenelemente was dann mittelfristig zu einem Stickstoff (Nitrat) und Phosphor (Phosphat) Überschuß führt und direkt Fadenalgen provoziert.
Das Grundübel ist Kohlenstoffmangel (CO2), alle anderen Mängel in der Makronährstoffversorgung stecken Planzen weg, sie wachsen halt langsamer und kleiner aber ohne das Algen davon profitieren könnten. Fehlende Spurenelemente erkennt man an gelben und/oder löchrigen und ev. verkrüppelten Blättern.
Natürliche Gewässer weisen oft einen recht hohen CO2-Gehalt auf aber alles Andere ist kaum nachweisbar. Wassergräben in landwirtschaftlichen Gebieten haben dagegen sehr oft heftig überhöhte N und P Werte und darin gedeiht nichts mehr ausser Algen.
Gegenmassnahmen für deinen Fall:
1. ganz einfach, schmeiß ne Handvoll Wasserlinsen in dein Becken. Das Licht wird wieder gedämpft und es werden sich die alten Verhältnisse nach etwas Zeit wieder einstellen und die Algen gucken in den Mond....
2. CO2-Düngung. Kostet vernünftig gemacht richtig Geld aber auch ein unkontrollierte Bio-CO2 Anlage wirkt oft schon Wunder und kostet auf Dauer nur etwas Zucker und Trockenhefe.
An der Beleuchtungsdauer rumzuschrauben ist Quatsch, Pflanzen reagieren viel mehr auf die Beleuchtungintensivität als auf Beleuchtungsdauer. Verkürzt du die Beleuchtungszeit schadest du nur den Pflanzen und begünstigst im Gegenzug die Algen.
Wenn der Nährstoffverfügbarkeit im Verhältnis zum vorhandenen Licht stimmt haben Algen keine Chance, nicht mehr und nicht weniger ist das Geheimnis........
p.s.
Helianthum tenellus ist eine sehr lichtgeile Pflanze und für deinen Vordergrund nicht wirklich geeignet, versuchs mal mit Zwergpfeilkraut, Sagittaria subulata var. pusilla, das hat mich noch nie enttäuscht