Satanoperca leucasticta gelaicht

  • Hallo Robert

    Glaube nicht denke mal dran wie viel Futter die in der
    Natur finden! Die fressen auch nicht täglich!
    Manchmal macht man sich zu viel Sorgen!
    Denke wenn sie anfangen zu schwimmen wird auch das
    Männchen Junge aufnehmen und das Weibchen wird auch fressen!

    LG Kalle

  • Hallo,
    das Weibchen hat immer noch das Maul voll und kaut die Jungen schön durch ;) Das Männchen beteiligt sich nicht daran, eine Übergabe der Jungfische konnte ich nicht beobachten. Jetzt bin ich mal gespannt, wann es zum ersten Freischwimmen kommt.
    VG, Robert

  • Hallo,

    das Weibchen kaut noch immer, das Männchen schaut zu. Das ist ja mal eine Aufgebenverteilung ;) Auffällig ist die schwarze Kehle des Weiibchens, seit sie die Jungen im Maul hat..
    Immer wieder habe ich gelesen, dass Satanoperca besonders friedfertige Fische seien, die leicht von anderen unterdrückt werden würden. Das kann ich bei meinen beiden (auch bereits bevor sie abgelaicht haben) nicht bestätigen. Sie setzen sich ohne Probleme gegen die massigeren Mesonautas durch und vertreiben diese schon mal vom Futter. In den letzten Tagen jagt das Weibchen die Mesonautas auch schon mal durchs Becken, wenn sie ihr zu nahe kommen.
    Als aggressiv würde die Erdfresser nun nicht bezeichnen, aber unterbuttern lassen sie sich auch nicht. Gut so!

    VG aus München, Robert (der immer noch auf den ersten Blick auf den Nachwuchs wartet)

  • Hallo Simon,
    ok, das erklärt mir den Sachverhalt natürlich. Mit diesen Arten habe ich keine Erfahrung. Vielen Dank für die Info (lebenslanges Lernen ;)

    Das Weibchen hat übrigens immer noch die Jungen im Maul und hat nun bereits seit über einer Woche nichts gefressen. Das sieht man ihr auch allmählich an; sie wird schlanker am Bauch. Hat einer von euch Erfahrung damit, wann sie die Jungfische rauslässt bzw. an das Männchen weitergibt (so der Lust hat darauf)? Dann würde ich nahrhaftes Futter für die Dame bereitsstellen.
    VG, Robert

  • Hallo,
    gerade eben sah ich das erste Mal die Jungfische, die das Weibchen kurz aus dem Maul gelassen hatte. Siend sehr viele; aber das wirtd sich in dem becken sicher von selbst dezimieren. Nachdem sich sofort einige hungrige Interessenten herangepirscht ahben und vermutlich auch einige erwischt haben, haben sie beide Elterntiere wieder ins Maul genommen. Nun beteilgt sich also auch das Männchen an der Brutpflege. Wenn die Jungen dann mal etwas länger freischwimmen, werde ich sie mit feinem Futter (dekapsulierte Artemia Nauplien, Infusorien) anfüttern.
    VG, Robert

  • Hallo, Robert ! Es ist schon ein toller Anblick, wenn die Kinderstube frei schwimmt..Dann wünsche ich dir ein gutes Händchen

    bei der Aufzucht ! Ansonsten einen schönen Nachmittag, Claus :)

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]

  • Hallo,
    im Moment sieht es so aus, als hätte nun das Männchen alle Jungfische übernommen, denn das Weibchen schlägt sich den Bauch voll Futter. Ab und zu lässt es einige heraus (ob absichtlich oder aus Unachtsamkeit kann ich nicht beurteilen). Die Jungfische sind einige mm lang und haben offensichtloich noch Reste des Dottersackes am Bauch. Das Männchen hat - seit es die Jungen im Maul hat - eine deutlich dunklere Färbung am Kopf angenommen.
    VG, Robert

  • Hallo Robert,

    sehr intressant dein Bericht, hoffe es klappt alles gut und du bringst einige durch, sind ja auch wunderschöne Fische!
    Halte uns auf dem Laufenden! ;)

    Schöne Grüße aus Tirol!

    LG
    Manuel


    Einem Menschen, den Kinder und Tiere nicht leiden können, ist nicht zu trauen.
    (Carl Hilty)

  • Hallo,
    gerade eben, als ich wieder ins Aquarium schaute, sah ich einen Haufen getrocknete Eichenblätter an kleinen Ästchen vorne mittig liegen. Die Blätter sind schon seit einigen Tagen im Becken, aber waren immer an anderer Stelle. Nun lagen sie genau an der Stelle, an der die Jungfische ihr Seepferdchen machen. Ich habe die Blätter dann wieder weggeschoben. Da kamen beide Elternfische und zerrten diese wieder an die alte Stelle zurück. Offensichtlich versuchen sie damit einen Unterschlupf oder eine sichere Sichtbarriere für ihre Jungen zu erzeugen.
    VG

  • Hallo,
    die beiden teilen sich nun das Brutgeschäft. Manchmal hat jeder einige der Jungfische im Maul, manchmal nimmt auch einer der beiden alle. Dann kann der Partner fressen. Echt vorbildlich! Vielleicht ist es ja auch so, dass die beiden (beides Wildfänge) das noch bei ihren eigenen Eltern "gelernt" haben und nicht so "verbildet" sind, wie seit Generationen in Aquarien aufgezogene Tiere?
    Anbei noch ein link zu zwei kleinen Filmchen der beiden, wenn's erlaubt ist.
    VG, Robert

    https://www.youtube.com/watch?v=lYVZDdRQN14&feature=youtu.be

    https://www.youtube.com/watch?v=g9EmwkMk54U&feature=youtu.be

    Einmal editiert, zuletzt von robertl (22. August 2014 um 00:56)

  • Hallo,
    Ist echt interesant dein Bericht! Viel Besser, als die von "Profis", die schon tausende Fische nachgezogen haben, und für die das fast nichts Besonderes mehr ist, echt super!
    Das die Tiere die Brutpflege verlernen, ist glaube ich nur dann der Fall, wenn sie separat aufgezogen werden, also nicht bei ihren Eltern. Das sollte ja auch bei Maulbrütern nicht so einfach sein, die denen weg zu nehmen, deswegen glaube ich, dass dieses Verhalten auch eigentlich alle Nachzuchten haben, Hatte aber selber noch keine Satanoperca.

  • Hallo,
    das war gerade ein beeindruckender Vorgang!
    Die Jungfische sind jetzt immer wieder draussen und haben unter strengster Aufsicht beider Elterntiere "Ausgang". Die Corydoras werden (obwohl völlig zu Unrecht) vehement verjagt, die Apistogrammas trauen sich nicht mehr in die Nähe. Die haben schon was (zu Recht!) auf die Mütze bekommen. Nun ist gerade ein L 201 direkt auf den Jungfischschwarm zugeschwommen und hat sich auch von dem heftigen Anstupsen eines Elterntieres nicht von seiner Richtung abbringen lassen. Darauf hat sich das Elterntier direkt am Boden quer in den Weg gelegt, sodass der Wels nicht durchkam. Als er außen herum schwimmen wollte, das gleich wieder. Dass Fische "Barrieren" mit ijhrem Körper aufbauen, finde ich faszinierend!
    VG aus München,
    Robert

  • Die Fischlein schwimmen nun in einem deutlich vergrößerten Radius unter den Alttieren. Sie sind ca. 7 - 8 mm groß. Ich schätze mal, dass es guit 50 Stück sind, aber ich nehme an, dass sich diese Anzahl von alleine dezimieren wird. Auffällig ist, dass die rot-blauen Kolumbianer an den Jungfischen völlig uninteressiert sind. Obwohl sie sich sonst auf Lebendfutter stürzen.
    Der Vater entwickelt offensichtlich Macho-Allüren: zur Zeit hat er die ganze Nachzucht zu beaufsichtigen bzw. im Maul. Er möchte diese Aufgabe offensichtlich an das Weibchen abgeben. Aber das grundelt im Sand und flieht immer wieder, wenn es sich nähert. Ist offensichtlich eine nicht ganz freiwillige Aufgabenteilung :D
    VG

  • Hallo,
    seit vorgestern versuche ich die Jungfische zu füttern. Das ist nicht ganz einfach, da sie ja im großen Becken (150x60x60) schwimmen und ich sie auch nicht rausfangen möchte. Ich gebe 3 x am Tag über der Stelle, an der sie stehen, Mikrowürmchen, gemahlenes Flockenfutter, dekapsulierte Artemianauplien oder amerikan. Dauerinfusorien ins Wasser. Das ganze versuche ich mit der Strömung nach unten zu befördern und hoffe, dass sie davon auch was abbekommen. Direkt an die Jungen komme ich mit einem Schlauch nicht ran, da nehmen sie die Elterntiere sofort ins Maul. Den Schnellfilter, der sonst die Schwebstoffe aus dem Wasser rausfiltert, habe ich abgestellt. Somit bleiben dann doch etliche feine Schwebstoffe (vermutlich zum Teil auch Futter) ständig im Wasser. Außerdem rüttle ich gelegentlich an den Wurzeln der Schwimmpflanzen und dabei lösen sich viele kleine Partikel. Im Wasser sind also immer viele Schwebeteilchen zu sehen. Das finde ich zwar optisch nicht schön (daher bisher der Schnellfilter), aber ich hoffe, dass so die Kleinen auch genug zum Futtern finden. Besonders schwächlich wirken sie auf mich bisher nicht!
    Und die Panzerwelse und L-Welse finden das offensichtlich auch gut, denn sie grundeln im ganzen Becken rum und suchen nach Nahrung.
    VG, Robert

  • Hallo Robert,

    wirklich intressant deine kleinen Ausschnitte aus dem Leben einer jungen Satanopercafamilie! Die Fütterung ist sicherlich schwierig in einem Becken dieser Größe, aber normalerweise sollte die Elterntiere den Jungtieren bis zu einem bestimmten Alter, "zeigen" wo es was zu futtern gibt.

    LG
    Manuel


    Einem Menschen, den Kinder und Tiere nicht leiden können, ist nicht zu trauen.
    (Carl Hilty)