Welches Frostfutter ist garantiert aus Aquakultur

  • Hei, da ich schon diverse Probleme mit Frostfutter hatte, Planarien, Parasiten und so Scherze, lehne ich eigentlich Frostfutter grundsätzlich ab.
    Ich hab selber genug Lebendfutterzuchten (Pantoffels, Räder,Rettichtierchen, Essigälchen, Bananenwürmchen, Microwürmchen, Moina, Microfex, Grinal, Enchyträen, Wasserflöhe, schwarze und rote Mückenlarven. große und kleine Artemia)

    Aber nicht alles in so großen Mengen das ich die Welse damit auchnoch glücklich machen könnte :S
    Da ich jetzt aber beim hier stöbern gelesen hab, das sie doch ab und zu Frostfutter brauchen könnten, würde es mich freuen, wenn ihr mir Frostfutter aus Aquakultur empfehlen könntet. Ich meine jetzt nicht Rote Mückenlarven aus Teichen in Tailand, die mit Hühnermist gedüngt sind, sondern ehr wie Artemia...
    Die sind sicher frei von Planarien(Garnelenhalter sind wie der Teufel auf die Arme Seele auf die Biester), FischTBC und sonstigem...
    Es gibt ja auch Wasserflöhe und Moina aus Aquakultur, genauso aber auch welche aus Tümpeln :S


    Amtra wirbt ja damit, das es unter Veterinärkontrolle steht...meint ihr man kann dem vertrauen?
    Oder kennt ihr Hersteller die sich damit rühmen Parasitenfrei zu sein?
    VG Monika

  • Hallo,

    leider habe ich keine Empfehlung für dich, nur einne kleine Backgroundinfo. Parasiten können durch Frostfutter nicht übertragen werden da diese absterben wenn die Temperaturen längere Zeit unter dem Gefrierpunkt liegen. Das Prinzip kommt auch bei Speisefischen zum Einsatz und ist eigentlich 100% sicher.
    Gerade bei Freiland-Aquakulturen kommt es immer wieder zu maßenhaften auftreten von Parasiten, sofern nicht mit Medikamenten im großen Maßstab gegen gesteuert wird. Das möchte man ja auch nicht umbedingt. Bei Artemiazucht etc. wird das wohl nciht der Fall sein.

    Ob das deiner Entscheidung hilft weiß ich nciht ;)

  • Hallo Monika,

    was hälst Du von in Deutschland gezüchteten Artemien von der Artemiafarm ( artemiafarm.de).

    Da wird hier im Forum ziemlich regelmäßig bestellt von Forenmitgliedern aus der Dresdner und Hallenser Ecke.

    VLG [size=12]Uwe

    Wu de Hasen Hos’n haaßen un de Hosen Hus’n haaßen, do bie iech dorrhamm. (erzgebirgisches Sprichwort)

    Salmlerzucht

  • Hi,

    ich denke mit Artemien fährt man da noch am besten. Gefrostete rote Mückenlarven, die mit Würmern besiedelt waren (also richtig in den Mülas im Körper drin), hatte ich auch schon mal. Parasiten wie Würmer oder Fischläuse usw. werden sicherlich durch die Kälte abgetötet. Allerdings würde ich das nicht pauschal für Cysten oder Eier sagen, da gibt es schon recht Widerstandsfähige, mal von Bakterien ganz abgesehen. Sicher ist man wahrscheinlich nur, wenn man alles nochmal durch Hitze inaktiviert.

    Wenn du carnivore/omnivore Welse hast, kann ich dir Tiefkühlgarnelen empfehlen. Hab schon verschiedene (Bio-)Garnelen probiert und egal ob rohe oder vorgekochte, wird immer alles sehr gut angenommen. Zur Zeit habe ich Riesengarnelen, die ich je nach Fischgröße dann entsprechend klein schneide oder aufspieße. Wenn man sich da mal den Kilo-Preis anschaut und mit den normalen Frostfutterpackungen vergleicht, kommt man da oft günstiger.

    Grüße
    Anja

  • Ich schätze, dass so ziemlich alle Artemien tatsächlich auch in Aquakultur gezogen werden. Da gibt es bei uns sicher keine "Wildfänge" wie das bei gefrosteten weißen Mückenlarven oft der Fall ist.

    Ich erwähne gerade die Artemia als Frostfutter explizit, weil man davon ausgehen kann, dass die fischpathogenen Keime und Parasiten eines Salzwasserfuttertiers (die vielleicht in geringer Anzahl den Frost überstehen könnten?) im Süßwasser harmlos sind und anders herum. Es bleibt eigentlich nur das Problem der Kühlkette. Deswegen bestelle ich auch oft mit Aquarianern hier in Berlin direkt bei Ronny Rein (artemiafarm.de). Normalerweise geht das Futter vom Produzenten zu Zwischenhändlern. Ich habe mir die Artemiateiche von Zoo Schatz in Polen mal angeschaut. Die packen da alles ab, frosten es ein und das wird dann ausgefahren. Die Zoohändler/Ketten hier in Deutschland nehmen das in Empfang und verkaufen es dann an die Endkunden.

    Sobald das Frostfutter zwischendrin mal antaut, hat man schon eine äußere Schicht mit wesentlich erhöhter Keimzahl, auch wenn die wieder gefrostet wird. Bestellt man jetzt beim Produzenten wie Ronny Rein direkt, spart man sich eine Station und damit potentielles Antauen. Die Artemiafarm packt die gefrosteten Tafeln in eine Styroporbox mit Trockeneis (27kg Sammelbestellung) und zuhause kommt das immer noch bis in die Spitzen tiefgefroren an. Die Artemien sehen noch aus wie lebendig - alles dran.

    Ich spüle sämtliche Frostfutter bis es aufgetaut ist und das Schmelzwasser weg ist in einem Artemiasieb. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Artemien, die ich bisher so verfüttert hab, dadurch "ausbluten" und Nährstoffe verloren gehen. Wie gesagt, die sind so knackig wie gerade erst gefangen. Im Schmelzwasser finden sich allerdings sehr wohl sehr viel Stickstoff, Phosphat und andere Belastungen fürs Wasser.

    Viele Grüße,

    Robert

  • Hallo, vielen Dank für Eure Tips.

    Also ich kenn einige die sich mit Frostfutter Planarien eingefangen haben...
    Meine Becken waren vor Jahren auch verseucht und ich hab sie mühsam behandelt und wieder sauber bekommen.
    Das ist bei so vielen Becken ein ziemlicher Terz, weil man ja auch alles Zubehör wegschmeißen oder desinfizieren muß.
    Und janicht zurückinfizieren, wenn ein Becken noch nicht ganz durch ist...also ich möchts nichtmehr erleben :(

    Anja, das hört sich gut an :D Muß ich mich mal umsehen.
    Und da gehen sie echt ran? Versaut man sich damit nicht das Becken? Ich mein, das gammelt doch wenn es nicht gleich gefressen wird?
    Also das probier ich aus...Garnelenspieß mit Gurke und Zucchini :)


    Ok, auch das mit den Artemia hört sich gut an :thumbup: Man kann sie ja auch im Winter bestellen, wenn es eh kalt ist.
    Dann ist die Gefahr des Auftauens hoffentlich noch etwas minimiert.
    Ich hab ja hauptsächlich verschiedene Ancistrus...die werden die Artemia sicher mögen...bzw. das was die Fische übrig lassen :(
    Dazu hab ich mir so Futterglocken angesehen...muß ich gleichmal auf die Todoliste schreiben, wenn ich mal wieder am Tonen bin...
    Sonst ist das Futter weg, bis die Welse sich aus den Höhlen bequemen :(
    Vielleicht kann ich unsern Aquarienverein zu einer Sammelbestellung animieren :)


    Ich hab mal von jemand eine übersetzung einer Ausarbeitung über Lebenfutter als PDF bekommen. Das hat mir damals die Augen geöffnet.
    Ich hatte immer Probleme bei den Fischen mit Bauchwassersucht und Darmproblemen. Dann hab ich das Zeug in die Tonne gekickt und mir mein eigenes Lebendfutter gezogen..für die meisten Fälle funzt es auch sehr gut..aber um soviel reinzuschütten das für die Welse auchnoch was übrig bleibt, reicht es nicht...aber auch da könnte die Futterglocke evt. helfen...Ich müßte ihnen halt was einfrieren, damit das funzt..kann man auch Enchyträen einfrieren?


    Das mit der Gurke einfrieren funktioniert übrigens wirklich :-)/~ ..hätt ich nicht gedacht . Hab ich gestern hier gelesen und gleich getestet...nach anfänglichem Schwimmen ist sie gleich abgesunken...Jippi ich kann die Futterhaken pensionieren..die halten eh nur bis das Loch größer gefuttert is...dann schwimmt die Gurke/Zucchini wieder 8| Außerdem kann ich von meinen Gewächshausgurken auch einfrieren, so wie den Hokaidokürbis...Hab damit eh schon eine Schublade blockiert :D


    Gerne nehm ich noch andere Tips bezüglich Lebendfutter für die Welse an ^^
    VG Monika


  • Hi,

    Anja, das hört sich gut an :D Muß ich mich mal umsehen.
    Und da gehen sie echt ran? Versaut man sich damit nicht das Becken? Ich mein, das gammelt doch wenn es nicht gleich gefressen wird?
    Also das probier ich aus...Garnelenspieß mit Gurke und Zucchini :)

    meine Barsche und Welse gehen da sehr gut ran. Problem ist nur es auch bis zu den Welsen zu bekommen, daher spieße ich auch immer einige Stücke auf und platziere die so, dass die Barsche nicht gut rankommen. Mit der Zeit bekommt man ja auch die richtige "Dosierung" raus, dass nichts ewig liegen bleibt. Einmal gab's zu viel, da lag es über Nacht drin. Klar war es am nächsten Tag nicht mehr dolle, aber das hat man bei Gemüse auch. Fang am besten mit kleineren Stückchen an. Selbst wenn die nicht genommen werden und liegen bleiben, wird da nicht viel passieren. Gefrorenes Fischfilet hatte ich auch früher verwendet, wurde auch gut genommen.

    Grüße
    Anja

  • Hi Monika,

    wie groß sind denn die Welse? Ich verkleinere es entweder so klein, dass man ca. 0,5x0,5 cm große Stückchen hat oder (für die größeren) dann auch mal größere Stücke auf ein Spieß. Aber du wirst ja sehen wie sie rangehen. Einfach mal probieren.

    Grüße
    Anja

  • Parasiten wie Würmer oder Fischläuse usw. werden sicherlich durch die Kälte abgetötet. Allerdings würde ich das nicht pauschal für Cysten oder Eier sagen, da gibt es schon recht Widerstandsfähige

    Auch diese werden durch die Kälte abgetötet und es benötigt erst die passenden Zwischenwirte (Schnecken, Copepoden etc.) das die Eier von Parasiten für die Fische gefährlich werden. Also metazoische Parasiten über Frostfutter halte ich für sehr unwahrscheinlich. Aber das nur am Rande, darum gehts ja shcon garnicht mehr ;)

  • Ok, das interessiert mich jetzt :) Besonders wer von den Aliens überlebt und wer nicht.
    Hast Du irgendwelches Material das ich einsehen könnte?
    Oder eine Internettseite die sich damit beschäftigt?
    Ich könnte mit der PDF kontern, die beschreibt, wie Lebend äh Frostfutter erzeugt wird und was an Krankheiten zu erwarten ist.
    VG Monika

  • Ok danke...wußte ich nicht, aber trotzdem interessant, bitte um Input :thumbup:
    Wie sieht es aus mit Planarien äh deren Eier...erfrieren die auch?

    Einige Stichworte aus der PDF, bei der Aufzucht von Lebendfutter mit Hühner, Schweine und Rinderdung:

    Krankheiten wie virale Encephalpatie
    und Retinopathie
    Mykobakteriosis (bzw. Fischtuberkulose)


    Mycobacterium
    fortuitum

    M. spp, M.
    fortuitum und M. marinum

    dagegen soll beim erkrankten Fisch

    0,2-0,3 g/100g Rifampicin, Isoniazid oder
    Minocycline angereichertes Futter helfen :pinch:
    Nee, damit möchte ich meine Fische nicht füttern um sie dann anschließend zu behandeln..das is ja krank ;)

    VG Monika

  • Hei, hab jetzt mal gezielt nach Biogarnelen gesucht, aber keine gefunden.
    Heute hab ich Tiefseegarnelen gesehen...die sind doch sicher auch ohne Medis, Schadstoffe usw?
    Die sind auch recht klein. Also leicht portionierbar...
    Soll ich?

    Außerdem hab ich mir ein Tütchen lebende Tubifex gegönnt...die versuch ich jetztmal zu halten und zu vermehren, so wie die Microfex..die gehen ja auch recht einfach.
    VG Monika