Deckenbelastung-Estrich

  • Hallo zusammen,

    habe gestern einfach mal unser Wohnzimmer umgestaltet und siehe da, es hat sich ein Platz für ein Großbecken (Holz) herauskristallisiert :thumbup: ...zum blanken Entsetzen meiner Frau :whistling: .

    Das Becken soll natürlich so groß wie möglich werden, allerdings sorge ich mich um den Estrich und die darunterliegende Fußbodenheizung. Der Bodenbelag selber ist Lenolium in Holzoptik, sieht eigentlich aus wie Laminat.
    Was hält der Estrich wirklich? Ich werde nicht so schlau aus dem, was ich im Internet finde. Dauerlasten von 150kg pro m² werden angegeben, finde ich persöhnlich recht wenig. Ich habe derzeit ein Becken von 160*60*60cm stehen. Mit Schrank und Einrichtung schätz ich das Ganze so auf etwa 700kg und wäre rechnerisch auf etwas weniger als 1m² verteilt (1.60*0.60=0,96m²). Stand schon mehrere Jahre an 2 verschiedenen Stellen, ohne Probleme.

    Einige Überlegungen:
    Da das Becken aber nicht quadratisch ist, ist der jeweilige Quadratmeter (1x1m) ja etwas leichter, da vor dem Becken ja dauerhaft keine Lasten anfallen. Ich habe also qiasi (1m*0,6m)+(0,6m*0,6m) Becken/Belastung auf jedem der beiden Belegten Quadratmeter. Der erste Quadratmeter müsste etwa 2/3 der last Tragen und der zweite Quadratmeter 1/3. Kann man das so überhaupt rechnen oder zählt nur das reine Gewicht pro m²? also 700kg/0,96m²? Wenn dem so ist könnte ich das Becken einfach in der Größe verdoppeln und hätte die gleiche Belastung pro quadratmeter (vorrausgesetzt die höhe verändert sich nicht). Ein Becken mit den Grundmaßen 320*120*60cm hätte dann ebenfalls etwa 700kg/m² (Becken+Schrank). Hält das mein Estrich nun aus oder nicht?

    Hoffe man kann meine Gedanken etwas nachvollziehen.

    Was passiert wenn ich von 60cm höhe auf 80cm höhe gehe? Dann würde sich das Gewicht des ebckens (ohne Unterschrank) ebenfalls um 1/3 erhöhen. Was ist alles möglich? welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Es gibt sicher genug Leute mit Becken die 80-90cm Beckenhöhe haben, oder geht das nur auf Betonboden?

    Das Neue becken soll zwischen 3 Wänden stehen. Könnte ich es nicht einfach über die Wände Entlasten? wie würde das funktionieren und wieviel Entlastung bringt das?

    Nun zu meinen Traummaßen:

    310x125x125 (Füllhöhe 100cm) Holzbecken. Ich denke ich muss mich in der Höhe sicherlich reduzieren, je nach Belastungsart auch in der Tiefe.

    Kann mir jemand helfen?

    Ein Statiker wird mir eh keine Sicherung geben und den Vermieter will ich da eigentlich auch erstmal außen vor lassen. Haftpflicht und Hausratsversicherung habe ich ja :-).

    wo habe ich mich verechnet und was hab ich nicht bedacht?

    :-)/~

  • Hi Basti,

    da stellst du schöne Fragen und wenn du quasi sagst, dass ein Statiker dir keine Sicherheit geben würde (was ich übrigens bezweifle, es ist sein Beruf...) wie soll das einer von uns?
    Aber: ich hatte mal das Problem, dass die Wohnungsgesellschaft mir meine Becken verbieten wollte, wegen dem Gewicht. Gut es waren ziemlich viele, aber ich habe mich daraufhin informiert.
    150Kg/qm betrifft die Punktbelastung soweit ich mich erinnere, sonst könntest du ja keinen Bücherschrank aufstellen. Die Kunst liegt darin, das Gewicht sicher flächig anzutragen. Wie sich die Belastung dann darstellt kann wieder nur von einem Statiker berechnet werden. Ich denke auch da geht nicht alles an Höhe.
    Das der Vermieter Angst um seine Substanz hat kann ich nach vollziehen, von daher wäre ich recht vorsichtig mit solchen zugegebenermaßen "geilen" Projekten :rolleyes:
    Aber gerade mit dieser Fußbodenheizung bin ich mir nicht so sicher, wenn was passiert wird es recht teuer. Und da wir die Versicherungen kennen, werden die sagen, das ohne ein Gutachten das Aufstellen eines solchen Beckens grobfahrlässig sei. Die werden nicht bezahlen, wenn das nicht wasserdicht ist, also die Belastbarkeit begutachtet war. :huh:

    Wenn du ein Gutachten hast, bezahlt eh die Versicherung des Statikers.... :D

    Also lass mal hören, was draus wird, das interessiert bestimmt Viele hier. LG Magnus

  • Hi Basti,

    mich interessiert dieses Thema auch brennend!!! Bei ginge es zwar "nur" um die Maße um die 130 cm x 60 cm x 60 cm, aber da käme auch schon ganz schön was an Kilos zusammen. Finde ich zumindest :whistling:

    VG, Inge

  • Hallo Magnus,

    ja vielleicht komme ich um den Rat des Statikers doch nicht drum herum. Weiß jemand was sowas kostet? Ich dachte nur vielleicht gibt es hier Leute die schon vor den gleichen Problemem standen und diese gelöst haben.

    @ Inge: bei 130x60x60 (mit schrank~600kg) würde ich mir keine Gedanken machen, sofern die wohnung einigermaßen neu ist. Mein 160*60*60 stand schon in 3 verschiedenen Wohnungen, an 4 verschiedenen Stellen. Nie ohne Probleme. Es stand anfangs auf 8 Füßen (10*10cm) und später auf nem normalen Unterschrank. Stell dein becken doch einfach noch auf eine Bodenplatte mit 140*65*65 oder so mehr, dann wird das Gewicht nochmal mehr verteilt.

  • Hi Basti,

    oh, oh - so langsam komme ich wohl nicht drum herum, mir meinen Wunsch zu erfüllen :D. Nein im Ernst, das stimmt mich schon optimistischer, denn das Haus ist Baujahr 1958 und wurde 2010 komplett saniert. Allerdings weiß ich halt nicht, wie es unter dem Echtholzparkett ausschaut. Das lässt mich immer noch etwas zaudern.

    VG, Inge

  • Hallo Inge wie wäre es deinen Vermieter zu fragen der weiss was drunter ist..Oder wenn du EG wohnst geh in keller und schau dir die Decke an...basti sorry für OT es geht ja hier um was "grösseres"...

    VG Rocco

  • :D Hi,
    Also Magnus hat es eigentlich vollkommen auf den Punkt gebracht. Bei meinem Projekt damals habe ich mich auch erst erkundigt wie die beschaffenheit des Bodens ist und welche tragende Wände sind. Dabei solltest du schon sehr vorsichtig mit Äußerungen sein, denn meine Vermietung löcherte mich sofort mit Fragen, wofür ich dies wissen möchte. Also sie wurden sehr hellhörig.
    Als ich meine Informationen hatte habe ich einen Statiker beauftragt mir die Tragfähigkeit zu bestätigen. Das tat er auch, Mündlich. Er erklärte mir das eine punktbelastung bei 150 kg/m2 zu rechnen sei. Doch um eine genaue Aussage zu treffen müsste er eine lochbohrung durchführen um die wirkliche dicke und Dichte des estrichs zu ermitteln. Und da diese Richtung 150kg/m2 nur eine Formel wäre, würde so auch kein Gutachter ein rechtswirksames Gutachten erstelle können. Er sagte mir, aufgrund meiner Größe und etwaiges Gewicht vom Becken sollte ich mir kein Kopf machen, wenn ich das untergestell vollflächig auf den Boden Stelle um das Gewicht zu verteilen. Bücherregale an einer ganzen Wand, vom Boden bis zur Decke, wiegen wohl ähnlich viel. Wenn du somit dich doch für ein Becken entscheidest, würd dir keine Versicherung einen Schaden Zahlen, max das Glas von einer Glasversicherung, wenn was passiert. Doch das ist dann das kleinste Übel. Von daher musst du das Risiko für dich selbst entscheiden.
    Und bei Fußbodenheizung wäre ich da schon vorsichtiger. Denn dies ist wiederum eine zusätzliche Schwachstelle. Aber da hab ich persönlich auch keine Ahnung, ist nur eine Einschätzung.
    Trotz das ich welche kenne, die dies gemacht haben.

    @ hab's mit dem Telefon geschrieben, deswegen die ungewöhnliche Schreibweise, hab keine Lust ständig zu korrigieren  :D  :D  :D  :D

    Gruß David

  • Danke David,

    um was für eine Beckengröße ging es denn bei dir?

    @ all:
    Ich bin nun etwas runter und stelle mir ein Becken mit 300x120x80 vor. Das ganze dann auf Styropor, ganz unten eine Siebdruckplatte, sodass die gesamte Last komplett gleichmäßig verteilt wird. Man hat zusätzlich nochmal einige Kilos am Unterschrank gespaart sowie eine gute Wärmedämmung. Das hässliche Styropor kann man dann beispielsweise noch mit dünnen Platten verkleiden. Ich komme dann umgerechnet auf etwa 830-850 Kg/m², mein jetztiges Becken hat etwa 700-750kg/m², wobei der unterschrank die Last nicht so gleichmäßig verteilt wie es eine Schicht aus Styropor machen würde. Wenn ich den styroporschrank etwas breiter mache (nach hinten 5cm und an den seiten insgesamt 20cm, also 320*125 = 4 m²) bin ich sogar wieder bei 750kg/m2. Klingt machbar, bleibt nur die Frage nach der Gesamten last von etwa 3 Tonnen in der Ecke des Raumes ;( .

    Was das Styropor angeht war ich anfangs skeptisch aber als ich gesehen habe, dass Becken von 400x200x100 auf Styroporplatten (ettliche 100*50*10cm gestapelt) stehen war mir klar, dass das kein Problem ist. Man sollte nur nicht mit Aceton reinigen :-).

    Das wäre vielleicht auch eine Option für dich Inge...

    Ich werde jedenfalls noch mit dem ein oder anderem vom Fach sprechen vorher, klar macht mir die Gesamtlast und die Fußbodenheizung noch sorgen.

    und nun noch eine "Schönrechnung"...zusäzulich werde ich viel Rückwand aus Styropor bauen, die Verdrängt einige Kilo Wasser und hat sogar noch Auftrieb :thumbup: ...okay Peanuts :whistling:
    Andererzeits komt es so zu einem Ungleichgewicht, da die Holzrückseite mit Styropor leichter ist als die Front mit der 90kg Glasscheibe drin...aber das sollte sich über die 50cm Styropolster bis unten wieder verteilen... :S

    Liebe Grüße
    Basti

    Einmal editiert, zuletzt von Cichla (25. Juli 2015 um 13:35)

  • Super Idee Basti, besonders der Clou mit der Styroporrückwand haut mich vom Sofa :)

    Basti die 3 Tonnen machen mir echt Sorgen..... es hört sich einfach anders an als 750 kg /qm. Ist das im Erdgeschoss, oder weiter oben...?

    Der Syroporunterschrank ist wirklich brauchbar, hatte ich auch mal. Was nicht ganz leicht ist - besonders im Altbau - wäre das Becken in die Waage zu bringen.... Und übermäßig hoch würde ich das bei kleineren Grundflächen auch nicht bauen (also sowas 100x50x60 o.ä.) da mächtig viel Gewicht durch keine starke Ecke vor dem Umkippen bewahrt wird.

    Ich hatte mal sowas als Raumteiler und war froh, als ich es wieder abgebaut hatte, wackelte ganz schön.... An der Wand sicher besser...LG magnus

  • Hallo
    Die paar Kilo für die Siebdruckplatte kannst dir sparen, die bringt dir garnix.
    Du schreibst weiter oben von einer Nische zwischen 3Wänden. Sind die Wände alle samt tragend? Wenn ja würde ich an deiner Stelle Gewindestangen mit einem 2k Kleber in die Wände kleben und nen Stahlrahmen an die Wände Schrauben, dann bist du Gewichts mäßig ziemlich auf der sicheren Seite.
    Lg. Jochen

  • Hallo,

    Stahl-Betondecke oder Holzbalken??

    5-6cm Estrich mit Estrichmatte(wenn es nicht die Polen gemacht haben) hält das ab.

    Ein Würfel 1x1x1cm aus Beton 1:2 hält 250 kg aus.

    Das Problem ist das Gesamtgewicht freitragend,als Punktbelastung!

    MfG Ronny

    Gute 5 Tonnen Wasservolumen wird freitragend auf einer Wohnungsdecke wohl nichts.

  • Hallo,

    @ Magnus:

    wie gesagt, das mit der Rückwand war eher nen Spass :-), auch wenn es sicherlich minimalen (zu vernachlässigenden) Einfluss hat.

    ja bin im Erdgeschoss, wobei ja noch nen Keller drunter ist. Das Haus ist relativ neu, von 2006 und sollte gerade sein.

    klar kleine Becken auf Styropor sind doof, wenn es zu hoch ist, da der Schwerpunkt so weit oben ist. An einer Wand kann man es aber sichern (ähnlich wie einen Schrank).

    @ Jochen:

    min 2 der 3 Wännde sind tragend (eine lange und eine kurze Seite), evtl sogar alle drei, muss ich noch prüfen. Trotzdem versteh ich nicht ganz wie das dann funktioniert mit der Entlastung. Ich gehe davon aus, dass du nicht das ganze Gewicht auf die Wand bringen willst oder doch? klingt irgendwie so. Wenn es teilweise auf dem Boden steht und teilweise von der Wand gehalten wird, wie setzt man dann das Ganze um ohne dabei stärkere Scherkräfte auf das Becken zu bringen? Ist bestimmt ziemliche Millimeterarbeit und wüsste nicht wie ich das genau angehe.

    @ Ronny: gehe stark von Stahlbetondecke aus, kann ich aber in Erfahrung bringen. ... Das mit den wie du schreibst "Polen" kann ich mir wiederum bei diesem Spaarfuchs vorstellen :-)...
    5? bin mittlerweile runter auf knapp 3 tonnen...

  • Selbst 3 Tonnen in der Norm ist Grenzwertig.

    Du kannst nur die Fläche vergrössern,Wasser in die Höhe bauen wirkt Risiko,als Punkbelastung.

    Meist ist es besser den Untermieter bescheid geben,für solche Projekte bzw.nächste tragende Wand in die Statik mitberücksichtigen.

    MfG Ronny

  • Morgen
    Doch ich habs so gemeint das du das Becken komplett an die Wand hängen könntest. Ich hab nen Bild angehängt wie ich ein Becken an die Wand gehängt habe. Wenn du das einfach eine Nummer größer machst. Ich würde mir dazu nen Stahlrahmen schweißen laßen mit Löcher, den richtest dann in Waage aus Bohrst die Löcher in die Wände und Klebst Gewindestangen mit einem 2K Kleber in die Wände.
    Lg. Jochen

  • Alles klar, dann trotzdem vielen Dank.
    In den nächsten Jahren soll bei mir nämlich auch ein größeres Becken aufgestellt werden (min 500, eher 700-1000 Liter), allerdings habe ich von der Statik unseres Hauses auch so gut wie keine Ahnung. Gerade der Estrich bereitet mir Kopfzerbrechen. Das Haus ist zwar 'erst' 10 Jahre alt und hat eine Stahl/Beton Decke, aber bei so einem Gewicht sollte das genau geplant sein. In den Keller soll es ja schließlich auch nicht. :D

    Die Idee mit den Styroporplatten finde ich übrigens super!

    LG Tony


    Ein Leben ohne Fisch ist möglich, aber sinnlos!

  • also bis 600 Liter würde ich mir überhaupt garkeine gedanken machen ... Hatte mein 576L Becken echt schon überall stehen...In der dritten etage eines einfamilienhaus baujahr 85 sowie in 2 Wohnungen (an drei verschiedenen Stellen) die jeweils etwa 10 Jahre alt waren...kann mir nicht vorstellen dass das jeweils nur Glück war...