Stippvisite fast an das "Ende der Welt"

  • Hi,

    am Frühstückstisch hatten uns morgens andere deutschsprachige Touristen erzählt, dass sie auf ihrer Bootstour keine Pinguine gesehen haben. Unsere Reiseleiterin hatte uns dagegen fest versprochen, dass wir mindestens Magellan- und Esels-Pingune sehen werden. Unterwegs hatten wir dann erfahren, dass es zwei Bootstouren gibt, eine kurze und eine längere. Auf der kurzen sieht man wohl nur gelegentlich mal Pinguine wenn sie sich "verschwommen" haben. Die längere Tour geht aber bis zu einer Pinguinkolonie und im März sind die auch noch dort. Leider wurde das Wetter immer schlechter: kalt und regnerisch.
    Ein paar Bilder habe ich trotzdem mitgebracht:


    Pinguin-Kolonie im Beagle-Kanal


    Magellan-Pinguin (Spheniscus magellanicus)


    Eselspinguin (Pygoscelis papua)


    Königspinguin (Aptenodytes patagonica)
    Die Königspinguine gehören dort eigentlich nicht hin, ein paar wenige kommen seit diesem Jahr trotzdem immre Mal auf Besuch.


    Zur Rückkehr war es dann schon dunkel in Ushuaia

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    der Wetterumschwung vom Vorabend hat sich durchgesetzt, so dass am Morgen die Berge nahe Ushuaia auch etwas weißer aussahen:

    Und wie oben schon erwähnt, während der Sommermonate lösen sich die Kreuzfahrtschiffe ab und so stand an dem Morgen auch schon der nächste "Pott" da:

    Unser Flugzeug sollte erst am Nachmittag gehen, so unternahmen wir noch einen Ausflug auf der Insel. Auf der einen Seite ging ja die Routa National 3 in den Nationalpark, so ging es nun entgegengesetzt aus Ushuaia auf der RN3 hinaus. Doch zunächst kamen wir an einem Denkmal für die Ureinwohner Yámana vorbei:


    Im Nachhinein hat man sich etwas gestritten weil der Kopf wohl doch etwas zu groß geraten sei, aber wesentlich erscheint, dass die Beine deutlich schmächtiger sind als der Oberkörper, weil über Jahrhunderte die Ureinwohner von Robbenfang u.ä. gelebt haben und dabei hauptsächlich sitzend tätig waren.

    Als nächstes kamen wir zum Schrein der Difunta (Deolinda) Correa (difunta=verstorben).
    Die Sage erzählt, dass die Frau während des argentinischen Bürgerkrieges (1841) schwanger in die Wüste ging, um ihren verschleppten Mann zu suchen.
    Nach der Entbindung in der Wüste soll sie verdurstet sein, jedoch als man sie fand war der Säugling noch Dank ihrer Muttermilch am Leben.
    Insofern zählt sie dort unten als Heilige, obwohl sie nicht als Heilige von der Kirche anerkannt wird.
    Man tut sich da wohl mit einer Ureinwohnerin etwas schwer. ;)
    In Argentinien ist sie insbesondere die Schutzheilige der LKW-Fahrer.

    Da Correa verdurstet sein soll, bringt ihr (fast) jeder etwas zu Trinken - ein Behältnis mit Wasser - mit:


    Magellanämmerling (Phrygilus patagonicus)

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    ... und weiter - die nächste Station war ein Wintersportzentrum:

    - eine Biber-Baustelle


    Kaum zu glauben, dass die solch dicke Bäume umlegen ... kein Wunder wenn sie dort unten nicht sehr beliebt sind.


    Spitzschwanzente (Anas georgica)

    bis zum Lago Escondido

    und von dort mussten wir nach einem Picknick auch schon wieder umkehren um unser Flugzeug nicht zu verpassen.

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    so kleine Wochenendpause ... und zum Abschied vom Ushuaia gab es noch einen Regenbogen


    Blick zurück auf Ushuaia


    ... und weiter zur nächsten Station


    Atlantikküste von Feuerland


    Bahia San Sebastian - Südufer


    Halbinsel im Norden von Bahia Sebastian


    ... und noch ein Stück


    Nördliches Ufer des östlichen Beginns der Magellan-Straße
    (Der Vorschlag für den heutigen Grenzverlauf zwischen Chile und Argentinien stammt auch von Perito Mereno - zunächst von Nord nach Süd auf dem Andenkamm entlang und dann scheint man etwas eigenwillig das Linial angelegt zu haben:
    der Grund dafür ist, dass die Magellan-Straße nur zu einem Land gehörten sollte.)

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    ... von Feuerland aus ging es weiter nach El Calafate.


    Die Mündung des Río Gallegos


    Río Coig


    Río Santa Cruz

    Wenn ich überlege, dass ich mal daran gedacht hatte dorthin eine Mietwagentour zu machen ... ich glaube bei der eintönigen Landschaft wäre ich wohl unterwegs eingeschlafen.


    ... es gibt auch Berge dort :D


    Blick auf El Calafate

    Ja, kaum im Hotel angekommen stand auch schon ein Jeep vor der Tür, der uns auf eine Facienda bringen sollte. Zunächst ging es aber durch El Calafate - ein Ort der ganz wesentlich vom Tourismus lebt


    Blick zum Lago Argentina - dem größten See Argentiniens

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    ein paar Bilder vom Ausflug auf die Facienda:


    In der Ferne ein paar Nandus


    Die Rinder hat man aus England geholt.


    Guanako (Lama guanicoe)


    Grillen auf der Facienda

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    natürlich war das eigentliche Reise(haupt)ziel nicht El Calafate oder die Facienda, sondern der Nationalpark Los Glaciares (Die Gletscher). Dorthin ging es dann also am nächsten Tag. Zunächst ein paar Bilder von unterwegs:


    Flamingos am Lago Argentina


    Aguja/Blaubussard/Kordillerenadler (Geranoaetus melanoleucus)


    Blick auf Torres del Paine-Massiv (in Chile)


    Lago Argentina, im Hintergrund die Gletscherwelt

    Smaragdsittich (Enicognathus ferrugineus)


    Falkland-Drossel (Turdus falcklandii)


    Bänderspecht (Colaptes pitius)


    Lago Argentina - Brazo Rico

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    ... danke, gerne.

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    Los Glaciares - so der Name der Gletschwelt auf argentinischer Seite. Auf chilenischer Seite der Anden setzt sich das fort. Dieses Gebiet (die Gletscher) gelten als der drittgrößte Süßwasserspeicher der Erde.
    Der wohl bekannteste ist wohl der Perito-Moreno-Gletscher: wegen eines kleinen Naturschauspieles (dazu später), mit 30 Kilometern Länge schon ausgesprochen groß und vor allem geht er nicht zurück.

    Ein paar Bilder von dort:

    Die nächsten Bilder sollte man als Bilderserie verstehen:

    Es ist sehr beeindruckend wenn am gegenüberliegenden Ufer so eine Eiswand von ca. 60 m Höhe zusammenbricht.
    Auch wenn man einige Meter weg ist, man bekommt einen richtig kalten Wind ab.

    Fortsetzung folgt

  • Hi,

    ... danke. Ja, das war sehr beeindruckend. Wir hatten aber auch einen tollen Tag erwischt. Mit der Sonne im Rücken recht angenehm und aller paar Minuten ist von dem Gletscher etwas weggebrochen.

    Nun zu dem Naturschauspiel - es geht um den Tunnel - zunächst wieder eine kleine Bilderserie zur Einstimmung :D :

    Es ist so:

    Der Brazo Rico (reicher Arm - hier vom Lago Argentina) spielt dabei eine wesentliche Rolle.
    Zunächst hat dieser einen relativ niedirgen Wasserstand, wenige Meter (ich denke mal kaum 5 Meter) und gibt sein Wasser an den "großen See" ab.
    Der Perito-Moreno-Gletscher schieb sich bis an die gegenüberliegende Halbinsel. (Was durch den geringen Wasserstand und die niedrige Fließgeschwindigkeit möglich ist.)
    Dadurch wird der Brazo Rico vom Rest des Sees abgetrennt und hat keinen Abfluss mehr. Das Wasser staut sich also im Brazo Rico bis auf eine Höhe von reichlich 20 Metern.
    Durch den Druck bahnt sich das Wasser entlang der Halbinsel einen Weg durch den Glescher - den Tunnel.
    Dazu kommt, dass sich im Gletscher fernen Teil des Brazo Rico auch das Wasser deutlich erwärmt hat und nun den Tunnel passiert. Damit wird der Tunnel immer weiter ausgehöhlt und bricht immer weiter zusammen.
    Irgendwann bricht auch das letzte Stück weg. In diesem Jahr war das ca. 24 Stunden nachdem wir dort waren.
    Zu dem Zeitpunkt als wir dort waren war ein großen Aufgebot an Fernsehen und Zeitungsreportern um das ja nicht zu verpassen.
    Wir haben das Finale also verpasst, aber es gibt ja Videos davon:

    Ruptura 2016.

    Wenn fast alles Wasser aus dem Brazo Rico abgeflossen ist, ist auch wieder der Gletscher von der Halbinsel getrennt und das Spiel beginnt von neuem.
    Dieses Naturschauspiel soll seit reichlich 100 Jahren auftreten und sich im Allgemeinen aller 2 bis 4 Jahre wiederholen.

    Fortsetzung folgt

  • Hi Elko,

    tolle Bilder! Danke, dass du uns immer an deinen/euren Reisen teilhaben lässt.
    Als ich das erste der Bilder vom Gletscher gesehen habe dachte ich mir "er wird doch wohl nicht dabei gewesen sein, als die "Brücke" gebrochen ist?". Bei der Bilder Serie im letzten Post hatte ich die ganze Zeit die Hoffnung, dass es ganz in sich zusammenfällt. Schade, dass ihr dieses Schauspiel so knapp verpasst habt. Aber ein Erlebnis war es sicherlich auch so.

    viele Grüße
    Felix

  • Hallo Felix,

    ... danke.

    Ehrlich gesagt, waren wir gar nich so böse, dass wir beim Finale nicht dabei waren, heißt es doch in der Presse (La Nacion "La ruptura del Perito Moreno")

    Zitat

    El glaciar Perito Moreno se cayó a las 10.55 bajo una intensa lluvia.


    (... bei intensivem Regen)

    Man sieht es an den Bildern oben und es kommen auch noch ein paar andere Bilder, wie sich die Brocken von der Tunneldecke/-wand lösen und in den Kanal stürzen.
    Wir haben zwar das Finale nicht gesehen, aber der Vortag bei strahlendem Sonnenschein war so zumindest für uns schöner. :D

    Viele Grüße
    Elko

  • Hi,

    von den Aussichtsplattformen ist das Schauspiel ganz gut zu beobachten. Von den aus konnte man am Ufer des Lago Argentina bis zum Hauptparkplatz zurück laufen:

    Auf Grund der starken Abbrüche war der Schiffsverkehr vom Norden bis vor den Gletscher untersagt. Unser Bus brachte uns zum Brazo Rico zurück und von dort haben wir uns dann noch einmal via Katamaran dem Gletscher genähert:

    Die vielen Blautöne, die diversen Formen ... unvergesslich

    Fortsetzung folgt

  • Moin,

    ... wir sind auch total begeistert von dem Gletscher.

    Wir waren relativ zeitig wieder in El Calafate zurück. Den Abend hatten wir dann noch für einen Besuch im Vogelschutzgebiet am Lago Argentina genutzt. Etwas unschön empfanden wir, dass wir fast das doppelte Eintrittsgeld als die Einheimischen bezahlen mussten. Ein paar Bilder von dort:


    Weißhalsibis (Theristicus caudatus)


    Bronzekiebitz (Vanellus chilensis)


    Spitzschwanzente (Anas georgica), Chilepfeifente (Anas sibilatrix)


    "Schwiegermutterstrauch"


    "Schwiegermutterstrauch" im Detail :D


    Anthus correndera


    Hauszaunkönig (Troglodytes aedon)


    Calafate-Beere - dort eine Grundlage für Eis bis Likör


    Blick über das Vogelschutzgebiet auf El Calafate


    Coscoroba coscoroba (Coscoroba coscoroba)


    Junger Karakara

    Fortsetzung folgt

  • Moin,

    und weiter


    Schwarzhalsschwan (Cygnus melancoryphus)


    Schopfente (Lophonetta specularioides)


    Morgenammer (Zonotrichia capensis, südliche Form)


    Magellangans (Chloephaga picta)


    Magellangans (Chloephaga picta)


    Magellangans (Chloephaga picta)

    ... leider wurde es so langsam dunkel und zu dem kam noch eine Gruppe Japaner im Schnelldurchlauf, denen wohl keiner verraten hatte, dass man zum Vögel beobachten mal die Lautstärke reduzieren sollte.

    Aber zumindest gab es statt Sonnenuntergang noch ein ganz tolles Licht


    Blick auf El Calafate


    Lago Argentina

    Fortsetzung folgt