Erfahrungen mit Crenicichla sp. Orinoco

  • Hallo Gemeinde,

    ich habe mir vor einigen Wochen 4 Tiere der oben genannten Art zugelegt. Leider ist im Netzt nichts wirklich genaues zu den Tieren zu finden. Allgemeine Infos zum Crenicichla wallacei Komplex bräuchte ich keine. Aber ein paar Erfahrungen hier aus dem Forum, über die Haltung der Tiere wäre schön.

    Bei mir sind sie zZ in knapp 200 Litern untergebracht und innerartlich sehr agressiv, was man ja von C. regani nun nicht so liest. Die Salmlerreste welche sich im Becken befanden sind fast komplett vernichtet, Frostfutter und junge Endler werden gierig gefressen und beim wachsen kann man ihnen förmlich zusehen. Der Größte von Ihnen hat gut 7 cm erreicht.


    Perspektivisch soll ein Paar (in sofern sich eins findet) in mein 850er einziehen.
    http://www.americanfish.de/index.php?page…8099&highlight=



    VG
    Thomas


  • Hallo Thomas.

    Nach meinem Wissensstand ist die Art nicht sicher zuzuordnen.

    Stawikowski und Werner ordnen diese im Wallacii-Komplex ein und zur C.notophthalmus-Verwandschaft.

    C.wallacii ist aus dem Essequibo River beschrieben und C.notophthalmus aus dem Amazonas bei Manaus.
    Das ist zoogeographisch ziemlich problematisch, wenn man sich anschaut wo der Orinoco liegt.
    Daher ist es durchaus möglich, daß sie noch einen eigenen Namen bekommt.

    An den Pflegevoraussetzungen ändert das aber nichts. Alle Zwergcrenis bewohnen ähnliche Habitate und verfetten, wenn man sie mit Fischen füttert...gel? ;)

    Gruß Adam

  • Hallo Thomas,

    ich hatte schon Crenicichla Reganis und auch diese Orinoco Tiere. Allerdings immer nur Paare.
    Mir ist auch aufgefallen, dass sie deutlich unterschiedlich vom Verhalten sind. Die Reganis schwammen bei mir anfangs in 160 Liter, später in 300 Liter Aquarium und waren bis auf ein paar Wochen nach einer missglückten Brut ein Herz und eine Seele.
    Auch sonst waren sie sehr friedlich. Das Männchen war am Ende fast 16cm groß, trotz relativ genügsamer und nicht zu üppiger Fütterung (ich kann diese gemästeten, verfetteten Aquarien-crenis nicht leiden). Das war wohl eine recht große Variante, da er die Größe recht schnell erreichte.
    Dennoch blieb selbst das große Männchen lieber bei einer Beutegröße vom Format von Endler-Männchen. Ausgewachsene Guppy-Weibchen wurden komplett in Ruhe gelassen. Überhaupt war er eher auf Garnelen aus, als auf Fische, wenn er mal in den seltenen Fällen ausnahmsweise größeres Lebendfutter bekam. Auch Schnecken wurden geschickt aus den Häusern gezogen.

    Die Orinocos waren da ganz anders. Es war ein sehr dominantes Weibchen (9cm), das selbst die Hosen an behielt, als das Männchen größer war und ein Männchen das am Ende ca. 11cm erreichte.
    Die beiden kamen in ein 160er Aquarium. Die 6 Guppies, die da noch drin waren, waren sofort weg. Zu meiner Überraschung als erstes die größten Weibchen. Die Orinoco Variante scheint deutlich stärker auf Fische aus zu sein, was mir auch später noch auffiel. Alles was ins Becken kam wurde erst einmal sehr genau inspiziert und angepeilt, ob man es nicht fressen könnte. Auch das Maul ist im Verhältnis zum Fisch deutlich größer als bei den Reganis.
    Die beiden haben sich auch nicht so toll verstanden. Zwar wurde sich nicht viel gejagt oder gefetzt, wenn man sich begegnete verjagte das Weibchen aber stets das Männchen. Auch Panzerwelse und Co wurden nicht gerade zart angefasst, was ich von den Reganis gar nicht kannte.
    Leider hatte ich die Tiere nur etwa ein Jahr. Beide hatten minimal zu sehen einen leicht dunkleren Schatten auf der Seite, der langsam größer wurde. Haben sie bereits mitgebracht. Ich tippe auf einen inneren Wurmbefall, der sich aber auch nicht behandeln lies. Leider gingen beide irgendwann ohne weitere Auffälligkeiten einfach ein.
    Und ich schließe mich Adam an: Futterfische sollten wirklich die große Ausnahme bleiben. Die Tiere werden wirklich nicht schöner dadurch und man tut Ihnen damit auch keinen gefallen. Weiße Mückenlarven, Artemien und mal kleine Garnelen sind die deutlich bessere Wahl.

    Gruß,
    Stephan

  • Nabend und danke für die ersten Infos.

    Was mich auch interessieren würde, ob jemand schon mal die Erfahrung gemacht hat, dass sich ein Männchen als Weibchen tarnt.

    Als ich die Tiere kaufte, waren es 2 größere Tiere ohne jeglichen Ansatz eines Punktes in der Rückenflosse und 2 Kleinere mit nem Punkt und angedeuteter roter Umrandung.

    Mittlerweile ist bei den kleinerem Tieren der Punkt schon schön rot umrandet. Von den beiden Größeren hat sich der unterlegene meist wie die Weibchen gefärbt und hat nun einen schwachen schwarzen Fleck in der Rückenflosse. Eine rote Umrandung zeigt er nicht, ist aber körperlich wesentlich größer und kräftiger als die beiden Weibchen.

    Was haltet ihr davon?

    VG
    Thomas

  • Hallo,
    meine Crenicichla haben sich nun als 1 Männchen und 3 Weibchen herausgestellt und sind ordentlich gewachsen. Der Größte hat ca. 9cm lang und ca. 1,5 cm in der Höhe. Zum leidwesen der Salmlerreste welche noch im Becken waren. Nachdem diese Woche 2 ausgewachsene Goldtetras hemigrammus rodwayi verschwunden sind wurde heut der letzte verbliebene Salmler versucht zu fressen, ein ausgewachsener gelber Phantomsalmler (locker 2,5cm hoch und 4cm lang).
    Ging für den Salmler nicht gut aus, auch wenn er nicht komplett gefressen werden konnte.
    Bin echt schockiert von den Räubern, laut Literetur Insektenfresser und nun das....
    Mit welchen Tierchen hattet ihr die Kerle bisher vergesellschaftet?

    VG
    Thomas