Aquaristik Fachmagazin Februar / März 2018 – “Wels-Presseschau”

  • Hallo liebe Welsfreunde,

    ich möchte Euch auf zwei Artikel der letzten Ausgabe des Aquaristik Fachmagazins aufmerksam machen:

    Ingo Seidel „Der Santarém-Hypancistrus (L450) – ein kaum bekannter Harnischwels“

    Ingo berichtet über seine Erfahrungen mit Hypancistrus sp. „L 450“. Diese Hypancistrus-Form vom Rio Xingu wurde einst und ausschließlich vor fast 10 Jahren durch die Münchener Fa. Transfish importiert. Wenig später konnte Sven Seidel im Welsladen Chemnitz diese Tiere erfolgreich vermehren.

    Ingo hat sein Gruppe, die aus drei Tieren besteht, mit Ancistomus sp. „L 387“ und Ancistrus sp. „L 486“ vergesellschaftet. Die Vermehrung erfolgt problemlos bei Berliner Leitungswasser. Vorteilhaft wirken sich dabei in Ingos Aquarium 2 größere Wasserwechsel pro Woche mit etwas kälterem Wasser aus.

    Die Aufzucht ist im Elternbecken unproblematisch.


    Ingo Seidel „Welswelten – Wissenswertes, Neues und Ungewöhnliches“

    L174 – zum Aussterben verurteilt? fragt Ingo Seidel. Der Staudamm von Belo Monte am Rio Xingu ist vor Monaten fertiggestellt worden. Mit ihm wurde ein Flussschleife, die sogenannte Volta Grande abgeteilt und nun nur noch spärlich mit Wasser versorgt.

    In diesem Bereich kommen Hypancistrus zebra (L 46) und Hypancistrus sp. „L 174“ endemisch vor. Wie Ingo schreibt, wurde von Leandro Melo de Sousa umfangreichere Untersuchungen zu diesen Arten vorgenommen. Während Hypancistrus zebra im flacheren Wasser vorkommt, so wurde Hypancistrus sp. „L 174“ ab einer Tiefe von ca. 7 Meter angetroffen. Er geht davon aus, dass der Hypancistrus sp. „L 174“ so eine ökologische Nische besetzt, um Hypancistrus zebra auszuweichen.

    Durch den niedrigeren Wasserstand in der Volta Grande ist davon auszugehen, dass Hypancistrus sp. „L 174“ verstärkt der Konkurrenz von Hypancistrus zebra ausgesetzt sein wird. Es besteht daher die ernsthafte Gefahr, dass Hypancistrus sp. „L 174“ in Natur aussterben wird. (Zusätzlich ist das Gebiet auch noch durch eine geplante Goldmine gefährdet.)

    Im Hobby kommt Hypancistrus sp. „L 174“ weitaus seltener vor als Hypancistrus zebra. Die Vermehrung von Hypancistrus sp. „L 174“ ist bei weitem nicht so produktiv und die Aufzucht deutlich langwieriger als bei die von Hypancistrus zebra.

    Ingo ruft auf, mitzuhelfen zumindest in den Aquarien diese Art zu erhalten.

    Viele Spaß beim Lesen der Aquaristik Fachmagazins
    Elko