Erfahrungen und Tipps im Umgang mit Süßwasserpolypen - Hydra sp.

  • Hallo an alle!

    Ich habe vorhin wieder mal ein Paar Orange Hydra (3-4mm) in einem meiner Zuchtaquarien festgestellt und mich gefragt wie ihr damit umgeht. Leider schleppt man sich solche Sache ab und zu ein und meine tägliche Artemia-Nauplien Fütterung scheint das ganze zu fördern.

    Was würdet ihr sagen bis zu welcher Fischgröße können die noch Schaden machen? Man ließt von Jungfischen aber wie groß?
    Es schein ja zahlreiche Methoden zu geben diese eigentlich recht schönen Plagen los zu werden, oder kann man damit Leben weil man sich sowieso nie sicher sein kann keine zu haben? ;)

  • Hallo Tom,

    Bis 1cm Fische (meist wenn die Fische schlafen) fällt den Polypen zum Opfer.

    Abhilfe schaffen Raubschnecken,(Apfelschnecken) junge Makropoden und große Antennenwelse je nach Brutgröße einsetzbar.

    Oder eine leichte NaCL-Lösung.

    MfG Ronny

  • Hi Tom,

    ja, das kenne ich, läßt sich bei Verfüttern von Tümpelfutter nicht vermeiden. Bei mir sitzt daher in sämtlichen Aufzuchtbecken (sobald die Jungfische freischwimmen) eine unserer einheimischen Spitzschlammschnecken. Diese räumen gründlich mit den Hydren auf und übernehmen auch gleich noch die "Abfallbeseitigung" (abgestorbene Artemia, Bakterienrasen etc.). Bewährt sich jetzt schon seit Jahren.

    Gruß

    Michael

  • Hi Ronny,

    Bis 1cm Fische (meist wenn die Fische schlafen) fällt den Polypen zum Opfer.

    das kann ich so nicht bestätigen. Jungfische werden ja nicht aktiv von den Polypen gejagt (liest sich in Deinem Beitrag jedenfalls so), sondern nur dann genesselt, wenn die Fische in den Bereich der Tentakel kommen. Da ist tagsüber während der Aktivitätsphase die Gefahr wesentlich höher, noch dazu, da sich die größten Polypenkolonien an den Stellen bilden, wo sich auch das Lebendfutter sammelt. Nachts ist da wesentlich weniger Gefahr.

    Abhilfe schaffen Raubschnecken,(Apfelschnecken) junge Makropoden und große Antennenwelse je nach Brutgröße einsetzbar.

    diese Methoden sind zwar möglich (wobei ich die Version mit den Antennenwelsen nie beobachten konnte), funktioniert aber in Aufzuchtbecken oder bei Jungfischen nicht, da man dann nicht füttern dürfte.

    Oder eine leichte NaCL-Lösung.


    das erkläre mir bitte mal genauer. Wenn ich Dich richtig verstehe, dann könnte man Hydra mit einer Kochsalzzugabe bekämpfen, ohne den Besatz zu gefährden?


    MfG

    Thomas

    Die besten Erkenntnisse verdanken wir den schlechtesten Erfahrungen...
    (Karl-Heinz Karius)

  • Hallo Thomas,


    Dann muß ich mal Bilder herauskramen,wo der gesamte Boden fast das ganze Becken mit Polypen vollwar.Meine damaligen Pygocentrus nattereri -NZ lagen dutzenweise in den Tentakeln.

    Von 1,2Polypen lässt keine Zierfischbrut erkalten.

    Aber wie schon Tom beschreibt mit Artemiafütterung und 28Crad explodieren die Polypen und irgendwann kippt das ganze...

    Dann hilft nur noch Fische raus ,umsetzen in ein neues Becken und das Polypenbecken abkochen.

    MfG Ronny

  • Hi Ronny,

    dann hast Du es da aber ganz schön schleifen lassen ;) .

    Soweit braucht es nicht erst zu kommen, noch dazu, wo die Bekämpfung heutzutage überhaupt kein Problem ist. Etwas Flubenol oder auch 3%-iges Wasserstoffperoxid (letzteres nicht bei Schnecken, Welsen, Garnelen) und der Spuk ist vorbei.


    MfG

    Thomas

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    (Karl-Heinz Karius)

  • Hi Ronny,

    Wieso schleifen lassen noch nie ca.200Nattererie aufgezogen,dazu die Artemiamenge und Polypen,vergehen keine 3Tagen zur Polypenexplosion.


    nicht gleich auf "beleidigt" schalten. Ich hatte extra nen Smilie gesetzt ;) . Ich muss ja auch nicht unbedingt die gleichen Fische halten wie Du (meine sind da sicherlich etwas zarter und empfindlicher ). Trotzdem ist mir eine Hydraexplosion, die innerhalb von 3 Tagen die gesamte Bodenregion überzieht etwas merkwürdig.

    Nicht bei Fischbrut schon mit Chemie anfangen,die bekommen im späteren Leben noch genug Chemie ab. ;) ;) ;) ;)


    also ich kann mit Flubenol und Wasserstoffperoxid keine nagativen Auswirkungen bei meinen Fischen bemerken. Übrigens bekommen meine Fische bei mir auch im späteren Leben keine extra Chemie.

    NaCl ist nur Salz. ;)


    da hab ich ja wieder was gelernt :D . WIE das mit dem Kochsalz funktioniert, hast Du mir aber immer noch nicht erklärt.


    MfG

    Thomas

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  • Hallo Thomas

    Beleidigt,wie kommt man darauf.. großes :D :D :D .

    Ich rede von so einer Plage wie auf den oberen Bild.

    Salz muß Du leider ausprobieren,ist bei jeder Zierfischart die Salzverträglichkeit anders.

    MfG Ronny

  • Hi Ronny,

    Salz muß Du leider ausprobieren,ist bei jeder Zierfischart die Salzverträglichkeit anders.


    auch das ist mir schon lange bewusst. Wenn Du aber schon solche Behandlungsmethoden empfiehlst, dann solltest Du doch zumindest die Dosis angeben können, welche die Hydra NICHT mehr verträgt. Dann kann man sich doch selbst ein Bild machen, ob diese Behandlung für die eigenen Aquarien sinnvoll wäre.


    MfG

    Thomas

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  • Hey,

    dann werde ich das erstmal beobachten...nur die NaCl Lösung fällt sofort weg, denn 2-3cm große Apistogrammas vertragen das mit sicherheit nicht gut...
    Ich habe das Flubenol-Pulver da...wie ist da die mindestdosierung und gibst du es direkt ins Becken oder löst du es erst auf?

  • Hi Tom,

    0,2 g Flubenol (5%) auf 100 Liter Wasser oder Du machst es mit Wasserstoffperoxid, wenn Du keine Welse oder Garnelen mit im Aquarium hast. Dabei gibst Du 1 mL 3%-iges Wasserstoffperoxid auf 1 Liter Wasser (kannst auch mit der halben Dosis anfangen) und zwar 3 Tage hintereinander immer zur selben Uhrzeit. Schnecken werden bei beiden Methoden geschädigt.


    MfG

    Thomas

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  • Hi,

    ich fackel auch nicht lange und setze Flubenol ein.
    Hydren sind extrem empfindlich gegen Flubenol, wahrscheinlich reicht es schon ihnen das Etikett der Dose zu zeigen damit sie tot umfallen :D
    Dementsprechend gering ist bei mir die Dosierung. Für die 120l Becken in denen Hydra bei mir bevorzugt auftaucht stecke ich einen Teelöffel in die Flubenoldose, zieh ihn wieder raus und das was dran hängengeblieben ist klopf ich über dem AQ ab.
    Einmalig angewendet hat das bei mir immer gereicht um den Viecher den Garaus zu machen, ich wollte bei Planarien ginge es auch so einfach....... ?(

    Gruß Holger

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    AKZ Nr.94

  • Hi Michael,

    Spitzschlammschnecken


    mir hat mal ein fischkundiger Tierarzt erzählt, dass diese Schnecken auch Darmparasiten als Zwischenwirt übertragen würden. Hast Du darüber zufällig Info`s?


    MfG

    Thomas

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  • Hi Thomas,

    hm, ne, das habe ich noch nicht gehört. Allerdings kommen die Tiere bei mir aus dem Gartenteich (und vorher auch aus einem fischfreien Gewässer) und aus einigen Regentonnen. Da erwarte ich nicht zwingend Fische befallende Darmparasiten. Und als Hydren-Killer sind sie wirklich äußerst effektiv, Hydra gesichtet, Schnecke eingesetzt, Hydra weg.

    Gruß

    Michael

  • Hi Michael,

    die Schnecken müssen nicht zwingend die Parasiten bzw. deren Zwischenstufe in sich tragen. Die Kette könnte auch erst im Aquarium beginnen (neue Fische, Futter aus anderen Quellen...). Aber wie gesagt - ich habe dies nur als ungeprüften Ratschlag bekommen.


    MfG

    Thomas

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  • Hi Thomas,

    ich kann auf jeden Fall nichts Negatives berichten. Allerdings hole ich mir tatsächlich jedes Mal, wenn ich ein Aufzuchtbecken neu aufsetze, eine "neue" Schnecke von draußen aus einer meiner Regentonnen. Die "Alte" wandert dann in den Teich vor dem Keller. Ist aber bisher immer mehr aus dem Grunde geschehen, weil ich ihnen nicht zu lange die höheren Temperaturen antun wollte, auch wenn sie - im Gegensatz zu dem, was man teilweise so liest - durchaus über sehr lange Zeiträume höhere Temperaturen vertragen. Vielleicht ist aber der ständige Austausch dann gar nicht so schlecht (und in den Tonnen hausen tausende). Und sie kommen vor Allem mit dem reinen Osmosewasser bestens klar, was anderen Schneckenarten bei mir auf Dauer nicht bekommen ist.

    Bei mir turnen die inzwischen in diversen Becken als Resteverwerter und Hydrenkiller rum, auch gerade in den Becken, in denen die Apistigramma ihre Jungen aufziehen. Da ich durch meinen Auto-Tümpler immer genügend feinstes Tümpelfutter zur Verfügung habe, ist dieses bei meinen Nachzuchten auch Hauptnahrung (Artemia sind da eher Beifutter). Mit eben dem Nebeneffekt, daß es den Befall mit Hydren begünstigt. Und da habe ich mich vor einiger Zeit mal an die Worte eines alten Aquarianers vor nun gut 20 Jahren erinnert, welcher auch immer aufgrund von Hydrengefahr Spitzschlammschnecken in den Becken hatte. Und seitdem kenne ich die Probleme nicht mehr.

    Hier mal Spitzschlammschnecke im Doppelpack zusammen mit einer brütenden A. caetei Dame:

    Gruß

    Michael

  • Hi Michael,

    das ist ein echt interessantes Thema, wobei vor allem ich etwas vom Grundinhalt abweiche. Ich hoffe, es stört nicht, sonst kann die Moderation den Thread ja auch teilen.

    Ich wollte nun selbst etwas mehr zu der "Zwischenwirtthematik" wissen und habe beim googlen diese Seiten entdeckt:


    http://www.deine-angelwelt.de/fischkrankheiten%201.htm

    http://www.jbl.de/onlinehospital…%7C1adc%7C1adca


    MfG

    Thomas

    Die besten Erkenntnisse verdanken wir den schlechtesten Erfahrungen...
    (Karl-Heinz Karius)

  • Hi Thomas,

    ja, den ersten Link hatte ich auch schon gefunden. Nun gut, ein potenzielles Risiko besteht, man müsste hier also dann mit Wahrscheinlichkeiten für den Eintritt einer Übertragung im Aquarium arbeiten. Dazu bin ich aber schlichtweg nicht in der Lage. Rein gefühlsmäßig sehe ich das Risiko, wenn ich mir die Kette Vogel -> Exkrement in Regentonne -> Schnecke -> Fisch im Keller, als relativ gering an. Kann mich aber natürlich täuschen. Obwohl, fällt mir gerade ein, wo in dem einen Link Seeadler explizit genannt sind, die fliegen hier hin und wieder mal drüber weg...

    ...ob die dann aber meine Tonnen treffen? :D

    Nein, Spaß beiseite, sicher geht man schon mit dem Verfüttern von Tümpelfutter immer ein Risiko ein (da sind ja z.B. auch immer gerne mal Schnecken oder zumindest deren Ausscheidungen dabei). Allerdings habe ich erst ein Mal in vielen Jahren - und auch das nur, weil ich nicht aufgepasst habe (Gewässer nicht fischfrei) - dadurch ein Problem gehabt.

    Da hat sich ein C. pygmaeus doch glatt eine Karpfenlaus eingefangen. Das war aber der einzige Fall, ansonsten hatte Tümpelfutter oder Einsatz von Schnecken noch keine negativen Auswirkungen. Ich gebe aber gerne zu, daß ich auch nicht gerade dazu neige übervorsichtig zu sein und auch wenn das Thema wirklich interessant ist, so mache ich mir nicht wirklich Gedanken und werde es auch weiterhin so halten. Dafür habe ich im Keller außer einem Mittel gegen Laichverpilzung keinerlei andere Mittelchen (Flubenol, etc.) und das ganz bewusst. Aber auch dafür gibt es einen Grund: Mein Wechselwasser geht - bzw. das Konzentrat, nachdem das Wechselwasser nochmals in den Osmosekreislauf meiner Wasserversorgungeingespeist wurde - direkt in meinen Gartenteich und läuft dann über einen "Bachlauf" und weitere Teiche in den Laufgraben hinterm Grundstück (da ist auch meine Tümplerbucht, also meine Lebendfutterquelle). Da möchte ich weder Flubenol in auch noch so geringer Konzentration oder Sonstirgendwas in die Becken kippen.

    Gruß

    Michael