Krobia spec. "Xingú"

  • Krobia spec. „Xingú“


    Ersterwähnung in aquaristisch-wissenschaftlicher Literatur: Low-McConnel (1991)


    Erstimport: Gottwald (Aquatarium Hannover 1999)


    Bei Krobia spec. „Xingú“ handelt es sich um einen besonders interessanten Cichliden da er Eigenheiten verschiedner Cichlidengattungen vereint diese sind: Aequidens,Bujurquina und Tahuantinsuyoa.Bei diesen Merkmalen handelt es sich um Eigenheiten der Morphologie,Anatomie und Färbung und im Brutpflegeverhalten. Ein Unterscheidungsmerkmal zum Beispiel zu Aequidens ist das bis zum Grunde der Schwanzwurzel reichende Längsband, weiterhin lassen sich Vertreter der Gattung Krobia sicher an den weichen Bereichen in Rücken und Afterflossen und deren winzigen Schuppen unterscheiden denn diese sind bei Aequidens unbeschuppt!

    Das Verbreitungsgebiet von K. spec. „Xingú“ ist das Rio Xingú-Einzugsgebiet.Als erste Erwähnung in der wissentschaftlicher Literatur verlieh Low McConnel diesem Cichliden folgende Bezeichnung: Nov. gen.spec.cf. Aequidens guianensis diese Bezeichnug ist auf die große Ähnlichkeit zu Aequidens guianensis zurückzuführen. Der genaue Fundort von Krobia spec. „Xingú“ ist ein kleiner Teich am Córrego do Gato im Einzugsgebiet des oberen Rio Suiá Missú (pers. Mitteilung Gottwald 2001/2002)


    Gottwald erzählte mir das der Córrego do Gato ein sehr klares Gewässer ist welches mehrere kleine und größere Seen miteinander verbindet. Ein dichter Bestand an submerser Vegetation welches eine Tiefe zwischen 2-3 Meter aufweist. Weitere gefundene Fische waren Vertreter der Gattungen Crenicichla,Hoplias,Serrasalmus und weitere kleinere Salmler. Interessanterweise konnte Gottwald nur 10 Tiere nach Deutschland bringen, geplant war es andere Fische zu importieren weshalb man K. spec.“Xingú“ ohne weiteres als „Beifang“ bezeichnen kann. Fünf dieser zehn Tiere kamen zu Prof. Dr. Albering nach Graz und fünf kamen zu U.Schulz nach Berlin der sie mir dann dankenswerter Weise überließ da es sich nicht um die von ihm gesuchten bzw. bestellten Tiere handelte. Ich konnte sie dann innerhalb kürzester Zeit vermehren während Albering doch seine Probleme damit hatte, wahrscheinlich ist das die Tiere damals noch ihren natürlichen Laichzyklen unterlagen, mit Berliner Leitungswasser hatten sie keinerlei Probleme.Dennoch ist es auch seinen fachmännischen Tipps mit zu verdanken dass ich die Tiere vermehren konnte. Nach erfolgreicher Vermehrung fanden sich auch ziemlich schnell interessierte Aquarianer.

    K. spec. „Xingú“ kann eine Totallänge bei männlichen Tieren 12 cm bei weiblichen Tieren 10 cm erreichen. Typische Merkmale sind die recht kurze,gedrungene Körperform und die kräftig rot-orangenen Flecken am Kopf und am Kiemenbogen.

    Sehr variabel ist auch die Färbung bei unterschiedlichen Stimmungen bei K.spec. „Xingú“ sie reicht von fast pechschwarz bishin zur teilweiser Auflösung der Querstreifen. Das Spektrum würde siesen Rahmen hier sprengen (ich versuche verschiedene Fotos einzustellen)


    Haltung im Aquarium


    Krobia spec. „Xingu“ ist mit einer Totallänge von etwa 12 cm eher ein Zwrergbuntbarsch, er lässt sich paarweise problemlos in Aquarien mit einer Kantenlänge von 60x30 cm halten und vermehren. Auch wer bepflanzte Aquarien mag kann diesen Cichliden ohne nennenswerter Probleme pflegen. Temperaturen zwischen 25-28°C sind empfehlenswert.Zur Fortpflanzung: K.spec. „Xingú“ ist ein typischer Offenbrüter, die Gelegegröße beträgt zwischen 70-100 Laichkörnern. Der Schlupf der Larven wird nach etwa 65-80 Stunden (temperaturabhängig) von den Eltern unterstützt indem sie die Larven vorsichtig aus den Eihüllen herauslutschen. Die Larven schwimmen nach etwa weitern drei-fünf Tagen auf und sind problemlos mit frisch geschlüpften Artemianauplien zu füttern.


    Literatur:

    Lowe McConnel R.H.( 1991)Natural history of fishes in Araguia and Xingú Amazonian tributans,Serra do Roncador,Mato Grosso,Brazil. Ichyol. Explor. Freschwaters 2 (1): 63-82

    Stawikowski, R.&Werner, U. (1998 ) Die Buntbarsche Amerikas 1

    Stawikowski&Werner (2000) DCG-Info 33 (6), 142-144

    Steack, W. (2002) DCG-Info Sonderheft 1: 3-6

    Dittrich, P. (2003) DCG-Info 34 (1) 13-15

    Diskussionsthread zu "Krobia spec. "Xingú"


    Nachtrag bzw.Bitte um Änderung

    Moin Moin,

    nun nach ziemlich genau 10 Jahren (9.10.2001 Erscheinungsdatum des DCG-Info-Beitrages von mir) habe ich heute mit Jens Gottwald telefoniert...natürlich hatte auch er als Erstimporteur dieser Fische den kleinen von mir verfassten Steckbrief über Krobia spec. "Xingú" gelesen und wie es der Zufall will haben wir darüber gesprochen und er macht mich auf einige kleine Fehler aufmeksam. Leider habe ich die Recherchenotizen die ich mir vor 10 Jahren während der diversen Telefonate mit ihm gemacht habe heute nicht mehr zur Hand...Leider lässt sich der genaue Verlauf den die damaligen Wildfänge genommen haben nicht mehr nachvollziehen, fest jedoch steht dass nicht ich der Erste war der die Fische im Aquarium vermehrt hat..sondern ein Aquarianer und Mitreisender von Jens namens THOMAS HAASE natürlich möchte ich mich nicht mit fremden Federn schmücken, allerdings bestehe ich auf die Behauptung das ich die Tiere für die Aquaristik zumindest im Osten der Republik zugänglich gemacht habe. Weiterhin sagte mir Jens das auch die im Steckbrief genannte Fundortangabe nicht korrekt ist, dennoch ist sie nicht ganz falsch denn McConnel (1991) hat den von mir genannten Fundort Córrego do Gato als Typusfundort angegeben...Gottwald´s Tiere hingegen wurden bei Parati in den ersten Cachoeira´s (Stromschnellen) ca. 30 Bootsminuten südlich Altamira gefunden.