Auf Kriegsfuß mit Pinselalgen

Hi Jana,

ich habe meine Pinselalgen mit 2 Netzpinselalgenfressern, Crossocheilus reticulatus beseitigt. Die Pinselalgen wurden von Tag zu Tag weniger und neue Blätter blieben sauber. Nach ca. 2-3 Wochen war das Becken und das Mangrovenholz sauber. Funktioniert tadellos und so schlecht sehen die Fische gar nicht aus.

Gruß
Reiner

Huhu,

ich hab so ein komisches Mittel bei mir. Das hab ich mal reingekippt und dann nach 2 Wochen haben die Pflanzen die Blätter mit Algen abgestoßen und dann waren aber auch alle Algen weg.

Bei mir sind die nach viel Licht auch nicht mehr aufgetaucht. Wenn ich noch was von dem Mittel habe, kann ich es dir zukommen lassen.

Hallo Jana,

eine einfache, wenn auch etwas langwierige Methode kann ich Dir nennen.

Dazu brauchst Wasserstoffperoxid (oder Oxydatorlösung, das ist das gleiche) in einer Konzentration von 19,9 % (klingt komisch, aber so werden die nun mal angeboten) und eine Spritze.

Dann gehst Du einfach hin und spritzt alle 3-4 Tage die unverdünnte Lösung direkt in die Algen hinein. Bei Deiner Aquariengröße aber nie mehr als 15 ml auf einmal.

Die Pinselalgen werden schon nach ein paar Anwendungen grau und sterben dann nach einer Zeit ab.

Um einen größeren Pinselalgenbestand loszuwerden, braucht man aber schon ein paar Wochen, da ist also Geduld gefragt.

Zitat von Pünktchen

Hallo Reiner,

... Was passiert, wenn die Algen dann alle sind?

Hi Jana,

dann fressen sie alle üblichen Futtersorten, bevorzugt auf pflanzlicher Basis.

Gruß
Reiner

hallo,

pflanzliche basis? dann werden die Crossocheilus reticulatus doch auch die aquariumpflanzen anfressen wenn nicht gar auffressen oder nicht?

Hallooo,

ich schreib es immer wieder gern, weil es wirklich hilft: FEMANGA General. Ein super Mittel gegen (Pinsel-) Algen. Wirkstoff ist Salicylsäure. Ich habs selber ausprobiert und war überrascht.
Die Pinselalgen fallen einfach und bein WW einfach absaugen. Falls du es probierst, kauf ne kleine Flasche, man brauch nicht viel.

Hallo Jana,

Pinselalgen sind sehr hartnäckige Algen, gegen die aus meiner Sicht, ganz wenig hilft. Einen Vorteil haben sie allerdings. Sie wachsen (eigentlich) nicht allzu schnell und behindern die Pflanzen nicht beim Wachsen. Ich halte es so, dass ich sie einfach lasse. "Veralgte" Blätter (besser gesagt: Blätter mit ein paar kleinen "Büscheln" der Pinselalgen) der Anubias werden von mir hin und wieder weggeschnitten. An meinen Cryptocorynen finde ich die Pinselalgen nicht (warum auch immer). Was die Wurzeln und auch Heizer, Thermometer und Silikonfugen angeht, habe ich mir angewöhnt, es einfach zu lassen. Ein mechanisches Entfernen per Finger ist müßig und auf Dauer kaum von Erfolg gekrönt. Seitdem ich diese Algen als "Bewohner" im Aquarium akzeptiere, lebe ich viel entspannter!
Was die chemischen Mittelchen angeht. Ich lasse grundsätzlich die Finger von solchen Dingen. Das rührt allerdings nur daher, dass ich wenig von Chemie verstehe, nicht glaube, dass alles offengelegt wird, was in solchen chemischen Algenbekämpfungsmitteln so drin ist und ich einfach ein schlechtes Gefühl hätte, wenn ich es in mein Aquarium kippen würde, weil ich denke, dass es sicher nicht nur die Pinselalgen "bekämpfen" würde.
Den "tierischen" Pinselalgenbekämpfern wird meiner Meinung nach mehr nachgesagt, als sie eigentlich können. Wie das bei den Crossocheilus reticulatus ist, weiß ich nicht. Aber ich habe mit Crossocheilus siamensis die Erfahrung gemacht, dass sie in jungen Jahren auch auf die Pinselalgen gehen. Wenn sie aber älter werden und immer das leckere Futter vom Halter ins Becken gestreut bekommen, scheinen gerade die Pinselalgen vom Speiseplan gestrichen zu werden.
Ich empfehle Dir also, akzeptiere die Pinselalgen, wenn du kannst und genieße Dein Aquarium. Es lebt sich so wesentlich entspannter, als permanent geschockt zu werden, wenn dann doch wieder die kleinen schwarzen Büschel auftauchen.

Gruß
Micha

hallo,

Zitat von thesaurus

Einen Vorteil haben sie allerdings. Sie wachsen (eigentlich) nicht allzu schnell und behindern die Pflanzen nicht beim Wachsen.

das mag sein aber ich glaube jeder würde gerne auf die algen verzichten denn diese sehen wirklich nicht gut aus.

Pagan

Salicylsäure? Da könnte man in dem Fall vielleicht Weidenäste ins Aquarium packen, denn früher wurde diese Säure aus Weidenrinde gewonnen.

Felix

Moin,

also ich seh das eigentlich auch so wie Micha. Chemische Mittelchen kommen bei mir überhaupt nicht zur Anwendung, denn ich kann mir nicht vorstellen, daß nur niedere Pflanzen (also die Algen) vernichtet werden, höhere Pfl. dagegen nicht . Ausserdem ist meiner Meinung nach viel wichtiger nach der Ursache für den übermässigen Algenwuchs zu suchen und dies zu ändern !
Davon abgesehen lasse auch ich einiges an Algen in meinen Becken zu, da ich denke, daß auch das zu einer naturnahen Umgebung für die Fische dazugehört. Nur wenns mal zuviel werden sollte, schneid ich veralgte Blätter ab usw..

guten morgen,

Zitat von S.W.

also ich seh das eigentlich auch so wie Micha. Chemische Mittelchen kommen bei mir überhaupt nicht zur Anwendung, denn ich kann mir nicht vorstellen, daß nur niedere Pflanzen (also die Algen) vernichtet werden, höhere Pfl. dagegen nicht . Ausserdem ist meiner Meinung nach viel wichtiger nach der Ursache für den übermässigen Algenwuchs zu suchen und dies zu ändern !

das sehe ich genau so, außerdem haben viele algenmittel gar keine wirkung und man belastet somit das wasser unnötig.

Hallo zusammen,

ich steh momentan vor dem gleichen Problem. Die Pinselalgen nehmen in meinem Becken überhand, obwohl der ph-Wert im leicht sauren Bereich liegt, das Wasser weich ist (2° gH, 3° KH), das Becken meiner Meinung nach nicht überbesetzt ist und ich nur mäßig füttere. Ich werde jetzt noch die Röhren tauschen und eine Co2-Anlage anschließen. Da die Rückwand, einige Pflanzen und die Deko allerdings schon stark überwuchert sind, werd ich auch einmalig zu einem chemischen Mittel greifen, eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.

Beim Stöbern im Internet bin ich dabei immer wieder auf das von Pagan vorgeschlagene Produkt gestoßen, mit dem anscheinend noch niemand negative Erfahrungen gemacht hat. Wie so oft, haben alle, die in den Foren von dem Mittel abraten, es noch nie benutzt.

Gruß
Martin

Hallo,

ich habe beide Mittel, also Wasserstoffperoxid und KaliumPermanganat schon benutzt, allerdings nicht in der Aquaristik, sondern in der Humanmedizin:

Wasserstoffperoxid ist ein klassisches Wunddesinfektionsmittel, es zerfällt, soweit ich weiß, übrigens in so harmlose Dinge wie Wasser und Sauerstoff. Wir haben auf Station eine Lösung, deren Konzentration ich grad nicht weiß, direkt auf offene Wunden gegossen. Das schäumte immer schick, und die Kinder waren ganz fasziniert. Es tat offensichtlich auch nicht weh.

Und mit Kaliumpermanganat badet man Babies, wenn sie einen wunden Po haben. Wir hatten es auf Station immer in Form eines feinen Granulats, davon kam für eine Babybadewannenfüllung eine Messerspitze auf eine Mullkompresse, diese wurde wie ein Säckchen in die Hand genommen und so lange im wohltemperierten Badewasser geschwenkt, bis es schön lila war, man aber immernoch eine am Boden der Wanne liegende Zeitung hätte lesen können. Die Kleinen durften darin 10 Minuten baden und fanden es meistens toll (nur nicht, wenn sie sowieso gegen jedes Baden etwas hatten). Hinterher wurde das Zeug nicht abgewaschen, und genauso habe ich Birtes wunden Po (damals, als sie noch klein war und Fische höchstens "da" hießen) auch gemacht. Sie erfreut sich noch immer bester Gesundheit.

Also, ich finde nun nicht, dass es sich bei diesen beiden Sachen um "chemische Keulen" handelt

Liebe Grüße

Melanie

Hallo Martin,

ich war vor der Anwendung auch skeptisch, Chemie ins Aq.-Wasser? Nie! Ich habe da aber einem guten Freund vertraut, der seit ewigen Zeiten Diskusfische pflegt. Der hat mir Femanga empfohlen. Er ist seit 40 Jahren Aquarianer und da hab ich mir den Rat einfach mal angenommen. Ich weiß nicht wie ich mir die Pinselalgen mal eingefangen habe, aber seit dem habe ich nie wieder welche gehabt. Mein Aq. ist nun seit langem (auch ohne Femanga) nahezu Algenfrei, obwohl ich nun null Pflanzen habe.
Ich habe gelernt: Skepsis macht durchaus Sinn, aber manchmal ist sie auch durchaus übertrieben...

Hi Melanie,

Deinen Ausführungen ist absolut nichts hinzu zu fügen, Du hast es goldrichtig geschrieben!

servus,

gute erfahrungen machte ich mit easy carbo.
die doppelte dosierung als angegeben und nach 2 wochen war der spuck vorbei.
im becken befinden sich schnecken, garnelen und fische. für all diese insassen war die zugabe und dosierung kein problem.
easy carbo ist sozusagen der geheimtipp in der szene.