Lebenfutter: Enchyträen/Grindal richtig Ansetzen und Vermehren

  • Aloha,
    es gibt zwar schon ne Menge an Grindal Anleitungen im WWW, aber ich wollte euch meine (wie ich finde recht einfache) Variante nicht vorenthalten.

    Grindal, wissenschaftlich Enchytraeus buchholzi, sind kleine milchig-weiße Würmchen aus der Gruppe der Ringelwürmer, die mit gut 1cm Länge um einiges kleiner bleiben, als ihre großen Verwandten die Enchyträen (Enchytraeus albidus).
    Sie sind vom Nährwert her recht fetthaltig (5-10% in der Frischsubstanz, dementsprechend 25-50% der Trockensubstanz)und sollten dementsprechend nur sparsam gefüttert werden. Um beispielsweise Corydoras einen Laichansatz anzufüttern eigenen sie sich aber gut. Bei mir nehmen aber eigentlich alle Fische gerne Grindal.

    Die Kiste:
    Mein Ansatz befindet sich in 2 ineinander gesteckten alten Eisdosen. In der oberen Dose befinden sich einige kleinere Löcher, so das überschüssige Feuchtigkeit ablaufen kann und sich nicht direkt in der Kiste staut. Die Kiste ist gefüllt mit angefeuchteten Blähtonkugeln. Als Abdeckung nutze ich einen mit Luftlöchern gespickten Eisdosendeckel, den ich aber nur locker auflege.
    Das wäre an benötigtem Material erst mal alles.
    Bei mir sieht das ganze dann so aus:

    Die Kultur:
    Auf den feuchten Blähton gibt man einfach einen Ansatz Grindalwürmchen und beginnt dann mit der Fütterung. Die Kiste steht bei mir im einigermaßen kühlen Keller. Zur Kultur bei Zimmertemperatur kann ich dementsprechend bisher nichts sagen. Werd ich aber auch noch mal versuchen! ;)
    Als Futter verwende ich inzwischen kleine Stücke feuchten Toast. Das ist weniger aufwendig als die tägliche Fütterung mit Flockenfutter, Nährbrei, oder sonstigem (Google schmeißt da reichlich Anleitungen zu aus). Man muss einzig darauf achten, dass der Toast nicht anfängt zu schimmeln. Nach dieser Methode muss ich die Würmer nur alle paar Tage füttern und ich bin mit der Vermehrungsrate durchaus zufrieden. Das Futter zusätzlich mit Vitaminen zu boosten hab ich bisher noch nicht versucht, soll aber von Vorteil sein.
    Gelegentlich feuchte ich den Blähton noch mal an, indem ich etwas Wasser über den Ansatz sprühe.
    Der laufende Ansatz sieht von nahem dann so aus:

    Die Entnahme:
    Um die Würmer zu verfüttern nehme ich mit einem kleinen Löffel ein paar Blähtonkugeln an der Würmer hängen (am besten nimmt man welche direkt neben der Futterstelle)und gebe sie in ein mit etwas Wasser gefülltes Schnapsglas. Dort lösen sich die Würmer dann schnell vom Substrat und bilden kleine Knäule. Die spüle ich dann direkt ins Aquarium. Die Blähtonkugeln halte ich dabei natürlich mit den Fingern zurück. ;)
    Durch eventuell mit eingespülte feine Futterreste konnte ich bisher keine negativen Auswirkungen feststellen.
    So sieht das ganze dann nach der Entnahme aus:

    Ich hoffe ich konnte mit dieser kleinen Anleitung ein paar Leute dazu bewegen sich auch mal an einer Lebendfutterkultur zu versuchen!

  • Hallo an alle!

    Ich bitte euch in diesem Thema eine Beschreibung und gerne auch Bilder eurer Enchyträen Futterzucht zu geben. Ist es wirklich mit viel "Aufwand" verbunden? Welcher Pflegeaufwand ist nötig. Wie groß ist die Ausbeute und steht das Futter immer zur Verfügung...usw.?

  • Hallo zusammen,

    ich habe derzeit zwei Behälter mit Grindal die mit Torf laufen, jedoch bin ich mit diesen nicht so zufrieden.
    Grund dafür ist das die Entnahme der Grindal auf dem Torf für mich zu "umständlich" ist. Habe auf dem Torf kleine Glasscheiben liegen, an denen sich die Würmer eigentlich ansammeln sollen bzw. daran kleben bleiben sollen, dies funktioniert bei mir aber nicht.
    So musste ich die Grindal immer irgendwie aus dem Torf raus bekommen, was nicht so einfach war, da sie sich auch ziemlich schnell zurückgezogen haben.
    Trotzdem war die Vermehrung gut und die Fische haben das Futter sehr gerne angenommen.

    Ich habe meinen Ansatz nun schon mehrere Wochen nicht gefüttert, jedoch leben immer noch sehr viele Würmer, deshalb auch für vergessliche geeignet.
    Gefüttert habe ich mit altem Flockenfutter.

    Ich werde jetzt glaube ich mal den Ansatz mit den Tonkugeln versuchen, da ich von denen noch welche habe, mir erscheint diese Lösung einfach als "sauberer".

  • Hallo,

    ich halte meine Grindal auf Seramis.

    Zuerst gebe ich in einen Behälter die gewünschte Menge an Seramis. Anschließend wasche ich das Seramis aus, so das der meiste "rote" Staub heraus gewaschen wurde. Anschließend lasse ich das Serais noch ca. 2 Stunden in Wasser liegen. Die vorab Lagerung ermöglicht dem Seramis sich mit Wasser voll zu saugen. Nach diesen 2 Stunden schütte ich das Wasser ab warte kurz und schütte das neu gesammelte Wasser erneut ab.
    Das Substrat ist nun für die Verwendung geeignet.

    Nun gebe ich die Grindalwürmchien in der Mitte des Beälters auf das Seramis. Es werden gleich etwas Haferflocken auf die Grindalwürmchien gestreut. Die Grindal mit den Haferflocken decke ich mit einer Glasscheibe ab. Achtung die Glasscheibe darf icht so groß wie der Behälter sein.

    Ich stelle die Behälter auf die Abdeckscheibe meines AQ da die Grandal mehr Wärme als die Enchyträen benötigen. Achtung nicht über 28°C, da sind mir schon einige Kulturen gekippt!
    In der ersten Zeit entnehme ich keine Würmchien. Erst wenn diese an den Wänden hoch kriechen werden sie mit einen Pinsel entnommen. Wenn die Würmer an den Wänden hochkriechen dann sind meistens unter der Glasscheib auch so viele Würmchen das man sie auch hier entnehmen kann.

    Gefüttert werden die Grindal bei mir täglich mit Haferflocken "No Name".

    Tipp: auf die Hafer gebe ich ab und zu einige Tropfen Vitamine, damit werden die Grindal noch etwas aufgewertet. Weis aber nicht Sicher ob diese Vitamine auch die Grindal aufnehmen, ich glaube daran ;)

    Hoffe ich konnte Euch etwas helfen.

    Gruß Thomas

    [bestand]1952[/bestand]

  • Hallo,

    Grindal halte ich auch auf Seramis. Futter bekommen sie Haferflocken. Auch ich warte immer bis sie an den Seiten hoch wandern.

    Enchyträen halte ich auf Kokoserde. Das sind diese getrockneten Ballen die man in der Terraristik kaufen kann. Die bekommen zum Futter mal Toastbrot oder nen Brei den ich mir selbst anmische.

    Fotos werde ich heute Abend mal machen.

  • Hi,

    Ich halte meine Grindal in einer Tupperschale. Auf einen Seramis und Bioerden Gemisch!

    Die Erde Trocknet nicht so schnell aus da das Seramis die feuchtigkeit speichert und bei bedarf an die Erde abgibt!
    Das halten nur auf Seramis find ich auch ok.
    Allerdings halte ich meine Ansätze in der Wohnung!!!! Da es bei der haltung auf Seramis zu einer unangenemen Geruchentwicklung kommt habe ich es mit dem Gemisch mal versucht und bin total zufrieden!
    Es kommt zu keinerlei Geruchentwicklung!

    Meinen Enchyträen Ansatz halte ich momentan noch auf Bioerde werde dies aber auch noch auf das Gemisch umstellen!
    Der Ertrag der beiden Ansätze ist hoch!
    Nach bedarf werden die Ansätze mit Wasser besprüht.
    Auf dem Substrat liegen kleine-Glasschein unter denen sich die Würmchen sammeln.

    Einige Tierchen haften auch an den Scheiben je nach dem wie feucht diese sind!

    Ansonsten wird mit der Gabel geerntet.
    Die Tierchen lassen sich so super von dem Substrat sammeln.Allerdigs muss man sich da etwas beeilen da sie sich schnell zurückziehen
    Gefütter werden kann mit allerlei! Ich fütter mit Granulat, Wels-Tabletten,Schmelzflocken ,Cichliden-Sticks und speziellen Enchyträenfutter!
    Das Futter versetze ich ab und zu mit Vitamin Tropfen da die Tierchen die Vitamine in sich speichern!
    Gefüttert wird alle 1 bis 2 Tage.

    Gruss Basti

    [bestand]1821[/bestand]

    DCG: D 59 1614

  • Hallo

    Ich halte Grindal auf Seramis. Gefüttert werden Reisflocken die auf die feuchte Scheibe gestreut werden. Gefüttert wird, was in etwa 24 Stunden verbraucht wird. Die Würmer brauchen eine Weile bis sie verschwinden. Das erleichtert das verfüttern der weißen Fettbomben.

    Gruß Micha

  • Hallo,
    ich vermehre meine Enchys in einer Styroporbox mit Reptilienerde. Da hab ich vier "Futterstationen" mit einem halben Semmelknödel eingetaucht in Ei als Nahrung.
    Bilder folgen evtl.

    mfg Franz


    [Bestand]2007[/bestand]

  • Hallo,

    viele sinds ja nicht. Ab und an ein paar. Kann durchaus sein, dass sie "gut" im Futter stehen. Werd´s mal runterschrauben.
    Noch ein Problem ist die Entnahme. Es gibt zich Würmer, aber ich bekomm sie kaum raus aus der Erde. Einzeln ablesen ist nicht der Bringer :thumbdown: ...
    Hab die Glasplatten etc. schon probiert. Gibts da noch in anderen Tip???

    Gruß Marcel!

  • Nachdem meine Ansätze nach vielen Jahren der Verzweiflung endlich richtig produktiv laufen, kann ich sagen das es absolut egal scheint was man füttert. Die Regelmässigkeit scheint der wichtige Faktor zu sein. Grindal verzeihen es wenn man sie mal vergisst, Enchyträen aber nicht. Bei regelmässiger Fütterung klebt immer ein richtiger Klumpen Würmer an den Abdeckscheiben.
    Früher waren meine Ansätze auch gut mit WÜrmern voll aber es haben sich keine an den Scheiben gesammelt, das ist nur ein Zeichen das der Ansatz noch nicht richtig läuft. Aus einem laufenden Ansatz kann man jeden Tag füttern, auch mehrmals.
    Es gibt wohl auch andere Methoden die Würmer aus dem Substrat zu bekommen aber die sind alle viel zu Aufwendig und machen die Kultur kaputt.
    Lg Marco

  • Hallo Marco,

    Deine Angaben kann ich voll unterschreiben! Ich habe es auch festgestellt, das die Würmer wirklich regelmäßig Futter benötigen, damit sich eine gutgehende Vermehrung entwickeln kann.
    Wenn ich mal das Füttern vergessen habe, war sofort zu sehen, das sich keine oder kaum Würmer an den Glasstreifen festgesetzt haben.

    Regelmäßiges Füttern und eine passende Feuchtigkeit des Substrates sind wohl sehr wichtige Voraussetzungen für die Vermehrung.

  • Hallo Dieter,
    wobei die Grindal bei mir ganz anders auf alles reagieren wie die Enchyträen. Grindal halte ich eher trocken und füttere selten und sparsam nur mit Schmelzflocken. Die laufen sehr gut. Meine Enchyträen halte ich eher nass, füttere jeden Tag (oder spätestens jeden zweiten), und füttere alles von Haferflocken, Hundefutter, Quark, Joghurt, Toast....

    Lg Marco

  • Hallo Marco,

    Grindal hatte ich bislang noch nicht, da kann ich nicht mitreden.
    Aber die Enchyträen haben echt alles gefressen. Eine Vorliebe bei meinen war übrigens Leberwurst. :D