Eine bitte und Hinweis vorab. Dies soll ein allgemeiner Ratgeber sein der jederzeit bei neuen Erkenntnissen geändert und erweitert werden kann.
Es wäre sehr nett, wenn Ihr dazu beitragen würdet und mir Algenfotos per PN zusendet, die hier im Beitrag Verwendung finden sollen.
DANKE!!
Algen entstehen meist durch ein Ungleichgewicht an Nährstoffen und sind ein wichtiges und natürliches Mittel das "umkippen" eines Wassers zu verhindern.
Im Aquarium allerdings, sind sie meist ungebetene Gäste die nicht unserer Vorstellung einer schönen Unterwasserlandschaft entsprechen. Deshalb ist es notwendig durch verschiedenste Maßnahmen auf die Wasserchemie Einfluss zu nehmen.
Dabei ist nach folgenden Kriterien zu unterscheiden.
Pflanzenloses oder wenig bepflanztes Aquarium mit Tierbesatz:
Es bildet sich hauptsächlich durch Futterreste und Fischausscheidungen recht schnell eine u. U. hohe Konzentration an Ammonium, Nitrat und Phosphat. In solchen Becken sollte eine üppige Filterung vorhanden sein und durch großzügige Wasserwechsel in kurzen Abständen Nährstoffüberschüsse ausgetragen werden. Die Menge an Fischbesatz muß auf die Beckengröße angepasst sein.
Eine schwache Beleuchtung ist für solche Becken ausreichend und wirkt dem Algenwachstum entgegen. Algenfressende Fische, Schnecken und Garnelen können einen wichtigen Beitrag zur Dezimierung von Algenpopulationen leisten.
Normal bis stark bepflanzte Aquarien:
Im bepflanzten Aquarium ist es wichtig eine umfassende Nährstoffversorgung für die Pflanzen sicher zu stellen, da guter Pflanzenwuchs das beste Mittel gegen Algen darstellt!
Je nach verwendetem Ausgangswasser müssen bereits beim Wasserwechsel Nährstofflücken aufgefüllt werden. So sollten mit einem Volldünger wichtige Mikronährstoffe wie Eisen, Magnesium, Zinn, Bor, Kupfer, Selen und Mangan zugeführt werden. Die Makronährstoffe Nitrat, Phosphat und Kalium werden ebenfalls von den Pflanzen verbraucht und es kann zu einem Mangel kommen der durch Zudüngung ausgeglichen werden muß!
Eine gute CO2 Versorgung sollte besonders bei stärkerer Beleuchtung und anspruchsvolleren Pflanzen vorhanden sein!
Wenn nur ein einziger Nährstoff im Ökosystem Aquarium fehlt oder zu gering vorhanden ist, werden die Pflanzen im Wachstum limitiert. (Liebigsches Minimumgesetz)
Algenarten im Süßwasseraquarium und deren Bekämpfung:
Art: Pinselalgen
Gattung: Rotalge
Ursache: CO2 und Spurenelementemangel
Bekämpfung: CO2 Gehalt erhöhen, befallene Pflanzenblätter entfernen, Einrichtungsgegenstände abkochen, schnellwachsende Pflanzen einsetzen.
Art: Bartalgen
Gattung: Rotalge
Ursache: zu wenig CO2, zu vielAmmonium
Bekämpfung: CO2 Gehalt erhöhen, Ammonium durch Wasserwechsel austragen.
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Art: Grüne Punktalge
Gattung: Grünalge
Ursache: CO2 und Phosphatmangel, viel Licht
Bekämpfung: Beleuchtungszeit und Stärke reduzieren, Phosphat und CO2 zudüngen.
Art: Schwebealgen/Bakterienblüte
Gattung: Grünalgen
Ursache: unklar
Bekämpfung: Häufige große Wasserwechsel, UVC-Klärer
Art: Fadenalgen:
Gattung: Grünalge
Ursache: Zu wenig Nitrat, CO2 oder Magnesium
Bekämpfung: Nitrat, CO2, Magnesium zudüngen.
Art: Pelzalgen
Gattung: Grünalge
Ursache: CO2 oder Nitratmangel, zu lange Beleuchtungszeit
Bekämpfung: Nitrat und CO2 erhöhen, Beleuchtungszeit reduzieren.
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Art: Kieselalgen
Gattung: Bacillariophyta
Ursache: Hohe Silikatwerte, zu wenig Nitrat, zu wenig Licht
Bekämpfung: Mehr Licht, manuell entfernen, mehr Pflanzenmasse einbringen.
Art: Schmieralgen
Gattung: Cyanobakterien
Ursache: Nährstoffungleichgewicht
Bekämpfung: Dunkelkur, Verbesserung der allgemeinen Nährstoffsituation.