• Hi zusammen,

    es gibt Nachrichten aus einem meiner Becken.
    War eben am Wasserwechseln, da fiel mir auf, dass einer der fünf Tatias anders in der Röhre liegt als sonst, und das hat mich etwas verwundert. Also hab ich kurzer Hand zur Taschenlampe gegriffen, was ich sonst ja eher nicht tu, und mal ein bisschen reingefunzelt. Und was sehen meine entzückten Augen? Erstaunlich große, ovale( oder zumindest wirken sie so auf mich?), orange Eier. Und allem Anschein nach, sinds nicht gerade wenige.

    Zu den Tieren und zum Becken ansich:
    Die Tiere habe ich im November 2010 mit etwa 2cm auf einer Börse als Tatia perugiae NZ erworben. Was ich inzwischen weiß ist, dass es keine T. perugiae sind, mit was ich es alleridngs wirklich zu tun habe, habe ich bisher noch nicht rausgefunden, habe mich um ehrlich zu sein aber auch nicht sonderlich drum bemüht, hab einfach zu viel um die Ohren. Inzwischen sind die meisten Tiere ausgewachsen, einer hängt ein bisschen nach, aber der ist auch einfach zu verwöhnt. Für ihn muss es im ganzen Zimmer stock dunkel sein, dass er sich zum Fressen aus der Röhre traut. Die anderen kommen schon bei schummriger Zimmerbeleuchtung zum Vorschein.
    Zu Futtern gibt es für die Kollegen alle zwei nächte ein halbes Stückchen TK-Futter, in Form von s. bzw w. Mülas oder Artemia. Zusätzlich sind einige Guppyjungfische im Becken, die sie fresen können, wenn sie denn Lust haben.
    Im Becken, mit dem Abmessungen 50*30*30, sitzen neben den Tatia noch ein Stall C. adolfoi (oder doch C. duplicareus??) NZ und einige rote Neons, und eben ein paar Futterguppys. Leider maßlos überbesetzt, aber mit ordentlich Wasserwechseln läuft es bisher super. Nur wie erklärt man Fischen, dass sie bitte aufhören sollen, sich zu vermehren?:D
    Wasserwerte kenne ich ansich nicht, mal abgesehen von Temperatur (26°C) und elektrischer Leitfähigkeit (190-250µS, jenachdem wie genau ich verschneide;)). Gefiltert wird über einen 35*30cm HMF mit Luftheber, zusätzlich läuft noch ein Sauerstoffstein, nicht dass mit der pH absackt (als ich das letztemal die Kh gemessen habe, lag sie zwischen 0 und 1:>).
    Letzte Woche habe ich, da ich bei einem Cory etwas Unwohlsein feststellen konnte, nach den üblichen 50% Wasserwechsel mit kühlem Wasser, eine riesen Menge Erlenzapfen und Erlenzapfensud ins Becken gegeben, danach konnte man nichtmehr wirklich was sehen(Bilder siehe unten). Ansonsten habe ich nichts geändert, vielleicht war das der Auslöser zum Ablaichen.
    Die Eier stecken zusammen mit der Mutter in einer selbstgetöpferten Röhre, die etwa 8cm lang und etwa 2,5cm im Durchmesser misst, und auf einer Seite geschlossen ist.

    Und jetzt mach ich mich mal ans EHK bauen und mir Gedanken machen, wo ich jetzt noch Artemiacysten herbekomme;)

    Hab eben gesehen, dass die Neons wohl interesse am Inhalt der Röhre zeigen... zumindest scharen sie sich um diese und versuchen das Weibchen anzupicken X(

    Felix

  • Hi Marvin,

    weil ich leider keinen Platz hab. An sich sollen sie, wie auch einige der adolfois, in ein 120l Becken, was ich ein bisschen auf Schwarzwasser trimmen will, einziehn. Aber ich werde die Ancistrus, die dieses Becken noch bevölkern, nicht los. Das ist auch nur ein Teil des Neons Schwarms, der andere Teil futtert in einem anderen Becken munter Nannostomus und Hemiloricaria Nachwuchs:P

    Felix

  • So, dann mach ich hier mal ein wenig weiter...

    An sich machte ich mir langsam wirklich sorgen um das Gelege, da in den mir bekannten Nachzuchtberichten immer von etwa 4 Tagen zwischen Eiablage und Schlupf die Rede war. Ich entdeckte das Gelege allerdings, wie oben zu lesen, bereits am 04.02. und als ich Freitag morgen nach sah, waren immer noch keine Larven zu entdecken. Ich hatte mir zu dem Zeitpunkt schon überlegt, ob ich das Weibchen ausschütteln sollte, habe mich allerdings (wie ich inzwischen weiß: zum Glück) dagegen entschieden.
    Bei der nächsten Möglichkeit, nach Larven zu suchen, die ich erst Samstag im Laufe des Tages hatte, konnte ich dann zwei wirklich winzige Larven (vermutlich ~3mm) mit einem riesigen Dottersack, der beinahe weiß schien, entdecken. Nach längerem Suchen fand ich noch eine dritte Larve, die ihrer Größe nach zu urteilen allerdings schon älter länger geschlüpft sein musste.
    Da ich bis heute morgen keine weiteren Larven entdecken konnte, aber auch in der Röhre weder Eier noch Larven erkennbar waren, entschied ich mich, das Weibchen wieder zurück ins Hauptbecken zu setzen, da sie unglaublich abgemagert war/ist. Sie kam während des Bebrütens ja auch nicht einmal zum fressen aus der Röhre...
    Da ich aber dennoch wissen wollte, ob denn noch ein, zwei Larven vorhanden sind, schüttelte ich die Röhre aus. Und siehe da: Es kamen mindestens 20 putzmuntere Larven zum Vorschein. Wie sie sich in der Röhre so gut meinen Blicken entziehen konnten, kann ich mir nach wie vor nicht erklären. Von ihrer Größe her liegen sie zwischen den anderen Larven.

    Zumindest habe ich jetzt einen ganzen Stall Tatia-Larven in meinem EHK, die sich wie wild in einer Ecke zusammenkuscheln.
    Was aber das eigentlich interessante, beziehungsweise schreibenswerte ist: In all den Berichten, die ich bisher gelesen habe, stand kein Wort davon, dass das Weibchen die Larven nach dem Schlupf weiter in der Röhre behält und quasi pflegt. Und das verwundert mich doch sehr, denn an sich ist es eine sowohl wichtige, als auch wertvolle Information. Hätte ich sie gehabt, wäre ich nie auf die Idee gekommen, die Röhre auszuschütteln. Denn es kann sich wohl niemand so gut um die Larven kümmern, wie es die Mutter wohl tut. Beim nächsten mal werde ich sie auf jeden Fall in Ruhe lassen.

    Jetzt fehlen wohl nurnoch die Bilder, nach denen ja immer geschrieen wird... dann sollt ihr sie auch haben... bessere lässt meine Kamera bei diesen Winzlingen nicht zu.
    Erstmal ein kleiner Teil der Larven und dann das weibliche Tier.

  • Hallo Felix,

    na, dann erst einmal Gratulation! Das ist ja eine schöne Nachricht! :-)/~

    Ist schon eigenartig, das nirgendwo von der Brutpflege berichtet wird. Das ist ja eine ganz wichtige Information!
    Die Bilder sind doch gut geworden, man kann die Kleinen doch wunderbar sehen. :thumbup:

    Hoffentlich hast Du Glück mit der weiteren Aufzucht!

  • ...und mal wieder ein paar Neuigkeiten...

    mir ist letzte Woche etwas ganz ganz dummes passiert. Der EHK, in dem sich die Brut befindet, ist abgerutscht. Er wird durch eine Klammer an der Scheibe gehalten, und die hat ihn abrutschen lassen, wodurch mir ein Großteil der Brut entwischt ist. Keine Ahnung, ob sie noch leben. Mit Glück kommt der ein oder andere ja so durch...
    Den Restlichen (ich dachte an sich es seien nurnoch 5, gestern Abend habe ich allerdings 9 gezählt) gehts so weit super. Gestern Nacht haben sie das erste mal gefressen (obwohl mit viel Phantasie noch ein Dottersack erkennbar ist). Frostfutter Cyclops. Artemia sind angesetzt, ich hoff sie schlüpfen zeitnah... Die Tiere sind inzwischen klar als die Kinder ihrer Eltern erkennbar: Sie sind komplett dunkel pigmentiert, haben ein riesiges Maul (was aber eigentlich von Anfang an erkennbar war) und auch die zwei tapischen Barteln. Sie messen inzwischen incl. Schwanzflosse knapp über 9mm und sind, wie auch adulte Tiere, rein nachtaktiv. Am Tag liegen sie wie tot in den Ecken des Kastens, am Kasten-Auslauf (in Form eines Filterschwammes), oder verstecken sich unter dem Moos/der Röhre im Kasten. Kaum ist das Licht allerdings aus, beginnen sie wie wild durch ihren Kasten zu jagen, primär an der Wasseroberfläche.

    so far
    Felix

    Nachtrag zum Post vom 13.: Das, was ich damals als erstes entdeckt habe, stellte sich (sowohl die großen als auch die kleinen Larven) als Fehlentwiclung herraus. Bei all den Tieren hat sich entwiclungstechnisch bis vorgestern nichts getan. Dann hab ich sie abgesaugt, auch wenn sie nicht verpilzt waren...

  • Hi,

    frei nach dem Motto: Einmal kann passieren, zweimal ist unaufmerksam, dreimal ist dumm, ist mir letzte Nacht der Kasten wieder abgerutscht. Werde ihn wohl noch zusätzlich mit nem Scheibenmagneten von unten sichern... wenn ich das Ding nur finden würde:D
    Da die Tiere aber ganz nach ihren Eltern kommen konnte ich im Laufe des Tages und der begonnenen Nacht die meisten wieder einfangen. Sie verstecken sich ganz kreativ unter der Wasseroberfläche, entweder direkt auf Blättern (der Wassernabel eignet sich super dazu) oder an der Filtermatte angelehnt. Und jetzt im dunkeln schießen sie unter der Oberfläche rum. Sollten derzeit wieder 10 Stück im Kasten sein, ja mehr als im letzten Post angegeben. Ich hab keine Ahnung, wo die alle wieder herkamen, zwischenzeitlich hatte ich mal 12 gezählt, aber das muss scheinbar nichts heißen.

    Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten, außer dass sie bisher alles gefressen haben, was ich ihnen angeboten habe. Heißt: dekaps. Artemia, Artemia Nauplien, Frostcyclops und grade eben feinstes Flockenfutter und zermörsertes Granulat, das ich genauso wie die dekaps. vorher eingeweicht habe. Allerdings all das nur im Dunklen. Ich habe den Kasten zwar mit einer Schwarzen Konststoffplatte zu eta 4/5 abgedeckt, aber dennoch ist es ihnen am Tag zu hell, sie lassen sich nichtmal durch Artemia, die ihnen vor dem Maul rumwuseln zum zuschnappen bewegen.
    Sie wachsenganz gut, haben vermutlich incl. Flosse vermutlich zwischen 12 und 14mm, sehen aber nach wie vor sehr zerbrechlich aus. Farblich sind sie sehr dunkel, fast schwarz.
    Mal sehen, wann sie beginnen sich umzufärben, da hab ich bisher auch nichts drüber zu lesen gefunden.

    Felix

  • Dann hier mal ein Bild. Die Qualität ist grottig, aber ich hoffe durch meine kleine Ellipse sieht man, worauf man achten sollte. In dieser liegen zwei der Larven. Werde die Tage nochmal versuchen Bilder zu machen, aber ich fürchte mit meiner Kompaktcam geht bei diesen kleinen Tierchen kaum mehr...

    €dit: Was ich ganz vergessen habe: Ich hab inzwischen wieder 12 Tiere im Kasten :)

  • Hi,

    es gibt Neuigkeiten.
    1. Ist mir der Kasten ein drittes Mal abgerutscht, danach konnte ich leider nichtmehr alle Einfangen. Jetzt kann der Kasten nichtmehr rutschen, er ist an zwei Stangen übers Becken aufgehängt.
    2. Irgendwas hab ich falsch gemacht, da mir alle bis auf zwei Jungfische eingegangen sind. Hab sie zwar immer schön fressen sehen, aber morgens war dann hin und wieder einer tot im Kasten. Ich konnte bis vorhin nicht abschätzen, ob die zwei verbliebenen wikrlich gewachsen waren, aber sie verändern zumindest ihre Färbung. Das Dunkle bricht auf und es scheint weiß durch. Inzwischen kann ich auch sagen, dass die Tiere ganz gut gewachsen sind, da ich
    3. heute beim Wasserwechsel nen ganzen Stall neue Jungfische im Becken entdecken durfte. Und die sind wirklich winzig^^. Ich muss gestehen, dass ich das Becken, weil ich wegen der verendeten Jungfische ziemlich angenervt war, etwas stiefmütterlich behandelt habe. Daher habe ich wohl die erneute Brutpflege nicht entdeckt. Aber da ich die Nächte in der letzten Woche allerdings Balzaktivität feststellen durfte, muss ich wohl doch zwei Weibchen haben, da die Jungfische vermutlich zu klein sind, um vor so langer Zeit geschlüpft zu sein.

    Falls hier irgendwer mitliest und sich meldet werde ich hin und wieder weiter berichten und mal versuchen Bilder zu machen. Wenn nicht, dann nicht:P

    Felix

  • Hi Felix,
    Bitte weiterberichten ;) Was du mal mit dem neuen Nachwuchs versuchen könntest: eine feine Sandschicht auf den Boden; alternativ den Boden täglich abpinseln (mit nem Pinsel ;) )und dann gründlich absaugen. Das hat bei mir bei Corydorasnachzuchten, bei denen es auch Ausfälle gab, immer gut geholfen. Es kursiert das Gerücht (hat glaub ich noch keiner wirklich untersucht), dass sich auf dem nackten Glasboden viele Bakterien usw. ansammeln, was die Jungen permanent schwächt sodass es einen nach dem andern umhaut... Wäre vielleicht mal nen Versuch wert!
    lg, Lukas

  • Hi,

    das mit den Bakterien ist wirklich so (lässt sich leicht überprüfen: Mit nem Finger über "frischversenktes" Glas und dann über welches fahren, das "benutzt" ist. Da ist ein unglaublicher Schleim drauf, sieht man beim Abpinseln auch sehr gut), und an sich pinsel ich auch aus (Hab ich mir wegen meiner Hexenwelse angewöhnt;)). Nur eben in letzter Zeit nicht mehr so regelmäßig. Sand wäre da aber definitiv mal ne Alternative, auch wenn die Jungtiere ja nur sehr wenig Zeit auf dem Boden verbringen. An sich hängen sie mehr im Wassernabel und Froschbiss.

    Da ja allem Anschein nach wirklich reges Interesse besteht werd ich die Tage mal versuchen von beiden Generationen Fotos zu machen.

    Felix