hybridisierung l128/ l200?

  • hallo...

    eine frage an die experten... kann es zu einer hybridisierung zwischen den beiden o.g. arten kommen?

    in meinem becken schwimmen derzeit 3 geschlechtsreife l128 kerle mit ca. 18-20cm und 3 l200 mit ca. 12-15cm, von denen ich vermute, dass es komplett mädels sind...

    eben kam bei mir spontan die frage auf, ob es möglich ist, dass die tiere sich untereinander verpaaren, denn die 3x l128 verjagen sich ständig gegenseitig, wohingegen sie die anwesenheit der l128 dulden, ja meines erachtens sogar teilweise suchen....

  • Hallo Sascha,

    ... theoretisch ja, praktisch ist mir noch kein Fall bei diesen bekannt.
    (Du hast nicht geschrieben welche L200: Hemiancistrus subviridis oder Baryancistrus demantoides. Daher sei auch erinnert, dass die Gattungszuordnung von Baryancistrus demantoides umstritten ist. Weiterhin ist es auch etwas seltsam, dass Hemiancistrus subviridis beschrieben wurde und L128 nicht.
    Die drei Arten/Formen kommen teilweise auch syntop vor, dort)

    Viele Grüße
    Elko

  • hi elko...

    sorry, ganz vergessen.. bei meinen tieren handelt es sich um die "low fin" variante, also die vermeintlichen hemiancistrus...

    das mit der gattungszuordnung ist mir auch schon im kopf umher gegeistert... da es da zwischen den drei arten ja scheinbar etwas strittig ist, ob es sich um eine oder unterschiedliche arten handelt... ich hoffe da war jetzt kein "grober schnitzer" von mir drin, denn mit den begrifflichkeiten und den artzugehörigkeiten bei den l welsen hab ich es nicht so :whistling::rolleyes: sorry....

  • Hi,

    sicher, dass L 128 und H. subviridis syntop (im engeren Sinne) vorkommen ??
    Mein Kenntnisstand ist, dass H. subviridis viel weiter stromaufwärts vorkommen und nicht gemeinsam mit L 128.

    Mir sind auch keine Fälle bekannt, aber das heisst m.E. hier nicht viel.
    Gewissenhafte Züchter werden diese beiden Arten sicher nicht zusammen halten und so leicht lassen die sich auch nicht vermehren, dass dies ständig "aus Versehen" passiert würde.
    Ich würde rein gefühlsmäßig davon ausgehen, dass die Gefahr einer Hybridisierung recht hoch ist.
    Welche Unterschiede gibt es denn außer der unterschiedlichen Färbung ?!
    Mich würde es nicht wundern, wenn dies nur Standortvarianten der gleichen Art sind.

    Gruß,
    Karsten

  • Hallo Karsten,

    Ich weiß nun nicht was Du unter "viel weiter stromaufwärts" verstehst.
    Fangort für Hemiancistrus sp. "L 128" sind lt. WA2 und auch Ingos direkter Info die Stromschnellen (das sind Atures und Maipures) bei Puerto Ayacucho.
    Hemiancistrus subviridis wurde lt. Erstbeschreibung zumindest in der Stromschnelle Maipures nachgewiesen.
    Um ganz sicher zu gehen, wäre zu klären, dass L 128 doch nur in der Stromschnelle Atures und Hemiancistrus subviridis dort nicht vorkommt.
    Das würde aber auch bedeuten, dass zwischen den beiden Formen eine sehr schmale Grenze existieren müsste.
    Bei dem extrem ausgedehnten Verbreitungsgebiet von Hemiancistrus subviridis halte ich das für ausgesprochen unwahrscheinlich.

    Deinem zweiten Absatz schließe ich mich vollkommen an.
    Bleibt noch zu ergänzen, dass ich auch schon 'ne ganze Menge Hemiancistrus subvirdis gesehen habe, die einen ziemlichen Blaustich hatten.

    Viele Grüße
    Elko

  • Hi,

    Zitat WA 2:

    Zitat

    ...ist L 128 bislang lediglich aus der Umgebung von Puerto Ayacucho bekannt, wohingegen L 200 wesentlich weiter flußaufwärts oberhalb des Zuflusses des Rio Atabapo bis in den Rio Ventuari hinein vorzukommen scheinen".


    Also wenn müsstest Du eher Ingo fragen...
    Der Fundort des HT ist nochmal deutlich weiter "oben".

    Du hast recht, es gibt auch einen Paratypen ca. 60 km flußaufwärts von Puerto Ayacucho. Ob dass nun auch ein L 200 oder ev. auch ein L 128 ist kann ich nicht sagen. Genauso wenig weiß ich, ob es dazwischen effektive Verbreitungsbarrieren gibt. Das kennt man doch auch von den Hypancistren, dass von einer zur nächsten Stromschnelle andere Formen auftreten.
    In der Erstbeschreibung werden die L-Nummern nicht erwähnt. Die Zuordnung erfolgte vermutlich nachträglich auf der Basis des Typusfundortes. Das einzige farbig abgebildete Tier ist eindeutig L 200, kommt aber auch sehr weit flußaufwärts von Puerto Ayacucho.

    Gruß,
    Karsten

  • Moin Karsten,

    ... da Ingo mir versichert hatte, dass es wiklich Hemiancistrus subviridis (L200) sind, würde ich letzteres ausschließen wollen. :D
    Ich habe Ingo mal 'ne Mail geschrieben.

    HT? -> HF = Baryancistrus demantoides.
    Der kommt wohl nur in einem wesentlich eng begrenzterem Gebiet um die Ventuari-Mündung vor.

    Viele Grüße
    Elko

  • Hi,

    ... da es sich bei dem Paratypen von Hemiancistrus subviridis, der von den Maipures stammt, um ein konsverviertes Exemplar gehandelt hat, dass sicherlich nicht mehr so ganz "farbecht" war, schließt Ingo nicht aus, dass es sich dabei doch um einen Hemiancistrus sp. "L 128" handelt. Ggf. lässt sich dieser Paratyp anhand der Punktierung zum Schwanz hin bzw. der Schwanzflosse einer der beiden Formen zuordnen. (Die Punktierung bei H. subviridis ist offensichtlich kürzer und reicht nicht in die Schwanzflosse im Gegensatz zu Hemiancistrus sp. "L 128", wo die Punktierung meist(?) in die Schwanflosse hinein reicht. Es gibt aber einen Grenzbereich, wo die Punktierung bis kurz vor die Schwanzflosse geht. Hier scheint eine Zuordnung zumindest fragwürdig.)
    Zunächst erstmal Danke an Ingo für die Informationen.

    Ergo man müsste sich mal diesen Paratyp genauer ansehen, der sich im Auburn University Museum, Alabama befinden sollte. :D

    Viele Grüße
    Elko