"Cichlasoma" grammodes

  • Hallo,
    heute möchte ich kurz einen alten Bekannten vorstellen.
    "Cichlasoma" grammodes. Ich habe ihn schon vor Jahren dauerhaft gepflegt bis er dann doch auch bei mir wieder verschwunden ist. Heute sieht man ihn wieder öfters. So auch bei mir. Ich pflege zZ eine Gruppe von 8 Tieren. Alles noch junge Tiere mit bis zu 8 cm. Seine Heimat ist Mexiko bis Guatemala. Dort findet man ihn in der atlanischen Abdachung im System des Rio Grijalva bis ins wewstliche Guatemala. Er lebt dort zusammen mit "nur" noch zwei weiteren einheimischen Cichliden. Vieja hartwegi und
    Vieja breidohri. Bei "C." grammodes erkennt man schon an der Körperforn dass es sich dabei um einen Räuber handelt. Er hat einen gestreckten Körper, eine lange Schnauze mit kräftigen Zähnen. Ich vergleich ihn gerne mit den großen Parachromis dovii, dieser hat eigentlich die gleiche Körperform. Allerdings bleibt der "C." grammodes wesentlich kleiner als P. dovii. "C". grammodes erreicht eine Länge von gut 25 cm. Das ist für den "kleinen dovii" schon ganz schön viel. Die Weibchen bleiben etwas kleiner. Um ihn auch wirklich auf diese Größe zu bekommen darf man nicht auf kräftige Kost verzichten. Bei mir bekommen sie neben den üblichen Trockenfutter wie Sticks und Granulate noch zwei mal die Woche Frostfutter in Form von Bachflochkrebsen, Krill und Muschelfleisch. Eine Vergesellschaftung ist eigentlich neben den bereits genannten hartwegi und breidohri mit einer ganzen Anzahl weiteren Cichliden möglich. Das ist natürlich anhängig von der Aqauriengröße. Einem erwachsenen Paar muss man schon ein Aquarium ab 1,50 m Kantenlänge anbieten.
    Die Paarfindung aus einer Gruppe herraus ist für jeden mittelamerikanischen Cichliden das Beste. So auch bei "C". grammodes. Eine Balz bei grammodes ist immer recht heftig. Da kommt den Weibchen zu Gute das sie vorwachsen und bei der Paarfindung etwas größer als die Männchen sind. So können sie sich erfolgreich durchsetzen was allerdings dennoch nicht ganz ohne Schaden geht. Beide sehen in dieser Zeit recht zerrupft aus. Die Geschlechter lassen sich übrigens sehr gut und schon recht früh erkennen. Zum einem hat das Männchen eine vielzahl an Flecken auf dem Kiemendeckel welche dem Weibchen fehlen und zum anderen ist jede Schuppe am Körper des Männchen mit einem roten Fleck versehen. Bei den Weibchen sieht es dagegen wie ein Netzmuster aus. Die Schuppen sind rot umrandet.
    Eine Stirnbeule können beide Geschlechter bekommen. Allerdings ist im Alter die des Männchen schon etwas größer. Die Laichwilligkeit junger Weibchen lässt sich gut daran erkennen dass sie sich immer dunkler färben. Bei den ersten 1-3 Gelegen sind die Weichen rabenschwarz. Dies lässt allerdings bei den späteren Gelegen langsam nach.
    An die Wasserchemie werden eigentlich keine großen Ansprüche gestellt. Ein regelmäßiger Wasserwechsel ist natürlich Pflicht und braucht hier gar nicht erwähnt werden. Die Einrichtung ist naturnah zu gestallten. "C". grammodes lebt in schneller fließenden Gewässern. Große Kiesel und Holzeinlagerungen prägen hier das Bild. Diese bieten schutzsuchenden Weibchen reichlich Verstecke.
    Grammodes ist eigentlich kein Krankheitsanfälliger Fisch. Lediglich bei der Aufzucht kann es zu Darmproblemen kommen und die Jungfische sind innerartig doch recht aggresiv.
    Hat sich einmal ein gut harmonisierendes Paar gebildet ist grammodes ein ganz toller Aquariumfisch. Die ansprechende Zeichnung gerade bei den Männchen, seine kraftvolle Ausstrahlung machen ihn bei mir sehr beliebt. Je nachdem wie der Fisch zum Licht steht schimmert er sogar wunderbar blau.
    Ich freue mich nun diesen Fische wieder pflegen zu dürfen. Bei mir schwimmt die Gruppe zusammen mit einem halbwüchsigen Paar Vieja hartwegi, einem ausgewachsenen Paar Vieja bifasciata und einem Pärchen Parachromis loisellei zusammen in einem Aquarium mit 1300 Liter. Natürlich werde ich mich später von einigen grammodes trennen müsse. Denke aber dass ich zwei Paare schon darin halten kann. Ob es mit den loisellei zusammen klappt kann ich noch nicht sagen. Die grammodes sind noch zu klein.
    So, zum Schluß noch Bilder. Die erwachsenen Tiere sind meine grammodes von früher. Das letzte Bild sind die Kleinen heute. Lassen sich noch nicht so gut ablichten.

  • Vielen Dank Michael für deine Mühen.


    Konkrete Informationen zu den Schönheiten Mittel Amerikas
    sind im Netzt Rah gesät und ein solch ausführlicher Bericht von jemandem mit
    deiner Erfahrung ist für Interessierte wie mich ein Segen! Die Körperform "hat
    was" und die Färbung ist auch wirklich sehr schön. :thumbup: Nachdem was man so auf den Fotos
    erkennen kann, trifft die Einrichtungen ebenfalls genau meinen Geschmack!
    Interessant wäre für mich noch bei welcher Temperatur du sie hältst. ;) Schreib bitte weitere Berichte dieser Art.
    Vielleicht als erstes über Parachromis loisellei? :whistling:

  • Guten Morgen, Michael ! Danke für deinen Super-Bericht aus der Bullen-Klasse ! Tolle Bilder- Danke dafür :thumbup:
    Noch viel Freude mit deinen Tieren ! Eine gute Woche, Claus.

    Ein mongolisches Sprichwort: Berge können sich nicht miteinander unterhalten, aber MENSCHEN ! ;)[bestand]1869[/bestand]

  • Hallo Michael,

    mal wieder ein sehr schöner Bericht von dir :thumbup:

    Hoffentlich trägt er dazu bei, dass diese Art weiter verbreitet wird. Ich würde sie gerne selbst halten, aber du kennst ja das Problem mit dem Platz :D

  • Vielen Dank für die Blumen.

    Natürlich schreibe ich noch mal was. Auch über loisellei wäre möglich, aber Tobi (Nafti) pflegt gerade ein Pärchen und kann doch bestimmt darüber berichten.

    Tobi?

    Ich halte meine MA Cichliden alle bei 23-29 Grad, je nach dem. 23° und auch mal etwas kälter wenn ich sie mal etwas im Temperament ausbremsen möchte, normal bei 245-26 Grad, und wenn ich das Temperament etwas in Schwung bringen möchte heize ich auch schon mal bis auf 30° auf. Das bei vielen Arten.

    Es gibt aber Arten die benötigen stets hohe Temperatur, genau wie es Arten gibt die es lieber Kalt haben wollen.

    :-)/~