Die stille Viertelstunde

  • Hey,

    ohne jetzt in lange Tiraden auszuufern... Hat schon mal jemand darüber nachgedacht wie lange es eine elektrische Maschine mitmacht permant geschaltet zu werden? Was man an laufenden Kosten spart büst man am Ende an der Lebenszeit des Kompressors ein. Die Zeitschaltuhr wird man wohl noch viel eher wechseln müssen.

    Die Idee ist nicht schlecht aber nicht ganz bis zu Ende gedacht.

  • Hi Tom,

    dein Argument zählt natürlich auch...

    Die Idee ist nicht schlecht

    wäre und ist sie auch,
    nur dieses System risikolos zu überwachen, was man dazu für Technik bräuchte, da könnte man noch zig Filter rund um die Uhr laufen lassen.

    Kurz und knapp, ein solches sicheres System, würde sich nie amortisieren.

    Gruss,
    Jochen

  • Hallo!

    Na das hat ja eine schöne Diskussion ausgelöst. Ich denke da haben alle beteilgten noch was neues erfahren.

    Den Unsicherheitsfaktor Zeitschaltuhr kann man nicht wegdiskutieren. Sie wird schneller verschleißen und ist ein weiteres Teil das ausfallen kannn. Das war auch für mich von Anfang an ein Punkt über den ich mir Gedanken gemacht habe. Haltet ihr digitale oder mechanische Zeitschaltuhren für sicherer?

    Jochens Ausführungen über die Filterbakterien waren sehr interessant! Ich denke aber das sich der anerobe Effekt immer mehr auf das Filtermaterial beschränken wird, da hier die Bakterien konzentriert anhaften. In einer Kläranlage sind die Bakterien doch nicht auf festen Substraten ,oder? Natürlich wird aus dem gesammt Aquarium auch Sauerstoffgezehrt werden durch das Partrialdruckgefälle , aber es kommt ja aktiv kein neues Wasser in das Filtermaterial. Die Frage ist aber ob das tatsächlich innerhalb der 15 Minuten passiert. Vielleicht kannst Du mir diese Frage noch mal beantworten.

    Eine weitere Frage die sich mir stellt ist, ob der Kompressor durch die häufigen Schaltungen schneller verschleißt? Oder hält er sogar länger weil er nicht als Dauerläufer belsastet wird und auch mal abkühlt?


    Gruß

    Thomas

    Beste Grüße aus Hamburg!

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    jetzt kommst Du mit solchen Ideen,wo ich meine Kompressor abgeschafft habe. :D
    Die jetzigen Membranpumpen sind auch nicht die geräuchlos...verbrauchen viel weniger Strom gegenüber die Kompressor.Aber es kommt auch noch im Jahr was zusammen,warum nicht ausprobieren.

    Blubberfreie Zeit für ein Bierchen oder in Ruhe Kaffee trinken. :thumbup:

    MfG Ronny

    Ps..auch wenn einige Post nicht der Renner sind,Kopf nicht hängen lassen. ;)

  • Hallo Thomas,

    Zitat

    Ich denke aber das sich der anerobe Effekt immer mehr auf das
    Filtermaterial beschränken wird, da hier die Bakterien konzentriert
    anhaften.

    Spezielles Filtermaterial (ich schwöre immer noch auf die blaue Filtermatte, oder wenn es denn unbedingt modern sein soll auf Hel - X oder Siporax) ist nur sekundär darauf aufgebaut, das die Bakterien besser anheften, sondern das sie auf geringsten Raum so viel wie möglich Besiedlungsfläche angeboten bekommen..

    Zitat

    In einer Kläranlage sind die Bakterien doch nicht auf festen Substraten ,oder?

    Da gibt es verschiedene Anlagen, auf festen Substraten wie Lava oder spezielle Kunstoffteilchen egal wie die alle heißen (würde hier den Rahmen brechen),
    oder wie von dir richtig geschrieben, in Becken wo die Bakterien frei im Belebtschlamm als Flocken aneinander geheftet schweben.

    Beides sind jedoch vom System her gleich aufgebaut, letzteres geht natürlich in einem Aquarium nicht.

    Zitat

    Die Frage ist aber ob das tatsächlich innerhalb der 15 Minuten passiert.

    Deine Frage habe ich jetzt nicht richtig verstanden, wenn du die Denitrifikation meinst...

    ...diese entsteht mit Sicherheit nicht effektiv wenn der Filter nur für 15 Minuten ausgeschaltet ist.

    Die Gefahr kommt für mich eher von den Teilchen die irgendwo immer in einem Filterecke gammeln, welche dann nach jedem 15 minütigen Filteranlauf regelmäßig in das Aquarium geblasen werden.
    Dieser "Schmodder" kann, wenn das Aquarium nicht gerade rund läuft sehr schnell einen Sauerstoffsturz auslösen,
    dieser schadet wie schon mehrfach geschrieben den Fischen sehr stark, die Bakkis stecken das locker weg.

    Gruss,
    Jochen

  • Die Gefahr kommt für mich eher von den Teilchen die irgendwo immer in einem Filterecke gammeln, welche dann nach jedem 15 minütigen Filteranlauf regelmäßig in das Aquarium geblasen werden.
    Dieser "Schmodder" kann, wenn das Aquarium nicht gerade rund läuft sehr schnell einen Sauerstoffsturz auslösen,
    dieser schadet wie schon mehrfach geschrieben den Fischen sehr stark, die Bakkis stecken das locker weg.


    Hallo Jochen,

    den Effekt mit der Schmodderwolke habe ich natürlich in so einem System nicht. Da ja ständig aus und an geschaltet wird. Aber ich weiß von meinen normal betriebenen Becken natürlich was Du meinst. Kann man denn nun davon ausgehen, dass bei Sdl. 15 Minuten ausgesetzten Fiterdurchfluss der biolpogische Filtereffekt nur geringfügig gestört wird?

    Beste Grüße aus Hamburg!

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    Zitat

    Kann man denn nun davon ausgehen, dass bei Sdl. 15 Minuten ausgesetzten
    Fiterdurchfluss der biolpogische Filtereffekt nur geringfügig gestört
    wird?

    Der Grundsatz von einem biologischen Aquarienfilter ist es die Stickstoffe welche im Aquarium entstehen in Nitrat umzuwandeln (Nitrifikation), das sollte man sich zum Thema vor den Augen halten.

    Man stellt also durch den Filter den Aquarium mehr Besiedlungsfläche für die Bakterien zur Verfügung.
    Je mehr Besiedlungsfläche für die Bakterien, desto mehr können sich Bakterien logischerweise ansammeln, und dadurch wiederum mehr toxische Schadstoffe (zB. Ammoniak und Nitrit) in das bei weiten weniger toxischen Nitrat umwandeln .
    Das angehäufte Nitrat wird dann durch die Pflanzen (falls vorhanden... :) ) oder zum Hauptteil durch den Wasserwechsel aus dem Aquarium gebracht.
    Das ist das Ziel der Biologie.

    Durch abstellen des Filterkreislaufes, nitrifizieren die Bakterien nicht mehr in vollen Umfang, das kann man klar an meinen Bild erkennen.
    Bleibt der Filter länger aus, stellen die Bakterien um und fangen an zu denitrifizieren, was aber nach einer Viertelstunde in keinster Weisse in einem Aquarium (in der Kläranlage schon, da ist die Belastung und dadurch die Sauerstoffzehrung viel höher) passiert.

    Also einfach erklärt, wird die Effektivität des Filters durch die gestoppte Nitrifikation um schätzungsweise 15 - 20 % reduziert.
    Wo ist nun der nutzen?

    Da kann man sich gleich für weniger Geld einen kleineren Filter (hat ja dann auch weniger Watt, und kann dadurch genauso Strom sparen wie im Thema angestrebt)) oder ne geringere Pumpe kaufen, und diese(n) gefahrlos durchlaufen lassen.
    Der Besatz (bzw. Stickstoffzufuhr) muss danach natürlich angepasst sein.

    Für mich als Fazit zum Thema...

    man kann es machen,
    die Bakkis sterben sicherlich nicht ab, reduzieren aber ihren nutzen, und das ist ja nicht Sinn eines Filters.
    Es birgt aber auch Gefahren (muss nicht sein kann aber), eine durchdachte und vor allem effektive Filterung ist das jedenfalls nicht.

    PS, in deinen ersten Beitrag hast du angestrebt, durch 15 minütiges Ausschalten eines separaten Filters eine Nitratreduzierung zu erreichen, auch das funktioniert nicht. Mit Onlinemessung und angepasster Steuerung ja, aber diese ist wie ebenfalls schon geschrieben nie zu amortisieren.

    Gruss,
    Jochen

  • Hallo Leute,
    meine Aquarienanlagen mussten immer wieder mal für Minuten bis Stunden vom Netz gehen, weil an Haus, oder Straßenleitungen gefuhrwerkt wurde. Früher hatte ich sogar meine Anlage im Keller mit einem FI-Schalter ausgerüstet, der bei Gewitter ausgelößt hat. Das Ergebnis war, dass meine Aquarien viele Stunden ohne Strom dastanden. Ich arbeite hier nach wie vor mit luftbetriebenen Schwammpatronen, die im Laufe der Zeit auch sehr viel Sediment aufnehmen und dennoch habe ich nach einem Stromausfall noch nie ein Problem bekommen. Im Gegenteil, ich habe mehrfach festgestellt, dass nach einem Stromausfall einige Filter, die vorher nur müde perlten, plötzlich wieder kräftig sprudelten. Offenbar öffnen sich verschlossene Poren im Inneren der Schwammpatronen wieder.
    Da der angesprochene Händler ja offenbar schon seit Längerem alle 45 Minuten den Strom abstellt, wird er auch entsprechende positive Erfahrungen gemacht haben.
    Würden seine Fische kurzartmig an der Oberfläche hängen, würde es ihm, den Kunden und dem Amtsveterinär sicher schon aufgefallen sein, und er würde es nicht mehr machen. So wird dem Händler sicher nur die etwas geringere Stromrechnung auffallen.

    Besonders putzig finde ich es, dass sich hier Leute über die "Geiz ist geil"-Mentalität beschweren, welche selbst ein Aquarium im Wert von mehreren tausend EURO mit 10 W LED-"Beleuchtung" betreiben, oder sich Sorgen über das Wiederanlaufen von Pumpen machen, und selbst "chinesische Pumpenplagiate koreanischer Pumpennachbauten" in den Himmel loben, die nach einem Stromausfall mit Sicherheit nicht wieder anlaufen.
    Gruß Frank

  • Hallo Frank,

    du triffst den Nagel auf dem Kopf...

    die Bakkis sterben nicht ab, wenn zum Beispiel nach einem Stromausfall die Pumpen stehen, habe ich ja versucht zu erklären.

    Und wenn die Filterung nach turnusmässigen viertelstündigen Wiedereinschalten noch gut funktioniert, wie bei den Händler, dann hat sein Filter einfach so viel Kapazität dieses auszugleichen.
    Passiert das aber bei einer Filtergrösse und grossen Besatz die das Maximum an Belastung umwandelt, kann es verheerende Folgen haben, und das ist der Knackpunkt, und die Gefahr eines solchen Vorhabens.


    Gruss,
    Jochen

    Einmal editiert, zuletzt von jochen (5. Januar 2013 um 20:02)