Planung meines Fischraumes

  • Hallo zusammen,

    nachdem wir höchstwahrscheinlich dieses Jahr den Keller unseres Hauses ausbauen werden, kann ich nun endlich etwas konkreter mit den Planungen meines Fischraumes anfangen. :thumbup:

    Da die Innenwände noch fehlen (bis auf tragende Elemente natürlich) steht die Größe des Raumes noch nicht fest. In diesen Fischraum soll auf jeden Fall ein Regal mit mind. 10 Zuchtbecken für kleinere Welse (d.h. <= 20cm Endgröße) und einige Aufzuchtbecken, mind. 2 kleinere Schaubecken (<= 150cm Länge) und natürlich ein "Großbecken" (>= 250cm Länge). Weiters sollen noch Regale/Kästen rein, um mein gesamtes aquaristisches Zubehör unterzubringen, und 3 Wassertonnen, sowie ein Kühlschrank fürs Frostfutter. In der Mitte des Raumes darf natürlich eine Couch samt kleinem Tisch nicht fehlen (um mal den einen oder anderen Abend einfach nur mit bequemen Beobachten verbringen zu können).

    Das Niveau des Raumes liegt unter der Erde, ein Kellerfenster ist vorhanden, und die entstehende Luftfeuchtigkeit soll durch eine Be- und Entlüftungsanlage abgeführt werden. Der Raum soll ganzjährig auf 24°C temperiert werden, dadurch kann ich schon mal einiges bei den Heizkosten der Becken sparen, und im Falle des Ausfalls einer Beckenheizung würden die Tiere auch nicht gleich eingehen. Durch die Lage unter der Erde sollen die 24° auch während der größten Hitzewelle machbar sein (weis allerdings noch nicht wie sich die wärmeren Becken darauf auswirken werden, im Fall der Fälle könnte ich aber immer noch ein zuschaltbares Klimagerät an die Belüftungsanlage hängen).

    Die ganze Anlage soll voll automatisiert werden (bedingt durch meinen Beruf als Softwareentwickler in einem Automatisierungsunternehmen). Einen Steuerungscomputer (SPS) habe ich schon im Haus, der die gesamte Hausleittechnik regelt (Licht, einige Steckdosen / Raum, Rolläden, Heizung,...). Diese SPS ist für die industrielle Automatisierung ausgelegt, und aktuell mit meinem Haus komplett unterfordert, daher wären da noch jede Menge Reserven für eine Aquarienanlage...


    Messen der Wasserwerte / Sensorik:
    In jedes Becken kommt jeweils ein Temperatur-, PH- und Leitwert-Sensor aus der Lebensmittelindustrie. Diese haben einige Vorteile: sie sind hygienisch unbedenklich, lange Lebensdauer und haben Elektronik an Board welche Fehler erkennen kann. Damit kann ich (bzw. der Steuerungscomputer) die relevantesten Werte messen, und im Falle von Problemen werde ich automatisch benachrichtigt. Alle diese Sensoren geben ihre Daten an meine SPS. Das wird wahrscheinlich die teuerste Einzelposten der ganzen Anlage, für 20 Becken ungefähr 5000€, und so "günstig" gehts aber auch nur aufgrund meiner beruflichen Beziehungen...

    Heizung / Temperatur:
    Die Schau- und das Großbecken werden an die Haus-Heizung über einen Wärmetauscher angeschlossen. Zusätzlich erhalten sie noch Heizstäbe, welche alleine auch die gewünschte Temperatur erreichen könnten. Die restlichen Becken erhalten jeweils nur Heizstäbe. Alle Heizstäbe werden auf max. Temperatur eingestellt, und über automatisches Ein- bzw. Ausschalten der entsprechenden Steckdosen in Verbindung mit den Temperatursensoren geregelt. Fällt ein Temperatursensor aus, so wird einfach die entsprechende Beckenheizung abgeschalten. Die Heizstäbe werden jeweils so dimensioniert, dass bei Dauerheizen max. 32-33°C erreicht werden können. Dadurch würde ein Versagen der Heizung oder der Regelung die Tiere nicht umbringen. Zur Temperaturstimulation von Zuchttieren ("kalter Wasserwechsel") würde ich einfach die Beckenheizung für gewisse Zeit ausschalten.

    Filterung / Belüftung der Becken:
    Über die Filterung der Schau- und des Großbeckens habe ich mir noch keine genauen Gedanken gemacht. Die restlichen Becken werden jeweils mit einem Seiten-HMF einzeln gefiltert, hinter dem jeweils Sensoren und Technik versteckt wird. In einem Nebenraum werden 2 Luftkompressoren laufen, welche jeweils eine eigene Ringleitung mit konstantem Luftdruck versorgen. In jede Ringleitung werden 3 Drucksensoren eingebaut, um 1) Druckabfälle erkennen zu können (Ausfall eines Kompressors, Aufplatzen der Ringleitung,...) und 2) den Druck in der Leitung konstant halten zu können. Jedes Becken erhält 2 Luftheber und 2 Sprudelsteine, welche von den 2 Ringleitungen gespeist werden. Somit wäre bei Ausfall eines Kompressors noch immer Wasserumwälzung und Sauerstoffanreicherung gewährleistet.

    Beleuchtung:
    Die Zuchtanlage wird mit LED-Streifen beleuchtet werden, wobei die Beleuchtung für jedes Zucht-Becken einzeln geschalten werden kann. Somit kann ich für jedes Becken einzeln jahreszeitlich bedingte Tageslichtverläufe s(t)imulieren. Die Schau-, das Groß- und die Aufzuchtbecken werden gemeinsam geschalten. Welche Art der Beleuchtung für die Schau- und das Großbecken zum Einsatz kommt weis ich noch nicht.

    Wasserwechsel bzw. einstellen der Wasserwerte:
    In den Raum sollen 3 Wassertonnen, welche dazu dienen dass 1) das Wasser abgestanden ist und 2) ich mit verschiedenen mir zu Verfügung stehenden Gewässern arbeiten kann. In Tonne 1 soll Wasser aus der Ortswasserleitung (PH ~8, relativ hart), in Tonne 2 Brunnenwasser (PH ~7, etwas weicher) und Tonne 3 soll von einer Osmose- oder Ionentauscher-Anlage befüllt werden. Von jeder dieser Tonnen geht nun eine unter Druck stehende Wasserleitung durch den Raum, mit jeweils einem regelbarem Mikro-Drip-Anschluß pro Becken. Somit kann ich die Wasserwerte und die Wechselmenge pro Becken einzeln voll automatisiert regeln. Die Tonnen haben natürlich einen Füllstandssensor, damit diese wieder automatisch befüllt werden. Und die einzelnen Becken haben klarerweise einen Überlauf.

    Regelung / SPS:
    Die SPS erfasst alle eingehenden Daten (Temperaturen, PH, Leitwert, Drücke,...) und regelt basierend auf von mir programmierter Logik alle bisher erwähnten Gerätschaften wie Heizstäbe, Kompressor, usw. Auf der SPS läuft auch ein kleiner Webserver. Über von mir geschriebene Webseiten darauf kann ich dann mit jedem www-fähigen Gerät im Hausnetz (Smartphone, Tablet, Laptop,...) die Anlage überwachen und Parameter verändern (z.B. bei Becken 7 PH-Wert auf 6,5 einstellen / bei Becken 3 die wöchentliche Wasserwechselmenge von 10% auf 20% ändern / Temperaturstimulation in Becken 5 starten,...). Weiters ist ein GSM-Modem mit der SPS verbunden, womit ich bei Auftreten eines Problems in der Anlage eine SMS aufs Handy erhalte. Per SMS wäre auch Fernwartung möglich (wenn ich mal unterwegs bin), da habe ich mir aber noch nichts genaueres überlegt.

    Fütterung:
    manuell...(man "braucht" ja schließlich nachvollziehbare Gründe um mehrmals täglich in den Fischraum zu gehen)

    Reinigung:
    Leider auch manuell, aber das gehört zum Hobby ja auch dazu...(oder kennt jemand einen Mini-Poolreiniger, der an den Welshöhlen vorbeifährt? :D )

    Deko / Bodengrund / Bepflanzung:
    Steht noch komplett in den Sternen...

    Besatz:
    Steht noch ziemlich in den Sternen, 100% sicher ist nur dass es ausschließlich Südamerikaner werden. Für das Großbecken sind mal ein Pärchen Potamotrygon scobina und ein Pärchen Pseudacanthicus sp. L24 "fix". Bei den Zuchtbecken ist vorerst mal L46, L66, L134 und L236 fix, die Tiere habe ich nämlich schon.


    Ich hoffe ich habe jetzt während dieses Aufsatzes hier in der Hitze des Gefechtes nichts vergessen... :S

    Da die gesamte Anlage, so wie sie mir vorstelle, doch gewaltig kostenintensiv sein wird (definitv fünfstelliger Betrag, inkl. Trockenmauer, Estrich, Elektro- und Sanitär-Installation, Fliesen,...), werde ich das ganze im Laufe der Zeit nach und nach aufbauen, und es kann noch ein(ige) Jahr(e) dauern bis die ersten Tiere darin rumschwimmen werden.

    Ich weis dass das meiste hier KOMPLETT übertrieben ist, und absolut nicht notwendig ist, aber das ist mein Wunsch/Traum, und so oder so ähnlich werde ich das ganze umsetzen. Die Planung und Umsetzung dieses Raumes macht für mich eben auch dieses Hobby aus. Ich will so viel wie möglich dabei selbst machen, oder zumindest bei jedem Arbeitsschritt dabei sein. Und zumindest einen Teil der Kosten habe ich mir schon damit schön geredet, da dies ja auch "Fortbildung für meinen Beruf" ist  :D


    Ich werde dazu im Laufe der Zeit mit Sicherheit mal die eine oder andere Frage an euch haben.

    Falls gewünscht werde ich euch über meine weiteren Planungen, und mit einer Aufbau-Doku auf dem laufenden halten. Das kann sich aber über Monate hinwegziehen...

    Und jetzt freue ich mich noch über eure Fragen und Anregungen...immer her damit... :-)/~

    So, meine Finger schmerzen von dem vielen Getipsel...ich will nicht mehr...

    LG Hannes!

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  • Hallo Hannes,

    klingt alles sehr schlüssig und im Grunde nicht wirklich übertrieben!

    Ich würde für die Becken der Zuchtanlage aber ein paar Becken zusammenfassen. Das größte so groß wie nur irgend geht. Vielleicht willst du dafür einfach einen Teil des Raumes abtrennen?
    Es müssen ja keine 100.000L sein:
    http://www.youtube.com/watch?v=sq_8tV3tbRk
    10.000 sind auch schon toll:
    http://www.youtube.com/watch?v=QaODCvXlBuM


    Was der Raum halt hergibt von Wand zu Wand. Den Rest (zwei Wände) dann mit Regalen bestücken und auf Sitzhöhe die etwas größeren Becken einbringen. Das wäre so meine Idee. Wenn Platz fehlt, kannst du ja aus den Tonnen eine Couch bauen und die damit in der Raummitte verstecken.

    Ich bin gespannt!

    Viele Grüße,

    Robert

  • Hallo Hannes,

    geniale Planung, bitte immer weiter berichten! :thumbup:
    Das vieles übertrieben und nicht notwendig ist, hast Du ja schon selbst geschrieben.
    Aber ich verstehe Dich voll und ganz. Denn das ist nun mal ein Traum, den Du da planst.

  • Hallo zusammen,

    zuerst mal danke für eure Antworten...

    klingt alles sehr schlüssig und im Grunde nicht wirklich übertrieben!

    geniale Planung, bitte immer weiter berichten!

    Ein Fischraum...Ein Traum. Ich bin gespannt.

    Danke, sowas hört man gerne. Aber übertrieben bezüglich Kosten und dem reinen Betrieb einer solchen Anlage ist es allemal, aber egal, jedes Hobby wird richtig teuer wenn man komplett verrückt danach ist :D

    Ich würde für die Becken der Zuchtanlage aber ein paar Becken zusammenfassen. Das größte so groß wie nur irgend geht. Vielleicht willst du dafür einfach einen Teil des Raumes abtrennen?

    Die Becken der Zuchtanlage werden unterschiedlich groß - 3 Stück mit 90x40x30 (habe ich schon), 3 Stück mit 70x40x30 (bestellt, kommen hoffentlich bald), 3 etwas größere Becken (120-130 x 40 x 30), und evt. noch 3 weitere Becken. Dann noch 3-6 kleinere Aufzuchtbecken (20-40 x 40 x 30). Das Großbecken (groß für meine Verhältnisse, also leider definitiv < 10.000l, die beiden genialen Videos kenne ich schon) wird sich in etwa in folgendem Bereich abspielen: 250-400 x 100-120 x 100. Eins der kleineren Schaubecken wird 136x60x60 (habe ich schon), das andere steht noch in den Sternen (falls es zustande kommt).

    Was aber eine sehr gute Idee ist...einen Teil des Raumes abtrennen...aber anders als du wahrscheinlich gemeint hast...
    Nur Becken+Couch+Tisch in einem Raum. Im Nebenraum Luftkompressoren, Wassertonnen, Gefrierschrank und Kästen/Regale für Zubehör...das gefällt mir so richtig


    Was ich im ersten Post noch vergessen habe...an die wichtigsten Dinge im Haus (SPS, Notbeleuchtung, Hochfahren der Rolläden) werden wir ein Notstromaggregat anhängen. Daran werden natürlich auch die Luftkompressoren angeschlossen.

    So, jetzt gehe ich endlich schlafen... :sleeping:

    LG Hannes!

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  • Hallo,
    Feine Planung und gewiss teils übertrieben, jedoch ein kleiner Denkansatz zur Kostenminimierung bei den laufenden Unterhaltskisten. Du willst nur Sudamerikaner halten, warum dann den Raum nur auf 24 Grad heizen? Bei dem Wasservolumen würde ich die Raumtemperatur so hoch wie möglich fahren um nicht so viel Wasser mit dem teuren Strom hochheizen zu müssen. Das wird bei ein paar tausend l schnell zur Kostenfalle.

    Grüße,

    Frank

    200x60x70 mit L46, L183, Rotkopfsalmlern

  • Hallo Frank,

    nicht alle Südamerikaner brauchen 28°C oder mehr. Ich werde hoffentlich bald meine Peru-Tiere erhalten, und die haben wir in der Trockenzeit bei 26° gefangen, d.h. in der Regenzeit werden die Gewässer dort wahrscheinlich noch um einige °C kühler sein. Argentinische Arten oder z.B. Gebirgsharnischwelse würden bei 24° schon schwitzen...

    Und ich werde mich ja auch viel im Raum aufhalten, ich möchte die Tiere ja nicht nur vermehren, sondern vorallem auch beobachten, und dabei selbst nicht alles voll schwitzen  :D .

    Klar, wenn jetzt nur wärmeliebende Arten im Raum wären, dann würde ich mit der Temperatur wahrscheinlich auch auf 26°C oder mehr gehen. Und ich kann es ja dann auch beobachten, was Heizkosten usw. betrifft, und kann dann ggf. die Raumtemperatur ja immer noch etwas erhöhen. Es ist vorerst nur mal meine Idee so, die Praxis wird es zeigen ob das praktikabel ist...

    Trotzdem danke für deinen Hinweis...


    @Benni...werde euch natürlich auf dem Laufenden halten, aber das waren jetzt mal die ersten Ideen, und es werden noch viele viele Monate vergehen bis mal was schwimmt...


    LG Hannes!

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  • Hallo,

    mein Tipp - prototypen bauen - testen und dann langsam in Serie gehen. Will sagen: So ein großer Raum wird mit jedem Becken neue Erfahrungen bringen. Wenn man alles vorplant wird man irgendwann von der Realität überholt - das kann dann bei diesen Dimensionen auch die Stromnachzahlung sein. Ansonsten wünsche ich mir ebenso die Steuerungselektronik. Das klingt super und ich könnte mir vorstellen da etwas beizutragen. Ich habe mir zu diesem Zweck Arduino angesehen, da würde auch was gehen...

  • Hallo acari,

    danke für den Tip...

    Also "Prototypen" werde ich gewiss bauen, d.h. einige Sachen ausprobieren bevor ich es dann im Raum umsetze (und dann wenn es zu spät ist bemerke dass meine Vorstellung in der Praxis nicht funktioniert). Vorallem das Regeln der Wasserwerte und damit verbunden das automatische Wasserwechseln, das bereitet mir aktuell doch einiges an Kopfzerbrechen. Was ich machen will weis ich genau...die Umsetzung davon muss ausüberlegt werden, und dann eben getestet.

    Mein Plan war schon (und ist es nachwievor) alles bis aufs kleinste Detail durch zu planen, gewisse Sachen vorher natürlich testen, und dann denn gesamten Raum aufzubauen. D.h. die komplette Luft-, Wasser- und Elektro-Installation wird auf einen Schlag gemacht, dann werden nach und nach die Becken in Betrieb genommen, sodass ich dabei aber nur noch an die bestehende Installation anschließen muss.

    Bezüglich der zu erwartenden laufenden Betriebskosten kann ich mir in etwa schon ein Bild machen, habe ja jetzt schon 9 Becken in Betrieb.

    Wegen der Steuerungselektronik...ich würde mich natürlich über jeden Input freuen, vorallem was andere Leute machen und wie, obwohl es mich und mein Projekt nicht direkt betrifft. Meine Firma produziert ja SPS Steuerungen, und zugehörige E/A Module - welche ich dann natürlich auch dafür verwenden werde. Was mich allerdings schon betrifft sind Sensoren (einlesen/erfassen von Werten) und Aktoren (regelbare Ventile, schaltbare Relais,...).


    Was anderes zum senken der Betriebskosten...ich habe vorgestern mal geschaut wegen Wärmetauscher. Dabei habe ich einige günstige Exemplare sichten können, welche unter anderem zur Erwärmung von Trinkwasser geeignet sind. Nun kommt mir die Überlegung dass ich doch auch die Zucht- und Aufzuchtbecken mittels Wärmetauscher heizen könnte. Jedes Becken bekommt einen eigenen Wärmetauscher. Die Wärmetauscher werden jeweils von der Hausheizanlage (inkl. Solar am Dach) beheizt. Dann brauche ich pro Becken nur noch eine kleine Pumpe (5-10W) welche das Wasser aus dem Becken durch den Wärmetauscher pumpt. Somit wäre der Gesamtstromverbrauch für Heizung im Fischraum wie folgt: 1 große Umwälzpumpe für einen eigenen Fischraumheizkreis (20-30W) + 20 kleine Pumpen für die einzelnen Wärmetauscher der Becken (je 5-10W) ergibt 230W max. wenn alle Becken heizen. Mit Heizstäben wäre das mind. 100W/Becken...

    LG Hannes!

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  • Hey,

    hört sich echt super an vorallem mit der Steuerung über SPS find ich richtig geil!!! Bin auch schon gespannt wie es sich Entwickelt und dann schlussendlich aussieht!

    Viel Spass bei einrichten und aufbauen :D :D :D :D

    VG Simon

    Grüße aus Bayern

    Simon :thumbup:

    Ein echter Bayer liebt Bayern :!:

  • Hallo Hannes,

    ich würde es genau anders herum machen: Einen großen Heizkreislauf ohne Beckenwasser und Wärmetauscher in jedem Becken, die per Magnetventil an- oder abgeklemmt werden. Schickst du das Beckenwasser irgendwo durch, hast du zwangsläufig Schmand und Schmodder, Algen setzen sich ab. Bei 20 kleinen Pumpen ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich eine zusetzt oder den Geist aufgibt. Daher einen separaten Kreislauf mit destilliertem Wasser, einem Filtersieb, das zugänglich ist und einen schwachen UV-Entkeimer mit rein. Aus Gründen der Aufallsicherheit und Effizienz würde ich wie gesagt auch ein paar Becken in Temperatur- und Filterkonglomeraten zusammenfassen. Also Beckenbereiche abtrennen, aber das gleiche Wasser, die gleiche Temperatur dank einem Filter und einem Wärmetauscher pro Etage. Ein etwas größerer Filter arbeitet besser als viele kleine, auch das Wasser, welches von mehreren Arten geteilt wird, ist gesünder.

    Für Experimente würde ich mir separate Becken einrichten, die dann wirklich einzeln angesteuert werden können.

    Viele Grüße,

    Robert

  • Hi Robert,

    danke für den Tip, allerdings glaube ich verstehe ich es nicht zu 100%...

    Du meinst also den Wärmetauscher direkt ins Becken hängen, und über einen gemeinsamen Heizkreislauf die einzelnen Wärmetauscher per Magnetventil an- bzw. abschalten. Das hört sich schlüssig an, und hat mit Sicherheit auch weniger Verluste als ein Außenbordwärmetauscher, bei dem eine Seite immer mit heißen Wasser durchströmt wird. Macht Sinn...werde mich mal nach derartigen Wärmetauschern umschauen...

    Da dann aber der Wärmetauscher direkt mit dem Aquariumwasser in Berührung kommt, darf dieser natürlich keinerlei Schadstoffe nach außen abgeben (z.B. rosten)

    Daher einen separaten Kreislauf mit destilliertem Wasser, einem Filtersieb, das zugänglich ist und einen schwachen UV-Entkeimer mit rein.


    Da verstehe ich nicht ganz was du meinst...
    Meinst du das Heißwasser dass dann durch die Wärmetauscher rinnt und somit die Becken heizt? Da hätte ich mir aktuell überlegt einfach an die Hausheizung einen zusätzlichen Heizkreis einbauen, somit kann ich im Sommer die Becken per Solar und im Winter per Fernwärme/Öl/Solar heizen. Dann hätten wir im Haus 5 Heizkreise...Altbau (meine Eltern), Neubau (ich), Garage incl. Keller, Warmwasseraufbereitung und Fischraum.

    Aus Gründen der Aufallsicherheit und Effizienz würde ich wie gesagt auch ein paar Becken in Temperatur- und Filterkonglomeraten zusammenfassen.


    Wollte ich ursprünglich nicht machen, um eben für jedes meiner Zuchtbecken eigene Wasserwerte einstellen zu können. Aber du argumentierst verdammt gut. Einen Teil der Becken habe ich ja bereits (3x 90x40x30 und 3x 70x40x30). Aber statt den zusätzlich geplanten 3 bzw. 6 120cm-Becken einfach 3 Stück 200x50x30...wäre keine blöde Idee...dann wären evt. auch mal größere Arten möglich...


    An dieser Stelle eine kleine Frage an die Wels-Experten...kann man Pseudacanthicus-Arten auf 200x50x30 halten bzw. züchten, oder wäre denen die 50er Tiefe bzw. 30er Höhe auf Dauer zu wenig?

    Danke!

    LG Hannes!

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  • Ja im Grunde musst du es dir so vorstellen: Du hast den Anschluss an deine Hausheizung und jedes Becken bekommt einfach noch einen Heizkörper dazu. Dieser wird per Magnetventil aktiviert, das Ventil wiederum kannst du ja über die SPS steuern. Als Wärmetauscher (Heizkörper) hab ich Mehrschichtverbundrohr im Becken. Das hat außen und innen Kunststoff und dazwischen Alu. Ist mit 16/2mm etwas dick, dadurch kannst du nicht so viel im Becken verlegen - bei guter Isolierung sollten aber 2 Längen reichen. Als Magnet Ventil brauchst du dann 3/2 Wege, welches bei Bedarf das Heißwasser durch den Tauscher im Becken umleitet. 405L Südamerika mit Geophagus Red Head

    Ich hab auch Edelstahlwellrohr gekauft, es gibt entsprechende Teichheizer: http://www.ebay.de/itm/Warmetausc…=item566098984e

    Das Metall wollte ich dann aber doch nicht im Becken haben. Es ist halt sehr viel effizienter beim Wärmedurchgang und wird auch als rostfrei angeboten. Für deine becken reicht 1/4 einer solchen Spirale oder aber 2m Verbundrohr zurechtgebogen. Die Hausheizung ist so heiß, da brauchts auch keinen UV mehr.

    Ich glaube von den Werten her musst du gar nicht so viel varieren, du kannst ja auch mit zusammengefassten Becken immer noch 5-6 Wässerchen bieten. Nur die Situation, dass es in dem einen Becken PH 6,5 und in dem anderen 6,8 sein muss - kann mir nicht vorstellen, dass das vorkommt.

    Ich würde die komplette Anlage hübsch verblenden mit einer Holztäfelung, Brettern, irgendsowas - dass man halt nur Glas und Holz sieht. Zum Hantieren sollten die Blenden aber aufschiebbar sein (wie in vielen Zoohandlungen) und den Zugriff auf Becken samt Technik ermöglichen.

    Generell ist es gut, flexibel zu bleiben. Also gut durchplanen, viel ausprobieren aber sich nicht zu sehr festlegen. Es kann gut sein, dass du deine Regalwand dahinstellst, alles ist verkabelt und verschlaucht und dann willst du etwas optimieren. Dann musst du alle Becken noch einmal leermachen können und das Regal verschieben können. Oder du hättest statt 2 kleinen auf einer Seite in 2 Jahren doch lieber ein großes - dein System darf nicht zu sehr auf die Einzelkomponenten zugeschnitten sein, gut ist, wenn der Modulare Aufbau Anpassungen erlaubt.

    Bei dem Schwiegerpapsbecken im oben verlinkten Thread, da funktioniert uns die Heizung zu gut. Die wurde vor einem Monat entworfen und mittlerweile ists draußen kälter. Dementsprechend aktiver ist die Gasetagenheizung und das Becken zeigte sehr oft 29,5°C. Wir haben das für die Geophagus eingerichtet - da ist die Temperatur auch prima und das durfte so passieren. Nun sind von einem Freund aber noch 5 Farlowella Acus eingezogen, denen das auf Dauer zu warm wird. Deswegen haben wir einfach die Abdeckung wieder angenommen und das Becken wird offen mit besserem Gasaustausch und 27°C auch kühler betrieben. Im Frühjahr können wir die auch wieder drauftun.

    Viele Grüße,

    Robert

  • Hallo,

    es hat sich was getan...gemeinsam mit einem Nachbar (Schlosser) und einem Freund (Sanitärinstallateur) habe ich einen Prototyp gebaut. Mein Nachbar hat mir aus einem Stahlrohr einen Wärmetauscher gebogen, d.h. insgesamt ca. 1,5m Rohrlänge gehen durchs Wasser. Ich habe dann im noch nicht ausgebauten Keller ein Becken aufgestellt, und ein Freund hat den Wärmetauscher an die Hausheizanlage über ein schaltbares Ventil bei einem Heizkörper angeschlossen und ins Becken getaucht. In dem Becken befinden sich noch 2 Pumpen zur Wasserumwälzung, ein PT1000 Temperatur-Fühler und ein Thermometer.

    Meine SPS Steuerung liest nun die Temperatur über den PT1000 Fühler aus, und schaltet dementsprechend den Wärmetauscher ein oder aus.

    Seit 8 Tagen läuft der Prototyp nun, und verschiedene Temperaturen wurden erfolgreich angesteuert, die Regelung funktioniert etwa auf 0,2°C genau. Ich werde das System nun noch ca. 10 Tage laufen lassen, derweil verschiedene Tests damit machen, und falls ich zufrieden bin dann wird die Heizung aller Becken im Fischraum über selbergemachte Sanitär-Edelstahl-Wärmetauscher gemacht werden.

    Danke Robert für den Tip!

    LG Hannes!

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  • Hallo Hannes,
    liest sich alles schön. Für mich aber vieles nicht erforderlich, da bleibt das Hobby auf der Strecke. Lichtjahre ohne Fische? Undenkbar!
    Laß dir den Spaß an der Sache aber nicht durch diesen Kommentar verderben
    Grüße
    Bubu

  • Hi,

    also ich war ja mal in einem schon etwas betagten Zierfischgrosshandel. Da hatten die die Becken einfach auf dickere Heizrohre gestellt. Das war dann Gestell und Heizung in einem. Aus meiner Erfahrung ist es am Ende eh so: Oben im Raum stehen die warmen Becken unten Richtung Boden sind die Becken kühler. Wenn man dann wechseln will, setzt man die Fische einfach um. Mein Tipp - so einfach wie möglich. Wenn du eine Woche brauchts deine Anlage technisch herzurichten, brauchst du das unter Umständen auch, wenn mal was schief geht.

    Ich würde mehr Zeit in die sensorik stecken. Also fürs gute Gefühl wenn man mal weg ist...

  • Hallo,

    bei meinen Planungen hat sich wieder mal was getan... :-)/~

    Ich hatte ja bereits einen Test gestartet mit einem selbstgebauten Edelstahl-Wärmetauscher in einem sonst leeren Testbecken. Das Testbecken ist jetzt seit Anfang Februar in Betrieb, und die maximale Temperaturabweichung zum Sollwert im Regelbetrieb (d.h. wenn das Becken einfach vor sich hin läuft ohne weitere Einwirkungen von außen) über die gesamte Zeit waren 0,4°C - also sehr brauchbar. Auch Temperaturkurven (z.B. Nachtabsenkung, Regen-/Trockenzeit und deren Temperaturunterschiede) lassen sich sehr gut abbilden. Und durch ein paar Korrekturen an der Regelsoftware kann ich seit ca. einer Woche auch "gravierende Einwirkungen von außen" (z.B. Temperatursturz durch einen nicht sachgerecht durchgeführten Wasserwechsel) gut abfangen.

    Lange Rede - kurzer Sinn...alle Becken im zukünftigen Fischraum werden über Edelstahl-Wärmetauscher geheizt werden... :thumbup:


    Letzte Woche habe ich auch mal Angebote zu lebensmitteltauglichen Sensoren (pH, Leitwert, Temperatur) eingeholt, und dabei einen intensiven Schlag versetzt bekommen. Trotz bestem "Vitamin B" zu Sensor-Herstellern bin ich für meine geplante Ausbaustufe nicht unter 6500€ gekommen ;( . Deswegen werde ich in der ersten Ausbaustufe mal etwas zurück rudern, und die pH- und Leitwert-Sensoren weglassen (aber so vorbereitet dass die Sensoren ganz einfach nachgerüstet werden können). Andere Temperatursensoren (PT100, PT1000, KTY,...), welche auch unter Wasser arbeiten und auch langfristig keinerlei Schadstoffe abgeben, gibt es bereits für wenige Teuros. Somit kann ich leider vorerst auch mal das automatische Einstellen der Wasserwerte nicht wie geplant umsetzen.


    Und noch eine weitere größere Änderung im Plan wird es geben...ich bin ja vor 3 Wochen vom letzten Fischfangtrip aus Paraguay zurückgekommen, und habe da einige selbstgefangene Fischlis mitgebracht, und viele viele weitere gesehen, die ich evt. auch mal halten möchte (Reisebericht hier im Forum wird noch folgen). So weit südlich ist allerdings der Wassertemperatur-Unterschied zwischen Regen- und Trockenzeit aber relativ groß, d.h. im Winter auch mal unter 20°C, im Sommer teilweise über 28°C. Darum habe ich mir nun überlegt aus einem Becken-Raum nun doch zwei zu machen. Somit kann ich einen der Räume auf 18-20°C und den anderen auf 23-26°C im Winter heizen.
    >>> Minimierung der Heizkosten


    So, jetzt gehts dann an die Raumplanung, um mal die Größen und Formen der 2 Becken-Räume und des Technik-Raums zu fixieren. Dann kann es im Herbst los gehen mit Innenwände aufmauern und Estrich und und und...


    LG Hannes!

    [bestand]2285[/bestand]