In der letzten Zeit macht immer mehr die Beleuchtung per LED in der Aquaristik von sich Reden. Immer mehr Firmen treten auf den Markt mit Ihren eigenen Lösungen. Aber man kann sich eine (RGB-)LED-Beleuchtung auf Maß auch sehr einfach selber bauen.
Zuerst möchte ich aber einige Aspekte der LED-Technik beleuchten:
Vorteile der LEDs:
1. Hohe Energieersparnis.
2. Sehr hohe Lebensdauer von ca. 50000 Stunden, das macht bei einer durchschnittlichen Beleuchtungsdauer von täglich 10 Stunden ca. 13,7 Jahre.
3. Kein ständiges Auswechseln der Leuchtstofflampen mehr.
4. Kaum Hitzeentwicklung, kein Brummen und kein Flackern beim Einschalten.
5. LEDs lassen sich mit recht wenig Aufwand sehr gut dimmen.
6. Extrem platzsparend, da sehr flach mit grossem Abstrahlungswinkel.
7. Hervorragende Leuchtkraft, reicht auch für Becken bis zu 80cm Tiefe.
8. 100% Sicherheit durch 12V oder 24V Kleinspannung.
9. Hohes Farbspektrum (hoher Blau-, weniger Rot-Anteil, ohne UV-Strahlung),
dadurch präsentieren sich unsere Fisch und Pflanzen in ihrer natürlichen Schönheit.
10. Umweltfreundlich, kein Quecksilber und niedrigerer Stromverbrauch.
Arten der LEDs:
In der Süsswasseraquaristik werden zur Zeit hauptsächlich die sogenannten LED-Stripes eingesetzt, in der Seewasseraquaristik meistens Cree-LEDs mit sehr hoher Leistung und sehr grosser Lichtausbeute, vor allem im blauen Bereich. Ich möchte zuerst mal den Bereich der Süsswasser-Aquaristik beleuchten, das Gebiet Beleuchtung für Seewasser folgt evtl. später mal.
Die LED-Stripes gibt es mittlerweile in verschiedenen Ausführungen, was die Anzahl der LEDs pro Meter angeht, je nachdem, welche Leuchtkraft benötigt wird. Es gibt sie zu 30, 48, 60 und mittlerweile auch 120 LEDs pro Meter.
Hierbei gilt aber: Je mehr LEDs pro Meter eingesetzt werden, desto höher natürlich auch der Stromverbrauch, aber auch die Lichtausbeute.
Ausserdem gibt es die LED-Sripes in verschiedensten Lichtfarben.
Es gibt sie in Kaltweiß mit einem sehr hohen Blauanteil, in Warmweiß, bei etwas weniger Blauanteil und natürlich als RGB-LED-Stripes mit 3 Farben pro LED ( Rot / Grün und Blau).
Mittlerweile gibt es aber auch noch die Magic RGB-LED-Stripes (digital), hierbei können mittels einer ausgefeilten Elektronik ganze Laufbänder mit verschiedensten Farben in einem einzigen Stripe erzeugt werden.
Diese könnten natürlich mit der passenden Programmierung dazu eingesetzt werden, das Aquarium in den verschiedensten Zonen unterschiedlich zu beleuchten, z.B. Übergänge von Nacht zum Sonnenaufgang, oder Schatten und Wolkensimulationen.
Dann gibt es natürlich noch die LED-Streifen in den Farben Rot, Grün, Blau, Gelb, usw. . Diese kann man sich natürlich für eine einfache Nachtbeleuchtung, oder für Sonnenauf.- und Untergangssimulation zu Nutze machen, wie es z.B. auch die Sunrise-Lichtsteuerung macht.
Anmerkung zu den Lichtfarben Coolwhite und Warmwhite:
Bei einem Aq mit etwas mehr Pflanzen ist in jedem Fall darauf zu achten, das auch kaltweisse Stripes mit eingesetzt werden, wegen des wesentlich höheren Blauanteils. Dies fördert das Pflanzenwachstum. Sollte es sich bei dem Aquarium eher um ein "Buntbarschbecken", wie z.B. ein Malawi-Becken mit wenig, oder garkeinen Pflanzen, handeln geht die Tendenz eher zu den warmweissen Stripes.
Pflanzen mit einem sehr hohem Lichtbedarf benötigen in jedem Fall die Coolwhite-Stripes, am Besten mit 120 LEDs/m, oder evtl. auch mehrere Stripes.
Des weiteren gibt es die Stripes noch in 2 verschiedenen Ausführungen:
Zum 1. wären da die flexibelen LED-Streifen, nicht wasserdicht. Um diese in der Aquaristik einzusetzen, müssen diese nach dem Einbau irgendwie wasserdicht gekapselt werden, evtl. durch ein spezielles Gehäuse, eine zusätzliche Glasabdeckung, o.ä.. Ausserdem gibt es noch die Möglichkeit diese LEDs nach Aufbringung auf unseren Lampenträger, z.B. ein Aluminium-U-Profil (siehe Fotos unten) mit einem hochflüssigen, duchsichtigen Silikon (gibt es in guten LED-Shops in Tuben zu kaufen) zu vergießen.
Als 2. und auch bessere Möglichkeit sehe ich persöhnlich die wasserfesten LED-Streifen (von IP 44 bis IP67) an. Diese sind direkt in einen Silikonstreifen vergossen und müssen nachher nur noch an den Schnitt-, bzw. Lötstellen wieder mit etwas Silikon verschlossen werden.
Beide Sorten Streifen haben aber als gemeinsamen Vorteil, das Sie sehr biegsam und flexibel sind, aber bitte nicht scharfkantig knicken. Ausserdem kann man Sie auf die passende Länge einfach abschneiden (meistens alle 3 LEDs / je 5cm) und Sie sich dank des ab Werk aufgebrachten doppelseitigen Klebebandes sehr einfach in unseren Lampen anbringen lassen.
Technische Daten:
Bei einem Abstrahlungswinkel von 90 Grad:
Farbe: warm weiß
Spannung: 12V DC
Strom:ca. 0,5A /m
Breite: ca. 8mm
Höhe:ca. 2,5mm
Anzahl LEDs: 60St./m
Abstrahlwinkel: 90 Grad
Farbtemperatur (Kelvin): 2400-3500K
Leuchtkraft: 1200-1500 mcd/LED
Leistung: ca. 4-5 Watt /m
Farbe: (kalt) weiß
Spannung: 12V DC
Strom:ca. 0,5A /m
Breite: ca. 10mm
Höhe:ca. 2,5mm
Anzahl LEDs: 60St./m
Abstrahlwinkel: 90 Grad
Farbtemperatur (Kelvin): 5000-6000K
Leuchtkraft: 1300-1600 mcd/LED
Leistung: ca. 4-5 Watt /m
Bei einem Abstrahlungswinkel von 120 Grad:
Farbe: warm weiss
Spannung: 12V DC
Strom:ca. 0,5A /m
Breite: ca. 9mm
Höhe:ca. 2,5mm
Anzahl LEDs: 60St./m
Abstrahlwinkel: 120 Grad
Farbtemperatur (Kelvin): 2400-3500K
Leuchtkraft: 1600-1800 mcd/LED
Leistung: ca. 4 - 5 Watt /m
Farbe: (kalt) weiss
Spannung: 12V DC
Strom:ca. 0,5A /m
Breite: ca. 9mm
Höhe:ca. 2,5mm
Anzahl LEDs: 60St./m
Abstrahlwinkel: 120 Grad
Farbtemperatur (Kelvin): 6000-7000K
Leuchtkraft: 1600-1800 mcd/LED
Leistung: ca. 4 - 5 Watt /m
Technische Daten RGB-Stripe:
Spannung: 12V DC / 1 x Plus & 3 x Minus auf R G B
Leistung: ca. 14W /m
Strom: ca. 600mA /m
Abstrahlwinkel: 120 Grad
Anzahl LEDs: 60St./m
Farben: RGB (Rot, Grün, Blau)
Länge: ab 5 cm
Breite: ca. 12 mm
Höhe: ca. 2,5 mm
Erzeugbare Farben: ca. 65000
Anmerkung: Die Verbrauchsangabe bezieht sich immer auf SMD-LED-Stripes mit 60 LEDs/m, bei 30 LEDs/m halbiert sich die Leistungsaufnahme natürlich, allerdings halbiert sich auch die Lichtmenge, bei 120 LEDs/m verdoppelt sich Beides.
Um sich eine Lampe in LED-Technik zu bauen, benötigt man als weiteres Zubehör natürlich noch ein passendes 12V-Netzteil (od. halt 24V bei 24V-Stripes) in ausreichender Stärke (es sollte nach Möglichkeit immer ca. 10% mehr Leistung haben, als die angeschlossene LED-Leistung), bei Bedarf einen LED-Dimmer (natürlich zum Dimmen der Beleuchtung) und für RGB-LEDs natürlich einen RGB-Controller oder RGB-Dimmer für die Farbansteuerung. Für RGB-LEDs empfiehlt sich natürlich am besten ein Controller, der sich frei programmieren lässt, um einen vollen Tagesablauf zu simulieren. Bei RGB-LED-Stipes ist zu beachten, das die Farben einen gemeinsamen +-Pol benutzen und für R-G-B jeweils einen seperaten Minus.