Ausser den bekannten Futtersorten wie Trockenfutter in allen möglichen Formen (Flocken, Granulate, Pellets und Sticks, sowie Boden- oder Hafttabletten und natürlich auch die gefriergetrockneten Lebendfutter) tragen auch sehr viel die Frost- und sogar Lebendfutter zur ausgewogenen Ernährung unserer (Zier-)Fische bei.
Frostfutter: Bei uns Aquarianern hat besonders das Frostfutter im Bereich der Lebendfutter einen sehr hohen Stellenwert. Es ist hygienisch verpackt, lässt sich in den meisten Fällen sehr einfach portionieren, in Form von Schokotafeln, oder Blisterverpackungen und es lässt sich Zuhause sehr gut für eine lange Zeit im eigenen Eisfach lagern, sogar unbedenklich zwischen den eigenen Lebensmittel. Meistens gibt es das Frostfutter in Grössen zu 100g, 500g und 1000g.
Oftmals werden diesen Futtersorten dann noch sinnvolle Zusatzstoffe wie Vitamine, Fettsäuren, oder Spirulina und sogar Knoblauch für die gesunde Darmflora unserer Lieblinge, hinzugefügt.
Ausserdem gibt es noch sehr viele spezielle Mixfrostfutter, z.B. für Diskusfische und Cichliden, oder gar Seewasserfische. Auf die Verwendung von Rinderherz sollte allerdings verzichtet werden, da unsere Fische die Eiweisse und Fette von Warmblütern nur sehr schlecht verdauen können. Die meisten unserer Diskus attackieren ja auch keine grasenden Kühe auf der Weide.
Anwendung: Bei der Verwendung von Frostfuttern sollte peinlichst darauf geachtet werden, das vor allem die Kühlkette nicht, oder nur sehr kurz unterbrochen wird, da an- oder bereits aufgetaute Frostfutter sehr schnell verderben.
Vor der Fütterung sollte das Frostfutter stets erst aufgetaut werden, niemals in noch gefrohrenem Zustand verfüttern. Dazu reicht es aus, das Frostfutter entweder über mehrere Minuten aufzutauen oder mit Wasser zu spülen, bis es aufgetaut ist. Auf jeden Fall sollte Frostfutter nach dem Auftauen immer mit Wasser gespült werden.
Dazu empfiehlt sich z. B. ein Artemiasieb oder ein engmaschiger Kescher, damit kein Frostfutter durch die Maschen schlüpft.
Gleiches gilt auch für die Lebendfutter aus der Tüte.
Lebendfutter: Einen Teil der unten aufgeführten Arten gibt es auch in lebender Form für die Fütterung von Aquarienfischen. Sie werden dann mit etwas Wasser, in kleinen Portionen (meist 80-100 ml), lebend verpackt, meistens in Hygienebeuteln eingeschweisst. Diese lassen sich dann im Kühlschrank und bitte auch nur "dort" bei ca. 6 Grad einige Tage, oder sogar bis zu 2 Wochen lagern.
Diese Futtertiere wurden bei der Zucht speziell ernährt, damit sie keine Krankheiten, oder gar Schadstoffe ins Aquarium mit einschleppen. Aus diesem Grund sollte auch auf die direkte Entnahme des Lebendfutters aus der Natur abgesehen werden, wie z.B. Mückenlarven aus einem Tümpel, oder See, die heimische Wassertonne im Sommer mag ja evtl. noch gehen.
Anmerkung: Da es sich bei Artemia ja um ein Tier handelt, welches im Salzwasser siedelt, sollte das Wasser vor Gabe in das Aquarium allerdings vorher komplett abgeschüttet werden, da sonst auch ein Süsswasseraquarium innerhalb kürzester Zeit sehr hohe Salzwerte
annimmt.
Ich würde sogar empfehlen das Wasser bei allen Arten von "Beutel"-Lebendfuttern vorher zu entfernen. Nicht gefressene Tiere überleben natürlich noch einige Zeit bis zum endgültigen Verzehr im Aquarium, belasten das Wasser aber praktisch nicht, im Gegensatz zu ungefressenem Frostfutter.
Erhältliche Sorten: Zu den am Meisten angebotenen Sorten zählen rote, weisse und schwarze Mückenlarven, Wasserflöhe, Artemia, Tubifex und Nauplinen.
Für die Ernährung unserer Fische bestens geeigneten Sorten (Frost- und Lebendfutter
Mückenlarven:
Mückenlarven sind ein Entwicklungsstadium der Mücken. Es sind die im Wasser abgelegten und bereits geschlüpften Larven dieser für den Menschen kleinen und sehr lästigen Teufel. Ihr Körper ist wurmartig und besitzt eine Kopfkapsel.
In der Aquaristik werden hier drei Sorten unterschieden.
Rote Mückenlarven:
Bei der roten Mückenlarve handelt es sich um die Larven der Zuckmücke,. Sie wird von Fischen sehr geschätzt. Ihr roter Blutfarbstoff ähnelt dem Hämoglobin im menschlichen Blut.
Anmerkung: Sie kann bei Menschen Allergien hervorrufen.
Merkmale der Ernährung mit roten Mückenlarven:
Rote Mückenlarven haben einen hohen Eiweissgehalt, sie sind daher gut für die Ernährung unserer Fische geeignet und werden auch von den meisten Arten akzeptiert. Ausserdem haben sie einen hohen Eisen- und Hämoglobingehalt.
Nährwertanteile frisch:
Wasser: 87% ; Eiweiss (Protein): 6,7% ; Fett: 1,5% ; Balaststoffe: Ja ; enthält Vitamin: A
Nährwertanteile gefroren:
Wasser: max 93,11% ; Eiweiss (Protein): min. 4,85% ; Fett: min. 0.61% ; Balaststoffe (Fasern): max. 0,40% ; Asche: max. 0,84%
Besonders geeignet für:
Sehr viele Buntbarsche, Zahnkarpfen, viele Salmler und Barben, fleischfressende Welsenarten wie z.B. Panzerwelse (Corydoras-Arten) und einige L-Welsen-Arten (z.B.: Pseudacanthicus-Arten).
Weiße Mückenlarven:
Bei der weißen Mückenlarve handelt es sich um die Larven der Büschelmücke. Sie sollte in lebendem Zustand nur an Fische mit mindestens 3 cm Länge verfüttert werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sich eine Mückenlarve an dem Fisch vergreift.
Merkmale der Ernährung mit weissen Mückenlarven:
Sie hat wie alle Mückenlarven einen hohe Eiweißgehalt und eine gute Aminosäurenzusammensetzung. Die weisse Mückenlarve wird von unseren Fischen sehr gut verdaut.
Nährwertanteile frisch:
Wasser: 89% ; Eiweiss (Protein): 4% ; Fett: <1% ; Balaststoffe: Ja; enthält Vitamin: -
Nährwertanteile gefroren:
Wasser: max. 92% ; Eiweiss (Protein): min. 5% ; Fett: min. 1% ; Balaststoffe (Fasern): max. 0,9% ; Asche: max. 0,8%
Besonders gut geeignet für:
Eierlegende Zahnkarpfen wie Guppies, Platys, usw. , Zwergbuntbarsche wie Schmetterlingsbuntbarsche, alle Apistogramma-Arten o.ä., Labyrinthfische, wie Kampffische, oder alle Fadenfischarten, aber auch andere kleinbleibende Fischarten.
Schwarze Mückenlarven:
Bei der Schwarzen Mückenlarve handelt es sich um die Larven der Stechmücke. Sie wird nicht von allen Fischarten geliebt. Sie enthält jedoch viele Vitamine und fischgerechtes Eiweiß.
Merkmale der Ernährung mit schwarzen Mückenlarven:
Die schwarze Muckenlarve hat einen sehr hohen Vitamingehalt bei einer für Fische sehr guten Eiweißzusammensetzung.
Nährwertanteile frisch:
Wasser: 82% ; Eiweiss (Protein): 10% ; Fett: 4% ; Balaststoffe: Ja ; enthält Vitamin: A, D
Nährwertanteile gefroren:
Wasser: max. 92% ; Eiweiss (Protein): min. 5% ; Fett: min. 1% ; Balaststoffe (Fasern): max. 0,9% ; Asche: max. 0,8%
Besonders gut geeignet für:
Alle Arten von Zahnkarpfen, Salmler, ausserdem für Zwergbuntbarsche.
Auch sehr gut als Futter für Zuchttiere.
Tubifex:
Bei Tubifex handelt es sich um den Schlammröhren-, oder Bachröhrenwurm, einer Gattung der Ringelwürmer. Bei Aquarianern sind die Tiere auch unter dem Namen Tubifex tubifex bekannt. Die Tiere leben in selbstgemachten Röhren im Weichsediment von stehenden und leicht fliessenden Gewässern. Sie können bei hohem organischem Gehalt im Sediment massenhaft auftreten (bis zu 1 Million Tiere pro Quadratmeter), in unbelasteten Gewässern treten sie nicht oder nur vereinzelt auf.
Merkmale der Ernährung mit Tubifex:
Ein sehr hoher Protein- und Fettgehalt, deshalb ist es ein besonders energiereiches Futter.
Nährwertanteile frisch:
Wasser: 84% ; Eiweiss (Protein): 8,4% ; Fett: 2,5% ; Balaststoffe: - ; enthält Vitamin: -
Nährwertanteile gefroren:
Wasser: max. 91% ; Eiweiss (Protein): min. 6,2% ; Fett: min. 2,6% ; Balaststoffe (Fasern): max. 0,6% ; Asche: max. 0,5%
Besonders gut geeignet für:
lebendgebärende Zahnkarpfen wie Platies, Guppies, usw., Kaltwasserfische wie Goldfische und Stichlinge, ausserdem für verschiedenste carnivore Buntbarsche geeignet.
Daphnien (Wasserflöhe
Daphnien zählen zu der Gattung von Krebstieren. Die zwischen 1 mm und 5 mm langen Tiere werden, neben anderen, häufig als „Wasserflöhe“ bezeichnet und sind leicht zu züchten.
Daphnien leben normalerweise in Seen und Teichen. Ausserdem reagieren Sie sehr empfindlich auf Schadstoffe im Wasser, weshalb Sie auch zum Testen der Wasserqualität eingesetzt werden können.
Merkmale der Ernährung mit Wasserflöhen:
Sie sind sehr ballaststoffreich, durch den hohen Chitingehalt aus Ihrem Panzer.
Nährwertanteile frisch:
Wasser: 95% ; Eiweiss (Protein): 2,5% ; Fett: <1% ; Balaststoffe: Ja ; enthält Vitamin: A, B2
Nährwertanteile gefroren:
Wasser: max. 96,3% ; Eiweiss (Protein): min. 2,4% ; Fett: min. 0,7% ; Balaststoffe (Fasern): max. 0,3% ; Asche: max. 0,7%
Besonders gut geeignet für:
Der Wasserfloh ist für fast alle Fische als Futter geeignet, da er sowohl fleischfressende (Carnivoren) Fische als auch einige der pflanzenfressenden (Herbivoren) Arten, durch Algen im Darntrakt der Wasserflöhe, mit genügend Energie versorgt.