Die Gattung Australoheros, oder Chamäleonbuntbarsche

  • Hallo zusammen,

    ich möchte euch einen Bericht vorstellen der in der ACARA Post Dez. 2012 erschienen ist.
    Die ACRA Post ist unsere Vereinszeitung die monatlich auf unserer Internetseite erscheint oder über einen Verteiler
    (bitte über https://americanfish.de/www.acara-helmstedt.de anmelden) regelmäßig per e-Mail verschickt wird (natürlich kostenlos......)

    Hier also der Bericht.........
    in der ACARA Post ist er natürlich bebildert.......http://www.acara-helmstedt.de/index.php?opti…id=45&Itemid=64....

    Herbsttagung der IAG Großcichliden in Germaringen/Allgäu …
    Die Gattung Australoheros, oder Chamäleonbuntbarsche.

    JOCHEN GRAD hielt auf der IAG Großcichliden-Tagung in Germaringen/Allgäu einen Vortrag
    über die Gattung „Australoheros“, Chanchito (spanisch: Schweinchen) oder Chamäleonbuntbarsch
    werden die Fische genannt, das Typusexemplar wurde von CHARLES DARWIN in einem
    Süßwassersee bei „Maldonado“ am Rio de la Plata in Uruguay gefangen.

    LEONARD JENYNS beschrieb die Fische 1842 als Chromis facetus. Erst später wurden die Tiere in
    ihre bis heute geltende Gattung Australoheros geschrieben, (RICAN & KULLANDER, 2006). Der
    Name Australoheros soll auf die nahe Verwandtschaft zu den, ebenfalls in Südamerika verbreiteten,
    Heros-Buntbarsche hinweisen.
    Der Typusart-Name „facetus“ bedeutet so viel wie „anmutig“ und soll den ersten Eindruck des
    Erstbeschreibers wiedergeben.

    Es sind vermutlich die ersten Buntbarsche die nach Europa eingeführt wurden.
    Australoheros haben ein sehr weites Verbreitungsgebiet, selbst Gewässer in Uruguay, die nur
    noch 15° C. haben, werden von ihnen bewohnt.
    Ausgewachsene Buntbarsche dieser Buntbarsch-Gattung können bis zu 1000 Eier große Gelege
    produzieren. Abgelaicht wird vorzugsweise an horizontalen Substraten, wie Steinen oder Holzstücken.
    Alle Arten gehören zu den sogenannten „Substratlaichern“, die Eifarbe variiert von transparent
    bis bernsteinfarben.

    Die Farbe der „Alttiere“ verändert sich sehr stark je nachdem ob Larven oder schon schwimmende
    Jungfische betreut werden (Chamäleonbuntbarsche). Es sind in der Regel sehr fürsorgliche
    Eltern die über mehrere Wochen den Jungfischschwarm betreuen.

    Die brutpflegenden Paare beanspruchen nur ein sehr kleines Revier und so können ab einer
    Aquariengröße von ca. 300 Ltr. auch mehrere Paare in einem Becken gehalten werden.
    Die von JOCHEN GRAD gezeigten Arten fressen keine Wasserpflanzen und können so auch in bepflanzten
    Aquarien gehalten werden. Nur beim Anlegen von Laichgruben können vielleicht einige
    Pflanzen ausgegraben und damit beschädigt werden.

    Die gezeigten Habitate hatten meist Temperaturen von 26-27° C.
    Die Stammform der „Heroini“ (siehe unten: Tribus) soll vor etwa 16 Millionen Jahren im nördlichen
    Südamerika gelebt haben. Von dort breiteten sich die Fische nach Norden und Süden
    aus. Die Artenzahl nahm dabei kontinuierlich zu. Es entstanden dabei Gattungen wie z.B. Skalare
    (Pterophyllum), Flaggenbuntbarsche (Mesonauta) oder Diskusfische (Symphysodon).
    Nur durch molekulabiologische Untersuchungen wurde die Verwandtschaft dieser körperlich
    sehr unterschiedlichen Fische bestimmt.
    Die Tribus umfasst bisher 25 Gattungen mit 122 beschriebenen und vielen noch nicht beschriebenen
    Arten.
    JOCHEN GRAD zeigte uns an diesem Abend viele sehr gute Bilder der Tiere und ihrer Biotope,
    wies auch auf die verschiedenen Farbformen hin, die immer wieder für Irritationen sorgen, ist
    es wirklich immer dieselbe Art? Oder doch eine Neue……?
    Ganz sicher ist das nicht immer zu sagen, viele Varianten in den unterschiedlichen Flüssen oder
    Bächen weisen darauf hin wie vielfältig diese Gattungen aufgebaut sind.
    Meist waren es stehende oder sehr langsam fließende Gewässer die, an sehr verkrauteten Stellen,
    die meisten Fangerfolge brachten. Die Fotos zeigten dabei eine so dichte „Vegetationsdecke“
    aus den verschiedenen Wasser- und Sumpfpflanzen (Sagittaria, Wasserpest oder Muschelblumen
    z.B.) das vermutlich kein Licht mehr den Gewässerboden erreichen kann.
    Insgesamt ein sehr interessanter Vortrag der neugierig machte es auch einmal mit diesen Fische
    zu versuchen.
    Danke Jochen!