Herkunft/Biotop:
Die Verbreitung des Panda-Zwergbuntbarsches ist recht begrenzt und beschränkt sich auf das Einzugsgebiet des unteren Rio Ucayali im peruanischen Departamento Loreto. Der Typusfundort liegt 13,5 km östlich der Ortschaft Jenaro Herrera.
Apistogramma nijsseni ist ein spezialisierter Bewohner der Fall-Laubschicht flacher und beschatteter Urwaldbäche und -weiher.
Das Wasser des Typusfundortes ist klar (Schwarzwasser), sehr weich und sauer (pH-Wert: zwischen 5,0 und 5,6; Gesamt- und Karbonathärte unter 1 °dH). Die Wassertemperatur lag zwischen 24 und 27,5 °C.
Beschreibung:
Apistogramma nijsseni ähnelt äußerlich Apistogramma panduro. Die Art ist hinsichtlich Körperform und –farbe sehr variabel.
Männchen des Panda-Zwergbuntbarsches sind in der Regel zum größten Teil bläulich gefärbt, der Kopf und die Brust sind oft gelblich gefärbt. Es gibt jedoch auch männliche Tiere die komplett bläulich gefärbt sind. Die Schwanzflosse ist gelblich und zeigt einen roten Saum, gefolgt von einem gräulichen Saum. Die Schwanzflosse ist außen konvex abgerundet. Die vorderen Flossenmembranen der Rückenflosse sind nicht verlängert. Der Schwanzwurzelfleck ist deutlich kleiner als bei A. panduro und zieht sich nicht bis in die Schwanzflosse hinein.
Arttypische Merkmale der Weibchen sind vergrößerte Wangenbinde, Flanken und Schwanzwurzelfleck. Die vorderen Strahlen der Rückenflosse sind schwarz gefärbt, ebenso der vordere Bereich der Bauchflossen. Weibchen zeigen ebenfalls einen roten Saum in der Schwanzflosse.
Männchen
Männchen juvenil
Weibchen
Weibchen ohne Flankenfleck
Verhalten/Nachzucht:
Panda-Zwergbuntbarsche sind polygam, was bedeuted, dass im Revier eines Männchens mehrere Weibchen leben.
Apistogramma nijsseni ist ein Höhlenbrüter. Das Männchen verteidigt das Brutrevier und beteiligt sich manchmal ebenfalls an der Brutpflege.
Aquarienhaltung:
Zu halten sind Apistogramma nijsseni in Aquarien ab mindestens 60 cm Länge, jedoch ist für die Art ein größeres Becken empfehlenswert.
Die Temperatur sollte sich dabei zwischen 25 und 28 Grad, der pH-Wert im leicht sauren Bereich von 5,5 - 7,0 bewegen und das Wasser sollte weich sein. Zur Zucht sollte sich der pH-Wert im unteren angegebenen Bereich bewegen. Bei zu hohen Aufzuchtemperaturen soll der Männchenanteil überwiegen.
Die Ernährung ist carnivor. Am besten Frost- oder feines Lebendfutter.
Sonstiges:
Apistogramma nijsseni wird im "Apistogramma nijsseni-Komplex" eingeordnet und ist dessen Namensgeber.
Laut Staeck könnte es sich bei A. nijsseni um ein Synonym zu A. panduro handeln, da die Typusfundorte beider Arten nur 12 Kilometer auseinander liegen und beide Arten hinsichtlich Färbung und Morphologie ungewöhnlich variabel sind.
Benannt wurde sie zu Ehren des niederländischen Ichthyologen Hans Nijssen (1935– 2013).
Es wird empfohlen Weibchen mit fehlenden Flankenflecken und zu geringer Schwarzfärbung nicht zur Zucht zu verwenden.
Literatur:
Wolfgang Staeck: Amerikanische Cichliden. Band 1: Kleine Buntbarsche. Tetra Verlag, 2021, ISBN 978-3-89745-297-8.
Apistogramma nijsseni summary page
Römer, U. (1989a): Zum Brutpflegeverhalten von Apistogramma nijsseni Kullander, 1979 - "Haremsbildung". DCG-Informationen 20 (3): 52 - 56