Hypancistrus sp. "L 411" - Haltung und Zucht
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Vermehrung und Aufzucht
Hypancistrus sp. "L 411" sind wie andere Hypancistren relativ einfach zu vermehren.
Regelmäßige Wasserwechsel, hohe Temperaturen und abwechslungsreiche Ernährung scheinen vollkommen ausreichend zu sein.
Hypancistrus sp. "L 411", 8. Gelege, 36 Eier
Die Nachzuchten bei uns:
Tabelle 2: Unsere Nachzuchten von Hypancistrus sp. "L 411" (* Eier – da Gelege entnommen)01.12.07 2 29 7,2 5 2 186 µS/cm 13.01.08 16 28 7,4 7 3 350 µS/cm 08.04.2008 17 29 7,2 5 3 316 µS/cm 19.05.2008 15 29 7,2 5 3 288 µS/cm 23.08.2008 5 28 7,2 7 4 321 µS/cm 03.11.2008 5 28 7,0 5 2 265 µS/cm 27.01.2009 16 28 7,0 4 2 220 µS/cm 06.03.2009 36* 28 7,2 5 2 284 µS/cm 25.04.2009 8 28 7,2 5 3 283 µS/cm
Im Gegensatz zu anderen Hypancistren, wie z. B. Hypancistrus sp. "L 66", gestaltet sich die Aufzucht etwas problematischer. Die Nachzuchten scheinen anfälliger gegen Krankheiten zu sein. Bei der Aufzucht im Elternbecken wuchsen schätzungsweise nur etwa halb so viele auf, wie im Einhängekasten. Bei der Aufzucht im Einhängekasten (Wasserwerte siehe oben) im Elternbecken wurden mehr Tiere groß, jedoch war bei ca. 40% Mopsköpfigkeit zu erkennen.
Hypancistrus sp. "L 411" Mopskopf
Bessere Aufzuchtergebnisse konnten wir erzielen, nach dem wir die wenigen Tage alten Welse in Einhängekästen setzen, die sich in unserem Zuchtbecken für Hypancistrus zebra befinden. Die Wasserwerte dort sind
Tabelle 3: Wasserwerte - optimaleres Aufzuchtbecken28 - 29 °C 6,0 - 6,4 1 1 100 - 200 µS/cm
Dort konnten wir nur einzelne Verluste feststellen. Das Phänomen der Mopsköpfigkeit war in diesem Becken nicht mehr zu beobachten. Es ist anzunehmen, dass der niedrige pH-Wert Erkrankungen verhindert.
Beim Aufwachsen im Einhängekasten konnten wir hier folgenden Wachstumsfortschritt erkennen:
Tabelle 4: Wachstumsfortschritt13. 16 20. 18 27. 21 34. 24 41. 26 48. 26 55. 26
Hypancistrus sp. "L 411" wenige Stunden nach dem Schlupf
Hypancistrus sp. "L411" am 8. Tag nach Schlupf
Hypancistrus sp. "L411" am 10. Tag nach Schlupf
Hypancistrus sp. "L 411", 48 Tage nach Schlupf
Exportverbot
Seit Herbst 2008 ist der Export von Hypancistren aus Brasilien nicht mehr legal möglich. [4] Davon ist auch Hypancistrus sp. "L 411" betroffen. Einige wenige Tiere kommen aber immer noch nach Europa.
Die Arbeitsgruppe L-Welse der IG BSSW hat daher diese "Art" in ihr Programm aufgenommen. Da die Verbreitung der Art in heimischen Aquarien noch nicht ausreichend beurteilt werden kann, wurde die Art in die Kategorie "Bestand gefährdet" eingeordnet. [5]
Fazit
Hypancistrus sp. "L 411" ist ein einfach zu haltender Harnischwels. Die Vermehrung selber ist simpel. Die Aufzucht gestaltet sich jedoch etwas schwieriger als bei anderen Hypancistrus-Arten. Da die Art nicht mehr offiziell aus Brasilien exportiert werden darf, muss darauf geachtet werden, dass sie aus unseren Aquarien nicht verschwindet.
Quellen
[1] Ingo Seidel, Hans-Georg Evers "Welsatlas" Band 2, 2005
[2] Claus Schaefer "Das Große Buch der Welse", 1996
[3] Walter Lechner "Neue L-Nummern aus dem Rio Jari", DATZ 12/2007
[4] INSTRUÇÃO NORMATIVA Nº 203, DE 22 DE OUTUBRO DE 2008
[5] AG L-Welse, Artenliste, Hypancistrus sp. (L411)
Abschließend möchte ich mich bei Ingo Seidel für die Durchsicht des Manuskripts bedanken.
Für Aquarium Online Magazin - August 2009 -
Hallo L-ko,
wie immer ein super Bericht von Dir .Vielen Dank
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Hi Elko,
vielen Dank ! Wieder ein toller Bericht von dir !