Nachzucht Corydoras Sterbai

  • Hallo Leute,

    nachdem ich es bereits in meinem anderen Thread geschrieben habe, dachte ich, ich mache hier ein neues Thema auf und versuche die Entwicklung genau zu dokumentieren.
    Seit dem 30.12. habe ich in meinen Becken alle zwei Tage ca. 30 % Wasserwechsel gemacht mit 90% Regenwasser und 10% Leitungswasser, getan hat sich jedoch nur insofern etwas, dass so ziemliche alle meine Fische anfingen zu Balzen.
    Seit letzten Freitag habe ich dann allerdings keinen Wasserwechsel mehr gemacht, da ich sehen wollte welche Auswirkungen dies auf die L134 hat und ob sie eventuell dann endlich mal ablaichen.
    Gestern früh habe ich dann mit Roten Mückenlarven und Artemia Frostfutter gefüttert und keine halbe Stunde nach der Fütterung waren bereits die ersten Eier auf den Scheiben zu finden.
    Das Bild 4290 zeigt eines der Weibchen, ich konnte auch beobachten, wie sie Eier zwischen ihren Bauchflossen hatte, jedoch konnte ich kein brauchbares Foto davon machen.
    Die Bilder 4281 und 4288 zeigen einen Teil der Eier, bevor ich sie von den Scheiben abgemacht und in eine kleine Plastikbox mit Erlenzäpfchen überführt habe.
    Die Bilder 4324 und 4328 zeigen die Eier nun nach einem Tag in der Plastikbox.
    Falls gewünscht, werde ich jeden Tag Bilder von der Entwicklung der Eier und Jungtiere machen.
    Wenn die Tiere geschlüpft sind und ihren Dottersack verbraucht haben, werde ich sie wohl in ein Becken ohne Einrichtung mit Filtermulm überführen, da ich damit in der Vergangenheit bei anderen Corydoras Arten die besten Erfahrungen gemacht habe.

  • Hi Thorsten,

    cool :thumbup: ....

    Ich bin zwar absolut kein Züchter, weil bei mir ohnehin nix hochkommen würd, weil ich nur Gesellschaftsbecken hab, hab mich auch noch nie mit Vermehrung beschäftigt aber Deine Mulmgeschichte hat mich jetzt echt neugierig gemacht.
    Das kannte ich bis jetzt noch nicht, find ich einigermaßen genial :thumbup: und über ne Regenwassertonne denk ich seit Jahren nach, weil bei mir die Dachrinnenröhre vom ganzen Mehrfamilienhaus vorbeiläuft 8) 8) 8) ........ und bei mir sind im Gesellschaftsbecken 2 Cory adolfoi unterwegs, die immer wieder echt dick sind, vielleicht tut sich ja da was ohne dass ich's mitkrieg, das könnt ich ja mal näher beobachten und ausnützen, mit Deiner Mulmgeschichte und dem Regenwasser :) .

    Wie machst Du das mit der Temperatur bei den Corys, hast Du da auch was gemacht, damit die in Stimmung gekommen sind oder war das nur das Regenwasser mit den häufigen Wasserwechseln ?

    Grüsse aus Salzburg, :-)/~

    Tom

  • Hallo Tom,

    also das mit dem in Stimmung kommen, kann ich dir nicht wirklich beantworten. Die Temperatur liegt normalerweise bei 28-29 Grad, nach den Wasserwechseln sinkt sie dann auch schon mal auf 20 Grad. Dann konnte ich schon beobachten, dass die Tiere aktiver wurden.
    Wie gesagt ich habe jetzt schon einige Zeit keinen Wasserwechsel gemacht, ich denke die simulierten starken Regenfälle mit dem darauf folgendem Temperaturanstieg war wohl der Auslöser!

    Das mit dem Mulm war eigentlich eher Zufall, ich habe vor ein paar Jahren noch regelmäßig Corydoras aeneus nachgezogen, wobei mich die Aufzucht wirklich viel Zeit und Nerven gekostet hat. Eines Tages habe ich dann den Filter ausgeputzt (Eheim Classic 2213) und fand zu meinem Erstaunen 3 wunderschöne aeneus darin! Die waren putzmunter und sogar etwas größer, als ihre Geschwister die ich aus dem Becken entfernt und aufgezogen hatte. Der Größte war damals knapp 2,5 cm groß!
    Nach diesem Erlebnis habe ich mir dann so meine Gedanken gemacht und einen Versuch gestartet, bei dem ich in ein 54 l Becken ohne Einrichtung einfach den Vorfilter ausgedrückt habe. Darin habe ich dann sowohl die aeneus als auch zu der Zeit noch Endlerguppys aufgezogen.
    Das ganze erfolgte bis zu einer Größe von 1,5cm ohne Zufüttern von meiner Seite und ich hatte glaube ich damals keinen einzigen Ausfall!

    Zum Thema Regenwasser, wir hatten bis vor kurzem noch Brunnenwasser im kompletten Haus, das einen pH-Wert von ca. 7 hatte, dann wurden wir an das Fernwassernetz angeschlossen und hatten einen pH-Wert von 8,3 also bin ich dazu übergegangen, Regenwasser zu verwenden und ich muss sagen, meinen Tieren gefällt es richtig gut! Man sieht sofort, wenn man Wasserwechsel macht, werden sie um einiges aktiver! Auch die Farben kommen meiner Meinung nach besser raus, aber das kann auch nur Einbildung sein ;)!

  • Hi Thorsten :)

    vielen Dank für Deine Erklärung - find ich sehr sehr geil..... :)

    Ich hab auch 28 bis 29 Grad in meinen Becken und komm beim WW runter aber auf 20 Grad hätt ich mich beim WW nie getraut, deswegen meine Frage zur Temp. beim Regenwasserwechsel.
    Geil, wenn das so easy funktioniert (also der WW, nicht die Zucht :D ) .
    Und da ich in jedem Becken noch nebenbei HMF's zur Ausfallssicherheit laufen hab, hab ich auch genügend Mulm 8) .
    Noch dazu, wenn die Kerle das dann bis 1.5cm fressen, die Ernährung bei den Superminis wär' sonst mein letzter Grund gewesen, das nicht zu versuchen :P

    Ich werd mal ein kleines Minibecken , das Restmüllmässig seit Jahren im Keller rumlungert zu nem Regenwasserwechsel-Mulmbecken für meine 2 Dickis machen und schaun, was passiert :D :D .

    Vielen Dank für Deine geniale Inspiration !

    LiGrü, Tom

  • Hallo Tom,

    kein Problem! Wenn du Fragen hast, immer raus damit!
    Ich hatte anfangs auch Bedenken, aber nachdem ich beim ersten WW "aus Versehen" mal auf 21 Grad runtergekommen bin, trotz L134 und Ramirezi im einen Becken und eigentlich nur positive Beobachtungen gemacht habe, mache ich das jetzt eigentlich regelmäßig so!
    Naja ich denke die erste Zeit in der Natur fressen die kleinen Panzerwelse ja vermutlich auch nichts anderes als Mulm, bzw. die darin vorhandenen Kleinstlebewesen, da er einfach massenhaft vorhanden ist!

    Das mit dem Minibecken ist eigentlich eine gute Idee! Habe ich bei meinen aeneus damals auch so gemacht, 10l Becken, ein Weibchen und zwei Männchen rein und schön gefüttert mit roten Mückenlarven und regelmäßig WW!
    Den Mulm würde ich allerdings erst ins Becken geben, wenn die kleinen Panzerwelse ihren Dottersack verbraucht haben! Und wenn möglich Erlenzäpfchen damit die Eier nicht verpilzen!

  • Jo, genauso dachte ich's mir auch.
    Das Ding fasst ca. 10 Liter und is mal ewig auf meinem Fensterbankerl gewesen mit 2 Rhinogobius aus dem Gardasee.
    Dann war ich 3 Tage, übers WE weg und genau da is mir natürlich der Mini-Filter irgendwie rausgeflutscht und die beiden Clowns waren tot im Becken. Super.
    Seitdem hab ich nie wieder irgendwo welche gesehen und seitdem steht das Becken im Keller.

    Erlenzäpfchen hab ich, ich dachte auch daran, das Becken mit Seemandelbaumblättern und Buchenzweigen mit Blättern zu nem kleinen Uferdickicht zu machen, wo sie dann rumwuseln und auch Schattenverstecke unter und zwischen den Blättern haben, die sich noch dazu schön langsam zersetzen. und dann rein mit den zwei Weibchen und den drei Mänchen, Regenwasser und einfach mal schaun, was passiert :rolleyes: . Wenn was passiert is super, wenn nix passiert is auch wurscht, weil eh seit 6 Jahren nix passiert is :D .

    Was für ne coole Idde zum Wochenende... ich seh schon meine Freundin rotieren, weil ich wieder bastle, statt in der Saukälte spazieren zu gehen ..... 8) ....

    Lg, Tom

  • Hallo,

    im Anhang mal wieder neue Bilder vom heutigen Tag! Die Eier sind momentan in "Rocher" Plastikboxen untergebracht und ich wechsle jeden Tag fast 95 % Wasser mit Aquariumwasser aus dem Becken der Elterntiere!

    @ Viel Glück mit deinem Zuchtversuch! Ich werde mich, sobald die Kleinen groß genug sind an meine Metae Wildfänge wagen und versuchen, diese nachzuziehen!

  • Hallo,

    muss jetzt doch mal was fragen. Ich hoffe das es an den Einstellungen deiner Kamera liegt. Aber für mich sehen die Eier auf den Fotos abgestorben aus. Die sind viel zu gelblich. Das sie nicht verpilzen liegt dann an den Erlenzapfen. Normal müssten die Eier nach der Zeit bräunlich sein.

    Gruß Christian

  • Hallo Christian,

    das kann am Blitz der Kamera liegen, es ist nicht gerade einfach so große Aufnahmen von Eier zu machen ohne sie zu verwackeln, bzw. mit genügend Licht zu fotografieren.
    Ich habe eigentlich die Erfahrung gemacht, dass die Eier trotz Erlenzapfen verpilzen, wenn sie unbefruchtet oder abgestorben sind. Für mich ist definitiv eine Entwicklung innerhalb der Eier zu erkennen, ich weiß nicht, ob das auf den Bildern auch so rüberkommt.

  • Hallo,

    wollte noch mal nachfragen was die Jungen machen. Vor allem würde mich interessieren was du den kleinen als Erstfutter gegeben hast und wie dein weiterer Futterplan aussieht.

  • Hallo Christian,
    den Thread habe ich ganz vergessen, die Kleinen habe ich mittlerweile schon an Bekannte abgegeben. Meine Zuchtgruppe laicht aber ca. alle 2 Wochen ab. Werde wenn gewünscht wieder Eier entnehmen und eine Dokumentation der Aufzucht machen.
    Als Erstfutter nehme ich wie oben geschrieben den Mulm aus dem Becken der Elterntiere. Ich nehme dazu ein leeres 54 l Becken mit Wasser aus dem Becken der Eltern, anschließend drücke ich einen vollen Filterschwamm aus dem Elternbecken im Aufzuchtbecken aus, so dass der ganze Boden bedeckt ist.
    Wenn die Tiere dann so zwischen 0,5 und 1 cm groß sind sauge ich den Mulm ab und füttere mit Artemianauplien und Futtertabletten.
    Gruß