Hallo,
seit drei Tagen sind nun schon meine acht "Thorichthys Aureus" Jungtiere bei mir eingezogen, denen ich ja nun auch schon länger entgegengefiebert hatte. Wie ich hier auch schon einmal an anderer Stelle erwähnt habe.......... farblich sind diese Tiere wirklich sensationell, und das obwohl meine Jungtiere schätzungsweise jetzt gerade mal so 4 bis 5 Zentimeter haben. Also noch viel mehr Gefunkel und Geglitzer wie bei diesen Thorichthys geht wirklich nicht.
Auch das Verhaltensrepertoire ist bei diesen Cichliden extrem ausgeprägt - teilweise schon fast ein wenig überzeichnet. Die ganzen allseits bekannten Drohrituale - das Schwanzschlagen - oder wenn es auch mal zum Maulzerren kommt, sind immer ausgesprochen intensiv - und dadurch eben halt auch sehr interessant und unterhaltsam für den Beobachter.
Was mir allerdings bisher auch ein bisschen Sorgen bereitet, ist die Giftigkeit der Tiere untereinander. Das kannte ich in so ausgeprägter Form von T.Elliotti - die ich auch schon zweimal gepflegt habe bisher noch nicht. Aus der diversen Literatur über T.Aureus und auch aus allem was ich über diese Art bisher im Netz nachlesen konnte, geht eigentlich eher das Gegenteil hervor.
Da übereinstimmend dringenst empfohlen wird, dass man T.Aureus GRUNDSÄTZLICH als Gruppe in einem reinen Artenbecken aufziehen und (wenn möglich) halten soll, kann ich zur Ablenkung der innerartlichen Aggressionen demzufolge auch nicht noch ein paar andere Barsche einsetzen.
Die Aureus sind zwar innerartlich offenbar recht giftig, vertragen aber Druck der von mit ihnen (fälschlicherweise...) vergesellschafteten anderen Cichliden ausgeht überhaupt nicht. In den verschiedensten Berichten über sie kann man nachlesen, dass die Aureus in der Gesellschaft anderer Cichliden früher oder später krank werden, weil sie den daraus resultierenden Stress auf Dauer nicht aushalten. Diese Erkenntnis kommt also nicht von mir, sondern das habe ich auch erst vor ein paar Tagen nachgelesen, als ich im Netz noch explizit nach Berichten über T.Aureus gesucht habe.
Allerdings kommt mir diese Empfehlung auch sehr entgegen, weil ich Cichliden bisher immer nur in reinen Artenbecken gehalten habe. Lediglich einen kleinen Trupp "Corydoras Habrosus" habe ich bei den Aureus noch mit drin. Ich finde man kann dann einfach mehr von den natürlichen Verhaltensweisen der jeweiligen Art beobachten. Das ist jetzt aber natürlich nur wieder meine unmaßgebliche Meinung.....
Bedingt durch diese Umstände, muss man beim Füttern deshalb auch etwas "tricky" vorgehen - und das Futter möglichst schnell zur gleichen Zeit an vier oder fünf verschiedenen Stellen im Becken einbringen. Denn würde man an nur einer Stelle füttern, würden die beiden momentanen "Chefs" gnadenlos dafür sorgen, dass aber auch nicht ein Einziger der restlichen sechs Artgenossen mal ans Futter käme.
Sehr interessant zu beobachten ist auch, dass dann manchmal ganz plötzlich - von einer auf die andere Sekunde - offenbar so eine Art "Burgfrieden oder Waffenstillstand" miteinander geschlossen wird. Dann ziehen alle acht zusammen vollkommen entspannt und friedlich im Becken umher, als wenn es niemals anders gewesen wäre. Bis dann eben irgendwann wieder die nächste Runde eingeläutet wird...
Also bei der Beckeneinrichtung habe ich es wirklich gut gemeint und aus "Aureus Sicht" sicherlich auch alles richtig gemacht. Das Becken ist wirklich vollgestopft mit Versteckmöglichkeiten in Form von Steinaufbauten - Wurzelgestrüpp - Höhlen - Pflanzen usw...fast schon wieder ein bisschen zu viel. Lückenlos von einer Scheibe zur anderen durchstrukturiert um auch wirklich verschiedene Reviergrenzen zu gewährleisten. Mehr geht also nicht mehr.
Fazit.:
Nicht unbedingt für Neueinsteiger - aber einem engagierten - und schon etwas routinierteren Aquarianer, der die verschiedenen Aspekte die die Haltung von T.Aureus erfordert auch gewissenhaft beherzigt, kann man diese wunderschönen Cichliden vorbehaltlos empfehlen. Die ohne zu übertreiben wirklich außergewöhnliche Farbenpracht - und das sehr interessante und breit gefächerte Verhaltensrepertoire der T.Aureus, muss dafür halt mit einem etwas größeren Aufwand und sicher auch ein wenig mehr Stress bezahlt werden.
Dagegen ist das "B.Cupido" Becken geradezu die ultimative Ruheoase. Ob die eher dezente Farbgebung der Cupidos - oder ihre artspezifischen Verhaltensweisen - alles ist eben eine Nummer reduzierter als bei den T.Aureus. Eben genau die richtige Mischung für mich.
Viele Grüße
Fred