Wie wichtig ist weiches Wasser für Paracheirodon wirklich?

  • Ich hab hier noch einen Aquarienratgeber aus den frühen 2000ern, da wurde lediglich vor Temperaturen über 25°C gewarnt bei p. innesi.
    In einem gemütlich geheizten Wohnzimmer, würde ich mir da einfach die Heizung sparen und nur beheizen, wenn irgendwas darauf hindeutet, dass es den Fischen nicht gut geht.
    Tatsächlich ist es idR günstiger die Raum-Heizung ein bisschen hoch zu drehen, als den Heizstab immer mit vollen 100W (oder was auch immer) laufen zu haben (in 10h ein kW, kann man ja mal ausrechnen übers Winterhalbjahr...)

  • Hallo in die Runde,

    die P. innesi mögen es sicher etwas kühler. 22 °C hört sich gut an.

    Geisler und Annibal (1984) haben Heimatgewässer des Roten Neon besucht und ausführlich berichtet. Ich füge mal eine Übersicht mit einem Ausschnitt der Ergebnisse bei. Hier finden sich auch eindeutige Angaben zu dessen Temperatur. Die Autoren haben zudem darauf hingewiesen, dass es eine negative Korrelation an die Huminstoffe gab. Je huminstoffreicher die Gewässer waren und entsprechen niedriger die pH-Werte, um so geringer waren die Bestände an P. axelrodi. Unter pH 4,3 gab es nur noch vereinzelte Tiere, über pH 5 war es üppig. Die Fische meiden stärkere Strömungsbereiche.

    @ Felix - Mit einem Leitwert um 50µS/cm liegst Du sicher gut.

    Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass der Stoffwechsel auf höhere Werte reagiert. In meinem Artikel im letzten Heft des Aquarienfachmagazins habe ich eine Apistogramma-Art mit einem aufgebrochenen seitlichen Geschwür abgebildet, eine Folge einer Haltung in zu hartem Wasser (bei mir erst etwa 450µS/cm). Ein Umsetzen vor dem Ausbruch der Erkrankung in Regenwasser half da nichts mehr. Bauer (1991: Erkrankungen der Aquarienfische) verweist auf Nephrocalcniose, Aquarienfische aus dem Amazonasgebiet erleiden können, weil sie die über die Nahrung und die Kiemen aufgenommenen Calciumionen nicht mehr über die Niere ausscheiden können. Diese entzündlichen Prozesse der Niere sind kaum noch heilbar. Vierke weist 1986 im Aquariummagazin auf diese Folgen hin.

    Viele Grüße

    Dieter