Crenicichla regani Zuchtversuch, wer gibt Tipps?

  • Hallo,

    ich bin ja seid Mitte des Jahres stolzer Besitze von C. regani. Ich halte das Paar getrennt. Jetzt sind die beiden so weit. Sie und er balzen immer wieder durch die Scheibe. Ich habe ein Becken fertig und jetzt?
    - Was ist eine praktische Höhle?
    - Was brauche ich an Wasser?
    - Und was sollte ich besser nicht machen?

    Danke
    -

  • Wenn ich es richtig verstanden habe hast Du die Tiere noch nie zusammen in einem Behälter gepflegt...Bei Crenicichla ist es immer ratsam sich die Tiere selbt finden zu lassen. Aber das geht ja nun nicht mehr.Das Balzen welches Du beschreibst könnte ebensogut eine Drohgebärde sein...Ich drück Dir aber die Daumen das es Balzen ist! Biete so viele Versteckmöglichkeiten wie möglich an, auch solche wo der Mann keine Chance hat dem Weib zu folgen! Crenicichla laichen oft über Kopf ab deshalb soltest Du höhlenartige Unterschlüpfe einbauen wo auch beide Tiere Platz haben. Du könntest zum Beispiel eine Schiefeplatte auf zwei Steine so legen das es wie ein Dach wirkt...Ich glaube ich habe es schonmal in einem anderen Beitrag geschrieben...ich hatte mal ein "harmonisierendes" Paar Crenicichla albopunctata, während der Balz hat der Mann das Weib bis fast zur Afterflosse regelrecht verschluckt, sie dann auf dem Boden hin und her gewälzt bis sie ziemlich zerfleddert aussah, erst dann haben sie gelaicht...und das ging jedes mal vor dem eigentlichen Laichen so. Zum Wasser: Ich würde auf jeden Fall weiches leicht saures Wasser anbieten. Ist aber nicht unbedingt ein muss...Vielleicht setzt Du noch einen Feindfisch dazu, das könnte eine Paarbildung unterstützen ist aber keine Garantie, er sollte in etwa die gleiche Größe haben und schon etwas robuster sein.

    Beste Grüße,

    Peter

    Das Leben ist einfach viel zu kurz um ein langes Gesicht zu machen...

  • Hi Acari,

    auch wenn die C. regani hier bei mir noch nicht schwimmen, so unterscheiden Sie sich im Verhalten wohl nicht allzusehr von meinen C. compressiceps, daher ganz kurz:

    Höhlen:
    Bei mir haben sich halbierte Blumentöpfe bewährt (siehe hier - Abbildung 7), schön in den Sand drücken, das Buddeln gehört zumindest bei den C. compressiceps zum Geschäft.

    Wasser:
    Nach dem, was ich bisher so gehört habe, geht das wohl auch bei C. regani in härterem Wasser, wobei es da wohl auch Unterschiede je nach Herkunft geben soll. Bei mir sitzen allerdings alle auf reinem Osmosewasser.

    Nicht machen:
    Wass ablassen. :D Nein, im Ernst, behalte Sie ein wenig im Auge und sorge für Versteckmöglichkeiten, falls der Herr auf die Dame losgeht. Zumindest bei meinen Stinkstiefeln (wobei C. regani wohl längst nicht so aggresiv ist) kann das lebensrettend sein. Auch hierfür haben sich bei mir halbe Blumentöpfe bewährt, welche ich kurz unterhalb der Oberfläche einhänge (mit über Beckenkannte gebogenem Polystyrolstreifen). Bischen Javamoos drauf, da ist die Dame dann unbehelligt - habe ich gerade wieder im Keller, gestern mochte er sie noch.

    Viel Erfolg, Gruß

    Michael

  • Hi,

    super vielen Dank. Das mit den Höhlen am Beckenrand werde ich machen, sehr gute Idee. Ich hatte die Tiere bisher getrennt, weil ich die Agressivität der Tiere kenne. Das mit dem finden ist so eine Sache, das geht bei zwei Tieren die ich nur erwerben konnte soweiso nicht. Daher habe ich mit den getrennten Aquarien getricks. Ich hoffe die zwei drehen nicht durch.

    Es sind die sp. "orinocco, daher mache ich das Wasser mal sauer.

    Samstag geht es los, dann werde ich versuchen Bilder zu machen. Hoffentlich bringen sich die Biester nicht um, dass ist meine größte Sorge.

  • Hallo,
    wenn die beiden ein neues Becken bekommen würde ich zuerst das Weibchen einsetzen. So kann sie sich schonmal einige Tage einleben.
    Wenn du sie einfach zusammen setzt würde ich das Männchen zum Weibchen umsiedeln und nicht anders herum.
    Ich halte die Tiere zwar nicht, denke aber es wäre sicherer.

    Grüße Jörg

    [bestand]1911[/bestand]

  • Hi Acari,

    viel Glück mit den kleinen "Stinkstiefeln" und das es mit der Vergesellschaftung und Zucht auch klappt!

    Am Samstag hol ich auch meine Männchen zu den 4 Weibern ab-dann werd ich das gleiche Versuchen.
    Vergiss die Bilder nicht :D

  • epok

    Hab grad nochmal deinen Beitrag gelesen und ich bin ja immernoch verliebt in deine Crenicichla compressiceps.
    Ich freu mich schon rießig auf Samstag und hoffe das ich ausser meinen Reganis auch noch andere Zwergcrenis finde.
    Bilder folgen dann natürlich auch!

  • Hi,

    so, dass war jetzt für den ersten Versuch schon mal gar nichts. Ich habe Glück, denn beinahe hätte es Tote gegeben. Das sind ganz schöne Biester!

    Ich hatte ja beide Tiere getrennt gehalten um Stress zu vermeiden. Die haben es mir gedankt und sind beide in einem absoluten Top-Zustand (gewesen). Beide leben jeweils in einem 60x60x30 Becken zusammen mit einigen Hypancistrus. Verstecke gibt es massig. Da die Becken nebeneinander stehen, konnten sie sich immer mal wieder sehen. In wechselnden Abständen färbten sich Beide intensiv. Beide haben dann ein sehr attraktives Streifenmuster und bekommen einen rötlichen Bauch. Das Weibchen natürlich viel stärker. Gestern Morgen war es günstig. Beide waren so gefärbt und ich habe sie zusammengesetzt. Das Männchen zum Weibchen.

    Sofort gingen die beiden aufeinander los. Beide voll gefärbt. Frontaldrohen mit aufgerissenen Mäulern, begleitet von agressiven Kopfnicken. Manchmal krasses Maulzerren. Kurz, die Sache schien schiefzugehen. Ich hatte den Kescher schon wieder in der Hand. Dann hatte sich plötzlich jeder seine Ecke gesucht und gespannte Ruhe trat ein.

    Am Abend erwartete ich ein harmonisierendes Paar. Was ich vorfand war ein völlig verprügeltes Männchen, taumelnd im letzen Winkel des Beckens. Die Beiden müssen noch mal richtig Streit gehabt haben. Das etwas kleinere Weibchen hatte sich durchgesetzt, es hatte keinen Kratzer. Zum Glück hat sich das Männchen wieder erholt. Es sitzt jetzt wieder in seinem Reich und versteht die Welt nicht mehr.

    Für mich stellt sich jetzt die Frage, wie ich die beiden zur erfolgreichen Paarbindung tricksen kann. Größeres Becken ist klar, aber was noch? Hat das schon mal jemand geschafft, oder bin ich da einfach zu optimistisch?

    Grüße

  • gar nicht...vielleicht klappt es wenn Du "Feindfische" einsetzt...kann sein das sich Deine Crenicichla dann gemeinsam daran machen die "Feindfische" in Schach zu halten. Eine andere Möglichkeit wäre wenn Du noch ein oder zwei Tiere von Deinen Crenis besorgst und diese dann dazu setzt...wie ich schon sagte...es ist immer besser wenn sich die Tiere von allein finden.

    Beste Grüße,

    Peter

    Das Leben ist einfach viel zu kurz um ein langes Gesicht zu machen...

  • Hi,

    nach meinem völlig gescheiterten Zuchtversuch, jetzt der Status Quo: Das Männchen hat sich zum Glück erholt. Das Tier hatte natürlich auch noch eine bakterielle Infektion bekommen und praktisch die gesamte Schwanzflosse verloren. Obwohl ich glaubte gute Haltungsbedingungen zu haben, ist das passiert. Erste Hilfe waren Wasserwechsel dann Erlenzäpfchen, Bananenblätter und eine Temperaturerhöhung auf 32 Grad. Das hat lange nicht gut ausgesehen. Jetzt ist das Tier übern Berg und die Flosse scheint sich nachzubilden. Also was jetzt da geholfen hat, weiss ich ehrlich nicht. Chemie habe ich nicht genommen, da im selben Becken noch eine Zuchtgruppe L 287 sitzt.

    Das Weibchen ist voll in Fahrt und sieht super aus. Der Nächste Versuch erfolgt mit "Scheibe" zum Eingewöhnen und in einem 200l Becken. Wenn der nicht klappt muss ich mir was überlegen. Natürlich passe ich diesmal besser auf, damit ich die Tiere trennen kann, falls es wieder zu Prügeleien kommt.

    Was mich wundert: Ich hab schon gehört, dass es selten harmonisch bei Crenicichla zugeht, aber ich kann nicht verstehen, welchen Vorteil eine Art daraus zieht sich gegenseitig zu verstümmeln. Das scheint auch bei den großen Tieren ein Problem zu sein. Wenn man die nur züchten kann, wenn sich ein harmonisierendes Paar aus einer großen Gruppe bildet und man diesen Vorgang nicht unterstützen kann (was mich wundern würde), wäre Crenicichla auf längere Sicht im Aquarium kaum zu erhalten. Insbesondere die großen Arten sind ja gar nicht in diesen Mengen zu bekommen. Wir werden sehen.

    Beste Grüße

  • ALso wie Du siehst ist das mit den Crenis nicht so einfach.

    Man sollte sich immer ne größere Truppe nehmen, die dann in ein entsprechendes Becken setzen mit guten Versteckmöglichkeiten.

    Dann wird sich irgendwann ein Paar finden, die miteinander harmonieren.

    Die würde ich dann separieren.

    Bei mir sitzt ein Paar Crenis in nem 200 LIter Becken und das ist sehr versteckreich eingerichtet und völlig ausreichend von der Größe her. Mein MÄnnlein misst gute 12 cm und das Weibchen etwa 8 cm.

    ICh besitze Crenicichla regani "tapajos" , das noch zur Info.


    Ich habe nun unten die 2 Generation Nachzuchten sitzen. Es waren diesmal über 50 junge Crenis. Im letzten Gelege waren es nur etwa 20.

    Die kleinen Racker messen immo etwa 1,5 - 2cm und sind einfach schön zu beobachten!!!

    VLG

    Frank

    [bestand]1526[/bestand]

  • Hallihallo,

    naja, das sind schon absolute Stinkstiefel (bei mir C. compressiceps, die sind wohl nochmal einen Tick stinkstiefeliger), aber für ein harmonierendes Paar gehen 200l durchaus schon. Bei mir sitzen die Paare inzwischen teilweise noch enger und zu Ausfällen kommt es nicht. Entscheidend sind auch in dem Fall eines Paares meiner Erfahrung nach ausreichende Versteckmöglichkeiten - insbesondere in der Nähe der Oberfläche. Die Harmonie ist bei meinen C. compressiceps meist nur zeitweise, zwischendurch muss die Dame sich immer einige Wochen arg unauffällig bewegen.

    Und zur Haltung einer Gruppe:
    Hier habe ich bei meinen Nachzuchten die Erfahrung gemacht, daß eine höhere Besatzdichte durchaus helfen kann (zeitweise 30-40 halbwüchsige Tiere auf 250l). Auch ist das Becken eben gerade nicht großartig strukturiert, so daß die Revierbildung der Männchen gar nicht erst so stark zum Tragen kommt. Versteckmöglichkeiten an der Oberfläche und einige Höhlen gibt es trotzdem. Letztere werden dann von sich "findenden" Paaren beansprucht (die ich dann separiert habe - wobei das Separieren schon ein Einschnitt sein kann, der die Harmoni arg stört). So klappt zumindest bei mir die Aufzucht aktuell sehr gut, bisher hat es bei dem Verfahren noch nicht einmal einen Flossenschaden gegeben.

    Gruß

    Michael

  • Hi Dieter,

    du musst alles lesen, nicht immer nur die letzten Posts :P

    Zitat

    Auch hierfür haben sich bei mir halbe Blumentöpfe bewährt, welche ich kurz unterhalb der Oberfläche einhänge (mit über Beckenkannte gebogenem Polystyrolstreifen). Bischen Javamoos drauf, da ist die Dame dann unbehelligt - habe ich gerade wieder im Keller, gestern mochte er sie noch.

    sowas wird auch bei Nanochromis gern genutzt, hierzu hängen viele beidseitig offene (besser Fluchtmöglichkeiten) 10cm lange Kunststoffrohre mittels Klemmsaugern in "luftiger Höhe auf".

    mfg Andy

    AKZ Nr.:55

    [bestand]552[/bestand]

  • Hi Andy,

    jo, danke, spare ich mir die Wiederholung. :D

    sowas wird auch bei Nanochromis gern genutzt, hierzu hängen viele beidseitig offene (besser Fluchtmöglichkeiten) 10cm lange Kunststoffrohre mittels Klemmsaugern in "luftiger Höhe auf".

    Auch das habe ich schon versucht, wobei geschlossene Röhren zumindest bei meinen Crenis nicht so gut ankommen. Die haben das lieber nach oben offen. Mag damit zusammenhängen, daß sie nach meinen Beobachtungen in Gefahrensituationen gerne den Sprung aus dem Wasser als Fluchtweg antreten. Hat mich anfänglich einige Nachzuchten gekostet, welche in der Beckenecke durch den schmalen Ausschnitt für die Luftzuleitung getürmt und dann vertrocknet sind.

    Gruß

    Michael

  • Hi,

    nochmal zum Vorhaben,

    die Pelvicachromis signatus und rubrolabiatus sind auch echte Stickstiefel (können mega austeilen aber nichts einstecken), die legen sich auch mal innerhalb weniger Augeblicke um (Holger kann davon ein Lied singen), selbst harmonische Paare bekommen sich da mal in die Haare, äh Flossen, und die Trennung auf Sicht (mittels Trennscheibe)hat bei mir schon einige male zur Wiedervereinigung geführt, wobei mir das Balzverhalten an der Scheibe den Weg zeigte, inwieweit dies auch bei den Crenicichla funzt kann ich nicht sagen (noch nicht :whistling: ) aber ich denke es ist ein Weg der zum Ziel führen kann.

    mfg Andy

    AKZ Nr.:55

    [bestand]552[/bestand]

  • Hi Andy,

    naja, die Trennscheibentaktik bin ich natürlich auch schon gefahren, allerdings ohne sichtbaren Erfolg. Balzverhalten ist zwar zu beobachten, aber eine Zusammenführung ging dann bisher immer in die Hose. Nach meinen Beobachtungen haben die Herren einfach ein "Geduldsproblem". Man bemüht sich sehr stark um die Dame und wenn die dann nicht gleich "funktioniert" (und hier reden wir von Stunden, teils gar Minuten), dann gibt es auf die Moppe und das - wenn keine entsprechenden Vorkehrungen getroffen wurden - solange, bis sie sich nicht mehr bewegt. Die Angriffe haben eine Zielstrebigkeit und Heftigkeit, welche mir bisher bei keiner anderen Art untergekommen sind. Da spielt übrigens auch die Beckengröße eine eher untergeordnete Rolle - er findet sie auch in großen Pötten.

    Gruß

    Michael

  • Hi,

    na dann einfach warten bis sie soweit sind, das sie jeweils auf ihrer Seite ablaichen würden, ein gevierteilter Blumentopf (2/4 davon) so recht und links an die Trennscheibe, bis sie dann beide da drin auf jeweiuls ihrer Seite soweit wären :whistling:

    mfg Andy

    AKZ Nr.:55

    [bestand]552[/bestand]