Liebe Forenmitglieder,
mein Umzug ins neue Haus ist nun seit
einigen Monaten vollbracht und ich kann mir Gedanken darüber machen
einen kleinen Traum zu verwirklichen und mich beckenmäßig zu
vergrößern. Größer heißt in diesem Fall ein Becken aufzustellen,
dass jenseits der 1000-Liter-Grenze liegt. Wenn ich den maximalen
Platz ausnutze den ich zur Verfügung habe, komm ich auf ein
Beckenmaß von 250cm x 80cm x 80cm. Wobei ich mir noch nicht sicher
bin ob ich diese Maximalmaße komplett ausreize, aber damit ihr
bezüglich meiner folgenden Fragen schon mal ungefähr ne Hausnummer
habt…
Das Becken soll letztendlich den
Charakter einer mittelamerikanischen Flusslandschaft haben und auch
deren Bewohner beherbergen. Als aktueller Besatz schwimmen dafür
hier schon diverse Kandidaten in Jungfischform, wie z. B. Vieja
synspilum „spotted“, Thorichthys meeki „Rio Papaloapan“ und
Xiphophorus mayae. Ergänzt werden soll der Besatz durch den ein oder
anderen Wels/Harnischwels.
Neben all der Technik wie Beleuchtung,
Filterung und dergleichen stellt sich mir aber insbesondere die Frage
nach dem Werkstoff für das Becken überhaupt. Ich spiele nämlich
mit dem Gedanken mir das Becken aus Holz selbst zu bauen. Glas als
Werkstoff wird in dieser Größe recht teuer, da ich bei einer 80er
Höhe vermutlich nicht unter 15mm-Glas komme. Die kompletten
Siebdruckplatten bekomme ich momentan bei meinem Baumarkt für
insgesamt 150 Euro. Außerdem soll das Becken nur wenig beheizt
werden und Holz dämmt den Wärmeverlust einfach besser. Auch wenn
die Mittelamerikaner nun nicht bei allzu hohen Temperaturen gepflegt
werden müssen/sollen, es ist für ein Becken in dieser Größenordnung
auch ein sicher nicht zu unterschätzender laufender Kostenfaktor.
Mir gefällt aber daran außerdem auch die Idee, mal etwas ganz
eigenes schaffen zu können.
Ich würde euch nun gerne mal
vorstellen, was ich mir bisher so ausgedacht habe und gerne eure
Meinungen und Vorschläge, aber auch kritischen Gedanken dazu hören.
Ich weiß, dass es zum Holzaquarien-Bau hier ein paar wahre
Spezialisten gibt, die gerne ihren „Senf“ dazu abgeben sollen..
Aber auch alle anderen dürfen sich gerne zu Wort melden. Ich
will versuchen das Ganze dann fototechnisch zu dokumentieren, wenn’s
erstmal so weit ist, aber ich muss alles immer mehrmals in der
Theorie durchdenken und planen. Meine bisherigen Pläne sehen wie
folgt aus:
Das ganze Becken soll aus 21mm
Siebdruckplatten gefertigt werden.
Verschraubt werden die Siebdruckplatten
mit Edelstahl-Spaxschrauben in der Größe 4,5x50 oder 4,5x60 mit
jeweils 3-5cm Abstand voneinander. Die Löcher hierfür werden
vorgebohrt. Vor dem zusammenschrauben werden die zusammenzufügenden
Kanten mit wasserfestem Ponal Holzleim bestrichen. Oder sollte man
die Platten zuerst zusammenkleben und dann erst bohren und schrauben?
gibt’s da Erfahrungen von euch?
Aus der Frontplatte wird mit der
Stichsäge der Bereich für die Sichtscheibe ausgesägt. Die 12mm
dicke Sichtscheibe wird von innen mit Aquariensilikon eingeklebt. Die
Sichtscheibe soll wunschgemäß eigentlich aus Weißglas bestehen,
ist aber sehr kostenabhängig.
Von innen soll das Becken mit
Epoxidharz und darin eingebetteten Glasfasermatten 450g/m2 absolut
wasserdicht gemacht werden.
Das Problem der Querstreben über dem
Becken, die ein durchbiegen der Front- und Rückplatte verhindern
sollen, hab ich noch nicht ganz gelöst.. Da bin ich ebenfalls für
Anregungen aller Art offen..
Die Gestaltung der Beckenrückwand soll
mit Blöcken aus Styropor erfolgen, die eine Geröllwand imitieren
sollen. Darüber kann ich mir aber noch genügend Gedanken machen,
weil recht einfach nachträglich einbaubar.
Die Technik soll unter dem Hauptbecken
stehen in Form eines Filterbeckens, dass über einen ebenfalls aus
Holz eingebauten Überlauf und PVC-Verrohrung mit dem zu filternden
Wasser gespeist wird und anschließend nach passieren der
Filterkammern mit einer Eheim-Pumpe ins Becken zurück befördert
wird. Filtermaterial wird hauptsächlich aus Filterschaumstoff
bestehen. Wobei ich hier nicht sicher bin, ob diese Art der Filterung
das von mir erwünschte glasklare Wasser bewirkt. Ich weiß,
Cichliden dieser Größenordnung produzieren entsprechende
Abfallprodukte und es wird schwer, das Wasser von Schwebstoffen frei
zu halten. Dennoch hab ich schon oft große Becken mit ähnlichem
(und sogar teilweise viel stärkerem) Besatz gesehen, in denen das
Wasser glasklar gefiltert ist und keinerlei Schwebstoffe die Sicht
trüben. Hat da jemand irgendein Erfolgsrezept, der vielleicht selber
ähnliche Probleme hatte?
Die Beleuchtung besteht vermutlich aus
zwei oder drei HQI-Leuchten mit jeweils 70 Watt, die auch bereits
vorhanden sind. Interessieren würde mich zwar auch eine schöne
LED-Beleuchtung, jedoch sind die mir in der Anschaffung zu teuer,
wenn’s qualitativ gut sein soll und auch noch ausreichende
Beleuchtungsstärken erzielt werden sollen. Günstige LED-Beleuchtung
kriegt man ja mittlerweile an jeder Straßenecke hinterher geworfen,
aber meistens ist das doch ziemlicher Schrott oder hat einfach null
Leuchtkraft. Jedenfalls sind das bisher meine Erfahrungen damit. Aber
auch hier lass ich mich gerne eines besseren belehren…
Ich habe diesen Beitrag übrigens in
mehreren Foren vorgestellt, weil ich gerne breit gefächerte
Meinungen lesen würde. Ich hoffe, es stört euch nicht diesen
Beitrag evtl. auch noch woanders zu lesen..
Beste Grüße, Boris